Über Syrien

Influencer tingeln durch das Kriegsland Syrien, posten Bilder vor Trümmerhaufen und Moscheen. Sie zeichnen ein weitgehend unkritisches Bild des Landes, alles organisiert von einer Reiseagentur. Aber: Ist Syrien ein guter Ort für so einen Foto-Ausflug? Und wer profitiert davon?

Mit einem Podcast über den Islamischen Staat machte eine „New York Times“-Reporterin Furore. Doch einer der Protagonisten steht nun im Verdacht, ein Schwindler zu sein. Zweifel an der Arbeit der Reporterin gab es schon länger.

Voriges Jahr schrieb der „Spiegel“-Fälscher Claas Relotius über den Jungen, „mit dem der Syrienkrieg begann“. Teile des Textes waren erfunden, die Frage ist aber: Was ist überhaupt dran an der unglaublichen Geschichte, die vor Relotius schon viele Medien erzählten? Gibt es diesen einen Jungen tatsächlich? Ist er schuld am Krieg? Und wieso heißt er andauernd anders?

Der umstrittene Nahost-Experte beruft sich auf den türkischen Journalisten Can Dündar. Der widerspricht. Doch die Lage ist nicht so eindeutig, wie „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“, „Tagesschau“, „Spiegel Online“, „Bild“ und andere es darstellen.

Ende 2015 wird in Syrien eine schwangere Journalistin verschleppt. Nun ist sie wieder frei. Bisher hatte niemand darüber berichtet, manche Medien entschieden sich bewusst dagegen, aus gutem Grund – bis auf den „Focus“. Dass es ein Fehler gewesen sein könnte, darüber zu schreiben, sehen sie dort nicht.