Die Podcast-Kritik (45)

Das Jahr, in dem Professor Drosten das Medium Podcast zum Popstar machte (und umgekehrt)

Podcastkritik 2020/2021

2020 war ein ermüdendes Jahr, in vielerlei Hinsicht. Täglich grüßt das Murmeltier, Pandemie-Edition.

Auch in der Podcast-Welt gab es solche ewig wiederkehrenden Momente, die uns in diesem Jahr zum Haareraufen brachten. Anderes war überraschend, einiges zweifelhaft, vieles gut, manches sensationell. Einige Dinge müsste man eigentlich mit Schweigen strafen, aber als Kolumnisten macht uns das arbeitslos, und als Journalisten können wir das eh nicht so gut.

Und darum kommt hier: der kombinierte Jahres-Rück- und -Ausblick der beiden Übermedien-Podcast-Kritiker Sandro Schroeder und Marcus Engert.

1. Es reicht langsam mit „More of the same“

Das Podcast-Panel, auf dem niemand „Serial“ sagt, muss erst noch stattfinden, und ähnlich abwechslungsreich gestaltet sich derzeit die deutschsprachige Podcast-Landschaft – leider. Nichts dagegen, Rezepte zu kopieren, aber müssen es denn immer die gleichen sein?

Kopiervorlage Nr. 1: Promis und Influencer*innen, die Gesprächsformate starten, in denen sie dann Promis und Influencer*innen zu Gast haben. Immer im Kreis. Immer die gleichen Stimmen. Jedesmal beworben, als wäre es das neue Ding schlechthin. Nur sind es meist Selbstvermarktungsvehikel, für die eigene Marke oder die produzierende Podcast-Plattform. In die Tiefe gehen die Gespräche selten, und Tiefe ist auch nicht das Gleiche wie Länge. Es hat schon einen Grund, warum richtig gute Interviews seltene Perlen sind: Weil dort jemand weiß, wann man nachbohrt und wann man sich als Interviewer*in zurücknimmt.

Kopiervorlage Nr. 2: True Crime. Ja, Mord und Totschlag, das fasziniert die Menschen seit Kain und Abel. Aber es scheint inzwischen weniger ungeklärte Morde als Formate darüber zu geben. Was sich als relevanter Journalismus ausgibt, ist in Wirklichkeit oft nur nachgeplapperte Gruselporno-Unterhaltung, mal mehr auf einer wahren Geschichte basierend, mal weniger. Selten weiß man was Genaues, Spekulation gibt es reichlich, Fakten kaum. Gruselig.

Kopiervorlage Nr. 3: Die Namen. Wer hat eigentlich festgesetzt, dass Podcasts nach dem Muster „X & Y“ zu benennen sind? Sanft und Sorgfältig. Fest und Flauschig. Koks und Zuckerwatte. Wach und wichtig. Dick und Doof. Groß und Fett. Apokalypse und Filterkaffee. Tratsch und Tacheles. Und so weiter und so fort (Obacht, ihr hippen Content-Schmieden: Der Name wäre noch frei!). Keine Frage, es gibt jede Menge Podcasts, für die das funktioniert. Before it was cool. Aber nun ist’s gut.

All das klingt immer häufiger nach Fließbandproduktionen aus einem industriellen Podcast-Komplex: Bewährte Formeln, maue Inhalte, kaum neue Konzepte, viel Austauschbarkeit, bis hin zur Selbstsatire. Da geht mehr! Das zeigt auch der Erfolgspodcast 2020 schlechthin:

2. Wissenschaft im Ohr

Denn 2020 war auch das Jahr des Podcasts „Coronavirus-Update“ von NDR Info. Man kann sich streiten, ob der Podcast Prof. Drosten zum Popstar gemacht hat oder Prof. Drosten den Podcast, aber der Effekt ist in jedem Fall beachtlich und der Podcast bis heute für viele Hörer*innen ein wichtiger Orientierungspunkt in der Pandemie. Er versucht Antworten zu geben, wo Fragen waren. Er malt Grauschattierungen, wo andere nur Schwarz und Weiß sehen wollten. Er widerspricht, wo Politikern ihr Geltungsdrang wichtiger war als ihre Verantwortung. Er gefällt sich nicht im Dagegen-Sein. Ruhe und Wissen gegen Sorgen und Panikmache – ein großer Verdienst.

Für die deutsche Podcast-Landschaft könnte das „Coronavirus-Update“ der langersehnte Sichtbarkeitsschub gewesen sein – Drosten als der Podcast-Katalysator-Moment in Deutschland. Vermutlich hat keine andere deutsche Produktion so vielen neue Hörer*innen den Podcast-Erstkontakt verschafft.

Im seinem Windschatten wurde Wissenschaftlichkeit sogar zu einer Art Trend. Menschen begannen, statistische Kenngrößen, Studiendesigns und Erkenntnistheorie zu diskutieren – oder sich für den Umgang des Menschen mit Krankheiten generell zu interessieren.

Aber eigentlich interessant ist hier doch, woher der Erfolg kam. Er wurde nicht von einer professionelle Vermarktungsmaschinerie wochenlang herbeigetrommelt. Nein, es war die gute alte Faustregel: Content first. Relevante Inhalte. Expertise. Erklären, was man weiß. Transparent machen, was nicht. Wie so ein Oldschool-Podcast.

3. Der Podcast als Popkultur-Moment

Es gab 2020 nicht einen einzigen großen Radio-Moment. Es gab aber zahlreiche Podcast-Momente.

Beim Deutschen Reporterpreis, einer sonst ziemlich Verlags- und textlastigen Veranstaltung, wurde erstmals ein Podcast ausgezeichnet: „Affäre Deutschland“. Der Podcast „Wind of Change“ sorgte dafür, dass der gleichnamige Song zurück ins kollektive Gedächtnis kam. Das Gedenken an George Floyd sowie die Black-Lives-Matter-Bewegung sorgten dafür, dass Podcasts wie „Feuer und Brot“, „Kanackische Welle“ und der Doku-Podcast über Oury Jalloh ein breiteres Publikum fanden.

Die Obamas podcasten jetzt bei Spotify, Prinz Harry und Meghan wollen es ihnen nachtun. Der wohl reichweitenstärkste Podcaster der Welt, Joe Rogan, zog ebenfalls zu Spotify um – für einen dreistelligen Millionenbetrag – nur um Wochen später den rechtsextremen Verschwörungsideologen Alex Jones einmal mehr einzuladen, eine Provokation mit Ansage. Florian Schroeder und Serdar Somuncu lieferten das Paradebeispiel, dass auch drei Stunden lange Podcasts eine ordentliche Redaktion brauchen. Die „New York Times“ musste ihren Vorzeige-Podcast „Caliphate“ über einen IS-Terroristen korrigieren und eine Pulitzer-Nominierung zurückgeben – weil der Mann, auf dessen Geschichte sich der Podcast stützte, sich als Fabulist rausstellte.

4. Die Instagram-isierung der Podcasts

Andererseits werden Podcasts immer öfter zum Marketingvehikel für Marken, Gesichter und Plattformen. Der Instagram-isierung des Mediums. Gesichter, Prominenz, mitgebrachte Reichweiten waren 2020 oft wichtiger als Inhalt.

Klar, es wäre naiv, anzunehmen, dass mit dem Boom des Genres nicht auch die Werber, Agentur-Leute und Selbstvermarkter auf diesen Zug aufspringen würden, zumal Podcast-Equipment günstig und Audio einfacher als Video zu produzieren ist. Aber deswegen muss man das ja noch lange nicht gut finden. Podcasts sind gut, wenn sie echt sind. Vorkonfektionierte, gefilterte, potenzierte Gute-Laune-Simulation kippt hier noch viel schneller ins Nervige als anderswo.

Aber machen wir uns nichts vor: Eine Heerschar von „Beratern“ wird auch 2021 dafür sorgen, dass wir derlei Belanglosigkeiten nicht nur noch öfter zu hören bekommen werden, sondern auch mehr Werbung in und um Podcasts herum.

5. Plattformen vs. freier Feed

Als Podcast-Kritiker haben wir jetzt ein halbes bis ganzes Dutzend Audio-Apps auf dem Smartphone. Es ist eine Qual. Was Nutzer*innen vielleicht nur nervt, ist mit etwas Abstand betrachtet viel mehr als das: Der Podcast in seiner Ur-Form als plattformneutrales Medium ist in Gefahr. Und die Zersplitterung durch Plattformen und Abos, Geoblocking und Nutzertracking sorgt dafür, dass oft keine gemeinsamen Nutzungserlebnisse entstehen können.

Hoffentlich war 2020 nicht das letzte Jahr, in dem der freie Feed noch ernsthaft am Leben war. Hoffentlich klingen wir nicht eines Tages wie aus der Zeit gefallen, wenn wir sagen: „Wisst ihr noch, damals, als man jeden Podcast einfach überall anhören konnte?“

Die Rolle und Macht der Plattformen wächst. Sie bewegen das Geld und die Trends – und: Ja, sie beauftragen auch Produktionen, die so aufwendig sind, dass es zu deren Umsetzung starke Player mit tiefen Taschen braucht. Aber es ist schon auffällig, wie oft wir über die Algorithmen von Google, YouTube, Facebook, TikTok sprechen – und wie selten über die Algorithmen von Spotify.

Der Podcast war immer ein demokratisches Medium. Ohne Redaktion, ohne Filter, ohne Zulassung oder Lizenz und mit ziemlich wenig Geld – ein offenes Genre, jede*r konnte mitmachen. Offene Feeds, freie Software: Auch marginalisierte Gruppen mussten hier nicht erst eine weißmännliche Vorstandsetage überzeugen oder teure Marktforschung betreiben, um die Chance auf Sichtbarkeit zu bekommen. Heute hat man mitunter den Eindruck, die großen Player kümmern sich nur dann um marginalisierte Gruppen, wenn die zur relevanten Zielgruppe taugen und/oder die entsprechenden Podcasts entsprechend das Image aufpolieren.

Der Ur-Podcast ohne Redaktion und Filter: Natürlich war er genau deswegen auch immer offen für unerträgliches Geschwurbel, unterirdische Qualität, Selbstvermarktungs-, Esoterik-, Marketing- und sonstige Schwurbler. Der Podcast ist nicht per se „gut“. Aber der ganze Boom und Hype, den wir jetzt haben, war nur möglich, weil so viele Macher*innen so viele Jahre so viele Experimente und Erfahrungen sammeln konnten. Also: Lasst ihn leben, den freien Feed.

6. Die Glaskugel

2021 werden wir mehr Werbung in und um Podcasts herum hören. Während sich Medien wie der „Spiegel“ davon Abstand nehmen, die Podcast-Moderator*innen selber die Werbung vorlesen zu lassen, wird anderswo noch stärker darauf gesetzt. Die Grenzen zwischen Redaktion und Werbung, zwischen Persönlichkeit und Produkt werden weiter verschwimmen – ein gefährlicher Trend.

Noch mehr Produzenten werden sich von „Beratern“ einreden lassen, Podcasts müssten ja so ein wenig rumpelig und wie schlecht gemacht klingen, das sei authentisch und darum könne man das auch gut zwischen Tür und Angel mal so noch nebenbei mitmachen kann. (Hier gibt es eine gratis Beratung: Das stimmt nicht, beides.)

Wir werden mehr internationale, mehrsprachige Formate und Podcast-Übersetzungen sehen – möglicherweise sehen wir sogar den Versuch, einen weltweiten Blockbuster in Podcast-Form zu schaffen. Das Thema Podcast-Verfilmung wird uns weiterhin beschäftigen, möglicherweise auch langsam in Deutschland.

„Originals“ genannte Eigenproduktionen werden weiter wachsen. Spotify wird mehr Formate starten, in denen sich nicht nur Promis unterhalten. Amazon wird sich mehr bei den Podcasts engagieren. Google wird Podcasts mehr Sichtbar- und Auffindbarkeit verschaffen – endlich. Die Suchmaschinenoptimierung wird auch für einige Podcasts zum Fetisch werden – leider.

Wir werden weiter diskutieren (müssen) über Empfehlungsalgorithmen und geschlossene Plattformen – und grundsätzlicher über die Verantwortung, die mit der Frage verbunden ist, welche Teile des Publikums welche (Audio-)Inhalte wo angezeigt bekommt.

Wir alle gemeinsam können helfen, Vielfalt zu erhalten: Wir brauchen mehr Podcasts, die von einer loyalen Community über dezentrale Finanzierungsformen und Hörer*innen-Abos finanziert werden. Die dezentrale Nutzer*innen-Finanzierung wie bei Steady, Substack oder Patreon bietet die Chance, dass wir 2021 nicht endgültig die Podcast-Monokultur erleben.


4 Podcast-Empfehlungen aus 2020

„Deutsche Abgründe“

„Deutsche Abgründe“ war eines der deutschsprachigen Highlights 2020 – und Marcus ärgert sich noch heute, dass Sandro das besprechen durfte. Der Podcast beschäftigt sich mit den rechtsextremen Morden des NSU-Trios Böhnhardt, Mundlos, Zschäpe sowie dem jahrzehntelangen Rechtsextremismus in Deutschland. Nüchtern, aber gut erzählt, sorgt hier der ausgeruhte, gründliche Blick in die Tiefe für den Wow-Effekt. Bemerkenswert: Die achtteilige Serie war eine Zusammenarbeit der Süddeutschen Zeitung und der Podcast-Plattform FYEO, einer Tochter des ProsiebenSat.1-Konzerns. Und damit eine der wenigen Plattform-(Ko-)Produktionen in diesem Jahr, die sich an ein heikles, möglicherweise auch nicht sonderlich gut vermarktbares Thema herangetraut haben. Leider nicht frei verfügbar, sondern nur für Abonnent*innen der „Süddeutschen Zeitung“ oder von FYEO, aber wir beide finden: Schon für diesen Podcast lohnt sich das Abo.

„Wind of Change“

Schon die Frage bringt einen zum Schmunzeln: Hat in Wahrheit der US-Geheimdienst CIA den Hit „Wind of Change“ der Scorpions geschrieben? Die ernsthafte Suche nach der Antwort ist bei diesem US-Podcast eine Reise voller Erkenntnisse und Absurditäten in acht Teilen. Nicht viele Podcasts haben uns 2020 so in ihren Bann gezogen, haben uns beim Hören so gefreut und so geärgert, uns gerade deswegen überragend gut unterhalten. Und so banal die Geschichte erscheinen mag: „Wind of Change“ ist eine hörenswerte Auseinandersetzung mit Verschwörungstheorien und wie sie funktionieren.

„My year in mensa“

Die Komikerin Jamie Loftus zeigt in ihrem vierteiligen Indie-Podcast mit journalistischen und humoristischen Mitteln, wie der selbsternannte Club der Superintelligenten, Mensa, tickt. Sie setzt sich kritisch mit Elitendenken, Intelligenztests und geschlossenen Gruppen auseinander – und damit, wie sich im Internet alle drei ungut vermischen. Unsere Herzen schlagen sowieso für das abgeschlossene Miniserien-Format. Aber diese verspielte, kluge, witzige One-Woman-Show zeigt beeindruckend, dass gutes Storytelling natürlich auch ohne Bombast-Produktion und Riesen-Team gelingen kann.

„Pandemia Podcast“

Es ist nun einmal das Thema des Jahres, aber eigentlich stecken so viele so spannende Fragen dahinter: Wie geht die Menschheit mit Infektionskrankheiten um? Was wissen wir über Viren? Wie ticken diese kleinen Mistdinger, die uns regelmäßig unsere Urlaubspläne vermasseln? Und was können wir lernen aus dem ganzen Schlamassel, in dem wir gerade stecken? Der „Pandemia Podcast“ ist für all jene, die Prof. Drosten noch stundenlang zuhören könnten, in der Schule Bio eigentlich immer spannend fanden, aber Pech mit dem Lehrer hatten, und jene, die einfach immer wissbegierig und neugierig sind.

Offenlegung Marcus Engert ist mit dem Produzenten Nicolas Semak von Viertausendhertz befreundet.

4 Kommentare

  1. Ich finde ja die Finanzierungsfrage sehr spannend. Ich weiß nicht ob das hier schon mal thematisiert wurde oder ob es dazu eine gute Recherche gibt, die mir jemand empfehlen kann?

    Also Podcaster haben Aufwand und machen das größtenteils sicher nicht zum Spaß. Oder doch?

    Beim Drosten-Podcast könnte ich verstehen, dass der nichts einnehmen muss. Drosten verbucht das als Öffentlichkeitsarbeit und ist verbeamtet, und der NDR ist gebührenfinanziert. Trotzdem schalten Podcastplattformen ja Werbung, behalten die sich das einfach für sich oder schicken die einen Teil an den NDR?

    Kostet es eine Plattform etwas und wenn ja wieviel, wenn sie so einen frei verfügbaren Podcast auf die Plattform aufnimmt?

    Ich habe noch drei andere Podcasts viel gehört, wo für mich die Finanzierung relativ klar ist. The Daily von der NYT ist Werbung, schaltet Werbung und Eigenwerbung. Der Duolingo Podcast ist einerseits Allgemeinbildung, auch Teil des Image der Firma und andererseits Eigenwerbung für Plus. Der Critical Role Podcast ist Beiwerk zum eigentlichen Stream auf Twitch und YouTube, wo es Werbung gibt, und sie verdienen an Merch.

    Aber so Sachen wie ein True Crime Podcast? Oder Fest und Flauschig? Oder das von Schroeder und Somuncu? Lohnt sich das für die Autoren oder ist das brotlose Kunst?

  2. Wird Fest und Flauschig nicht von Spotify selbst finanziert? Glaube kaum, dass OS und JB das für Umme machen.

    Ich hoffe doch echt, dass der Feed nicht sterben wird. Derzeit komme ich mit einer einzigen App aus. Diese Originals verpasse ich dann halt. Sind für mich aber auch keine Podcasts, sondern eben normaler Audiocontent. Bei Podcasts die nur aus wenigen Folgen bestehen und dies vorab so geplant war, habe ich ebenfalls Probleme, das mit meinem Verständnis von Podcast zu vereinen. Der Begriff kommt doch auch von Broadcast, weshalb ein designtes Ende irgendwie seltsam anmutet. Wenn das alle so mache, muss ich ja ständig meine toten Feeds aufräumen.

  3. ja, diese kommerzialisierung.
    dass die immer kommt.
    und das einstmal authentische im doppelten sinne plattmacht. erst den film, dann rockpop, dann social media, dann das ganze internet und jetzt also auch noch den armen podcast. mich würde ja einer darüber interessieren, warum das die autoren so wundert, schmerzt und aufregt.
    der podcast von übermedien selber, da wo der holger immer sagt, er wollte mal anrufen, während er genau das gerade tut, den könnte man auch ein wenig entkrampfen. zuviel vorhersagbare gesprächsverläufe und immer die erwartbaren goodies und badies. ladet doch mal leute ein, bei denen es überraschungen geben könnte, inhaltliche und formelle. bis jetzt ist das krampfig-lockeres erklärbärradio. el ouassil könnte das doch machen. oder hat sie euch eh verlassen und ist jetzt eher bei den grossen, spiegel und so? lange nix mehr gesehen. die ist wirklich für überraschungen gut, mindestens darin, dass man ihre abgedrehtesten ausdrücke und theorien ab und zu mal googlen muss. bisschen den luhmann machen, da war sie immer gut drin.. ok, sorry, luhfrau.

  4. „Heute hat man mitunter den Eindruck, die großen Player kümmern sich nur dann um marginalisierte Gruppen, wenn die zur relevanten Zielgruppe taugen und/oder die entsprechenden Podcasts entsprechend das Image aufpolieren.“

    ja, natürlich. die großen player sind ja schließlich nur am gewinn interessiert, nicht am podcast als solchem, deswegen ist das schöne wort „mitunter“ völlig fehl am platz.

    wem die bedeutung dieser player zu groß oder zu problematisch wird, der darf sie eben nicht mehr nutzen. das geht auch heute noch sehr gut, bei mir befinden sich ca. 30 podcasts in meiner liste, keiner davon via spotify und co.

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