Es herrschen gerade goldene Zeiten für Komiker. Man könnte Stadien füllen, wenn man nur dürfte. Aber welche Scherze dürfen, sollten oder gar müssen nun gerissen werden? Persönliche Gedanken eines Comedy-Autors.
Wer nach Hoffnung in der Corona-Krise sucht, sollte nicht „Welt Plus“ lesen: Dort malt der Ressortleiter Wirtschaft in einem langen „Ausblick auf die nächsten acht Wochen“ so schwarz wie es eben geht – und schürt damit weitere Angst.
Niedersachsens Innenminister fordert eine schärfere Kontrolle der Medien, und das Bundesgesundheitsministerium dementiert angebliche „Fake News“, die sich kurze Zeit später bewahrheiten. Doch der Aufschrei bleibt hier wie da aus. In der Corona-Krise vertrauen viele Medien offenbar blind dem Staat. Dabei müssten Journalisten gerade jetzt kritische Fragen stellen.
Hysterische Reaktionen auf Spruchtransparente zeigen, wie schwer sich viele Sportjournalisten – vor allem die im Stadion – damit tun, das Geschehen jenseits des Platzes adäquat abzubilden. Der Berichterstattung über Ultras und Fankultur mangelt es an Professionalität.
Bei den ProSieben-Shows „Duell um die Welt“ und „Late Night Berlin“ wird offenbar getrickst – in größerem Maß, als man hätte ahnen müssen. Das ist ärgerlich. Und erschüttert die Glaubwürdigkeit der beiden Fernsehstars.
Ein Zitat aus einer Rede bei einem Karnevalsverein sorgt mit mehreren Wochen Verspätung für Aufregung: Will der CDU-Politiker die „vierte Säule“ des Staates aushebeln? Das fürchtet der Deutsche Journalisten-Verband. Doch die Aufregung ist hysterisch.
Der Versuch, mit „Hier spricht das Volk“ Publikum und Diskutierende zu ein bisschen Panik anzustacheln, ist gescheitert. Und das beweist vor allem eines: Die Wirkmacht der „Bild“ schwindet.
Der „Spiegel“ schreibt, „wie böse Jungs und Clan-Romantik die Kinderzimmer erobern“. Der Titelgeschichte fehlt nicht nur die Bereitschaft, sich mit dem Gegenstand Rap ernsthaft zu befassen. Sie blendet auch die Bedeutung von Rassismus und Klassismus aus – und verbirgt ihre einseitige Perspektive hinter scheinbarer Objektivität.
Podcasts boomen und werden zunehmend als eigenes Genre ernstgenommen. Ausgerechnet der neu ins Leben gerufene Podcastpreis, hinter dem Verlage, Vermarkter und große Sender stehen, stört das schöne Bild durch ein unbrauchbares Verfahren und irreführende Kommunikation.
Das größte Problem im Klimajournalismus ist nicht seine angebliche Politisierung, sondern ganz im Gegenteil: seine politische und ökonomische Naivität. Eine Widerrede zu Axel Bojanowski.
Funktionsträger aus dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die keine Fragen haben, treffen auf Funktionsträger aus den Parteien, die keine Antworten geben wollen. Über eine Sendung, die jeden Sinn verloren hat.
„Spiegel“-Fälscher Claas Relotius geht gegen den Mann vor, der ihn auffliegen ließ. Juan Morenos Buch über den Fall enthalte „erhebliche Unwahrheiten und Falschdarstellungen“. Für wen ist das peinlich?