Wie schafft man es, den „strukturellen Rassismus“, von dem die ganze Zeit gesprochen wird, für Menschen greifbar werden zu lassen, die davon selbst nicht betroffen sind? Auch dem WDR-Themenabend gelang das kaum.
Julian Reichelt werden Machtmissbrauch und Mobbing vorgeworfen. Eine Untersuchung läuft. Er ist beurlaubt. Holger Klein spricht mit Stefan Niggemeier über den „Bild“-Chefredakteur, wie und was man überhaupt berichten kann und darf – und was der Fall für Axel Springer bedeutet.
Ausgerechnet im Vorfeld des großen Themenabends zu Rassismus hat der WDR drei Teilnehmerinnen verprellt. Sie trauten der Sendung nicht zu, systemischen Rassismus ernsthaft zum Thema zu machen, fühlten sich als Alibi-Vertreterinnen benutzt und sahen sich teilweise über den geplanten Ablauf getäuscht.
Hendrik Streeck Superstar: Im ZDF durfte der Bonner Virologe als Moderator Banales über das Corona-Virus erklären und sich als fürsorglicher Wissenschaftler präsentieren. Es war die perfekte Inszenierung einer pandemischen Berühmtheit.
„Impfdebakel“, „Impfdesaster“, „Staatsversagen“. Größer geht es nicht. Viele Autorinnen und Autoren holen gerade die verbalen Bazookas raus. Es ist die Verabschiedung von der Kritik um des Schimpfens willen.
Der „Bild“-Chefredakteur kündigt an, sich gegen die zu wehren, „die mich vernichten wollen, weil ihnen ‚Bild‘ und alles, wofür wir stehen, nicht gefällt“. Was bedeutet seine vorübergehende Freistellung?
Der Fernsehautor Stefan Stuckmann schlägt vor, ARD und ZDF komplett zu renovieren: viel weniger lineare Programme – und Fokus auf die Mediatheken. Endlich Idealprogramm! Nur: Wie soll das funktionieren? Und wäre ein radikaler Umbau nicht auch gefährlich?
Die Spätnachmittagssendung lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass es wirklich netter und vor allem sicherer ist, sich dem MDR anzuvertrauen als am Leben teilzunehmen. Und sie hat den idealen Moderator: René Kindermann führt Interviews mit der Zielstrebigkeit und Präzision einer Konfettikanone.
„Wir wollen Sie als Person näher kennenlernen“: Die AfD um Spitzenkandidat Bernd Gögel könnte am Sonntag in Baden-Württemberg wieder drittstärkste Partei werden. Womöglich liegt das auch daran, dass die regionalen Medien der Partei bereitwillig Bühnen bieten, um sich zu inszenieren.
Vor fast drei Jahren brannte es im WDR lichterloh: Etliche Frauen hatten sich über sexuelle Belästigung durch WDR-Mitarbeiter beschwert. Damals wurde klar, wie viele Probleme der Sender mit Machtmissbrauch und Mobbing hat. Und heute? Sieht die Lage nicht viel besser aus. Eine neue Dienstvereinbarung zum Schutz vor Übergriffen wurde wieder gekündigt, die Beschwerdestelle übt massive Kritik am Sender – und auch zwei neue Fälle sexueller Belästigung wurden voriges Jahr aktenkundig. Es brennt also schon wieder.
Julian Reichelt wird beschuldigt, mit jungen Mitarbeiterinnen intime Beziehungen gehabt und sie begünstigt zu haben. Verschiedene Vorwürfe von Machtmissbrauch werden jetzt vom Springer-Konzern untersucht; Reichelt bestreitet sie. Aber auch andere haarsträubende Geschichten aus der „Bild“-Welt werden jetzt kolportiert – teils auf zweifelhaften Umwegen.
Der Internationale Frauentag ist ein Menschenrechtstag! Und was machen „Gala“ und die „Erlanger Nachrichten“? Einen gesponserten Beauty-Podcast und ein Interview mit dem Wackelpeter, der auf Malle über „Joana (du geile Sau)“ singt. Unsere Autorin hätte deshalb eine Frage: Geht’s noch?