Namensdiskussion

Machen Medien wirklich einen Fehler, wenn sie „Kiew“ statt „Kyiv“ schreiben?

"Tagesschau"-Karte der Ukraine, Kiew durchgestrichen
Screenshot: tagesschau.de / Montage: Ü

Vassili Golod, ARD-Korrespondent in der Ukraine, hat kürzlich deutsche Medien dazu aufgefordert, als „Zeichen der Anerkennung“ für die ukrainische Hauptstadt die offizielle internationale Schreibweise „Kyiv“ zu verwenden. Der Ortsnamenforscher Peter Jordan hält diese Forderung für unnötig. Er ist der Ansicht: Ein gängiger Ortsname wie „Kiew“ sei politisch vollkommen unverdächtig – und habe sogar Vorteile.


Übermedien: Herr Jordan, Ihr Fachgebiet ist die Toponomastik. Was genau versteht man darunter?

Peter Jordan: Toponomastik ist das Studium der Ortsnamen oder geografischen Namen. Sie befasst sich mit Bezeichnungen, die sich auf geografische Objekte beziehen, also Städte, Berge, Flüsse aber auch bewegliche Objekte, die Bezug zu einem Ort haben, wie zum Beispiel der Hurrikan „Katrina“. Ich bin dabei auf zwei Gebiete fokussiert. Zum einen auf Ortsnamen von sprachlichen Minderheiten und zum anderen auf Endonyme und Exonyme, was sie bedeuten und welche Auswirkung sie haben.

Was sind Endonyme und Exonyme?

Endonyme sind die Namen, die von der lokalen Bevölkerung verwendet werden. Also, Firenze ist der Name, der von der Bevölkerung von Florenz selbst verwendet wird. Das Exonym ist der Name, den Auswärtige verwenden. Wir im deutschsprachigen Raum sagen ja nicht Firenze, sondern nutzen das Exonym: Florenz.

Der ARD-Korrespondent in der Ukraine, Vassili Golod, hat Medien kritisiert, die die ukrainische Hauptstadt nach wie vor „Kiew“ nennen und nicht „Kyiv“. Wie bewerten Sie das?

Exonyme sind Elemente einer bestimmten Sprache, wie alle anderen Wörter dieser Sprache auch. Es ist Sache der Länder, in denen diese Sprache gesprochen wird – also in diesem Fall Deutschland, Österreich und Schweiz – festzulegen, welche Exonyme sie verwenden und welche nicht. Das kann von niemanden außerhalb bestimmt werden. Länder können Wünsche äußern und für die Verwendung eines bestimmten Namens werben, aber nicht mehr. Südkorea hat zum Beispiel immer dafür geworben, dass statt des Namens „Japanisches Meer“ „Ostmeer“ gesagt wird. Das hat Österreich als Zweitname zusätzlich zu „Japanisches Meer“ übernommen, Deutschland nicht.

Vassili Golod sagt, dass es im Fall der ukrainischen Hauptstadt „ignorant“ von Medien sei, „Kiew“ zu schreiben, weil es die deutsche Übersetzung aus dem russischen sei („Киев“). Das hat also nicht nur eine sprachliche, sondern auch eine politische Dimension.

Im diplomatischen Bereich wird man bestimmt das Endonym Kyiv übernehmen, und tut das zum Teil auch schon, weil man da besonders höflich sein muss und sollte. Aber im allgemeinen Sprachgebrauch, eben auch im Bildungsbereich und in den Medien, muss man das nicht. Und man sollte es auch nicht, weil die Verwendung eines Exonyms wie „Kiew“ auch Vorteile hat.

Die wären?

Innerhalb der Kommunikation im eigenen, also in diesem Fall im deutschen Sprachraum, gibt es den Vorteil der sicheren Aussprache. Ein zweiter Vorteil ist, dass sich von Exonymen leicht Ableitungen bilden lassen, zum Beispiel für Adjektive oder für Einwohnernamen: der Kiewer, die Kiewerin. Das gilt, wie gesagt, nur im innersprachlichen Gebrauch, nicht im internationalen Gebrauch. Bei einem Vortrag vor einem internationalen Publikum oder in einer international verbreiteten Zeitschrift, sollte man das Endonym „Kyiv“ verwenden.

Aber was ist mit dem Argument, dass „Kiew“ eine Übersetzung aus dem Russischen ist?

Das deutsche Wort Kiew, so wie wir es schreiben, ist nicht abgeleitet vom russischen Namen. Es gab im Frühmittelalter, im 10. und im 11. Jahrhundert, das Kiewer Reich. Das war das Reich der Ostslawen, Kiew war das Zentrum. Die Sprache dieses Ostslawischen Reiches war Altkirchenslawisch, Altbulgarisch sagt man dazu auch. Damals war Kiew so bedeutend, dass es auch im deutschen Sprachraum rezipiert wurde. Dort hat man diesen Namen, das damalige Endonym eigentlich, übernommen. Das ist eine sehr häufige Vorgangsweise bei Exonymen. Das waren oft ursprünglich Endonyme, die sprachlich etwas angepasst wurden.

Wollen Sie damit sagen, die Kritik des Korrespondenten ist diplomatisch gesehen berechtigt, weil er fordert, den Namen zu verwenden, den die Ukrainer für ihre Hauptstadt selbst verwenden. Sprachhistorisch berechtigt ist die Kritik aber nicht?

Ja, das ist eine Fehlinterpretation. Man kann hier nicht davon sprechen, dass das deutsche Exonym eine Übernahme aus dem Russischen wäre, weil es eben ein altslawischer Name ist. Er stammt aus der Zeit vor der Diversifizierung des Slawischen, als das Russische noch keine eigene Sprache war und auch das Ukrainische noch nicht.

Also ist es aus Ihrer Sicht okay, wenn die „Tagesschau“ weiterhin „Kiew“ schreibt?

Ja, vollkommen.

Welche Rolle spielt die Verständlichkeit oder die Vermittlung eines Ortsnamens?

Das Exonym trägt zum topografischen Wissen bei. Man kann sich ein Wort oder einen Namen, der leichter auszusprechen ist, leichter merken und man bildet dann damit eine mentale Landkarte. Währenddessen ist das Endonym oft schwer auszusprechen und verschwindet damit aus dieser geistigen Landkarte oft wieder. Es gab 2010 diesen isländischen Vulkan, der ausgebrochen ist und den gesamten Flugverkehr lahmgelegt hat. Der hatte einen sehr schwer auszusprechenden Namen. Interessanterweise hat sich für den Vulkan nie ein Exonym gebildet, sein Name ist dann wieder in Vergessenheit geraten. Und man muss auch bedenken, dass Endonyme von Auswärtigen nie so ausgesprochen werden wie von der Lokalbevölkerung. Mit dem Versuch, das Endonym richtig auszusprechen, nähern wir uns ja auch nur phonetisch der örtlichen Aussprache an.

Aber der Name „Kyiv“ ist ja nicht so kompliziert wie der des Vulkans, den Sie meinen: „Eyjafjallajökull“. Mache ich es mir mit dem Argument der Verständlichkeit nicht auch ein bisschen zu einfach? Das ist ja nur meine Perspektive aus meiner deutschen Sprachpraxis heraus. Ich könnte von einer europäischen Bürgerin doch erwarten, dass sie sich auf die anderen Sprachen mehr einlässt. Und dass ich eben nicht sage: „Kiew“ ist einfacher als „Kyiv“.

Das ist schon richtig, natürlich. Man sollte deshalb auch immer das Endonym kennen und es auch auf Landkarten zusätzlich zum Exonym verwenden. Nur in der gesprochenen Sprache, in der Konversation ist das Exonym einfacher. Es ist leichter auszusprechen und man kann es sich besser merken. Man sollte vielleicht auch nicht von jeder Bürgerin erwarten, dass sie Sprachgelehrte ist und die Aussprache aller europäischen Sprachen kennt.

Woher können Redaktionen erfahren, welcher Name für ein Land oder eine Stadt empfohlen wird?

Es gibt in fast jedem Land Verzeichnisse von Exonymen, die so gebräuchlich sind, dass sie für die Weiterverwendung empfohlen werden. In Deutschland erstellt dieses Verzeichnis der Ständige Ausschuss für Geografische Namen. In Österreich haben wir dafür die Arbeitsgemeinschaft für Kartografische Ortsnamenkunde. Es ist dabei auch zu bedenken, dass es immer nur für eine kleine Auswahl sehr wichtiger geographischer Objekte Exonyme gibt, während jedes Objekt zumindest ein Endonym hat.

Und wer redet da mit?

In Österreich ist das ein Expertengremium aus unterschiedlichen Wissenschaftlern, Geografen, Historikern und Vertretern von Dienststellen des Bundes und der Länder, die mit geografischen Namen zu tun haben. Auch Personen aus Verlagen, die Schulatlanten produzieren, sind dabei. Unser Ausschuss in Österreich hat zwei Mal so eine Empfehlungsliste herausgebracht, 1994 und zuletzt 2012.

Die „Berliner Zeitung“ schwärmte in ihren Reisetipps kürzlich von „Danzig“. Die „Zeit“ hat etwas über dieselbe Stadt geschrieben, nannte sie im Text aber „Gdańsk“. Was denn jetzt?

Danzig ist ein sehr gebräuchliches deutsches Exonym. Das kann man aus meiner Sicht bedenkenlos verwenden, genauso wie Königsberg. Exonyme nutzt man ja vor allem für geografische Objekte, die zwar außerhalb einer bestimmten Sprachgemeinschaft liegen, die aber dennoch wichtig für diese sind. Das sind Namen, die man immer wieder in den Mund nehmen muss. Und dazu gehören die Ländernamen, die Namen der Hauptstädte und die anderer größerer Städte. Hat ein Ort viele Exonyme in vielen Sprachen, ist das oft ein Zeichen für dessen historische Bedeutung.

Ist es nicht trotzdem so, dass ich als Journalistin, je nachdem, welchen Ortsnamen ich in meinem Text verwende, dennoch immer eine Position einnehme? Also sind Ortsnamen nicht per se politisch?

Ortsnamen haben immer eine gewisse politische Bedeutung. Wenn ich im Deutschen sehr gebräuchliche Exonyme verwende, wie Kiew oder Danzig oder Warschau, dann ist das kein Problem. Aber wenn man zum Beispiel in Polen oder den Sudetengebieten des heutigen Tschechien jede einzelne kleine Stadt mit Exonym benennt, kann man damit eine gewisse politische Nostalgie zum Ausdruck bringen oder sich dessen verdächtig machen, man würde diesen früheren Verhältnissen nachtrauern. Insofern muss man beim Gebrauch von Exonymen tatsächlich immer ein bisschen vorsichtig sein. Vor allem auch im Gebrauch gegenüber Anderssprachigen.

Inwiefern?

Wenn ich im Gespräch mit einem Polen oder jemandem aus einem anderen Land immer wieder das deutsche Exonym verwende anstatt des polnischen Endonyms, dann ist das erstens nichts sehr höflich und zweitens drückt es vielleicht auch eine bestimmte politische Absicht aus. In der internationalen Kommunikation muss man bei Exonymen vorsichtig sein, aber nicht in der Kommunikation innerhalb des eigenen Sprachgebietes. Und das gilt auch für die Medien. Natürlich unterliegen Exonyme einer bestimmten politischen Konjunktur. Im deutschen Sprachraum hat man nach dem Zweiten Weltkrieg deutsche Exonyme nur mit großer Zurückhaltung verwendet, weil sie wie die gesamte deutsche Sprache durch den Holocaust und den Nationalsozialismus belastet waren.

Vor einem Jahr äußerte die Türkei den Wunsch, künftig in allen Sprachen „Türkiye“ genannt zu werden – auch im Deutschen. Ist das denn etwas, was dem Volk wirklich wichtig ist?

Das ist dem Volk, glaube ich, nicht wichtig. Was da auf der politischen Ebene verlangt wird, bekommt dort kaum jemand mit. Das ist ein politisches Spiel, nicht mehr. Es sind zumeist ihrer selbst nicht so sichere Nationen, die das verlangen. Staaten wie Italien oder Frankreich würden nichts Ähnliches verlangen. Türkei, Weißrussland, Ukraine oder Swasiland schon. Letzteres verlangt, dass man „Eswatini“ sagt, was man in Deutschland auch tut. Das sind politische Aktionen, die um Anerkennung buhlen, aber die lokale Bevölkerung ist davon nicht berührt.

Bei der Türkei ist der Wunsch, im Englischen nicht wie ein Vogel zu heißen, den man feiertags im Ofen brät, immerhin nachvollziehbar. Und Swasiland ist ein Name, der aus der Kolonialzeit stammt. Ich kann nicht ganz glauben, dass es der Bevölkerung nicht wichtig ist, diesen Namen abzulegen.

Es ist schon richtig, dass diese Namen von der Bevölkerung abgelehnt werden, wenn man ihren kolonialen Ursprung hervorkehrt. Sogenannte Kolonialnamen sind aber auch eine sehr vielschichtige Angelegenheit. Immer in der Geschichte, auch in der europäischen, wenn eine neue Bevölkerung mit der Rückendeckung politischer Macht in ein anderes Gebiet gekommen ist und sich dort niedergelassen hat, hat sie zu ihrer Orientierung geographische Namen gebraucht. Zumeist hat sie die Namen der Einheimischen aufgegriffen und diese in die eigene Sprache umgeformt oder sie phonetisch an diese angepasst. Oft sind diese Namen also von indigenen Namen abgeleitet worden. Zum Beispiel in Nordamerika: Mississippi, Oklahoma oder die Apalachen, das sind alles indigene Namen, die ins Englische oder ins Französische übernommen wurden. Namen dieser Art sind viel häufigere „Kolonialnamen“ als Namen nach Eroberern oder Herkunftsorten. Aber sie gelten natürlich alle als „Kolonialnamen“, weil sie lexikalisch einer Sprache von Kolonialmächten angehören.

Werden solche Namens-Diskussionen auch im nicht-deutschsprachigen Ausland geführt?

Geografische Namen spielen in allen Ländern eine Rolle. Es gibt seit 1972 auf globaler Ebene die Expertengruppe für Geografische Namen der Vereinten Nationen. Diese versucht, Empfehlungen weltweit auszusprechen, nach denen sich die einzelnen Nationen richten sollen. Insbesondere die ehemaligen kommunistischen Länder des östlichen Europas verwenden Exonyme viel intensiver als wir zum Beispiel. In der deutschen Sprache gibt es immer noch eine gewisse Zurückhaltung. Aber die Polen, die Ungarn, die Tschechen, die Rumänen, die Kroaten verwenden sehr intensiv Exonyme. Wieder. In der kommunistischen Zeit war das extrem verpönt. Der Kommunismus war damals internationalistisch ausgerichtet. Exonyme wurden als Ausdrucksformen des Nationalismus gesehen. Auch andere Sprachen, wie das Englische, nutzen Exonyme viel selbstverständlicher. Die Anglophonen sehen in Exonymen ja auch nicht nur ihre Namen, sondern internationale Namen.

Aber könnte man es nicht auch nationalistisch finden, wenn ich sage: Ein Ortsname muss von allen, auch in anderen Ländern, so geschrieben werden, wie ich es in meinem Land bestimme?

Das könnte man auch so sehen: Wenn die Ukraine jetzt verlangt, dass das alles auf ukrainische Art geschrieben wird, dass das ein Ausdruck des Nationalismus wäre. Aber es hat eben eine Phase gegeben nach dem Zweiten Weltkrieg, in der Exonyme als Ausdrucksformen des Nationalismus gesehen wurden.

Warum eigentlich?

Mit der Begründung, dass die eigene Sprache in den Vordergrund gestellt wird. Und mit dem Verdacht, dass durch Exonyme Besitzansprüche ausgedrückt werden. Wobei Exonymen in dieser Hinsicht vollkommen unrecht getan wird. Exonyme sind nicht Ausdrucksformen von Besitzansprüchen, sie verbinden uns mit Objekten außerhalb unsere eigenen Bereichs, mit denen wir besonders enge Beziehungen haben. Von denen wir oft sprechen. Sie drücken ein Netzwerk von internationalen Beziehungen aus. Das ist der eigentliche Wesenskern von Exonymen.

Das klingt aber nicht so, als wären sich da alle Experten einig. Das kann man doch auch genau umgekehrt sehen.

Ja, da gibt es schon Meinungsverschiedenheiten. Es gibt auch Kollegen, die immer noch meinen, die deutsche Sprache müsste aufgrund ihrer Geschichte besonders zurückhaltend sein und Exonyme sollten nur mit großer Vorsicht verwendet werden. Auch bei den Vereinten Nationen war man bis in die 90er-Jahre noch eher der Meinung, man sollte Exonyme reduzieren, erst seit der Unesco-Konvention von 2003, dem Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes, hat sich eine Trendwende ergeben. Mit dieser Konvention sind alle Ausdrucksformen einer Sprache als schützenwert betrachtet worden. Also auch alle geografischen Namen – nicht nur die Endonyme. Auch Exonyme sind ein Teil des kulturellen Erbes jeder Sprache.

11 Kommentare

  1. Spannendes Thema. Ich sag nur: Birma, Burma, Myanmar.
    Solange man sich sicher ist über dasselbe Thema zu reden, ist alles Ok. Vielen Dank für das erhellende Interview.

  2. Ach ja. Zunächst plätschert es eher vor sich hin, wird später interessanter. Zwischendurch etwas komisch, als die Sprache auf ‚die Türkei/Türkiye‘ kommt: „Ist das denn etwas, was dem Volk wirklich wichtig ist?“ Tja, gibt es sowas wie ‚ein Volk‘ überhaupt? Ganz ohne Sprachklauberei – haben da alle die gleiche Meinung?! Würde eine Minderheit überstimmt oder müsste da ein Beschluss einstimmig gefasst werden? Nach diesem kurzen Exkurs zurück zum Hauptstrom, die Antwort lautet (schließlich sind ja jetzt keine (mittel)europäischen Befindlichkeiten mehr gefragt) denn auch folgerichtig: „Das ist dem Volk, glaube ich, nicht wichtig. Was da auf der politischen Ebene verlangt wird, bekommt dort kaum jemand mit.“ Eben mal Pi mal Daumen einen kurzen Blick auf das gesamte Land Türkiye geworfen und schon wiss‘ma Bescheid. Doch das Interview fängt sich durchaus, immerhin wird auch auf die „Truthahn-Thematik“ eingegangen und somit das Englische miteinbezogen.

  3. Ich bin ja ein großer Freund der Exonyme und werde garantiert nicht anfangen, „Roma“ statt „Rom“ oder „Moskwa“ statt „Moskau“ zu sagen. Und bei „Ciudad de México“ verknotet sich mir die Zunge.

    Aber dass die türkische Regierung nicht möchte, dass ihr Land in der globalen lingua franca „Truthahn“ heißt – das kann ich schon verstehen („Türkei“ find ick schick).

  4. Eigentlich heißt der Hühnervogel nach dem Land, nicht umgekehrt.
    Aus völlig komischen Gründen allerdings…

  5. Mich beruhigt Jordans Position schon etwas. Auch wenn ich mal Geografie studiert habe und mich auf dem Globus halbwegs auskenne, finde ich es speziell bei indischen Städtenamen und kleineren afrikanischen Staaten sehr anstregend, mir in meinem Alter das alles noch zu merken. Bei Mumbai ist Bombay noch naheliegend und dass Kalkutta jetzt Kolkata heißt und Bangalore Bengaluru, war auch halbwegs memorierbar. Aber welche Stadt war noch mal Chennai und wie heißt jetzt Madras? ;-)

  6. Ganz interessant wird es in mehrsprachigen Ländern wie der Schweiz.
    Da heißt dann ein- und diesselbe Stadt mal Lugano (italienisch), mal Luzern (deutsch) und mal Lausanne (französisch).

    Aber im Ernst, die Frage exonym/endonym ist dort zum Beispiel nicht auf ein Land, sondern allenfalls auf die direkten Bewohner eines Ortes zu beziehen. Der Verdacht des geheimen Imperialismus stellt sich bei Geneve/Ginebra/Genf nicht.

  7. Wahrscheinlich war das als Witz gemeint, aber falls nicht und auch allgemein für humorbefreite Menschen wie mich, Lugano, Luzern und Lausanne sind drei verschiedene Städte.

  8. als einfach Gebildeter, der wirklich weiß, dass er wenig weiß, finde ich es öfters erstaunlich, zu welchen Themen Fachleute viele, viele Worte verlieren können.
    Kurzum, derartige Debatten gehen sowas an meinem Leben vorbei.
    Doch wenn andere Freude daran finden…..;-)

  9. #9
    offensichtlich doch nicht genug am eigenen leben vorbei, als dass es nicht einen kommentar wert gewesen wäre… ;-)

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