Berichterstattung über Gaza

Vorsicht und Angst führen zu medialem Rassismus

Wenn es um die Opfer in Gaza geht, findet sich in deutschen Medien nur wenig Empathie. Auch wenn bei deutschen Solidaritätsaktionen Bürgerrechte eingeschränkt werden, reagieren Journalist*innen oft mit Gleichgültigkeit. Das ist unfair und beschädigt das Vertrauen in Journalismus.
Exklusiv für Übonnenten
Junge vor Trümmern in Gaza
Gaza im März 2025 Foto: Imago/NurPhoto

Die 33-jährige Shiri Silberman-Bibas und ihre Kinder Kfir (neun Monate) und Ariel (vier Jahre) gehören zu den fast 1.500 Opfern des brutalen Überfalls der Terror-Organisation Hamas auf Israel. Erst als Geiseln verschleppt, übergab die Hamas später ihre Leichen. „Wir sind am Boden zerstört und trauern“, teilte die Familie der Deutsch-Israelin mit. Ein Video erinnert an glückliche Tage der Familie Bibas: „Es zeigt Baby Kfir. Er liegt auf dem Bauch und strahlt fröhlich in die Kamera, lacht und gluckst. … Ein Moment der Innigkeit.“ Nur Yarden, der Vater der Kinder, überlebte und konnte zurückkehren, nachdem er

31 Kommentare

  1. Danke für den guten und wichtigen Artikel!

    Bitte aber mal den Begriff „Kulturschaffende“ kritisch hinterfragen – und in Zukunft nicht mehr verwenden.

  2. Nach wie vor unbeantwortet bleibt für mich die Frage, wie denn eine „angemessene“ Reaktion Israels auf den 7. Oktober genau hätte aussehen sollen.

  3. „Nach wie vor unbeantwortet bleibt für mich die Frage, wie denn eine „angemessene“ Reaktion Israels auf den 7. Oktober genau hätte aussehen sollen.“

    Mein Vorschlag

  4. @DieterB:
    Das kann doch nicht Ihr Ernst sein?!
    Wer Kriegsverbrechen anklagt, soll Militärstrategien ausarbeiten, wie es ohne diese ginge, angemessen auf die Kriegsverbrechen der Hamas zu antworten?
    Oder sollen Kriegsverbrechen jetzt Ihrer Meinung nach toleriert werden, weil sie notwendig sind?
    Sind Kriegsverbrechen die notwendige Antwort auf Kriegsverbrechen?

    https://en.wikipedia.org/wiki/War_crimes_in_the_Gaza_war

    Diesen Wikipedia Artikel gibt es bezeichnenderweise nicht auf Deutsch.
    Naturgemäß sind die meisten dieser Vorwürfe nicht endgültig belegt. Medienarbeit in Gaza wird systematisch verhindert ( laut RSF der tödlichste Konflikt für Journalist:innen ) , Aufklärung angekündigt, aber nicht geleistet.
    Mittlerweile sollen 16000 Kinder getötet worden sein.

    Planungen Gaza von seinen derzeitigen Bewohnern zu entvölkern, erfüllen in jedem Fall den Tatbestand „Ethnische Säuberung“.

    Was bedeutet aber die besondere Zurückhaltung Deutschlands?
    Ist es nicht auch antisemitisch, das Vorgehen einer rechtsextremen israelischen Regierung zu tolerieren, weil man sich in einer besonderen Verantwortung gegen alle jüdischen Menschen sieht? Bedeutet dieses Wegschauen nicht, dass wir alle jüdischen Menschen gleich verantwortlich sehen für das, was nur einige von Ihnen letztlich verantworten?
    Ist genau das nicht das Wesen des Rassismus?

    Dass das Existenzrecht Israels uns auch als Staat ein Anliegen sein muss, steht auch für mich außer Zweifel. Dass die Hamas eine verabscheuungswürdige Terrororganisation ist und kein Organ eines Befreiungskampfes, und dass es diese zu bekämpfen gilt, all das ist zweifellos richtig.

    Das darf aber nicht dazu führen, dass der Zivilbevölkerung alle Menschenrechte aberkannt werden.

    Lest den Wiki Artikel, wenn ihr euch traut.

    Ich denke letztlich auch immer öfter, dass der Anti-Islamismus der Gegenwart dem Antisemitismus des beginnenden 20. Jahrhunderts immer ähnlicher wird. Auch gemessen daran, wie weit er in der Mitte unserer Gesellschaft schon angekommen- und akzeptiert ist.

    Und das können alle anderen marginalisierten Gruppen, darunter auch die jüdische Gemeinschaft, nicht ignorieren, denn es bedroht sie dann irgendwann wieder genauso.

  5. Es ist schier unmöglich, klar und ausgewogen über dieses Thema zu sprechen. Auch diesem Artikel gelingt es leider nicht. Alles zusammengerührt: mehr Mitgefühl für Kriegsopfer, angebliche Polizeigewalt und Unterdrückung in Deutschland, Rassismus der Medien, Verschweigen von Genozid.

    Was hier fehlt, kursorisch und natürlich unvollständig:

    – Juden in Deutschland und weltweit sind seit dem Oktobermassaker stärker gefährdet und bedroht als eh schon zuvor.
    – Die Hamas wollte und will den finalen Vernichtungskrieg gegen Israel auslösen. In der Folge wurde Israel von Gaza, Libanon, Iran und sogar Jemen aus attackiert. Es ist nicht nur ein Gaza-Krieg.
    – Die Palästina-Soligruppen vergessen in ihrer Kritik leider immer zu erwähnen, dass es auch der Kriegsführung der Hamas zu verdanken ist, dass es so viele zivile Tote gibt, Stichwort Schutzschild. Das ist Absicht und Kalkül.
    – Die Hamas hat den Krieg nicht nur angezettelt, sondern auch die Waffenruhe sabotiert mit widerlichen Geisel-Shows und Unzuverlässigkeit. Auch hierzu kein Wort aus den Soligruppen.

  6. @DieterB, FrankD:
    Wenn man wie Sie den Unterschied zwischen einer paramilitärischen Terrororganisation und der Zivilbevölkerung eines Landes nicht erkennen möchte, dann ist das entweder Dummheit oder Bösartigkeit.

  7. @Chateaudur:

    „– Juden in Deutschland und weltweit sind seit dem Oktobermassaker stärker gefährdet und bedroht als eh schon zuvor.“

    Und durch die Vernichtung Gazas wird diese Bedrohung dann irgendwann einmal geringer? Die jüdischen Stimmen weltweit, die das nicht glauben können, werden zahlreicher.

    Die Frage ist auch nicht, ob die Hamas, die Hezbullah oder der Iran Kriegsverbrechen begehen. Ohne Frage tun sie das und zum Glück unterstützen wir sie nicht mit Waffen.

    In der israelischen Regierung sind viele Politiker, die das feste Ziel haben, Gaza aufzulösen und die Menschen zu vertreiben.
    Ethnische Säuberung also.
    Netanjahu selber hat dafür gesorgt, dass die Hamas ein Machtfaktor geblieben ist.
    https://www.dw.com/de/netanjahu-wollte-palästinenser-spalten-und-spaltete-israel/a-68045450
    Gleichzeitig wurde der Fokus auf das Westjordanland gelegt, was das Land für den Angriff der Hamas entblößte.
    Der Feldzug gegen Gaza hat Generationen mit zuverlässigem Hass aufs Neue geschaffen. Mittelfristig ist es absurd zu glauben, dass sich global irgendjemand dadurch sicherer fühlen könnte. Und ja, da macht es einen Unterschied, wie dieser Krieg geführt wird.

  8. @Frank Gemein

    Sie haben ja mit allem recht, was Sie sagen.

    Die Insinnuierung, dass die israelische Regierung irgendetwas tun oder lassen könnte, um den Judenhass zu bekämpfen, ist allerdings abwegig.

  9. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass manche Journalisten Beißhemmungen gegenüber Israel haben, um nicht als Antisemiten dazustehen, aber gemessen an dem, was andere Journalisten raushauen, ohne irgendwelche Konsequenzen zu spüren, ist diese Angst wohl überzogen.
    Umgekehrt ist das Argument, dass man medial Rassismus verbreitet, wenn man nicht ausführlich über zivile Opfer in Gaza schreibt, aber auch nicht überzeugend, weil das ein catch-22 ist. Wer über den Gazakrieg berichtet, wird als Rassist, als Antisemit oder schlimmstenfalls beides bezeichnet. Ein Minenfeld.
    Ergo sollte man besser über einen der vielen, leider kaum beachteten, anderen Konflikte auf der Welt berichten, wo die Tretminen keine Metaphern sind, soweit vorhanden.

    Es wird logischerweise keine nicht-zivilen Opfer auf Gazaseite geben, da der Gazastreifen keine Streitkräfte hat, sondern nur „bewaffnete Nichtkombattanden“. Streitkräfte erkennt man daran, dass sie stets ein unveränderliches Zeichen (Flagge, Wappen, Kriegsbemalung) führen.
    In dem Zusammenhang sei erwähnt, dass die Hamas sich in zivilen Einrichtungen versteckt. Was anderes bleibt ihr auch nicht übrig, wenn sie nicht kapitulieren will. (Wozu auch immer – ihre Hauptstadt ist zerbombt, der Feind kontrolliert die Vororte und Versorgungslinien. Der Ukraine wurde das schon in deutlich besserer Lage nahegelegt.)
    Warum man über Demos wohlwollend berichten sollte, die die Hamas unterstützen, also auch beim nicht-kapitulieren-Wollen, ist bei allem Antirassismus nicht ganz plausibel.
    Ein investigativer Journalist könnte bei Demos, bei denen „from the river…“ skandiert wird, auch die Frage stellen, was wohl aus den ganzen jüdischen Israelis wird, die da derzeit leben, wenn die Forderung umgesetzt würde?
    Es ist ein unsymmetrischer Konflikt, wie soll man da sein Mitgefühl symmetrisch verteilen?

  10. Was ich schade finde ist, wie offensichtlich vermieden wird, sich die o.g. Quelle zu Kriegsverbrechen aller Seiten in diesem Konflikt, überhaupt durchzulesen.
    Und die Quellen, auf die Wikiseite sich wiederum bezieht:
    Z.B.: Die New York Times, die dort vielfach verlinkt wurde. Für die Tötung eines Hamas Funktionärs galten vorher max 4 zivile Opfer als akzeptabel. Mittlerweile liegt diese Proportion bei der IDF auf 1 zu 20, während gleichzeitig die Funktion des Hamas Ziels immer niedrigschwelliger angegeben wird. Und selbst diese Relation wird oft weit überschritten.
    Man kann Zivilisten nicht zu 100% schützen, aber es macht einen Unterschied, ob man mit kleineren „smart“ bombs angreift, oder mit 1000 pound bombs, die noch mit Intelligenz nachgerüstet wurden, oder, wie mittlerweile immer öfter geschehen, mit „dumb“ 2000 pound bombs auf Wohngebäude, die wirklich nur noch möglichst großen Schaden anrichten sollen. Es sind 60-70% der Gebäude zerstört. 16.000 Kinder tot.
    Flüchtlingslager wurden zerbombt, Krankenhäuser.
    Weisser Phosphor wurde im Gaza und in Südlibanon eingesetzt.

  11. Danke für den Artikel. Besonders irritiert hat mich dieser Satz hier:

    „Sollte man angesichts der deutschen Geschichte [über die israelische Kriegsführung in Gaza] nicht besser schweigen, wenn man nichts Positives zu sagen hat?“

    Ich finde es gut, dass dieser Gedanke hier so offen ausgesprochen wird – da hat sich das Abo direkt gelohnt – aber ich bin schockiert. Sorry für die Polemik, aber diese Einstellung bedeutet ja beinahe Propaganda für Israel. Wer das Schlechte verschweigt und nur das Gute berichtet, begeht doch wohl zumindest arglistige Täuschung.
    Unter dieser Prämisse kann ich z.B. auch die deutsche Kolonialgeschichte als unproblematisch bis gut darstellen. Einfach Sklaverei, Konzentrationslager und Völkermord verschweigen und stattdessen ausschließlich von gebauten Straßen, Schulen und Krankenhäusern sprechen….

  12. Vielen Dank für diesen Artikel!

    Israel hat anscheinend triftige Gründe Journalisten aus Gaza rauszuhalten…
    https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/gazastreifen-journalisten-drohnen-getoetet-100.html

    Wenn erstmal die ganze Zerstörung und das schreckliche Leiden in Gaza zur Gänze sichtbar werden wird vermutlich auch die Unterstützung Israels sehr stark schrumpfen.

    Alles was dort bisher geschehen ist, von israelischer Seite wie auch von den Hamas ist absolut furchtbar!
    Aber das was mit Gaza und vor allem seiner Zivilbevölkerung passiert seit über einem Jahr, dafür gibt es absolut nichts was das rechtfertigt.

  13. „Was ich schade finde ist, wie offensichtlich vermieden wird, sich die o.g. Quelle zu Kriegsverbrechen aller Seiten in diesem Konflikt, überhaupt durchzulesen.“
    Sollten wir uns nicht auf den eigentlichen Artikel konzentrieren, damit wir nicht wieder wegen Themenverfehlung ermahnt werden?

    „Man kann Zivilisten nicht zu 100% schützen…“ Das stimmt schon, andrerseits sehe ich seitens der Hamas auch keinerlei Bemühungen, die eigene Zivilbevölkerung zu schützen, geschweige denn die israelische. Und, wie gesagt, technisch sind alle Palästinenser Zivilisten, weil die Hamas die Haager Landkriegsordnung komplett ignoriert.

    „Weisser Phosphor wurde im Gaza und in Südlibanon eingesetzt.“ Ja. Und jetzt? Es gab mal einen Vorfall, bei dem ein Hamas-Quartier im selben Gebäude wie die Büros von ausländischen Journalisten lag. Für die Hamas eine Win-Win-Situation – entweder, man kann sagen: „Kuckt alle her, der Jude bombardiert Journalisten.“ oder aber, man wird selbst nicht bombardiert. Warum irgendeine Redaktion es gut findet, die eigenen Leute als menschliche Sandsäcke für die Hamas herzugeben, weiß ich leider auch nicht, aber zum Ausgleich für die pro-Israel-Berichterstattung gibt es auch pro-Palästina-Berichterstattung.
    Dann kriegt doch jeder die Berichterstattung, die er haben will.

  14. „Was ich schade finde ist, wie offensichtlich vermieden wird, sich die o.g. Quelle zu Kriegsverbrechen aller Seiten in diesem Konflikt, überhaupt durchzulesen.“
    Sollten wir uns nicht auf den eigentlichen Artikel konzentrieren, damit wir nicht wieder wegen Themenverfehlung ermahnt werden?

    „Man kann Zivilisten nicht zu 100% schützen…“ Das stimmt schon, andrerseits sehe ich seitens der Hamas auch keinerlei Bemühungen, die eigene Zivilbevölkerung zu schützen, geschweige denn die israelische. Und, wie gesagt, technisch sind alle Palästinenser Zivilisten, weil die Hamas die Haager Landkriegsordnung komplett ignoriert.

    „Weisser Phosphor wurde im Gaza und in Südlibanon eingesetzt.“ Ja. Und jetzt? Es gab mal einen Vorfall, bei dem ein Hamas-Quartier im selben Gebäude wie die Büros von ausländischen Journalisten lag. Für die Hamas eine Win-Win-Situation – entweder, man kann sagen: „Kuckt alle her, der Jude bombardiert Journalisten.“ oder aber, man wird selbst nicht bombardiert. Warum irgendeine Redaktion es gut findet, die eigenen Leute als menschliche Sandsäcke für die Hamas herzugeben, weiß ich leider auch nicht, aber zum Ausgleich für die pro-Israel-Berichterstattung gibt es auch pro-Palästina-Berichterstattung.
    Dann kriegt doch jeder die Berichterstattung, die er haben will.

  15. Heute gilt für Mycroft mal dasselbe, was für FrankD schon öfter galt:
    Der Versuch, sich dem Thema humoristisch zu nähern, ist, bei dem Thema insgesamt ziemlich krank und widerlich.

  16. Danke für diesen Kommentar.
    Hinweis: „Krankenhäuserin“ ich bin keine Genderkritikerin, aber hier muss ich es doch mal bemängeln.

  17. Nein, @Yamo, wenn man einen Unterschied zwischen der Hamas und der Zivilbevölkerung von Gaza nicht erkennen kann, dann ist man nicht dumm oder bösartig – sondern realistisch.

  18. #5 Warum soll das nicht mein Ernst sein?
    Soll die israelische Regierung ein Dankesschreiben schicken, oder eine Protestnote?
    Selbst wenn Israel das Westjordanland geräumt und die Siedlungspolitik gestoppt hätte, wäre es für die Hamas, die sich die Vernichtung des Judentums (!) auf die Fahnen geschrieben hat, immer noch nicht genug gewesen. Und die Reaktion DIESER israelischen Regierung war zu 100% erwartbar und wurde mithin von der Hamas bewußt in Kauf genommen. Wie die Antwort einer gemäßigten israelischen Regierung ausgesehen hätte? Wer weiß das schon.

  19. Endlich gibt es im Gaza-Streifen auch Proteste gegen die Hamas. Solange die an der Macht sind, gibt es keinen Frieden. Ohne das Massaker der Hamas hätte es keine Bombardierung des Gaza-Streifens gegeben. Würde die Hamas ihre Tunnel auch für die Zivil-Bevölkerung des Gaza-Streifens öffnen. gäbe es viel weniger Verletzte und Tote. Aber die Hamas will Israel vernichten und opfert dafür sogar Teile der eigenen Bevölkerung.

  20. Ich kann also subsumieren, dass für einige Kommentatoren hier Kriegsverbrechen akzeptabel sind, wenn sie sich nur auf der richtigen Seite wähnen.
    Ja, sie sind sogar irgendwie lustig, wenn sie gegen Menschen verübt werden, deren Menschlichkeit man irgendwie nicht als gleichwertige begreift?
    Wo exakt ist jetzt noch einmal genau der Unterschied zu dem beginnenden 20. Jahrhundert? Dass es jetzt eine andere Menschengruppe ist?

  21. @Frank Gemein

    Ihre ehrliche Empörung in Ehren. In Ordnung oder gar lustig findet den blutigen Krieg hier, denke ich, niemand.

    Wissen Sie, was ein Dilemma ist? Wenn jede mögliche Aktion falsch ist, es aber eine braucht.

  22. @Chateaudur
    Hier wird von Pro-Israel Berichterstattung und Pro-Palestina Berichterstattung geschrieben, als sei das ein Fußballländerspiel.
    Wir reden von Zigtausend toten Kindern, von schwersten Bunkerbrechenden Bomben auf Wohngebiete bis 70% der Wohngebäude im gesamten Gebiet zerstört sind, wir reden von Snipern, die gezielt auch Kinder töten, Bombenangriffe auf Flüchtlingslager, Exekutionen gefesselter Gefangener, sexuelle Folter von Kriegsgefangenen und und und. Glauben Sie, der Haftbefehl gegen Netanjahu wurde erlassen, weil der internationale Gerichtshof so links-woke ist?

    Ich weigere mich, eine andere Seite des Konflikts anzunehmen, als die der Menschen, Israelis oder Palestinenser.

    Es bringt ja nicht einmal etwas. Man kann diesen Konflikt nicht wegbomben.
    Der Hass auf Israel wird immer größer.

    Mit diesem Satz von Mycroft:

    „Warum irgendeine Redaktion es gut findet, die eigenen Leute als menschliche Sandsäcke für die Hamas herzugeben, weiß ich leider auch nicht, aber zum Ausgleich für die pro-Israel-Berichterstattung gibt es auch pro-Palästina-Berichterstattung.
    Dann kriegt doch jeder die Berichterstattung, die er haben will.“

    Habe ich allergrößte Schwierigkeiten. Ich finde diesen Sarkasmus einfach nur ekelhaft.

  23. @Florian Blechschmied:
    Also um die Hamas zu bekämpfen, die ohne den langjährigen Support der rechten Parteien Israels in seiner heutigen Form gar nicht gäbe, sind also Kriegsverbrechen geboten, bis die Bevölkerung sogar den Mut aufbringt, gegen die Hamas zu demonstrieren, die sich seit Jahrzehnten nicht mehr zur Wahl gestellt hat?
    Das habe ich jetzt richtig verstanden?
    So wie ein rechter, jüdisch orthodoxer Terrorist einen israelischen Präsident ermorden musste, um zu verhindern, dass die damalige Annäherung zwischen Israel und den Palästinensern weitergeht.

    Es wird nicht besser in diesem Kommentarbereich.

    Dass die Hamas, als Gegengewicht zur PLO, willkommen war und gefördert worden ist, hat schon lange nicht mehr den Status einer VT.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Israeli_support_for_Hamas

  24. Sehe gerade, dass ich was doppelt gepostet habe. Ich bitte um Entschuldigung.

    „Ich finde diesen Sarkasmus einfach nur ekelhaft.“ Ich mache das auch nicht, damit Sie sich gut fühlen.

    „Es bringt ja nicht einmal etwas. Man kann diesen Konflikt nicht wegbomben.
    Der Hass auf Israel wird immer größer.“ Die Alliierten hatten im 2.WK dasselbe gemacht. Von Hass auf Alliierte spüre ich gar nichts. Sie etwa?

    Und wir können gerne darüber diskutieren, wie smart eine Bombe mindestens sein muss, um noch „ok“ zu sein, aber das ist ja wohl nicht der Punkt.
    Der Punkt ist, dass die Berichterstattung in Teilen sicher zu unkritisch gegenüber Netanjahu bzw. das israelische Militär ist, die Berichterstattung _insgesamt_ bietet einen ebensolchen Mangel an Kritik gegenüber der Hamas und ihren Parteigängern. Was in der Sportberichterstattung vielleicht ja ok wäre. Insofern ist der obige Artikel zu kurz.

  25. @Mycroft:
    Ich möchte generell nicht weiter auf Ihre menschenfeindliche Schreibe eingehen, aber mal eines grundsätzlich: Wir müssen nicht diskutieren, wann eine Bombe ein Kriegsverbrechen darstellt. Dafür gibt es den internationalen Gerichtshof.
    Der Vergleich mit WWII in diesem Themenkomplex ist nur ein weiterer Tiefpunkt Ihrer Kommentare.

  26. „Wir müssen nicht diskutieren, wann eine Bombe ein Kriegsverbrechen darstellt. Dafür gibt es den internationalen Gerichtshof.“
    Davon mal ab. Es geht hier aber über die Berichterstattung über die Bomben. Oder halt deren Fehlen.

    „Dass die Hamas, als Gegengewicht zur PLO, willkommen war und gefördert worden ist, hat schon lange nicht mehr den Status einer VT.“
    Auch hier stellt sich die Frage, wie darüber berichtet wird. Wenn Netanjahu die Hamas unterstützt, und die Hamas daraufhin Israel angreift, ist das die Dummheit Netanjahus, aber das moralische Versagen der Hamas.

    Ähnlichkeiten mit dem Themenkomplex 2. Weltkrieg sind zwar vorhanden, aber es gibt natürlich auch Unterschiede: zu Kriegsbeginn hatte die Hamas keine Luftwaffe, keine Kriegsmarine, keine gepanzerten Fahrzeuge, kaum Artillerie und ihr Feind hatte das alles und außerdem Bodentruppen in einer Entfernung zur Hamas stationiert, die der Strecke Marzahn – Berlin-Mitte entspricht.
    Was das Beharren der Hamas, den Krieg fortzuführen, umso fragwürdiger erscheinen lässt.

  27. Ja, finde ich auch!
    Die Asymmetrie in der Berichterstattung über Gaza und die Tonalität im Diskurs ist deutlich sichtbar. Und sie hat in diesem Land in der Öffentlichkeit wirklich nicht viel mehr als den Charakter einer Reportage über ein Fussballländerspiel. Und wieder wird deutlich, dass man in Deutschland über das Versöhnungstheater (Max Czollek) nicht hinauskommt oder hinauskommen will. Selbst beim Journalismus.
    Welche unsäglich Rolle die Religiösen in der israelischen Regierung zum Aufstieg der islamistischen Hamas, spielen, habe ich erst kürzlich in einer Reportage in Arte mitbekommen: „Hamas: die Erschaffung eines Monsters“. Darin zeigen sie den heutigen israelischen Finanzminister (bei ca. min 24) mit einer atemberaubenden Aussage.

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