Wer machen kann, was er will, steht vor der schwierigen Aufgabe, wissen zu müssen, was er will. Über lineares Fernsehen, Netflix, gemeinsames Schwingen – und wie Unverfügbarkeit Begehrlichkeit weckt.
Die Attacken auf Journalisten am Wochenende sind der vorläufige Höhepunkt der wachsenden Gewalt gegen Medien auf Querdenken-Demos. Gewerkschafter zählten 38 Fälle, in denen Reporterinnen und Reporter behindert wurden – in neun Fällen durch die Polizei.
Zu den festen Größen im Angsthaushalt der digitalen Gegenwart gehört der „Twittermob“ – eine anonyme Masse dauerempörter Menschen, die gnadenlos über jeden herfällt, der sich auch nur der kleinsten Verfehlung schuldig gemacht hat. Doch dieses Schauerbild erschaffen traditionelle Medien oft nur dadurch, dass sie die konkreten Kritiker nicht benennen. Sie bauen einen Popanz auf, anstatt redlich zu streiten.
Seit fast zwei Jahren ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen Reporter der RTL-Sendung „Team Wallraff“. Er hatte mit versteckter Kamera in einer Jugendhilfeeinrichtung recherchiert, in der es deutliche Missstände gab. Reporter ohne Grenzen und der Deutsche Journalisten-Verband fordern nun Ausnahmen für Journalisten vom generellen Verbot heimlicher Ton-Aufnahmen.
Am Montagabend versetzte ein Anschlag in Wien die Menschen in Angst und Schrecken. Es passierte, was leider fast immer passiert: Medien und Mediennutzer verbreiteten voreilig falsche Informationen. Der Täter wurde in Szene gesetzt, wie er gesehen werden wollte. Ist das wirklich unvermeidlich?
Sollte es eine Rolle spielen, was Menschen wählen, die Journalist*in werden wollen? Und sollten sich Sender und Journalistenschulen für mehr politische Diversität einsetzen? Fragen an Henriette Löwisch, Leiterin der Deutschen Journalistenschule in München.
In einer Umfrage unter ARD-Volontär*innen kommen die Grünen auf mehr als 50 Prozent. Ein Skandal? Unter Konservativen sorgt das Ergebnis jedenfalls für Aufregung und Spott. Aber wie glaubwürdig ist überhaupt das „Datenprojekt“? Und was ist dran an der linksgrünen Tendenz?
Die Wahlsendung von CNN wird von vielen gefeiert – nicht zuletzt für die emotionalen Reaktionen der Moderatoren auf das schockierende Verhalten von Präsident Trump. Aber ist es wirklich die Aufgabe von Journalisten, empört zu sein?
Wahl gewonnen bevor alles ausgezählt ist? Wenn es um die Lügen von Donald Trump geht, müssen Journalisten endlich lernen, dessen Zitate wie Käsescheiben zu behandeln – und sie in ihren Überschriften und Tweets in ein Sandwich einzubetten: Wahrheit – Lüge – Wahrheit.
Die „Freizeit Revue“ tut so, als hätte ihr Helene Fischers Freund ein Interview gegeben. Als der eine Gegendarstellung verlangt, beginnt ein langer Rechtsstreit. Mit abenteuerlichen Argumenten versuchen die Anwälte des Burda-Verlags die Zeitschrift zu verteidigen. Ohne Erfolg.
Die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten 2016 war für viele ein Schock. Weil sie unvorstellbar schien. Nicht, weil die deutschen Medien sie ausgeschlossen hätten. – Eine kleine Materialsammlung.
Ohne den Schutz anonymer Quellen wäre investigativer Journalismus nicht möglich. Aber so notwendig dieses Prinzip ist, so problematisch ist es auch. Das zeigt besonders schmerzhaft die Diskussion um einen falschen „Spiegel“-Bericht über den GSG9-Einsatz in Bad Kleinen vor 27 Jahren.