„Schwimmbad-Revolution“

Eine „Sommer-Debatte“, in der es einfach nur um nackte Brüste geht

Tadaaa! Es ist so weit. Die „erste Sommer-Debatte“ des Jahres ist „ausgebrochen“, verkündet die „Welt“. Es geht um Brüste. Unbedeckte Brüste und die Frage, wer sie zeigen darf. 

Männer – klar. Aber Frauen? Nicht-binäre Personen? Also Moment. Darüber muss bitteschön erstmal debattiert werden.

„Der Spiegel“ stellt die große Frage in der Überschrift: „Ist Deutschland bereit fürs Oben-Ohne-Schwimmen?“ Beantwortet sie dann aber nicht wirklich – denn es handelt sich bei dem Text lediglich um ein Interview mit dem Leiter der Göttinger Schwimmbäder (da ist das jetzt teilweise erlaubt), der unter anderem gefragt wird, ob sich am ersten Tag gleich „alle die Badeanzüge und Bikinis vom Leib gerissen“ haben. Nein. Es lief alles „normal“. Oder ob jetzt weniger Besucher kommen. Nein, auch nicht.

Auf Göttingen beziehen sich die meisten Meldungen zum Thema. Denn im vergangenen Jahr wurde einer Person dort vorgeworfen, gegen die Badeordnung zu verstoßen. Das Schwimmbadpersonal hatte sie als Frau oben ohne wahrgenommen. Die Person gab aber an, dass sie sich nicht als Frau identifiziere – und deshalb kein Oberteil trage. Sie wehrte sich gegen das ausgesprochene Hausverbot. 

Die Folge: Jetzt läuft in Göttingens Schwimmbädern eine „Testphase“: Von 1. Mai bis 31. August dürfen alle an den Wochenenden „oben ohne“ baden. Andere Städte, zum Beispiel Siegen, ziehen nach oder haben es vor. In Hamburg hat die SPD Eimsbüttel die Diskussion angestoßen.

Es geht um die Frage: Wer darf sich in welchem Freibad wie zeigen? Und warum dürfen nicht einfach alle Brust zeigen? Das Thema wurde in den vergangenen Tagen und Wochen bundesweit so ziemlich in jeder Redaktion aufbereitet.

Medien und die "Oben-Ohne-Debatte"
Screenhots: „Bild“, „Spiegel“, „Teck-Bote“, „Welt“

Regionale Medien von Castrop-Rauxel bis Kirchheim-Teck machten das, was sie sonst auch tun: brachen das Thema, das für „Zündstoff“ sorge, lokal runter und fragen in ihren Schwimmbädern vor Ort nach, wie das so ist mit der „Freizügigkeit“ im Freibad. Das Portal „nordbayern.de“ kündigte im Vorspann servicemäßig an, zu verraten „wo es Schlupflöcher“ gebe. 

Schlupflöcher für Oben-Ohne-Badende. Klingt so, als wäre mit nackter Brust zu baden auf einer moralischen Ebene mit Steuertricks.

Besonders geistreich textete das Funke-Reichweitenportal „Der Westen“. Da heißt es:

„Endlich wieder ab ins Freibad! Doch was bloß anziehen? Lieber den schwarzen Badeanzug, denn schwarz macht ja bekanntlich schlank? Oder doch lieber den bunten, schließlich ist ja schon fast Sommer draußen und da bringt der bunte doch mehr Stimmung in die Bude!“

Wieso jetzt Bude? Es geht doch um Freibäder! Egal, weiter:

„Oder lieber nur eine Bikini-Hose und Oben ohne? Ein Freibad aus Dortmund spricht jetzt Klartext, wie die ‚Ruhr Nachrichten‘ berichten.“

Wahnsinn, in Dortmund können Freibäder sprechen!

„Revolution“ mit Playmate

Und auch andere Medien machen aus der „Oben-Ohne-Debatte“ das, was sie am allerbesten können: „Bild“ spricht zum Beispiel von nicht weniger als der „Schwimmbad-Revolution“. Wobei es an sich schon etwas übertrieben ist, hier von einer „Revolution“ zu sprechen. Denn dass nicht nur Männer oben ohne baden (wollen) – nun, ja so ganz neu ist das ja nicht. Auch in den 80ern gab es an Baggerseen und in Schwimmbädern schon vielfältige Brustschau, berichten Zeitzeug:innen. 

Blick nach Köln: Auch dort „fordern Politiker“ jetzt „blanke Brüste“, steht bei „Bild“. Hilfe! Müssen jetzt alle mit blanken Brüsten rumlaufen? Nein? Ach so, ok. Kann man auch anders verstehen. 

Zitiert wird die gleichstellungspolitische Sprecherin der Partei Volt: „Wir müssen endlich weg von der Objektifizierung von Frauenkörpern.“

Und wie könnte man das jetzt bebildern? Genau! „Bild“ bucht das Playmate Laura Schultz für ein Fotoshooting, um zu zeigen, wo in Köln das „Blankziehen“ erlaubt ist und schreibt das dann auch genau so in die Bildunterschrift. Spitzen Idee! Hat auch gar nix mit Objektifizierung des Frauenkörpers zu tun.

Screenshot: Bild.de

Spötteln im liberalen Gewand

Der Kommentar des stellvertretenden Chefs des „Welt“-Meinungsressorts, Rainer Haubrich, trägt den Titel „Vor dem Gesetz sind alle Brüste gleich“. Was ja auch stimmt. Denn in Artikel 3 des Grundgesetzes steht, dass niemand aufgrund seines Geschlechts benachteiligt werden darf. Ein Argument, das auch Juristen und Juristinnen in den Oben-Ohne-Debatte anführen. Jede solle „nach ihrer Facon selig werden“, schreibt Haubrich. 

„Im Namen der Geschlechter-Gerechtigkeit soll es in Freibädern künftig nicht nur Männern erlaubt sein, den Oberkörper zu entblößen, sondern auch Frauen und diversen Menschen.“

Was man so verstehen könnte, als gäbe es bald einen landesweiten Oben-Ohne-Erlass, der alle Bäder betrifft. Und als wäre das alles – wie bei „Bilds“ Schwimmbad-Revolution – brandneu. Als hätte der Zeitgeist uns nun auch diese Herausforderung beschert. 

Das Meinungsstück ist kurz. Aber nicht zu kurz, um nochmal eine Nachricht von 2020 nachzuerzählen. Damals gab es in Hamburg eine „Satire“-Aktion, bei der Schilder in Parks aufgestellt wurden, die Männern untersagten, ihr T-Shirt auszuziehen. Angeblich aus Gründen der Gleichberechtigung. Viele Leute dachten damals offenbar, die Aktion sei ernst gemeint. Was zeige, „welchen Quatsch die Bürger ihren Behörden inzwischen zutrauten“, schreibt Haubrich.

Und in diesem Jahr? Sei „die damalige Satire unter umgekehrten Vorzeichen Realität geworden“, schreibt der Meinungschef. Was zwar auf den ersten Blick freiheitlich daherkommt, aber auch spöttisch wirkt. So nach dem Motto: Stört mich nicht, wenn ihr das macht, aber ernst nehmen muss man das nicht.

Ok. Wer jetzt lospoltern will, dass bei „Welt“ nur ein Mann über ein Thema spricht, das in erster Linie Männer nicht betrifft, der liegt falsch: Moderatorin Lena Mosel skandiert beim Nachrichtensender „Welt“ nach dem Beitrag zum Thema gar den Schlachtruf „Free The Nipples“. Lesen Sie selbst aus Thomas Klugs Gesichtszügen, was er davon hält: 

Und „Welt“-Redakteurin Anna Kröning macht den Oben-Ohne-Selbstversuch und fühlt sich dabei „wie ein wandelndes Tabu“. Eine Passage ihres Textes widmet sich auch der kulturhistorischen Entwicklung der weiblichen Brust und ihrer Erotisierung. Im Mittelalter und Antike war noch alles ganz natürlich. Ab der Renaissance, heißt es da im Text mit Bezug auf einen französische Politikwissenschaftlerin, begannen wohlhabende Frauen das Stillen an Ammen zu outzusourcen. 

(Ah, also wenn ich richtig schlussfolgere, legten Frauen mit der Trennung des Busens in Nahrungsquelle und Sexobjekt selbst den Grundstein für das, womit „Bild“ seit 70 Jahren Auflage und Klicks macht. Interessante These.)

Kröning beschreibt auch, dass sich sich besonders unwohl gefühlt habe, als ihr im Imbiss „fünf übergewichtige, tätowierte Männer in tief sitzenden Badehosen“ begegnet seien, die sich „laut auf Arabisch“ unterhalten hätten. Aber auch das Starren von „Müttern und Vätern im Nichtschwimmerbecken“ soll bei ihr für ein „beklemmendes Gefühl“ gesorgt haben. Welche Sprache die Mütter und Väter sprechen oder ob sie auch ein bisschen beleibter sind, scheint ihr an dieser Stelle keine Erwähnung wert.

„Multi-Kulti“ vs. oben ohne?

Autorin Anabel Schunke spannt in einem Kommentar in der Schweizer Wochenzeitung „Weltwoche“ gleich den ganz großen Bogen. Sie sei klar Befürworterin des Vorstoßes und prophezeit, dass es sich mit der Oben-Ohne-Debatte im Freibad entscheiden werde: „entweder bedingungslose Zuwanderung oder westliche Freiheit.“  Und auch „Tichys Einblick“ brachte die Debatte gleich mal in Zusammenhang mit dem Video aus einem Berliner Freibad, in dem es diese Woche zu einer Massenschlägerei unter jungen Männern kam.  

TE-Autor Max Roland schreibt in seinem Text: „Viele Frauen gehen nicht mal mehr ins Freibad – und das nicht, weil das Patriarchat sie zum Oberteiltragen zwingt.“ Es liege an der „Multikulti-Realität“. Wenn man gegen Zuwanderung hetzen kann, werden Frauenrechte auch auf Seiten verhandelt, auf denen man das bisher nicht erwartete.

Auffällig bei der Debatte – vor allem den Argumenten, die in den Kommentarspalten und bei Twitter ausgetauscht werden – ist, wie häufig Übergriffe gegen Frauen als Folge befürchtet und damit als Gegenargument herangezogen werden. Auch „Welt“-Redakteur Haubrich schreibt, dass er hofft, „dass es friedlich bleibt“ – was auch immer er genau damit meint. „T-Online“ fragt in einem Interview mit einer SPD-Politikerin aus Hamburg gleich zweimal nach: 

„Die Reaktion des Bäderland-Sprechers war ebenfalls abweisend: ‚Je mehr Freizügigkeit man lebt, desto mehr Angriffsfläche gibt es auch.‘ Wie stehen Sie dazu?“

Die Politikerin sagt, sie sieht das nicht so. Ok, dann nochmal anders formuliert.

„Glauben Sie, dass mehr Nacktheit auch zum umgekehrten Effekt – mehr Übergriffen – animieren könnte?“ 

Nacktheit, die zu Übergriffen animiert. Es ist ein antiquierter Gedanke, der im Kern das ausdrückt, was viele offenbar immer noch denken: Je knapper das Outfit, desto mit-schuldiger die Person, die einen Übergriff erlebt. 

Wie viele Sommer werden noch vergehen, wie viele Runden im Freibad noch geschwommen werden, bis klar wird, dass nicht (nicht vorhandene) Kleidungsstücke das Problem sind, sondern übergriffiges Verhalten?

Das wäre doch mal eine Sommerdebatte!

Abkühlen darf sich dagegen gerne die um nackte Oberkörper – und mit ihr die Kommentarspalten, die sich unnötig aufgeheizt haben.

8 Kommentare

  1. Als Ostseeanwohner kann man sich über diese „Debatte“ über eine“Neuerung“ ohnehin nur von vorne bis hinten wundern…

  2. Ich stimme dem Artikel grundsätzlich zu und wundere mich ziemlich, dass man mit Oben-Ohne heute noch so viel Aufregung erzeugen kann. Ingrid Steeger lässt grüßen. Dennoch drängt sich mir der Verdacht auf, dass die Autorin noch nie in einem Großstadtfreibad war, jedenfalls nicht im Ruhrgebiet. Da würde ich jeder Frau tatsächlich auch zum Badeanzug raten oder besser gleich zum Draußenbleiben. Schlimm genug, keine Frage.

  3. @Moritz Das Problem ließe sich lösen. Die Betreffende bekommt einen Bademeisterausweis und die Berechtigung, jeden Pöbler schnurstracks des Bades zu verweisen. Bei der Gelegenheit kann sie die schweigende Mehrheit gleich ermahnen, gefälligst was zu sagen gegen die verbalen Rüpel.

    Praktischerweise kommen solche Situationen an FKK-Badeseen eher nicht vor …

  4. „Es ist ein antiquierter Gedanke, der im Kern das ausdrückt, was viele offenbar immer noch denken: Je knapper das Outfit, desto mit-schuldiger die Person, die einen Übergriff erlebt. “ Die beiden Sätze kommen aus einer Schublade ganz weit unten, weil sie denen, die einen Anstieg der Übergriffe befürchten (Haubrich, T-Online), diese Einstellung unterschieben.

    Ich halte einen Anstieg von übergriffen ebenfalls für möglich (ich bete, dass das nicht eintrifft), aber sicher nicht, weil _ich_ die Einstellung teile, sondern weil ich befürchte, dass Gruppen wie die im Artikel angesprochenen Schläger aus dem Berliner Freibad sie teilen.

    Und nein, das heißt nicht, dass ich dafür bin, oben ohne wieder zu verbieten. Man kann sich schon auch Gedanken über mögliche negative Konsequenzen einer Lösung machen, auch wenn man sie für die beste Alternative hält. Ich finde sogar, man muss.

    @#3 Matthias U (Ich nehme den Kommentar mal wörtlich, auch wenn mir etwas einreden will, dass er ironisch gemeint sein muss.)

    Ja, die Welt wäre wesentlich einfacher, wenn die Rüpel wirklich nur verbale Rüpel wären. _Ich_ würde mich den Typen aus dem Berliner Bad gegenüber nicht auf die Authorität stiftende Wirkung eines Bademeisterausweises verlassen. Falls jemand anderer (egal ob Männlein oder Weiblein und egal ob mit blankem oder bedecktem Oberkörper) dieses Expirement wagen will: Ihr wurdet gewarnt.

  5. #5:
    Oder aber die Fixierung auf die Problemverursacher ist doch etwas biased? Ein klein bißchen?
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berlin-stress-im-freibad-wochenende-wieder-wochenende-kannste-hier-vergessen-li.239805
    Es sind bis zu 36°, das Schwimmbad ist mit überfüllt nur höchst unzureichend beschrieben und dann wird in der Berichterstattung der Konflikt anscheinend auch noch eskaliert was das Zeug hält.
    Natürlich wird niemand so naiv sein, Probleme durch Übergriffigkeit archaischer Paschas zu leugnen. Alle die Menschen aber, die nicht übergriffig sind, gehören vor Vorverurteilung und Sippenhaft in Schutz genommen.
    Es muss sich auch irgendwie lohnen, kein Arschloch zu sein, wenn man keine Arschlöcher will, mal ganz simpel ausgedrückt.
    Also konzentriere man sich bitte auf die Täter, ausschliesslich auf diese.
    Mich erinnert das an eine Folge von „The problem with Jon Stewart“(unbedingter Podcast Tip übrigens) namens „The problem with white people“. Darin u.v.a die Beschreibung der „Crack Epidemie“ vs die Beschreibung der „Opioid Epidemie“ in den US-Medien.
    Auf der einen Seite der Drogenkonsum als charakterliches Versagen, auf der anderen Seite die unschuldigen Opfer fataler Schicksalsschläge.
    Raten wir mal, welche Hautfarbe wer hat.

  6. @#6 „Oder aber die Fixierung auf die Problemverursacher ist doch etwas biased?“ Das kann gut sein. Genauso, wie es gut sein kann, dass die Vorstellung, die Problemverursacher seien nicht allein schuld, ein klitzekleines bisschen biasbedingt ist. Denn letztlich hat nur ein kleiner Teil der Leute im heißen und überfüllten Bad zum Tanz gebeten. Unter denen war meines Wissens zB keine Frau. Vielleicht finden wir aber trotzdem noch irgendeine Möglichkeit, eine Frau mitverantwortlich zu machen. Wäre doch gelacht…

    Nach reiflicher Überlegung bin ich jedenfalls (wie bisher immer) zu dem Schluss gelangt, dass meine Meinung überhaupt keinen Bias aufweist. Den haben immer nur die anderen.

    „dann wird in der Berichterstattung der Konflikt anscheinend auch noch eskaliert was das Zeug hält“. Ich weiß nicht… Ja, die Medienmacht ist groß und ja, man kann an der Medienarbeit im Allgemeinen und zu dieser Angelegenheit im Konkreten viel kritisieren. (Frau Kräher macht das abgesehen von der nicht nachvollziehbaren Unterstellung mMn ganz gut.) Aber dass die Berichterstattung über eine Prügelei in einem Schwimmbad retroaktiv zur Mitursache für besagte Prügelei wird, das erscheint mir etwas zu hoch gegriffen. Solange keine neuen Erkenntnisse auftauchen bleibe ich bei der Arbeitshypothese, dass, was auch immer die Ursachen für die Randale gewesen sein mögen, die Berichterstattung über sie nicht dazugehört.

    „Alle die Menschen aber, die nicht übergriffig sind, gehören vor Vorverurteilung und Sippenhaft in Schutz genommen.“ Korrekt. Nachdem das eine Antwort auf meinen Kommentar ist, gehe ich davon aus, dass ich das nicht ausreichend getan haben soll, richtig? (Wenn nicht, dann erschließt sich mir kein Zusammenhang zwischen der Antwort und meinem Kommentar oder dem Artikel.) Ich hab mir jetzt meinen Kommentar nochmal durchgelesen und kann noch immer keine Vorverurteilungen/Sippeninhaftnahmen erkennen. Außer natürlich von halbstarken Schlägern und denen schadet etwas Sippenhaft IMHO gar nix. Ich kenne keinen halbstarken Schlägertypen, der nicht zu verurteilen wäre.

    Ich kann auch nicht erkennen, dass Lisa Kräher irgendjemanden in Sippenhaft genommen hätte. Die Unterstellung gegenüber Haubrich/T-Online bewegt sich zwar auf niedrigem Niveau, geht bei mir aber nicht als „Vorveruteilung“ oder „Sippenhaft“ durch.

    Und nur der Vollständigkeit halber: Im Übrigen gehören auch alle, die keine Lust auf Schlägereien haben, vor den Randalierern beschützt.

    „Mich erinnert das an […] ‚The problem with white people'“ Das wiederum erinnert mich an gefühlt jede politische Debatte über egal welches Thema, wo zwangsläufig immer irgendwelche anstrengenden monothematisch gepolten Diskutanten aufpoppen und alles auf das eine allseits beliebte Thema Mehrheits- vs Minderheitsgesellschaft zurückführen. Sehr häufig in der Ausprägung „Eingeborene“ vs „Einwanderer“. Und in dem Moment wo der zweite solche Diskutant aufpoppt ist das eigentliche Thema vergessen und es geht nur noch um das, was sich die lautesten und radikalsten Vertreter der beiden verfeindeten monothematischen Sekten an den Kopf werfen.

    Für mich ist das der Zeitpunkt, wo ich mich selbst zu überzeugen versuche, den Medienkonsum bzw das Mitdiskutieren vorübergehend einzustellen. So wie die große Mehrheit der Leute sich im Schwimmbad nicht prügelt, so kann man nämlich mit den meisten Leuten normal über politische Themen reden, und zwar ganz ohne in die White-vs-Woke-Güllegrube zu fallen. Auch wenn der Medienkonsum anderes vermuten lässt.

  7. #7 Weltwoche, Nordkurier, die Welt, you name it.
    Die gesamte rechtslastige Presse bläst unisono den „Migranten im Freibad gegen die friedlichen Biodeutschen“ Marsch. Da kommt so ein simpler, monothematischer Geist wie ich halt schnell auf dumme Gedanken, dass das der nächste laue Aufguss werden sollte.

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