Nice & Nötig (3)

„Diese Leute wollen in die Medienbranche, aber es war vom Lebenslauf her bis jetzt nicht möglich“

Viele Journalist:innen haben studiert, sind weiß und konnten sich unbezahlte Praktika leisten. Klar, dass das die Themenwahl in Redaktionen beeinflusst. Laura Bohné sucht für den Bayerischen Rundfunk nach Menschen mit anderen Lebensrealitäten und berichtet in „Nice& Nötig“, wie sich der Sender dadurch verändert.
Podcast-Cover mit Laura Bohné
Foto: Bohné und Scharf

(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)

Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zahlen wir alle. Aber wie schaffen es die Sender, auch Programm für alle zu machen? Laura Bohné glaubt: Dafür müssen Redaktionen anders aufgestellt sein.

Sie holt mit einem Talente-Programm Menschen in den Bayerischen Rundfunk, die andere Erfahrungen mitbringen als die meisten Journalist:innen. Die Teilnehmenden kommen aus nicht-akademischen Elternhäusern, haben Brüche im Lebenslauf oder zu wenig Geld, um die üblichen schlecht bezahlten Praktika zu absolvieren.

Aber wie fragt man solche Merkmale in einem Bewerbungsgespräch ab? Und wie realistisch ist es, dass ein paar Nachwuchstalente in einem traditionsreichen Sender wie dem BR wirklich etwas verändern?

In dieser Folge von „Nice & Nötig“ geht es nicht um die schwammige Forderung nach mehr Diversität, sondern darum, wie sich der Redaktionsalltag und das Programm konkret verändern, wenn Menschen mit anderen Lebensrealitäten in die Teams kommen.

Laura Bohné leitet zusammen mit ihrem Kollegen Hendrik Rack das Talente-Programm von PULS, dem jungen Content-Netzwerk des Bayerischen Rundfunks. Sie ist außerdem stellvertretende Leiterin im Diversity Board des BR und sitzt im Diversity Board der ARD. Nebenbei arbeitet sie als Kellnerin in der Münchener Cocktailbar Zephyr. Sie hat Medienwirtschaft an der Hochschule der Medien in Stuttgart studiert.

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4 Kommentare

  1. Egal, welche Hautfarbe, ob weiß, hellbraun oder dunkelbraun. Egal, welche Haarfarbe, ob blond, brünett oder schwarz. Hauptsache grün (zur Not auch rot). Diversity ist gar nicht so vielfältig.

  2. Da bin ich nicht so pessimistisch.
    Wenn erst mal das Berufsverbot für PoC aufgehoben ist, werden sich die Redaktionen der vielfältigen Wahrheitsmedien um die eloquenten Vertreter geradezu prügeln. Serge Menga, Omid Najafi, Anna Nguyen, Anna-Maria Scherer, Feroz Khan, Leyla Bilge kommen dann vor Arbeit kaum noch zum schlafen.
    Interessant wird es allemal, sie bringen garantiert andere Erfahrungen und Ansichten mit als die meisten Journalist:innen (m/w/d).

  3. Zu #1, #2:
    Was Sie hier schreiben, hat mit dem konkreten Inhalt unseres Gesprächs kaum etwas zu tun und scheint nur allgemein auf das Reizwort „Diversity“ abzuzielen. Es wäre wirklich ein Gewinn, wenn unter einem explizit konstruktiven Format auch die Kommentare konstruktiv(er) ausfallen würden, und nicht rein sarkastisch.
    Herzliche Grüße aus der Redaktion,
    Annika Schneider

  4. Erstmals muss ich leider einen nicht thematischen Kritikpunkt bringen. Ist auch nur meine persönliche Meinung. Frau Bohné ist mir zwar sehr sympathisch ich finde es gut was sie macht aber sie benutzt mir ein bisschen zu viele englische Wörter. Hab nichts gegen das gelegentliche einstreuen auch wenn es keine Anglizismen sind zb weird oder fancy. Aber sie übertreibt es da ein wenig mMn. (Oder reden so mittlerweile die Jugendlichen und jungen Erwachsenen? Ich fühl mich alt)

    Aber insgesamt hat das Thema mit mir gematched, not gonna lie;)
    Zum Thema
    Finde es sehr gut was sie da macht. Denn viele junge Menschen wissen doch auch erst mitte 20 oder noch später was genau sie gerne machen möchten im Leben. Dann noch auf den „Standard Weg“ gehen der zum Fernsehen führt ist eigentlich nur für finanziell besser gestellte Menschen möglich. Dieses Problem wird dadurch entfernt.
    Und ich denke dieser Weg, oder ähnliche, ist unabdingbar damit das (vor allem) öffentlich rechtliche Fernsehen nicht in der Bedeutungslosigkeit versinkt. Denn wenn es für viele Themen keine authentischen Moderatoren und Schreiber gibt dann sucht man die sich woanders (Youtube etc).

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