Häufig gestellte Fragen

Übermedien, aha. Ihr steht also über allen Medien?

Nein. Wir berichten über Medien.

Was ist überhaupt Medienjournalismus?

Wie Sportjournalistinnen über Sport oder Wirtschaftsjournalisten über Wirtschaftsthemen berichten, befassen wir uns mit Medien. Beobachten sie genau, recherchieren nach, begleiten sie kritisch. Medien sind wichtig. Sie haben großen Einfluss darauf, wie Menschen die Welt wahrnehmen und worüber eine Gesellschaft diskutiert. Deshalb finden wir es wichtig, im Auge zu behalten, wie Medien ihrer Aufgabe gerecht werden. Das ist Medienjournalismus.

Aber wäre es nicht auch die Aufgabe der Medien selbst, das zu tun?

Ja, aber viele haben hier in den vergangenen Jahren gespart oder tun sich grundsätzlich schwer damit: Weil sie prinzipiell nicht Kolleginnen oder Kollegen kritisieren wollen – das gilt leider teilweise immer noch als unanständig. Oder weil sie befangen sind, weil ihre Verlage eigene Interessen haben.

Und ihr seid nicht befangen?

Wir haben Übermedien gegründet, um so frei wie möglich arbeiten zu können. Wir sind unabhängig von Verlagen oder Sendern. Niemand redet uns rein. Auch Anzeigenkunden nicht, denn Übermedien ist werbefrei. Wir bekommen, anders als andere Medien, auch kein Geld von Google oder Facebook. Wir bekommen auch keinerlei staatliche Förderung. Finanziert werden wir ausschließlich von aktuell 7893 Menschen, die uns mit einem Abonnement unterstützen. Ihnen sind wir verpflichtet, sonst niemandem.

Ihr arbeitet doch selbst teilweise auch für andere Medien. Und das macht euch nicht befangen?

Wir machen alle potentiellen Interessenskonflikte transparent – im jeweiligen Artikel und auf der Über-Uns-Seite. Wir haben kein Problem damit, auch die Medien zu kritisieren, für die wir arbeiten. Beispiele dafür finden Sie hier und hier.

Was bringt mir Übermedien?

Mehr Einblick, wie Medien arbeiten: Wie sie funktionieren, was sie gut machen, woran sie immer wieder scheitern. Empfehlungen für gute Berichterstattung, Warnungen vor schlechter. Fundierte Diskussionen darüber, was das eine vom anderen unterscheidet. Berichte über Hintergründe, Enthüllungen über Abgründe.

An wen richtet ihr euch?

An alle kritischen Nutzerinnen und Nutzer von Medien. Natürlich wollen wir auch die Menschen erreichen, die Medien produzieren, aber wir verstehen uns nicht als Branchendienst von Journalist*innen für Journalist*innen.

Seid ihr ein Watchblog?

Nein. Was in den Medien schiefläuft, ist ein Thema für uns. Aber wir berichten auch, was gut läuft. Wir versuchen, umfassend über Medien zu berichten.

Seid ihr eine „Plattform“? Ein „Branchendienst“? Ein „Blog“? Ein „Portal“ oder ein „Fachportal“?

Wir sind einfach ein Magazin. Ein Online-Magazin, ein Medienmagazin, ein Online-Medienmagazin.

Was ist eure politische Haltung?

Wir finden, dass Medien es verdienen, fair und unvoreingenommen kritisiert zu werden, aber auch schonungslos. Wir lehnen pauschale „Lügenpresse“-Schmähungen ab, glauben aber auch nicht, dass schon ein etabliertes Medium als Absender Garant dafür ist, dass die Inhalte stimmen. Abgesehen davon wollen wir unideologisch kritisieren, nicht aus einer bestimmten politischen Position heraus. Wenn wir etwa der Meinung sind, dass der AfD von Medien Unrecht geschieht, schreiben wir das genauso wie umgekehrt. Bei uns publizieren Menschen mit verschiedenen Überzeugungen aus unterschiedlichen Perspektiven.

Hauck & Bauer

Konfrontiert ihr diejenigen, über die ihr schreibt, vorher mit eurer Kritik?

Ja. Aber wir finden, dass das nicht in jedem Fall nötig ist: So wie ein Literaturkritiker auch nicht Rücksprache mit dem Schriftsteller halten muss, bevor er ein Buch kritisiert, ist es legitim, sich ohne vorherige Rücksprache mit den Veröffentlichungen von Medien auseinanderzusetzen. Der journalistische Grundsatz, immer auch die Gegenseite zu hören, ist zwar richtig. Aber bei unseren Themen hat die „Gegenseite“ ja ihre Position oft schon veröffentlicht. Trotzdem ist es oft nicht nur fair, sondern auch erkenntnisstiftend, bei den Betroffenen oder Verantwortlichen vorher nachzufragen. Das machen wir auch häufig. Viele Dinge werden dann klarer.

Warum soll ich für eure Artikel zahlen?

Weil Arbeit darin steckt. Übermedien ist kein Hobby, kein Blog, sondern ein professionelles Medienangebot. Wir leben davon. Und wir zahlen unseren freien Autorinnen und Autoren ein Honorar, unseren festen Redakteurinnen und Redakteuren ein Gehalt. Hinzu kommen weitere Ausgaben, etwa die Miete fürs Büro oder Kosten für Abos, Server, Steuerberater. Unsere Abonnent*innen ermöglichen unsere Arbeit und unsere Unabhängigkeit.

Wieso sind trotzdem Artikel frei zugänglich?

Weil wir ein Interesse haben, das sie von möglichst vielen Menschen gelesen werden. In der Regel nehmen wir deshalb auch die Paywall nach einer Woche aus kostenpflichtigen Artikeln im Archiv. Das ermöglichen uns die Übonnentinnen und Übonnenten, die dafür alles sofort lesen und sehen können.

Warum kann ich nicht einfach einzelne Artikel kaufen?

Die kurze, unbefriedigende, aber wahre Antwort: Es lohnt sich für uns nicht. Das Abo-Modell, für das wir uns entschieden haben, gibt uns Planungssicherheit, weil uns Menschen längerfristig unterstützen. Deshalb bieten wir auch (günstigere) Jahresabos an. Wir versuchen nicht, einzelne besonders klickträchtige Stücke zu produzieren, sondern auf Dauer verlässlich gut zu informieren. Aber wenn Sie wirklich erstmal nur einen Artikel lesen wollen: Der erste Abo-Monat ist kostenlos! Schauen Sie also mal rein. Vielleicht gefällt es Ihnen dann ja so gut bei uns, dass Sie länger bleiben. Dafür arbeiten wir!

Wieso werden eure Abos über dieses Steady abgerechnet?

Steady ist ein junges Unternehmen aus Berlin von Leuten, die wir kennen und denen wir vertrauen. Als digitaler Dienstleister ermöglicht Steady es Einzelpersonen und kleinen Verlagen wie Übermedien, für ihre Arbeit regelmäßig Geld einzunehmen. Das ist praktisch und unkompliziert für uns, weil es nervige Verwaltungsarbeit erspart – und praktisch und unkompliziert für Sie, weil Sie mit nur wenigen Klicks dabei sein können. Probieren Sie es aus! Bei Fragen oder Problemen wenden Sie sich bitte an support@steadyhq.com.

Was soll die nervige Genderei? Und warum gendert ihr dann nicht konsequent?

Wir sind überzeugt, dass es wichtig ist, Sprache dahingehend zu überprüfen, ob alle angesprochen werden. Es gibt aber viele unterschiedliche Arten, das zu erreichen, und über die besten Wege wird gerade mit großer Heftigkeit und Leidenschaft gestritten. Wir haben uns deshalb für eine pragmatische Lösung entschieden und überlassen es unseren Autorinnen und Autoren, unseren Autor*innen, unseren AutorInnen und unseren Autor:innen, ob und wie sie gendern wollen.

Wie stellt ihr sicher, keine Fehler zu machen?

Wir versuchen, gründlich zu recherchieren, Quellen zu hinterfragen und genau zu formulieren. Jeder Artikel wird vor Veröffentlichung von mindestens einem Redakteur gegengelesen. Trotzdem passieren natürlich auch uns Fehler. Wir glauben, dass es wichtig ist, damit offen und ehrlich umzugehen und sie nicht zu verschleiern. Eine solche Fehlerkultur fordern wir auch von anderen Medien. Wir versuchen, auch selbst ein gutes Beispiel zu sein. Wenn Sie etwas auf unseren Seiten entdeckt haben, das nicht stimmt, schreiben Sie uns bitte unter fehler@uebermedien.de.

Cartoon: Hauck & Bauer

Wie korrigiert ihr Fehler?

Wir glauben, dass es wichtig ist, sich transparent zu korrigieren, wenn man etwas falsch gemacht hat. Nur kleinere Rechtschreib- oder Tippfehler bessern wir einfach aus. Alle anderen nachträglichen Änderungen und Korrekturen dokumentieren wir am Ende des Artikels mit Datum. Sollte es sich um einen gravierenderen Fehler handeln, kommunizieren wir das zusätzlich in den digitalen Netzwerken, die wir nutzen (Twitter, Facebook, Instagram) und gegebenenfalls auch in unserem Newsletter.

Wie gebt ihr Quellen an?

Wir nennen unsere Quellen, es sei denn, wir müssen sie schützen. Wir verlinken Inhalte, auf die wir uns beziehen, oder binden sie ein. Auch die Medien, die wir kritisieren, verlinken wir entweder direkt oder über Internet-Archive. Es sei denn, dass sich auf den jeweiligen Seiten Inhalte finden, von denen wir glauben, dass sie extrem problematisch sind oder nicht in die Öffentlichkeit gehören.

Kann euch jede/r Themenvorschläge schicken?

Na, klar. Einfach eine kurze Mail schreiben mit ein paar Zeilen zu Ihnen und das Thema umreißen, über das Sie schreiben wollen.

Wie kommt ihr auf eure Themen?

Am einfachsten dadurch, dass wir Medien aufmerksam lesen, schauen, hören. Aber natürlich bekommen wir nicht alles mit. Deshalb könnte es Übermedien nicht geben, ohne die Mitwirkung von Leserinnen und Lesern, die uns Hinweise schicken. Sie können uns einfach auf Twitter, Facebook oder Instagram ansprechen. Oder mailen Sie uns. Wir behandeln jede Zuschrift vertraulich, Ihr Name taucht also nirgends auf. Über unsere Kontakt-Seite können Sie uns auch ganz anonym schreiben und sogar Dateien zukommen lassen.

Werden Autorinnen und Autoren bezahlt?

Ja, aber sicher doch! Seit unserer Gründung zahlen wir unseren Autorinnen und Autoren ein Honorar. Weil wir aus eigener Erfahrung wissen, wir prekär die Situation von Freien oft ist, ist es uns wichtig, als Auftraggeber fair zu sein. Wir haben den „Code of Fairness“ des Berufsverbandes Freischreiber unterzeichnet.

Carola Dorner, Boris Rosenkranz, Stefan Niggemeier (von rechts) Foto: Sabine Gudath

Kann ich irgendwo einen Newsletter abonnieren?

Ja, hier. Sie bekommen dann in regelmäßig Post von uns. Unseren exklusiven Newsletter mit mehr Informationen gibt es immer sonntags, aber nur für Übonnentinnen und Übonnenten.

Gibt es Übermedien auch als App?

Nein, bisher noch nicht.