Der Hurrikan Milton tut gerade, was alle Wirbelstürme in den Nachrichten tun: Er „rast“ auf eine Küste zu. Die Formulierung ist so allgegenwärtig wie falsch: Ein Hurrikan dreht sich zwar schnell, bewegt sich aber nur langsam fort.
Zahlreiche Medien berichten, dass nach neuen Rechtschreibregeln jetzt Formen wie „Moni’s Waschsalon“ offiziell erlaubt sind. Dabei waren sie das längst.
Medien lieben die Erzählung von „Genie und Wahnsinn“. Bei Unternehmer Elon Musk wenden sie das Klischee besonders gerne an. Damit werden sie zum Teil seiner Marketingmaschine.
Erfolgreiche Frauen werden immer noch als „Grande Dame“ bezeichnet, besonders in Nachrufen. Dieses Label ist höflich, aber nichtssagend – und verdeckt, was diese Frauen tatsächlich geleistet haben.
Der Staatsrechtler Ulrich Vosgerau war Teilnehmer des Potsdamer „Geheimtreffens“ mit Rechtsextremisten. Jetzt hat er eine Programmbeschwerde gegen einen Bericht der „Tagesschau“ dazu eingereicht – und seine Anwälte sparen nicht mit großspurigen Vorwürfen. Steckt dahinter mehr als die übliche Litigation-PR?
Hass auf Kritiker hat es schon immer gegeben. Doch die Digitalisierung hat diesen Gegenwind zu einem Orkan anschwellen lassen, der droht, die Gattung der kulturjournalistischen Kritik komplett wegzufegen.
Die „Neue Zürcher Zeitung“ definiert sich in Deutschland über die Abgrenzung zu den anderen Medien und behauptet, die würden Themen wie Migrationsprobleme oder den Aufstieg der AfD nicht ansprechen. Ein „Alternativmedium“ will sie trotzdem nicht sein. Über eine Verrenkung im Dienst des Marketings.
Mit erstaunlicher Besessenheit warnt die Redaktion von „Merkur.de“ davor, irgendwelche Arten von Wasser einfach in die Spüle zu kippen. Dokumentation einer jahrelangen Obsession.
Der „Spiegel“ bringt ein langes Stück, in dem die Ex-Frau des Ex-Rennfahrers Ralf Schumacher tränenreich ihr Herz ausschüttet. Es ist ein weiteres Kapitel einer öffentlichen Schlammschlacht – aber es erzählt auch viel über die toxische Abhängigkeit nicht nur dieser Prominenten von der Öffentlichkeit.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wünscht sich ständig mehr „Zusammenhalt“. Klingt nur auf den ersten Blick demokratisch. Denn wer will schon mit allen zusammenhalten?
Der „Aussiedlerbote“ ist eine Nachrichtenquelle bei den großen Suchmaschinen, dabei produziert die Seite nur aus den Inhalten anderer Medien bizarren Sprachmüll. Das ist oft lustig, aber ein ernstes Ärgernis. dpa und RTL gehen jetzt dagegen vor.
Einem Stabhochspringer kommt sein Penis in die Quere. Viele reagieren amüsiert und teilen den Clip – doch der „Spiegel“ meint, sie hätten alle bei der Konzentration auf das Geschlechtsteil etwas Wichtiges übersehen.