Die „Lokalzeit Düsseldorf“ zeigt in einer Reihe die regionalen Bundestagskandidaten ganz menschlich – und schenkt dem AfD-Abgeordneten Kay Gottschalk eine Baggerfahrt. Was für eine schlechte Idee!
Beim Bürgertalk im Ersten sollte Annalena Baerbock von Bürgerinnen und Bürgern „gelöchert“ werden. Darunter auch: ein Mann aus der AfD und einer von einem großen Energiekonzern. Wer die beiden sind, davon erfuhren die Zuschauer aber nichts.
Ein verschobenes Parteien-Ranking, ein manipuliertes Bild im Regionalmagazin, zweifelhafte Tweets: Die ARD liefert gerade viele Anlässe, an ihrer Seriosität und Neutralität zu zweifeln. Ist die Empörung berechtigt?
Jede Saison hat ihr Thema und ihr Fabelwesen, und alle vier Jahre im Wahlkampf ist das: der „Mensch“. Es handelt sich offenbar um eine besondere Spezies: lieb, aber auch bisschen doof.
Die SPD liegt in Umfragen knapp vor der Union – und alle flippen aus. Aber ist das wirklich so ein „Hammer“, wie es heißt? Was sagen Umfragen Wochen vor der Bundestagswahl aus? Und wie sollten Medien mit ihnen umgehen? Darüber spricht Holger Klein mit dem Politikwissenschaftler Thorsten Faas.
Medien profitieren davon, Menschen in den Fokus zu stellen, aber die Personalisierung des Wahlkampfs passt einfach nicht zu unserem System. Und gute Politik wird meist von biederen, etwas langweiligen Leuten gemacht.
Weil sich die Regierung schwieriger bilden lässt als sonst, verlieren einige führende deutsche Journalisten die Fassung. Mit ihrem Vertrauen in das parlamentarische System der Bundesrepublik ist es anscheinend nicht weit her.
Hat die AfD in den vergangenen Wochen keine Anlässe mehr für Schlagzeilen geliefert? Oder hatten die Medien nur keinen Blick dafür?
Die Latte beim kollektiven Empörungshochsprung liegt derzeit tief: Journalisten empören sich über einen Spruch der neuen SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles. Einige unterschlagen, in welchem Tonfall Nahles sprach – und werfen ihr vor, sie rede wie Alexander Gauland.
„Spiegel TV“ hat am Sonntag eine zu 100 Prozent überflüssige Wahlsendung ausgestrahlt und Politiker mit nervigen Fragen verfolgt. Das Magazin droht, nächsten Sonntag wieder auf Sendung zu gehen!
Früher war „Schwampel“, jetzt ist „Jamaika“. Wegen Jörg Schönenborn. Angesichts der möglichen schwarz-gelb-grünen Koalition im Bundestag unterbieten sich Journalisten im Wettbewerb um Wortspiele und Illustrationen.
Pausenlose Weitererzählung, Bewertung, Diskussion – und irgendwann folgt der zwangsläufige Überdruss. Morgen ist der Wahlkampf endlich vorbei. Dominiert wurde er vor allem von einer Partei und einem Thema.