Integration

„Welt“ verzerrt Thesen einer Migrationsexpertin – und löst Welle rassistischer Kommentare aus

So bricht jedes Zuwanderungsland zusammen!
Screenshot: Welt.de

Es geht um nicht weniger als den „Zusammenbruch“ Deutschlands. Der Redakteur Till-Reimer Stoldt hat sich in der „Welt“ vor ein paar Tagen eine Frau vorgenommen, die er – stellvertretend für viele andere – mit dafür verantwortlich macht, dass dieser Zusammenbruch droht. Sie heißt Souad Lamroubal und ist Beamtin in der Ausländerbehörde in Dormagen. Lamroubal hat über ihre Erfahrungen dort ein Kapitel in der „Mitte-Studie“ der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung geschrieben. Sie nennt es „Mysterium Ausländerbehörde“. Stoldt nennt es „eine Wegbeschreibung zum Zusammenbruch der Zuwanderungsgesellschaft“.

Stoldt stellt Lamroubal als „marokkanischstämmige Deutsche“ vor und schreibt ihr mehrere Aussagen zu, die in den Kommentaren unter seinem Artikel zu einer Fassungslosigkeit führen, dass so eine bei uns arbeiten darf. „Der gesamte Text ist so aufgebaut“, sagt Lamroubal zu Übermedien, „dass dieser nicht nur falsche Tatsachenbehauptungen enthält, sondern mich aufgrund meiner vermeintlichen Herkunft abwertet und Hass und Hetze produziert.“ Die „Welt“ trage dazu bei, dass sie diffamiert und rassistisch beleidigt werde.

Dankbarkeitserwartung

Stoldt beschreibt sie als eine von vielen Migrations-Experten, die in „radikaler Einseitigkeit“ von Zuwanderern ungefähr nichts und vom Aufnahmeland fast alles verlangten. Er stellt sie in den Kontext einer Erzählung, wonach irgendwelche Ausländer in Deutschland gleich einfach so „Wohnung, medizinische Versorgung, Schul- und Kitaplatz“ bekommen, obwohl Einheimische (vulgo: „wir“) das gar nicht alles haben.

Er nennt „ein paar Beispiele“ aus ihrem Artikel für den Weg „in den Abgrund“ (bezeichnenderweise verzichtet er auf fast jedes wörtliche Zitat):

Als Schritte zu einem einfühlsamen Zuwanderungsland empfiehlt die Expertin etwa, man dürfe von Neuankömmlingen keinerlei Dankbarkeit erwarten.

Das tut Lamroubal allerdings gar nicht. In Wirklichkeit schreibt sie:

Ein Indiz dafür, dass eine Ungleichbehandlung in Verwaltungen durch die Mitte gefördert und gefordert wird, ist, dass von jenen Menschen, die nicht zur Mehrheitsgesellschaft zählen, mehr Dankbarkeit und Geduld verlangt wird. Wer von ihnen also in Deutschland leben möchte, sollte sich in Geduld üben und seine Ansprüche bei Vorsprachen in Behörden etwas herunterschrauben, heißt es oftmals. Die Forderung, sich auf Augenhöhe zu begegnen, scheint utopisch, denn Macht und Einfluss von Behördenentscheidungen sind gravierend.“

Sie schreibt nicht, dass man von Neuankömmlingen „keinerlei Dankbarkeit erwarten dürfe“, sondern sie kritisiert, dass man von ihnen mehr Dankbarkeit als von Einheimischen erwarte, insbesondere im Umgang mit Behörden. Anders gesagt: dass sie sich schlechter behandeln lassen sollen.

Stoldt behauptet weiter über Lamroubal:

Auch die regelmäßige Prüfung, ob Migranten kriminell seien, Integrationskurse absolvierten, Sozialleistungen bezögen und sich um Sprachkenntnis mühten, laufe auf einen verhängnisvollen „Generalverdacht“ hinaus. Wohnsitzauflagen und eingeschränkte Niederlassungsfreiheit, gar die Unterbringung in großen Unterkünften, seien verheerender Freiheitsentzug.

Tatsächlich schildert Lamroubal in ihrem Aufsatz einfach, welche Auswirkungen der jeweilige Aufenthaltsstatus, über den auch in kommunalen Ausländerbehörden entschieden werde, auf die Freiheit der Menschen haben kann: Sie können zum Beispiel nicht wählen, wo sie leben wollen, ob sie eine Wohnung anmieten dürfen, welchen Beruf sie ausüben dürfen. Sie beschreibt das, wie sie in ihrem Text erläutert, „um den Freiheitswunsch der Menschen zu verstehen und unsere gesetzliche Realität zu begreifen“. Dann schildert sie, wie Migranten ohne unbefristeten Aufenthaltsstatus immer wieder in vielfältiger Hinsicht überprüft werden.

Für Menschen aus bestimmten Staaten wird bei jeder Beantragung zusätzlich eine Sicherheitsabfrage durchgeführt, da ihnen aufgrund des Herkunftslandes unterstellt wird, ein höheres Sicherheitsrisiko darzustellen. (…)

Nichtdeutsche sind somit in der Pflicht zu beweisen, dass von ihnen keinerlei Belastung und/oder Gefahr ausgeht. Migration rechtfertigt somit einen Generalverdacht.

Das ist zunächst mal eine Tatsache. Bei Stoldt liest es sich, als sei es schon ein Skandal, die festzuhalten.

Herzlichkeitsmanagement

Eine weitere Behauptung, die Stoldt Lamroubal zuschreibt:

Und schließlich müsse es aufhören, dass Ukrainer herzlicher empfangen würden als andere Migranten, weil Letzteren diese Ungleichbehandlung nicht entgehe. All das frustriere, verbittere und desintegriere Migranten.

Tatsächlich geschrieben hat Lamroubal:

Heute beobachten wir ein großes Engagement für Geflüchtete aus der Ukraine (…). In Behörden werden geeignete Strukturen und Förderprogramme geschaffen und gesellschaftlich herrscht eine ausgeprägte Willkommenskultur für Menschen aus der Ukraine. Gleichzeitig genießen nicht alle Geflüchteten die gleiche Unterstützung, obwohl dies dringend nötig und geboten wäre. Erneut wird der Unterschied gemacht, und das hat Einfluss auf den gesamtgesellschaftlichen Umgang mit den geflüchteten Menschen. Die Notwendigkeit von Hilfestellungen ist aktuell auch für Menschen aus anderen Herkunftsländern gegeben, nicht nur für Menschen aus der Ukraine.

Lamroubal beschreibt aus der Erfahrung ihrer Arbeit, dass die Ursache für das Scheitern von Integration derzeit lediglich bei Geflüchteten und Migraten gesucht werde, obwohl dazu nicht zuletzt nicht-funktionierende Verwaltungsstrukturen beitragen. Das ist auch das Ziel des Kapitels: die Reflexion von Behördenstrukturen im Kontext Migration. Es endet mit den Sätzen:

Die Anforderungen von Behörden an Geflüchtete und Migrant:innen sind sehr hoch, obgleich wiederum von Behörden selbst keine angemessene Bearbeitung erfolgt. Dieses Faktum ist nicht nur ein Widerspruch zum erklärten Integrationsziel, sondern zeigt die Ungerechtigkeit durch Privilegien und spiegelt den allgemeinen Umgang mit Migration in Deutschland wider.

„Welt“-Redakteur Stoldt aber verzerrt ihre Thesen, reißt sie aus dem Kontext und erweckt so den Eindruck, als plädiere sie für unkontrollierte und unbegrenzte Migration – dabei tut sie das gar nicht, das ist gar nicht ihr Thema.

Ihr Thema sind bessere Verwaltungsstrukturen und die Frage, wie der Alltag in der Ausländerbehörde den Menschen, die nach Deutschland kommen, aber auch der Mehrheitsgesellschaft gerecht wird, weil er zum Beispiel zu einer besseren Integration führt. Über ihre Thesen lasse sich „sicher diskutieren“, sagt Lamroubal, „aber so ein grenzüberschreitender Artikel ist absolut inakzeptabel“.

Stoldt hält ihr vor, die schlichte Lösung aller Probleme zu übergehen: Einfach weniger Ausländer ins Land lassen. „Wie wäre es mit 95 Prozent weniger Zuwanderung?“, fragt er rhetorisch. „Schon wäre ein Zuwanderungsland möglich, das Alteingesessenen ebenso behagt wie Neuankömmlingen.“ Mit dem Text von Lamroubal hat das nichts zu tun.

Ihresgleichen

In den Kommentaren wird Stoldt massenhaft dafür gefeiert, dass er ausspreche, was man eigentlich schon gar nicht mehr sagen dürfe. Lamroubal, die sich beruflich ganz praktisch mit Migration beschäftigt, wird dagegen jede Expertise abgesprochen. Sie wird Zielscheibe übler Unterstellungen und rassistischer Urteile.

In den „Welt“-Nutzungsregeln heißt es, „Beleidigungen und Entwürdigungen von Personen“ sowie „Rufschädigungen, Verdächtigungen und haltlose Unterstellungen“ seien nicht zulässig. Die Kommentare würden vor der Veröffentlichung vom „Welt“-Team geprüft. In der Praxis liest sich das so:

[Lamroubal] möchte doch offensichtlich, dass unbegrenzt viele ihresgleichen hierher kommen und von Tag eins, ohne je etwas zu dem was unser Land ausmacht beigetragen zu haben, von all dem profitieren, was wir uns lange Zeit erarbeiten mussten. Das ist nicht nur fernab jeglichen Sinnes für Realismus, sondern hört sich an wie die Flutung mit westasiatischen Migranten, denen wir aus unerklärlichen Gründen offenbar ein Leben nach unseren Standards schuldig seien.

Und so:

An entscheidenden Stellen sitzen mittlerweile viele Personen mit Migrationshintergrund, deren Integration insofern als gescheitert anzusehen ist, als dass sie ungebremste Migration ohne Wenn und Aber zu Lasten der einheimischen Bevölkerung in Deutschland fordern, ohne Gegenleistung zu erwarten.

Und so:

Wie kann jemand, der solche Aussagen tätigt, als Beamtin vom deutschen Steuerzahler alimentiert werden? Sind solche öffentlichen Aussagen beamtenrechtlich zulässig?

Und so:

Was sich Frau Souad Lamroubal ausdenkt und wünscht ist mir egal. Von mir gibt es in dieser Hinsicht gar kein Entgegenkommen mehr. Das sind nicht meine „Gäste“ und ich will das jeder der uns hier auf der Tasche liegt wieder geht. Ich wähle auch nur noch Parteien die das auch so sehen.

Und so:

Remigration heist das Gebot der Stunde, dann braucht sich auch keiner bei den Flüchtlingsorganisation über zu wenig Empathie beschweren, vielleicht ist es ja in anderen Ländern besser und die Migranten fühlen sich dort wohler. Und die sich hier integrieren können gerne bleiben, nur das werden nicht soviele sein, speziell aus dem arabischen Raum und Südosteuropa.

Und so:

Die genannten Experten stammen durchwegs aus dem grünroten Lager und kommen aus Migrantenfamilien. Wen wundert da, dass sie grundsätzlich zugunsten ihrer Abstammung entscheiden. Das muss sich schleunigst ändern, indem entweder solche Expertenposten ganz abgeschafft werden oder sie in deutschstämmige Hände gegenen werden.

Und so:

Das ist der Beweis, dass Experten mit Migrationshintergrund nicht die Interessen von Biodeutschen vertreten. Hätte man mir beim Lesen des Artikels einen Wahlzettel vorgelegt, hätte meine Kreuze bei der AfD gemacht…

Und so:

Ich habe mich schon öfter gefragt, wo das angebliche Expertentum der Migrationsexperten herkommt. Wenn man ein Migrationsexperte ist, wenn man einen Migrationshintergrund hat, dann ist auch derjenige Experte für den Strafvollzug, der eingesessen hat.

Und so:

Ich bin gerne Rassist in den Augen der Linken. Und werde ihre Ideologie bis zum letzten Atemzug ablehnen und dagegen argumentieren.

Und so:

Im Gegensatz zu mir, geht es offensichtlich Deutschen mit Migrationshintergrund nur darum, dieses ehemals tolle Land zu ruinieren.

Und so:

Genau aus diesem Grund haben Menschen mit direkten Migrationshintergrund in Behörden, die mit dieser Problematik zu tun haben, eigentlich nichts verloren. Maximal in Dolmetscherfunktion. Es sei denn, man will eigentlich die Migranten usw. gar nicht in eine deutsche Gesellschaft integrieren.

Und so:

Liebe Frau Souad Lamroubal, es steht jedem frei unser Land zu verlassen, wenn es ihm hier nicht gefällt ..

Integration ist eine Holschuld, keine Bringschuld !!

Und so:

Wer diese extreme Frau Lamroubal als Beamte in so ein Amt in der Fortbildung gehievt hat, muss sich sofort rechtfertigen und selbstverständlich darf diese Frau nie mehr unterrichten. Keinen Tag langer. Genau das Gegenteil von dem, was sie sagt, muss getan werden. Wie verrückt sind wir Deutschen denn, dass wir so etwas zulassen? Der gesunde Menschenverstand sagt, dass selbstverständlich jeder, unter welchem Vorwand er auch immer in Deutschland einreist, uns für Schutz und Versorgung zu Dank verpflichtet ist. Dank ist das erste und das, was wir beständig von solchen Leuten zu verlangen haben.

Und so:

Wir kapieren es halt nicht. Dort wo Frau Loumbral herkommt, gilt das Recht des Stärkeren. Würde sie in ihrer alten Heimat so auftreten wie hier, würde man ihr ziemlich schnell ihre Grenzen aufzeigen.

Da wir das hier nicht machen, macht sie halt immer weiter – und verachtet ihre neuen Landsleute vermutlich insgeheim dafür.

Und so:

Ich denke, das ist eine Realsatire, da hat sich jemand vertan?! Wenn doch real, ….kann man die Dame noch ausweisen?

Zum Schutz der indigenen Ureinwohner?
Zuviel schwarzen Marokkaner geraucht…?

Und so:

Warum um alles in der Welt wandert eine Frau aus Marokko nach Deutschland aus, wo doch in Marokko sicher alles perfekt ist, eine einheitliche Religion für alle spricht, wo Frauen ihre geliebten klaren Rollen haben und 50 % arbeitslos sind. Die könnten es sich im sozialen Netz Marokkos gemütlich machen, warum nur kommen die nach Deutschland. Warum nur wandert so eine kluge Frau in ein Empathieloses Land wie Deutschland aus. Wo Hundertschaften von NGOs und Anwälte nur auf sie warten um ihre Rechte, die in Marokko unbekannt sind, durchzusetzen.

Die soll doch in Marokko unterrichten wo Migranten aus Subsahara wie Sklaven gehalten werden..

Und so:

Ganz wunderbar. Jetzt können wir uns auch noch darauf einstellen, dass diese Beamtin ein mehr als auskömmliches Leben bis ins hohe Alter führen kann, während diejenigen, die ihre Arbeitskraft tatsächlich zum wirtschaftlichen Wohl des Staates einsetzen, spätestens mit dem Renteneintritt dumm aus der Wäsche schauen. Und andere, die nach Auffassung dieser Beamtin eine Vollversorgung ohne jede Erwartungshaltung beziehen, haben nicht einen Euro weniger…

Kleiner Trost

Wenn die Friedrich-Ebert-Stiftung für ihre nächste „Mitte-Studie“ noch ein besonders anschauliches Beispiel dafür bräuchte, wie wenig sich die (vermeintliche) Mitte gegenüber rassistischen Einstellungen und Äußerungen abgrenzt: Sie fände es in dieser Kommentarspalte. Ironischerweise trägt der Artikel in seiner Print-Version die Überschrift „Kein migrantisches Sensibilitätsmonopol“.

Als Lamroubal Stoldt per Mail darauf aufmerksam machte, dass sie viele Hassnachrichten erreichten und man in der Kommentarespalte sehen könne, was sein Beitrag anrichte, antwortete er unter anderem:

(…) wenn Sie mit Hass konfrontiert sind, ist das bitter und traurig. Aber womöglich ein kleiner Trost: Ich habe schon sehr viele Vernichtungswünsche und Drohungen z. T. übelsten Kalibers erhalten. Sie sind alle folgenlos geblieben – wie bei den meisten.

Na dann.

16 Kommentare

  1. > Das ist zunächst mal eine Tatsache. Bei Stoldt liest es sich, als sei es schon ein Skandal, die festzuhalten.

    Das ist der Wesenskern des Rechtspopulismus. Egal ob Klima, Gender, Rassismus, Reichtum – die Rechte arbeitet mit der grundsätzlichen Weigerung, die Realität anzuerkennen.

    Und alle anderen Journalist*innen, die Springer für zitierfähig halten und mit ihren Mitarbeitenden in irgendeiner Form kooperativ sind, machen sich mitschuldig an der Zerstörung der Welt und an der Zerstörung ihrer beruflichen Grundlagen.

  2. @1 „Zerstörung der Welt“ klingt jetzt nicht so schlecht, aber ich fürchte, du meinst nicht die „Bild“ mit den kleineren Buchstaben.

  3. Wie soll man erwarten, dass die „Welt“-Nutzungsregeln auf die Leser angewandt werden, wenn sie nicht mal für die eigenen Redakteure zu gelten scheinen.

  4. So einfach ist das laut erwinzk: „die Rechte arbeitet mit der grundsätzlichen Weigerung, die Realität anzuerkennen.“ Und die Linke?

  5. wie so oft: die WELT ist als Herzblatt kein bisschen besser als BILD. Man sollte aufhören, sie als vermeintlich seriöses Outlet des Springerkonzerns zu behandeln.

  6. @Florian Blechschmied #4

    ich bin kein Freund davon, im Kommentarbereich gleich Nebenkriegsschauplätze zu eröffnen, daher nur soviel: Dass Rechte sehr viel eher als Linke dazu neigen, ihre eigene Erfahrung und ihre Vorurteile zu verabsolutieren und damit Dinge für wahr zu halten, die objektiv nicht wahr sind, wird bei jeder Diskursanalyse offensichtlich. Im Gegensatz dazu neigen Linke eher dazu, Ihre Lösungen zu verabsolutieren.

  7. Bei der Welt wundert mich seit geraumer Zeit nichts mehr. Dass dort solche Kommentare großzügig stehen bleiben liegt vermutlich sowohl an der geistigen Nähe der Welt-Journalisten zu ihren kommentierenden Lesenden, als auch an wirtschaftlichen Gründen. Für die Nutzung der Kommentarfunktion dort muss man ja Plus-Abonnent sein. Letzteres bedeutet allerdings auch, dass die Kommentatoren gar nicht so anonym sind, wie sie vielleicht denken.

  8. Letztens stand die Welt vor dem Problem, einen Punkt weiter links auf der Skala zu sein als ihre Leserschaft.
    Das mussten die ja irgendwie kompensieren.

  9. Ich finde die WELT ist teilweise schlimmer als die Bild-Zeitung. Und auch gefährlicher, da sie von der Optik her seriöser daher kommt.
    Inhaltlich ist der Fall klar: wirtschaftsliberal, anti links-grün, und bedient großflächig die kognitive Leichtigkeit und den intuitiven Denkstil der Leserschaft. Leitmotiv: Schuld sind immer „die da“. Rechtspopulistische Standard-Argumentation bis hin zu Hetzer-Beiträgen, gerne von der libertären Galionsfigur Ulf Poschardt.

  10. Die Welt ist bereits seit langem die Bild für Akademiker, Selbständige usw. – wie schon oben erwähnt inzwischen teilweise noch schlimmer.

  11. Okay. Gutes Aufdecken. Müsst ihr wohl machen. Gleichwohl finde ich es ermüdend immer wieder mit Bild und Welt konfrontiert zu werden. Es waren und sind Drecksblätter. Die genau so arbeiten, wie in dem Beitrag beschrieben. Das dürfte jedoch dem Großteil Eurer LeserInnen bekannt sein. Erkenntnisgewinn….Richtung Null. Nur Mitgefühl mit den Opfern. Muss jedoch die Frage erlaubt sein: warum lassen die sich mit derartigen Zeitungen ein?

  12. @frank tofern:
    Man kann so was freilich auch einfach ignorieren. Damit überlässt man aber dem schlechten Journalismus kampflos das Feld. Für die Welt gilt aber leider die selbe Pressefreiheit wie für alle anderen auch. Ich bin der Meinung, dass schlechter Journalismus kritisiert werden muss, und solch miserabler Journalismus auch sanktioniert werden muss. Wenn Übermedien so was nicht aufgreift was denn dann? Wenn Übermedien das nicht das nicht aufgreift, wer denn dann?

  13. Was ich dann immer merke: wenn die WelT – was sie tut – solche „Skandale“ in einem Meinungsstück auftut, gibt es gar keinen Skandal und sie wissen das auch.
    Das ist wie Tim Röhn, der Corona-Forschungsergebnisse auch immer im Meinungsressort raushaut. Weil die halt eben wissen, das da nichts ist und sie sich nur wünschen, dass da was ist. Und das ist dann die Meinung, die sie raushauen.

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