Die neue Zeitschrift „Limits“ erzählt Geschichten über Abenteuer „im Grenzbereich“ und pfeift auf übliche Regeln beim Magazinmachen. Das Ergebnis ist ein bisschen anstrengend, zeugt aber von einem guten Selbstbewusstsein.
32 Seiten lang freuen sich Mitarbeiter der „Auto-Zeitung“, wie praktisch Autos von Skoda sind und wie gut der Hersteller für die Zukunft gerüstet ist. Mit Werbung, sagt der Verlag, hat das nichts zu tun.
Journalisten bezeichnen Taiwan oft als „abtrünnige Provinz“ Chinas. Der Begriff ist wohl eine Erfindung westlicher Medien, könnte aber von chinesischen Propagandaexperten nicht besser ausgedacht sein. Er ist ein Etikett, das Taiwan nicht verdient hat.
Der Schauspieler Jürgen Vogel darf im neuen Radmagazin „Karl“ ausführlich schwärmen, wie toll das E-Bike ist, das er fährt. Kein Wunder: Sonst ist Vogel als Testimonial für die E-Bike-Firma unterwegs. Die Zitate in der „Karl“-Geschichte stammen offenbar aus einem Werbevideo.
„Tumult“ nennt sich „Vierteljahresschrift für Konsensstörung“, und eine Konsensstörung pro Vierteljahr sollte man sich schon mal gönnen können. Tatsächlich beschreibt das Magazin aber nur mit schickeren Wörtern, was Pegida fühlt.
Herzogin Kate hat am Montag einen Jungen zur Welt gebracht. Dicht gedrängt warten Journalisten aus aller Welt vor einer Londoner Klinik, um einen kurzen Blick auf die königliche Familie zu werfen. Unser Reporter hat mit ihnen über die „schöne Abwechslung“ gesprochen.
Sie fühlen sich wie im Neonazi-Zoo und eilen zur Pressekonferenz der NPD: Rund 150 Journalisten waren am Wochenende in Ostritz. Dass über das rechtsextreme Festival dort und über den Gegenprotest berichtet wird, ist wichtig – aber wie groß die Aufmerksamkeit dann war, ist kurios.
Herzogin Kate hat nur einen Jungen zur Welt gebracht. Unfassbar. Und ein herber Rückschlag für die Regenbogenpresse. Viele Blätter waren sich doch so sicher!
„Ganz klare Grenzen“ hat die Verlagsgruppe Klambt nach Angaben ihres Chefs, um keine „Fake News“ zu produzieren. Das schließt aber offenbar nicht aus, Jennifer Aniston und Brad Pitt zu vermeintlichen Schnappschüssen zusammenzumontieren.
Die „Bunte“ nutzt traditionell eine Folge von „Germany’s Next Topmodel“ zur Sympathiewerbung. Online-Chefredakteurin Julia Bauer interviewt die Kandidatinnen – und konfrontiert sie mit vermeintlich „dunklen Geheimnissen“ aus ihrer Vergangenheit.
Neuerdings stellen Journalisten der russischen Staatsmedien vermehrt Fragen in der Regierungspressekonferenz – in einer Form, die der „Welt“ nicht gefällt. Eine „AfDisierung des Journalismus“ fürchtet ein Redakteur. Was für ein Unsinn!
Viel interessanter als die Frage, ob man das N-Wort „noch sagen darf“, ist die Frage, warum Leute es eigentlich unbedingt sagen wollen.