Die SZ hat ein ernstes Witzproblem. Sie müsste sich dringend fragen, ob sie überhaupt weiterhin Karikaturen abdrucken möchte. Und wenn ja, welche Ansprüche sie an sie stellen will.
Im Ersten gibt es eine neue Sendung: „Live nach neun“ heißt sie, und die Frage ist: Braucht es so ein neues Format? Sehen Sie hier im Zusammenschnitt, was sie vorige Woche (nicht) verpasst haben.
Das ZDF berichtet von der Hochzeit zwischen Prinz Harry und Meghan Markle in Großbritannien. Besonders ausführlich reden die anwesenden „Experten“ über die bürgerliche Herkunft der Braut und vor allem – über das „afroamerikanische Esprit“, das ins Königshaus einheirate.
RTL hat Ross Antony als Außenreporter zur Royal Wedding nach Windsor geschickt – mit gravierenden Folgen: Antony war völlig außer Kontrolle.
„Kater Demos – das utopische Politikmagazin“ ist wie jemand, der ein bisschen nervt, weil er nicht aufhören kann zu reden, aber ein bisschen verzaubert, weil er seine Sache mit soviel Enthusiasmus vertritt.
Ein Globuli-Hersteller bezahlt Burdas Online-Medium für ein „Naturheilkunde“-Special. Darin werden in gesponserten und angeblich redaktionell unabhängigen Artikeln die vermeintlichen Vorteile der Homöopathie herausgestellt.
Das Wort „Multikulti“ klingt für unseren Gastautor nach nonchalant-liberaler Weltoffenheit, aber er findet: Es richtet sich im Kern gegen den Zusammenhalt unserer Gesellschaft, und Deutschland wäre auch ohne „Multikulti“ ein weltoffenes Land.
Die Grünen behaupten, die Kosten für Trinkwasser in Deutschland seien seit 2005 dramatisch gestiegen. Das ist falsch, wird aber von fast allen großen Medien unbesehen und ohne Kontext verbreitet. Ein Lehrstück.
Der Moderator ruft eine Bewegung ins Leben, die den Hass im Netz bekämpfen will. Doch er veröffentlicht auch zweifelhafte Listen von angeblichen „rechten Trollen“. Das löst Empörung aus und bringt das ZDF in die Bredouille.
Leif-Erik Holm, AfD-Bundestagsabgeordneter aus dem Wahlkreis Vorpommern-Rügen, war in Stralsund, um für sich und seine Partei zu werben. Eine Lokalzeitung berichtet darüber und ist sehr angetan. Kein Wunder: Geschrieben hat den Text ein AfD-Mitarbeiter.
Mit einer großen Imagekampagne will der Funke-Verlag die Branche davon überzeugen, dass er nicht für Fake News steht, sondern für Qualitätsjournalismus. Ein kleiner Realitätscheck.
An der Zeitschrift „Royal News Exklusiv“ ist nichts exklusiv – sogar ihr wichtigster „Insider“ ist ein Externer. Aber der ganze Königshaus-Blödsinn ist so wahnsinnig unbedarft aufgeschrieben, dass es eine helle Freude ist.