„Bild“-Talkshow „Hier spricht das Volk“

Sollten wir alle in Panik verfallen? Ich bitte um Handzeichen!

Bild-Chef Julian Reichelt diskutiert mit Publikum
Und? Haben Sie Angst? Screenshot: Bild.de

„Wer von Ihnen hat Angst vor dem Corona-Virus?“

„Wer von Ihnen hat das Gefühl, dass unsere Regierung nicht offen über das Corona-Virus spricht?“

„Wer von Ihnen hier in unserer Runde glaubt, dass die Rentenhöhe in Deutschland gerecht ist, wenn man auf die Lebensleistung der Menschen guckt? Wer glaubt, dass das gerecht ist?“

„Was denken Sie über die Klimadebatte? Ist es zu hysterisch?“

„Wer glaubt, dass andere Länder sich kaputtlachen über die Klimadebatte in Deutschland?“

„Wer von Ihnen hat heute Abend ein Messer dabei?“

„Wer von Ihnen glaubt, dass es gute Gründe gibt, ein Messer bei sich zu tragen?“

„Ich bitte um Handzeichen.“

Er hat es ja versucht. „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt wollte sich die Panik, die Empörung, die sein Blatt so gerne verbreitet, in „Hier spricht das Volk“, „der ersten Talkshow, bei der ganz normale Menschen wie Sie zu Wort kommen“ (was natürlich Quatsch ist), von ebenjenen ganz normalen Menschen legitimieren lassen. Nur: Diese ganz normalen Menschen spielten nicht mit.

Thema für Thema arbeitet Reichelt ab, verzweifelt auf der Suche nach dem Abzug, der doch endlich die gewünschte Empörung auslösen möge. Doch selbst der Themenkomplex Falschparken-Freitagsgebet-Clankriminalität will nicht so richtig zünden. Polizist und Gewerkschaftler Niels: „In Hamburg, in Deutschland sind alle vor dem Gesetz gleich.“ Hmm. Also weiter: Darf man in Deutschland noch alles sagen, „ohne irgendwas zu befürchten zu haben?“, fragt Reichelt. Die Mehrheit findet: Ja, kein Problem.

Wenn Sabine den Blick auf ihren Rentenbescheid „scheiße“ findet, ist Christel anderer Meinung: Sie selbst bekomme genug. Niemand springt der AfD zur Ehrenrettung bei. Niemand ist der Meinung, dass das Klimathema unwichtig sei, alle würden Teile ihres Lebens verändern (keine Inlandsflüge, kein Fleisch mehr, Verpackungsvermeidung, vielleicht die Anschaffung eines Elektroautos undsoweiter). Niemand trägt ein Messer bei sich. Und niemand findet, dass es gute Gründe gäbe, ein Messer mit sich zu führen. Und selbst als Reichelt die Statistik zeigt, dass das Messer in einigen Bundesländern häufiger als Tatwerkzeug zum Einsatz gekommen sei als früher, meint der Polizist Niels, dass er nicht sagen würde, dass es heute mehr Verbrechen mit Messern gäbe, es sei halt nur mehr in den Fokus der Medien gerückt. Auch die Jugendgewalt gehe seit Jahren zurück. „Deutschland ist so sicher wie lange nicht mehr.“

Reichelts Inszenierung zieht nicht

Natürlich gibt es auch die, die liefern, was „Bild“ sich wohl versprochen haben mag, wie Michael, der bei Steuern von „Gutmenschen-Abgaben für die ganze Welt“ spricht, oder Hagen, der einfach weiß, dass die kriminellen Ausländer sagen: „Der deutsche Staat, der kann mich.“ Nur gibt es a) Widerspruch, b) reden die Diskutanten, die sowas sagen, nicht die ganze Zeit so dermaßen eindimensional übererregt, und c) ist die Quatsch-Hass-Empörungs-Quote in Reichelts 15er-Runde auch nicht höher als bei der durchschnittlichen Familienfeier oder dem Abend in der Kneipe.

Und das müsste „Bild“-Chefredakteur Reichelt zu denken geben: Seine eigene Inszenierung – jede Fernsehtalkshow ist ein inszenierter Meinungsaustausch – zieht nicht. Und wenn die Inszenierung schon dort nicht hinhaut, wo „Bild“ die Regeln, die Themen, die Diskutierenden, die (schlechten) Schnitte und den (noch schlechteren) Ton, bestimmt: Wie ist es dann eigentlich um die Wirkmacht der größten deutschen Boulevardzeitung bestellt?

Ausriss aus der "Bild"-Zeitung, Foto: Szene aus der Talkshow
Ausriss: „Bild“

Auch in der „Bild“-Zeitung selbst scheint man nicht so richtig zu wissen, was man mit der Sendung anfangen soll. Die große Schlagzeile zu „Hier spricht das Volk“ am Montag: „‚Wer hat schon mal gesehen, wie alte Menschen Flaschen sammeln?‘ ALLE BILD-Leser melden sich.“

Ja, wer hätte sich da nicht gemeldet..?

„Bild“ bleibt nur noch der Rand

Verfangen also womöglich Rainer Wendts Es-ist-so-schlimm-wie-damals-bei-der-RAF-Warnungen vor linker Gewalt doch nicht? Ist die Sorge vor dem bösen Messerstecher vielleicht doch nicht so riesig? Gibt es vielleicht doch auch inhaltliche Gründe, warum die „Bild“ innerhalb eines Jahres 10 Prozent ihrer Auflage verloren hat (und liegt es nicht nur daran, dass die Leute einfach immer weniger gedruckte Zeitungen lesen)? Tragen die „Bild“-Leser*innen vielleicht gar nicht so viel Angst und Hass und Wut in sich wie die „Bild“-Macher*innen?

Wenn die Diskutierenden in „Hier spricht das Volk“ die normalen Menschen sind, wie Reichelt sagt, „ein Querschnitt durch unsere Gesellschaft, ein Querschnitt durch Deutschland“, dann bildet seine Zeitung diese Gesellschaft nicht mehr ab. Dann hat „Bild“ den Großteil unserer Gesellschaft verloren. Dann bleibt ihr nur noch der Rand.

46 Kommentare

  1. Na, vielleicht hatte es ja auch andere Gründe, dass damals die „Wir helfen“ Kampagne so finanziell katastrophal für Springer und die Bildzeitung ausfiel.
    Vielleicht war es gar nicht die Emphatie und die Fürsorge an sich, die dazu führte, sondern die Diskrepanz zur sonstigen Blattlinie. Vielleicht haben die Bildzeitungsleser einfach ihrem Blatt misstraut, weil es noch nie human gehandelt hat. Vielleicht wäre man besser beim Merkelkuscheln von damals geblieben.
    Ich persönlich jedoch glaube eher, dass der Verlagsbesitzerin die „Wir helfen“ Kampagne nicht gefiel, weil es ihrer Ideologie widerspricht. Vielleicht ein bisschen von beidem oder keinem.

    Ich habe die Hoffnung, das sich rechtes Publizieren schlicht bald nicht mehr lohnt und zumindest die großen Verlage mit dem AfD-Arschkriechen aufhören.

  2. Ich glaube, „wir helfen“ hat der Zeitung geschadet, weil zur gleichen Zeit der FOCUS bewiesen hat, wie man mit xenophobem Clickbait aus Social Media Leser in die Online-Ausgabe lotsen konnte.
    Die Werbeeinnahmen hat die BILD sausen lassen.

  3. BILD (und die weiteren Springer-Blätter kaum besser) sind einfach überall durchschaut: sie köcheln auf der einen Seite mit und dann wieder auf der anderen.
    Heute kommt der Messermord auf Seite 1 groß raus und die Zwangsehe auf Seite 2. Morgen schon ist derjenige ein ‚Nazi‘, der das gelesen hat und nur halb so reißerisch öffentlich wiedergibt, wie es am Vortag original vom Chefredakteur getwittert wurde.
    Diese Art der wendigsten Meinungs-, Verleumdungs- und Hinrichtungsakrobatik im Stil von ‚Agents Provocateurs‘ geht auch bei den prominentesten Organen der Lügenpresse irgendwann auf die Substanz.
    Und so kommt es, dass irgendwann fast niemand mehr glaubt, dass bei BILD „das Volk spricht“. Ebenso, wie nur noch ganz wenige extrem Naive glauben, dass beim SPIEGEL irgendein relevanter Linker schreibt oder bei der ZEIT ein Liberaler etwas Größeres vermitteln will als den Spin der Woche.
    Das Spiel der Vortäuschung von Gesinnung, Substanz und Relevanz ist allzu durchschaubar geworden und damit ausgespielt. Aber sowas von.

  4. „Das Spiel der Vortäuschung von Gesinnung, Substanz und Relevanz ist allzu durchschaubar geworden und damit ausgespielt.“
    Die Ironie! :D

  5. Ich glaube, sehr viele „Bild“-Leser haben ohnehin eine größere Distanz zu den Inhalten, als man es ihnen von außen nachsagen würde. „Bild“ zu lesen verneint nicht die Fähigkeit, mediale Inhalte kritisch einzuordnen.

  6. Scheiße zu fressen verneint nicht die Fähigkeit, sie als solche zu erkennen.

    Hm …

    Herr Müller, die Junge Freiheit als „Quelle“, das ist ein schönes i-Tüpfelchen auf der unfreiwilligen Ironie Ihres Beitrags.

  7. @5: Jaja, und die Leser der ganzen Klatschzeitungen wissen ganz genau, dass das ja alles gar ned ernst gemeint ist und so…

    Gibt zwar null Beweis dafür, aber zum Verharmlosen taugts.

    Das macht was genau weniger unredlich?

  8. @ Pannor #6
    „die Junge Freiheit als ‚Quelle'“
    Papperlapapp. Ein klares Beispiel und eine Quelle werden Sie hoffentlich irgendwann wieder auseinanderhalten können, wenn Sie ein wenig von dem Moralin abgebaut haben.

  9. Naja, Umfragen zufolge genießt die B**D-Zeitung in der Bevölkerung immer recht wenig Glaubwürdigkeit. Man kann also durchaus davon ausgehen, dass die Talkshow-Teilnehmer nicht so blöd sind, wie die B**D an sich ist.

    Persönlich finde ich es irritierend, dass die Redaktion so ein auf Krawall zugeschnittenes Konzept verfolgt, ohne dafür die notwendigen Voraussetzungen zu beachten, bspw. Teilnahme der üblichen, „professionellen“ und in der Öffentlichkeit stehenden Provokateure, die auch sonst in der B**D zu solchen Themen zu Wort kommen. Anscheinend sprechen die Redakteure selten mal mit Personen außerhalb des eigenen Dunstkreises.
    Ich sehe es positiv und freue mich darüber, dass B**D das Konzept „Talkshow“ nicht so ganz verstanden hat bzw. nicht den eigenen Wünschen entsprechend umgesetzt bekommt.

  10. Keine Ahnung, ob das Format fortgeführt werden wird und unter welchen Bedingungen. Allerdings sehe ich eine mögliche Gefahr: wenn sich Extremisten (oder solche, die sich aus populistischen Gründen als solche gerieren) auf dieses Format als mögliche Plattform konzentrieren und die „Redaktion“ (wenn es eine gibt) keine Checks durchführt, dann könnte das Format durch extremistische Positionen vertretende „Gäste“ geraidet werden. Wie gesagt, keine Ahnung ob das mal relevant werden könnte.

  11. @Stefan Pannor #6
    Lustig, gebe ich zu. Aber Ihr Bild hängt dennoch schief.

    In der Tat kann man nämlich etwas interessant finden und anschauen, aber trotzdem ablehnen. Morbide Faszination funktioniert ja so. Will gar nicht leugnen, dass da dann oft Voyeurismus im Spiel ist. Habe auch noch nie eine „Bild“ gekauft, aber wenn sie im Wartezimmer liegt, blätterts man halt durch, weils in gewisser Weise interessant ist. Oder fassen Sie die dann partout nicht an, aus Angst sich die Hände schmutzig zu machen? ;-)

    Meine Tante kauft sich fast jeden Tag die „Bild“ und berichtet fast genauso täglich, dass in der Zeitung ja nur „Schiet wat wedder drün stünt“. Mein Onkel liest halt gerne die Banalitäten des Sportteils. Menschen sind nun mal widersprüchliche Wesen.

  12. Klar. Aber jeden verdammten Tag?

    Das ist dann eher eine Schutzbehauptung. Die Leute meckern über ihre Zeitung, seit es Zeitungen gibt, das ist keine Distanzierung, eher so die Angst, dass andere es peinlich finden könnten, was man da liest.

    „Ich könnte jeden Tag aufhören, wenn ich wollte, ich will bloß nicht“ ist eine Lüge, die nicht nur beim Rauchen gilt.

  13. @7 DerMax

    Wer ist denn unredlich? Die Redaktionen der besagten Blätter, sicher. Und daran gibt es nichts zu verharmlosen und das tat ich auch nicht.

    Die Leserinnen und Leser auch? Sind die unredlich und sollte man es nicht verharmlosen, dass sie diese minderwertige Medien konsumieren?
    Es ging mir jetzt ja nur um die Tatsache, dass ich einen durchschnittlichen Bild-Leser eben nicht für einen geifernden, rassistischen Vollidioten halte, der einfach mal alles für bare Münze nimmt, was in dem Blatt steht. Und deshalb hat mich das auch nicht sehr überrascht, dass J.R. da nicht sein womögliches Wunschpublikum hatte.

  14. @13
    Hmmm. Nee, ich glaube, wer „Bild“ kauft schämt sich nicht dafür, wäre eher trotzig dann, oder? Letztlich ist es halt einfach billig in jeglichem Sinne. So wie man bei T-Online oder ähnlichen Startseiten den Schrunz um die Ohren gehauen kriegt und wer keine Ansprüche, nimmt das mit. Ich will ja auch nicht behaupten, dass der typische Leser der „Bild“ gar nichts glaubt. Das wäre dann schon etwas schräg, zugegeben. „But they take it with a grain of salt“ , wissen also auch, dass nicht alles so heiß gegessen wird, wies gekocht wird.

  15. „Klar. Aber jeden verdammten Tag?“
    Nicht immer, aber immer seltener. ?
    Habe mir neulich auch mal wieder eine „Abendzeitung“ gekauft, weil ich mein Buch vergessen hatte. Die Hoffnung, dass das Blatt für 1 Euro ja wohl Kurioses für immerhin 20 min U-Bahnfahrt liefern würde, war aber vergeblich. Außer lauen Schlagzeilen auf Seite 1 war da so gut wie NICHTS, eine Leere aus Papier, Schwärze und Röte.
    BILD bietet weniger Leere: Da gibt es immerhin lustige Kommentare von Reichelt oder Wagner, ab und an krasse Giftgas-Fakes oder Weißhelm-Lyrik von Julian Röpcke aus Syrien, öfters echt wahre Geschichten über „unsere“ Syrer. Aber dann hört es auch auf.
    Nächstes Mal werde ich wieder ein Buch dabeihaben, aktuell gerade „Europa im Erdölrausch. Die Folgen einer gefährlichen Abhängigkeit“.
    Da steht dann nämlich, was „unsere“ Syrer mit den Syrien-Fakes zu tun haben könnten und mit welchem Ziel Julian Röpcke wohl seine Fakes verbreitet. Wäre super, wenn das 8 Millionen Reichweite hätte. Aber schon einige Zehntausend Zuhörer und Leser mobilisieren hier mehr PC-Protest als 60 Jahre BILD mit Millionenauflage. Merkwürdig, nicht wahr? ?

  16. @8: Wieder ein tolles Beispiel Ihrer (superschwelligen) Manipulationsabsichten, unfreiwillig an sich selbst demonstriert.

    Sie benutzen einen scheinbar medizinischen Fachbegriff (Moralin), den es gar nicht gibt, um einen Vorgang, der eigentlich nur eine Meinungsverschiedenheit ist, auf ein wissenschaftliches Level zu erhöhen. So täuschen Sie vor, dass es eine tatsächliche Grundlage für Ihren Hass auf (in diesem Fall) moralische Menschen gäbe.

    Der Inhalt des Posts ist noch witziger an sich: „Nänänä, ein Beispiel ist keine Quelle.“
    Nehmen Sie sich eigentlich wirklich selbst ernst oder ist das hier für Sie so eine Art Medienkompetenztraining for Dummies?

    @16: Dass das Buch von Ober-Verschwörungstheoretiker Daniel Ganser ist möchten Sie lieber nicht so gerne kommunizieren?

    Ernsthafte Frage: Glauben Sie eigentlich tatsächlich, dass z. B. ich eine vom Staat bezahlte Sockenpuppe bin, die Sie (aus Gründen) als „unbequemen Teilnehmer“ loswerden möchte? Interessiert mich wirklich.

  17. „BILD bietet weniger Leere: Da gibt es immerhin lustige Kommentare von Reichelt oder Wagner, ab und an krasse Giftgas-Fakes oder Weißhelm-Lyrik von Julian Röpcke aus Syrien, öfters echt wahre Geschichten über „unsere“ Syrer. Aber dann hört es auch auf.“

    Da schein Julian Reichelt dann bei Personen wie Ihnen ja alles richtig gemacht zu haben.
    So sieht also die Zielgruppe der Bild aus. Er sollte Sie zu seiner nächsten Sendung als „normales“ Volk einladen, dann hat er auch jemanden, der auf seine Suggestivfragen wie gewünscht antwortet.
    Wundert allerdings wenig.

  18. @ Anderer Max #18
    „Dass das Buch von …Daniele Ganser ist möchten Sie lieber nicht so gerne kommunizieren?“
    Danke für die Anregung, sehr gerne!
    Sie wissen ja selbst auch, dass „Verschwörungstheoretiker“ nur ein Pfiff mit der Hundepfeife für Diskursverengung (Mausfeld) ist?

  19. „Sie wissen ja selbst auch, dass „Verschwörungstheoretiker“ nur ein Pfiff mit der Hundepfeife für Diskursverengung (Mausfeld) ist?“

    Jeder, der an Chemtrails glaubt, weiß das.

  20. @Anderer Max

    Ich glaube, in interessierten Kreisen ist schon lange bekannt, dass Gansers Zielgruppe die VTler sind und er sich damit schon längst aus dem seriösen Spektrum verabschiedet hat.
    Kein Wunder, dass er nach seinen 911-„Fragen“ nun auch auf den Klimazug aufspringt.
    Es gibt ja immer wieder Dankbare „Schafe“, die ihm folgen.

    In so fern passt Müllers Folgschaft wie auch die Begeisterung für die „wahren“ Geschichten über Syrer in der Bild.

    Glaubt man einen Mist, dann fällt es nicht schwer, auch auf anderen Mist reinzufallen.

    Ob Müller wohl auch was gegen das Impfen hat und auf Globuli steht?
    Hm…

  21. @24: Ich finde die Methode so perfide: Selbst keinen Arsch haben, die Dinge so auszusprechen, wie man sie sich vorstellt, aber dann den Twittermob auf Kritiker hetzen, die die impliziten Positionen rausarbeiten. Also der Ganser jetzt.

    Und betr. Zuckerkugeln und Impfungen: Ehrlich, wayne?
    Wenn der verdammte Herdenschutz bei Impfungen nicht wäre, würde ich ja augenzwinkernd sagen: Das Problem wird sich auf kurz oder lang von selbst erledigen.
    Nur können die Opfer dieser Scharlatane ja eigentlich auch nichts dafür, dass sie von skrupellosen Märchenonkels belogen werden.

  22. @ Anderer Max #26
    „Selbst keinen Arsch haben, die Dinge so auszusprechen, wie man sie sich vorstellt, aber dann den Twittermob auf Kritiker hetzen, die die impliziten Positionen rausarbeiten. Also der Ganser jetzt“
    Sie checken schon gegen, was Sie hier so schreiben?
    Sie haben ja nicht einmal genug „Arsch“ in der Hose, ihren Mist hier unter ihrem Namen von sich zu geben, und lästern darüber ab, dass sich andere auf die Bühne stellen, dafür beruflich ausgrenzen und aus zahllosen Publikationen und Medien diffamieren lassen. Und für die Behauptung, dass das Opfer irgendjemanden „auf Kritiker hetzt“ gibt es keinerlei Belege.
    Was Sie aus vollständiger Anonymität und Sicherheit heraus betreiben ist eine lupenreine Täter-Opfer-Umkehr, schäbiger, kleiner Feigling und Denunziant!

  23. Ich bin anonym, weil ich das alles schon einmal hinter mir habe.
    Wer einmal einen orchestrierten Angriff auf seine Person erlebt hat, von einer homogenen Gruppe, die meinte „im Recht zu sein“, der braucht das kein zweites Mal.
    Aber davon lasse ich mir die Petersilie nicht verhageln!

    Interessant, wer und aus welchen Gründen so generell gerne eine Klarnamenpflicht fordert:
    https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/klarnamenpflicht-im-internet-warum-anonymitaet-im-netz-so-wichtig-ist-a-1268306.html

  24. „Sie haben ja nicht einmal genug „Arsch“ in der Hose, ihren Mist hier unter ihrem Namen von sich zu geben, und lästern darüber ab, dass sich andere auf die Bühne stellen, dafür beruflich ausgrenzen und aus zahllosen Publikationen und Medien diffamieren lassen. “

    Ich deutete ja schon an, dass ich bei Müller auch das typische VTler-Gehabe vermute und prompt kommt der Beweis.

    Sind die alle eigentlich gleich geschaltet?
    Könnte einem so vorkommen.

  25. Ist eigentlich schon jemand die Studioeinrichtung aufgefallen? Sieht aus wie ein Klassenzimmer mit Reichelt als Lehrer. Hat nicht Herbert Wehner schon vor Jahrzehnten gesagt „Bild schreibt, was das Volk denken soll“ oder so ähnlich?

  26. @ Anderer Max
    „Interessant, wer und aus welchen Gründen so generell gerne eine Klarnamenpflicht fordert“
    Einverstanden. Bin auch gegen die Klarnamenpflicht, halte Leuten, die selbst voll in der Öffentlichkeit und in harten Auseinandersetzungen stehen, aber nicht vor, dass sie nicht genug „Arsch“ haben.
    Wichtig ist es, jenseits der Polemik die Inhalte nicht zu vergessen. Die sind nämlich oft wesentlich weniger scharf als die Polemik dagegen. Besonders bei Ganser.

  27. Ich finde, wir sollten wirklich in Panik verfallen, wenn Lügner, Heuchler und Dummschwätzer, wie der Herr Reichelt, nun auch noch im Fernsehen grassieren und ihren Dummfug verbreiten dürfen.

  28. Herr Müller, ob das Ihr Klarname ist, ka nn auch niemand überprüfen. Es kann auch ein Pseudonym sein.

    Und nach der x-ten Morddrohung kann ich das verstehen, wenn jemand keinen Klarnamen nutzt.

    Ganser hat dennoch keine disputablen Inhalte.

  29. „Ganser hat dennoch keine disputablen Inhalte.“
    Das ist ja nicht mal der Punkt. Theoretisch kann ich über jeden noch so unsinnigen Inhalt diskutieren. Die Frage ist, ob der Diskutant bereit ist, seinen Standpunkt zu überprüfen und notfalls zu korrigieren. Wer sagt „Ich habe recht, egal ob ihr mir das Gegenteil belegen könnt“, der ist nicht tatsächlich an einer Diskussion interessiert.
    Dann frage ich mich, woran ist er interessiert … Sehe womit er Geld verdient … und alles ist klar.
    (1:1 beziehbar auf Zuckerkugelverkäufer, etc.)

  30. @ Stefan Pannor #34
    „Ganser hat dennoch keine disputablen Inhalte“
    Soweit würde ich nicht gehen. Unbestreitbar ist da gar nichts, und man kann ihm mühelos Irrtümer nachweisen.
    Es geht allein darum, den Disput nicht a priori durch eine gegenstandslose Ausgrenzung zu verhindern.

  31. @36: „Es geht allein darum, den Disput nicht a priori durch eine gegenstandslose Ausgrenzung zu verhindern.“

    Macht ja keiner. Aber spätestens nach der achten Wiederholung wider besseren Wissens ist eine Aussage nicht mehr von der Person zu trennen. Und dann muss man irgendwann sagen: „Ja, schön dass Sie auch reden möchten, aber Ihre Position ist nachweislich falsch, was Sie nicht anerkennen wollen, also diskutiere ich nicht mehr mit ihnen“.

    Meinungsfreiheit heißt nicht, dass mir jeder zuhören muss.
    Und wer nicht konsensfähig ist (weil er alternative Fakten hat) wird früher oder später mit sich selbst (Gleichgesinnten) „diskutieren“ müssen. So kommt es zu vermehrtem confirmation bias, weil alle nur noch sagen „genau“ und die Gruppe radikalisiert sich (Echokammer). Radikale Gruppen kennen nur Freund oder Feind (#25), bzw. Täter und Opfer (#27).
    Daher muss (sic!) der Guru der radikalen Gruppe Opfer (von am besten etwas ganz diffusem) sein, sonst klappt die ganze Kommunikation nicht. Kritik an Aussagen des Gurus wird dann zur „Täter-Opfer-Umkehr“, weil die einzige Alternative dazu wäre, sich mit der Kritik tatsächlich inhaltlich zu beschäftigen. Das wiederum muss der Guru mit aller Vehemenz verhindern. Die Jünger dürfen nicht vom Baum der Erkenntnis kosten, er könnte das Konzept des Paradieses bedrohen.
    Die Religionsmetaphern sind übrigens nicht zufällig gewählt.

  32. Stellt sich die Frage, wie das eigentlich passieren konnte? So ein Format zu starten, ohne für ein geeignetes Publikum zu sorgen erscheint doch seltsam amateurhaft. Fast schon, als hätte ihn intern jemand ins offene Messer laufen lassen.

    Ist denn etwas darüber bekannt, wie die Teilnehmer rekrutiert wurden?

  33. @30
    > Ist eigentlich schon jemand die Studioeinrichtung aufgefallen?

    Mir fällt vor allem das Steuerrad auf.
    Soll das für irgendetwas als Symbolbild stehen oder hat FJ Wagner nur ein paar Utensilien aus seinem 70er-Jahre Partykeller gespendet?

  34. @Schnellinger

    Ich glaube, das wurde in Hamburg aufgezeichnet und das Steuerrad soll dementsprechend etwas Lokalkolirit beitragen. (Vielleicht steht es aber auch für billigen Rum gleichen Namens.) Das ändert aber nichts daran, dass die gesamte Kulisse lieblos und improvisiert wirkt.

    Das Amateurhafte ist ja sowohl im Artikel als auch in den Kommentaren angesprochen worden. Mir ist das schon bei Videos anderer Verlage aufgefallen und ich frage mich, welche Hoffnungen damit verbunden sein mögen Amateurvideos auf die Website zu stellen. Fernsehen ist nunmal keine brandneue Erfindung, so dass niemand Professionelles vom Amateurhaften unterscheiden könnte. Wenn Verlage also auf dem Niveau eines Hobbyisten beginnen, wird es ein paar Jahre brauchen um allein auf das Level eines professionellen Youtubers zu kommen. Bei diesem Versuch Fernsehen zu machen kommen ja neben handwerklichen Mängeln auch noch konzeptionelle hinzu. Haben Verlage im Bereich Bewegtbild eine Aversion gegen Know-how?

  35. Ja, wurde in Hamburg aufgezeichnet, im Maritimen Museum (siehe auch die Bilder an der Wand). Das Steuerrad stand da vermutlich so rum und das Modell der Titanic hätte keiner erkannt…

  36. Vielleicht ist die dilettantische Produktion ja auch Strategie, um nicht mit bösen Qualitätsmedien verwechselt zu werden.
    Man holt halt seine Zielgruppe am besten dort ab, wo sie ist.

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