Die neue Zeitschrift „Limits“ erzählt Geschichten über Abenteuer „im Grenzbereich“ und pfeift auf übliche Regeln beim Magazinmachen. Das Ergebnis ist ein bisschen anstrengend, zeugt aber von einem guten Selbstbewusstsein.
Journalisten bezeichnen Taiwan oft als „abtrünnige Provinz“ Chinas. Der Begriff ist wohl eine Erfindung westlicher Medien, könnte aber von chinesischen Propagandaexperten nicht besser ausgedacht sein. Er ist ein Etikett, das Taiwan nicht verdient hat.
„Tumult“ nennt sich „Vierteljahresschrift für Konsensstörung“, und eine Konsensstörung pro Vierteljahr sollte man sich schon mal gönnen können. Tatsächlich beschreibt das Magazin aber nur mit schickeren Wörtern, was Pegida fühlt.
Anfang März sprach Dorothee Bär, die neue Staatsministerin für Digitalisierung, in einem ZDF-Interview über Flugtaxis. Inzwischen mag sie zwar noch Flugtaxis, auch das Wort an sich, aber nicht, wie es verwendet wird.
Klammerbindung, hölzerne Schreibe, und wieso sich „Mundus“ das „Kunstmagazin aus München“ nennt, ist auch rätselhaft. Im Heft hat unser Kolumnist nichts zu dieser Verbindung gefunden.
In ihrer Zeitschrift „Y“ informiert die Bundeswehr die Truppe über internationale Konflikte, die entspannende Macht der Ausmalbücher und die Gefahr von durchgedrehtem Fleisch. Ihre Fallhöhe bekommen die meisten Geschichten durch die besondere Zielgruppe.
In unserer neuen Reihe schreiben Menschen, die sich auskennen in ihrem Fach, und deshalb immer wieder über Fehler in Medien stolpern, die ihren Beruf betreffen. Hier teilen sie nun ihren Sachverstand. Zum Auftakt erklärt der Lokführer Lukas Jacob unter anderem Berufsbezeichnungen bei der Bahn und was so eine Sicherheitsfahrschaltung kann.
Die deutsche „Wired“ kann unser Kolumnist hier nicht mehr besprechen – die Print-Ausgabe wurde vorübergehend eingestellt. Aber wie macht sich denn das Mutterheft, die 1993 gegründete US-Ausgabe? Sie liefert auch heute liebevolles Layout und fabelhafte Geschichten.
Der „Kicker“ ist ein „Sportmagazin“ (haha), bei dem Redaktion und Leserschaft eine Art Symbiose eingegangen sind. Außenstehenden erschließt sich vieles nicht. Aber das macht nichts.
„Der Spiegel Biographie“ kombiniert alte und nicht ganz so alte „Spiegel“-Artikel zu einem Thema. Das liest sich oft großartig, auch wenn die Zeitschrift es sich ein bisschen zu leicht macht.
Wer sind „die Frauen“, von denen man immer wieder hört? Der Begriff beschreibt an der Oberfläche einfach weibliche Menschen, in Wahrheit aber wispert er den Gang der Welt. Er ist ein Begriff für Wissende; er vibriert unter dem Lack.
Ein „junges Gesundheitsmagazin“, das klingt intuitiv falsch. „Feel Good“ ist ein blubberndes Potpourri aus zwanghaft guter Laune und Matcha-Tee – mit „Doppelherz“- und „Schüßler-Salz“-Werbung.