Der Versuch, mit „Hier spricht das Volk“ Publikum und Diskutierende zu ein bisschen Panik anzustacheln, ist gescheitert. Und das beweist vor allem eines: Die Wirkmacht der „Bild“ schwindet.
Baden-Württemberg bevorzugte in einer Ausschreibung für Schulclouds den US-Riesen Microsoft. Die Daten von einer Million Schülerinnen und Schülern, die beim Lernen mit digitalen Medien gewonnen werden, könnten an einen unsicheren Kantonisten gehen. Dabei gibt es Alternativen.
„Made in China“, titelt der „Spiegel“ zum Coronavirus; eine französische Zeitung ruft gar „Alarmstufe gelb“ aus: Die mediale Fixierung auf die Ethnie in diesem eskalierenden Angstnarrativ stigmatisiert alle Chinesen und für solche gehaltenen Menschen.
Die Immobilienplattform „Immoscout24“ verbreitet zum Berliner Mietendeckel eine Erzählung von sozialer Ungerechtigkeit. Von einigen Medien wird das Narrativ übernommen, ohne es groß zu hinterfragen.
Wenn sich im Sommer der neue Fernsehrat konstituiert, wird die AfD darin, wie bisher, nicht vertreten sein. Ist das gut so – oder ein prinzipielles Problem? Und was wäre dagegen zu tun? Eine Umfrage bei den Parteien.
Der „Spiegel“ schreibt, „wie böse Jungs und Clan-Romantik die Kinderzimmer erobern“. Der Titelgeschichte fehlt nicht nur die Bereitschaft, sich mit dem Gegenstand Rap ernsthaft zu befassen. Sie blendet auch die Bedeutung von Rassismus und Klassismus aus – und verbirgt ihre einseitige Perspektive hinter scheinbarer Objektivität.
Das Magazin „Oya“ macht sich Gedanken, wie sich die Welt erhalten oder verbessern lässt. Leider tut es das auf eine so freudlose, theoretische und voraussetzungsreiche Art, dass es schwer fällt, einen Zugang dazu zu finden.
Conni Holsten, Chefin der Bremischen Landesmedienanstalt, hat jetzt einen Podcast: „Unreguliert – Frau Holsten fragt nach“. Gleich in der ersten Folge blamiert sie sich so sehr, dass sich Fragen nach ihrer Qualifikation für den Job stellen.
75 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz: Warum es wichtiger denn je ist, die Erinnerung wachzuhalten. Und warum es Aufgabe der Medien ist, die Geschichte immer wieder in die Nachrichten zu holen.
„The Memory Palace“ erzählt kunstvoll minimalistisch kleine Geschichten aus der Geschichte. Dieser Podcast verzichtet auf alles, was Podcasts angeblich ausmacht: Er braucht keine Gespräche, keine Gäste, und keine Episode ist länger als ein paar Minuten.
Podcasts boomen und werden zunehmend als eigenes Genre ernstgenommen. Ausgerechnet der neu ins Leben gerufene Podcastpreis, hinter dem Verlage, Vermarkter und große Sender stehen, stört das schöne Bild durch ein unbrauchbares Verfahren und irreführende Kommunikation.
Der Fall des Doppelmörders Jens Söring ist nur ein Beispiel von vielen: Deutsche Journalisten scheinen besessen von amerikanischen Kriminalfällen. Bei der kritischen Aufarbeitung amerikanischer Gerichtsurteile werden sie aber immer wieder Opfer von Fehlannahmen und Vorurteilen. Höchste Zeit für eine Korrektur.