Das deutsche Musikmagazin kürt mal wieder die angeblich „besten Alben aller Zeiten“, und die Top-10 werden diesmal nicht mehr fast vollständig von weißen Männern dominiert. Das erschüttert ungefähr niemanden, bis die „Welt“ das Gegenteil behauptet.
Ein Kolumnist, der aus Syrien nach Deutschland geflohen ist, beschreibt, wie Dinge für ihn selbstverständlich geworden sind, die er früher noch abgelehnt hätte. Als Reaktion erntet er Hass.
Die „Tagesschau“ schreibt in einem Online-Artikel von „entbindenden Personen“ statt von „Müttern“ – und korrigiert das kurz später. Dennoch blasen „Bild“ und andere das Thema riesengroß auf, um gegen den angeblich von der „Trans-Lobby“ gelenkten öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu schießen.
Die polizeiliche Kriminalstatistik und der alljährliche mediale Zirkus um ihre Veröffentlichung sind in vielerlei Hinsicht defizitär. Eine Analyse der größten Ärgerlichkeiten.
Und da ist es wieder passiert: Nun macht auch die „Welt“ nicht transparent, welchen politischen Hintergrund ein „Passant“ hat, der auf der Straße befragt wurde. Dass der Mann ein Vertreter der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative ist, habe man nicht gewusst.
Beim Verlag Axel Springer schließt man nicht aus, die Redaktionen seiner Zeitungen zusammenzulegen. Dahinter steckt eine offene Missachtung des Wertes, den die eigene Marke für die Journalisten hat.
Unter jedem Kommentar fragt Welt.de: „Teilen Sie die Meinung des Autors?“ Chefredakteur Ulf Poschardt schafft hier regelmäßig riesige Zustimmungswerte. Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner hingegen musste sich kürzlich virtuell ausbuhen lassen. Was wird geliked, was abgelehnt? Eine Datenanalyse.
Die Freibadsaison ist eröffnet – und mit ihr auch eine nicht so ganz neue, hitzige Diskussion um die Frage: Wer darf wo Brust zeigen? Wo es eigentlich um Gleichberechtigung gehen sollte, geht es oft viel mehr um die Sorge vor Übergriffen. Wie antiquiert.
Seit zwei Wochen berichtet Franca Lehfeldt in leitender Position für den Nachrichtensender „Welt“ über Bundespolitik. Gleichzeitig ist sie die Lebensgefährtin von Christian Lindner. Der Interessenskonflikt ist offensichtlich. Doch bei Axel Springer will man kein Problem darin sehen.
Auf alles und jeden mit Gebrüll: Kommentatoren fordern angesichts des Krieges mehr „Männlichkeit“. Sie bejammern eine „Verweichlichung des Westens“, derentwegen man sich nicht gegen Putin wehren könne – und merken nicht, wie nah sie mit ihrer Haltung an Putins Ressentiments sind.
Unnötig und unjournalistisch: Nach dem Amoklauf in Heidelberg interviewt die „Welt“ eine Augenzeugin, die gar keine ist. Und das ZDF bringt eine sinnlose Live-Sendung, in der der Moderator händeringend versucht, ein paar Tränen einzufangen. Ohne Erfolg.
Erst heilig, jetzt Horror: Die Premierministerin Jacinda Ardern scheitert angeblich an Covid und knechtet ihr Volk. Aber nur, wenn man den Verdrehungen in deutschsprachigen Medien glaubt.