Ausgerechnet im Vorfeld des großen Themenabends zu Rassismus hat der WDR drei Teilnehmerinnen verprellt. Sie trauten der Sendung nicht zu, systemischen Rassismus ernsthaft zum Thema zu machen, fühlten sich als Alibi-Vertreterinnen benutzt und sahen sich teilweise über den geplanten Ablauf getäuscht.
Der „Bild“-Chefredakteur kündigt an, sich gegen die zu wehren, „die mich vernichten wollen, weil ihnen ‚Bild‘ und alles, wofür wir stehen, nicht gefällt“. Was bedeutet seine vorübergehende Freistellung?
Julian Reichelt wird beschuldigt, mit jungen Mitarbeiterinnen intime Beziehungen gehabt und sie begünstigt zu haben. Verschiedene Vorwürfe von Machtmissbrauch werden jetzt vom Springer-Konzern untersucht; Reichelt bestreitet sie. Aber auch andere haarsträubende Geschichten aus der „Bild“-Welt werden jetzt kolportiert – teils auf zweifelhaften Umwegen.
Nach den Vorwürfen gegen „Bild“-Chef Julian Reichelt versucht der Vorstand von Axel Springer, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beruhigen: „Wir wollen, dass jeder ohne Angst auf mögliche Missstände und Fehlverhalten hinweisen kann. Wir werden aber keine Form der Vorverurteilung zulassen.“
Interessant, welche Zahlen sich die „Welt am Sonntag“ aus einer großen Umfrage herauspickt. Und wie sie sich weigert, harmloseste Fragen dazu zu beantworten.
Oft versprechen im Gesundheitsteil der Fernsehzeitschrift „Hörzu“ einfache Mittel aus der Apotheke Linderung bei Beschwerden. Wie praktisch, wenn es sich um genau die Mittel handelt, die direkt neben den Artikeln auffällige Anzeigen geschaltet haben!
Friedemann D. berichtet seit vielen Jahren für mehrere deutsche Regionalzeitungen aus Washington. Als die Journalistin Lauren Wolfe sich in einem Tweet öffentlich über den Amtsantritt Joe Bidens freut, schickt er ihr sexistische Nachrichten und rechte Memes. Er spricht von einem „einmaligen Fehltritt“, für den er sich entschuldigt habe. Wolfe fordert Konsequenzen für ihn.
Der Deutsche Presserat der Verlage und Journalistenverbände hat keine echten Sanktionsmöglichkeiten. Wenn Medien sich nicht an medienethische Grundsätze halten, kann er sie rügen, aber nicht einmal den Abdruck dieser Rügen erzwingen. Das macht ihn zu einer attraktiven Alternative zu den Landesmedienanstalten, die neuerdings für die Aufsicht über andere redaktionelle Online-Medien zuständig sind.
Der Hamburger Physik-Professor Roland Wiesendanger sammelt aus diversen seriösen und unseriösen Quellen Indizien dafür, dass das Corona-Virus aus einem chinesischen Labor stammt. Er verbrämt das als wissenschaftliche „Studie“ und schafft es damit breit in die Medien – um den Preis einer seriösen Auseinandersetzung mit dem Thema.
„Welt“-Geschichtsredakteur Sven Felix Kellerhoff meidet Twitter „aus gutem Grund“, lebt seinen Hang zu radikalen Thesen über die Corona-Pandemie aber in der Kommentarspalte der „Welt“ aus. Einen besonders heftigen Beitrag von sich über den Chef-Virologen der Charité löschte er wieder und äußerte sein Bedauern: Er habe sich von der Diskussion mitreißen lassen.
Ritter Sport bringt in kleinster Stückzahl ein Produkt heraus, das angeblich nicht „Schokolade“ heißen darf, weil es nur aus Kakao besteht und keinen Zucker enthält. Die Geschichte ist unwiderstehlich – obwohl das zuständige Ministerium ihr widerspricht.
Niemand ist so aufgeregt über die RTL-Kuppelshow wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“. Sie fragt: Wie viel Osnabrück steckt in der neuen Staffel? Vor allem aber: Wie viel Inhalt kann man aus der Tatsache produzieren, dass der „Bachelor“ nicht nur in der Stadt lebt, sondern sogar Sohn des Oberbürgermeisters ist?