„Bento“ ist weg, „ze.tt“ ist zu einem Ressort geschrumpft, „Vice“ baut weltweit Stellen ab. Es war kein gutes Jahr für die Millennial-Medien. Während die einen das hämisch kommentieren, geht für junge Menschen mit Behinderung gerade mehr verloren: Sichtbarkeit und Wege in den Journalismus.

Der PR-Berater Wolfgang Lünenbürger hatte am Weihnachtswochenende auf Twitter großen Erfolg mit einer Kritik an vermeintlich irreführender Berichterstattung über die erste Impfung gegen Covid-19 in einem Pflegeheim in Sachsen-Anhalt. Leider hält sie keiner Überprüfung stand.

Familiendrama, Festtagschaos, Feuerhölle – die Regenbogenpresse ist in diesen Tagen wieder besonders unbesinnlich unterwegs. Besonders, wenn es um Michael Schumacher geht. Sind Sie im Schlagzeilenbasteln so gnadenlos wie die Profis? Probieren Sie es aus!

Die Fernsehzeitschrift „TV Movie“ konstruiert aus einem neun Jahre alten Zitat eine aktuelle Meldung mit einer bewusst irreführenden Überschrift. Der Bauer-Verlag findet das ganz normal. Der Presserat nicht so.

Das „Handelsblatt“ hat die NS-Vergangenheit von Roland Bergers Vater recherchiert. Der Artikel ist jetzt mit dem „Deutschen Reporterpreis“ ausgezeichnet worden. Der Historiker Michael Wolffsohn wirft ihm eine Vielzahl von Fehlern vor – doch die meisten Vorwürfe zielen völlig ins Leere.

Auf tausend Zigaretten mit Julian Reichelt: Mehrere Monate begleitete ein Kamerateam die „Bild“-Redaktion bei der Arbeit und filmte sogar kontroverse Diskussionen bei internen Besprechungen. Das ist spektakulär, aber am Ende erstaunlich wenig erhellend.

Eine Studie zu irgendwas mit Corona? Hauen wir raus! In der Pandemie wird noch sichtbarer, wie oft journalistische Beiträge nur auf der Grundlage von Pressemitteilungen von Universitäten oder Forschungseinrichtungen veröffentlicht werden. Ohne Einordnung. Ohne weitere Stimme. Das ist ein Problem. Denn auch Unis übertreiben und können abhängig sein.