Die „Tagesschau“ schreibt in einem Online-Artikel von „entbindenden Personen“ statt von „Müttern“ – und korrigiert das kurz später. Dennoch blasen „Bild“ und andere das Thema riesengroß auf, um gegen den angeblich von der „Trans-Lobby“ gelenkten öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu schießen.
Wirtschaftsminister Habeck beklagt sich, dass Informationen aus der Koalition an die Presse gegeben wurden. Dabei passiert sowas dauernd. Trotzdem hat er ganz nicht unrecht: Der Zeitpunkt macht die Sache besonders unfreundlich.
Axel Springer schasst die gesamte „Bild“-Chefredaktion. Drei Leute: abserviert! Nun übernehmen Marion Horn und Robert Schneider. Beide waren früher schon bei „Bild“. Was hat der Wechsel zu bedeuten? Wie geht’s weiter? Holger ruft an: bei Medieninsider und „Bild“-Kenner Marvin Schade.
Bei der Bürgerschaftswahl in Bremen tritt auch ein Mann an, der seit vielen Jahren für „Bild“ über die Hansestadt berichtet: Holger Fricke, besser bekannt als Holger Bloethe. Er steht auf Platz 5 der Bürger in Wut.
„Özdemir will sogar Werbung für Milch verbieten!“, behauptete „Bild“. Das war zwar falsch, doch den Eindruck lässt die Redaktion bis heute stehen. Der Kulturkampf ums Essen hat für sie eine lange Tradition.
Angeblich darf man nun auch nicht mehr „Toast Hawaii“ sagen, meldet die „Bild am Sonntag“ ganz aufgeregt. Doch was da als frische Meldung aufgetischt wird, ist in Wahrheit altbacken – und eigentlich keine Meldung.
Das Bundesfamilienministerium fördert ein Projekt, das frauen- und transfeindliche Angriffe dokumentiert – was bei einigen Medien zu großer Aufregung führt. Kommt jetzt der Online-Pranger für alle, die Gendersterne und Quoten ablehnen? Ganz einfach: Nein. Regt euch wieder ab!
Die CDU hat bei der Abgeordnetenhauswahl die meisten Stimmen gewonnen – aber 28,2 Prozent sind keine Mehrheit. Erstaunlich viele Medien tun sich schwer damit, das zu verstehen. Oder stiften mit irreführenden Karten Verwirrung.
Matondo Castlo hatte es von der Straße ins Fernsehen geschafft. Dann wurde ihm die Teilnahme an einer Demonstration im Westjordanland zum Verhängnis. Nach einem „Bild“-Bericht trennte sich der öffentlich-rechtliche Kinderkanal von ihm. Statt als preisgekrönter Streetworker, der Menschen verbindet, steht er nun öffentlich als „Israelhasser“ da.
Wie kann es dem Journalismus gelingen, eine schmerzhafte Wahrheit zu vermitteln und die Zukunft mit ihrem möglichen Schrecken zu denken zu trauen, ohne sich Untergangsprognosen hinzugeben?
Gerät die Polizei bei Auseinandersetzungen in die Defensive, setzt sie viele Mittel ein, damit kein schlechtes Bild in der Öffentlichkeit entsteht. Und wenn, dann das der gewalttätigen Fans. Medien sind dabei gerne behilflich.
Bei „Bild“-TV können sie es nicht fassen: Vier Regierungsmitglieder von SPD und Grünen sollen die beliebtesten Politiker sein? Da muss mit der Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen was kaputt sein.