Der neue SWR-Verbrechenspodcast „Sprechen wir über Mord?!“ tut leider genau das, was die Regel in diesem Genre ist: Er ist fasziniert von Einzelfällen statt Systeme zu erklären. Eine vertane Chance.
„Deutschland3000“ ist ein schön verspielter Hybrid aus Gespräch und Interview, aus authentischer Gesprächsatmosphäre und gekonnter, unterhaltsamer Nachbearbeitung. Und völlig zurecht für den Deutschen Podcastpreis nominiert.
„The Memory Palace“ erzählt kunstvoll minimalistisch kleine Geschichten aus der Geschichte. Dieser Podcast verzichtet auf alles, was Podcasts angeblich ausmacht: Er braucht keine Gespräche, keine Gäste, und keine Episode ist länger als ein paar Minuten.
Kann man nur mit dem Blick auf Leben und Werk der Country-Sängerin Dolly Parton die Vereinigten Staaten erklären? Das klingt absurd, aber das Podcast-Projekt von Jad Abumrad versucht es auf großartige und überzeugende Weise.
Die Lufthansa hat einen Podcast produzieren lassen. Doch „Backup“ ist zum Glück keine Dauerwerbesendung, sondern ein spannendes, kantiges Hörspiel, das sich mit unserer Technik-Abhängigkeit auseinandersetzt.
Gabor Steingart nennt seinen Podcast „Morning-Briefing“, dabei wird da gar nicht gebrieft. Im Wesentlichen geht es um: Gabor Steingarts Gedankenwelt und die seiner Gäste. Unser Kolumnist hat fünf Tage lang zugehört. Es war nicht leicht.
„Love + Radio“ zaubert in immer anderer, aber unverwechselbarer Weise Collagen aus Zitaten, Geräuschen, Tönen, Effekten und Musik. Eine Liebeserklärung ohne Happy-End.
Das Netzwerk Wondery weidet das Genre True Crime bis auf den letzten Bluttropfen aus und bringt seine ohnehin sehr verwechselbaren Podcasts jetzt auch noch in verschiedenen Sprachen heraus. Das kann nicht gut gehen.
Können deutsche Podcasts mit den dauernd zitierten amerikanischen Vorbildern mithalten? Fehlt dafür nicht das Geld, um den nötigen Aufwand zu finanzieren? Der Audible-Podcast „Der Moment“ muss jedenfalls den Vergleich nicht scheuen und erzählt kleine und große Geschichten außerordentlich hörenswert.
Podcasts gelten als Gesprächsmedium – überall reden Leute schier endlos miteinander. Doch es geht auch anders: Bei „mono“ erzählt in jeder Folge ein Mensch seine eigene Geschichte. Das ist fesselnd und sehr persönlich.
Die BBC-Science-Fiction-Serie „Forest 404“ spielt in einer Zukunft, in der kein Platz mehr ist für überflüssige Klänge, Aufzeichnungen und Erinnerungen. Sie verbindet die Themen Klimawandel und Digitalisierung und ergänzt die fiktive Erzählung extrem wirkungsvoll mit Essays und Klangwelten.
Ein facettenreiches Portrait über das ganz normale, nicht ganz normale Leben: In „Mensch Mutta“ spricht Katharina Thoms mit ihrer Mutter und schafft es, gleichzeitig persönlich befangen und professionell zu sein.