Endlich berichten mehr Medien über Femizide. Dass in Deutschland jeden Tag eine Frau getötet wird, weil sie eine Frau ist, stimmt so aber nicht. Denn die Polizeistatistik, aus der die Zahl stammt, erfasst gar keine Tatmotivation.
Wenn Medien über Verbrechen berichten, dann oft über die schlimmsten: Mord und Totschlag. Wie das unseren Blick auf die Realität verzerrt, erklärt Journalismusprofessor Thomas Hestermann – denn über andere Delikte wird dafür kaum berichtet.
Seit Jahren gehört „Clankriminalität“ zu den Lieblingsthemen des Nachrichtenmagazins. Eine Auswertung von 40 Sendungen aus zehn Jahren zeigt, wie undifferenziert, stigmatisierend und reißerisch die Dokus sind.
Die „Zeit“ hat einen neunteiligen Podcast über einen Mord produziert – ohne zu wissen, ob der jemals begangen wurde. Und wirft damit die Frage auf: Wann geht es in einer Recherche nicht mehr um das Ergebnis, sondern nur noch um die Geschichte?
Um die „blutigste EM aller Zeiten“ heraufzubeschwören und ordentlich Angst und Wut zu schüren, ist Julian Reichelt jede Polizeimeldung recht – selbst wenn die von ihm skandalisierten Vorfälle weder mit der Fußball-EM noch mit Blut zu tun haben.
Wenn die Brandenburger Polizei in ihren Pressemeldungen Nationalitäten nennt, dann meistens die von Ausländern. Medien übernehmen diese Angaben mitunter unhinterfragt – auch wenn die Kriterien des Pressekodex dagegen sprechen.
Rund um die Polizeiliche Kriminalstatistik überschlagen sich Medien alljährlich mit ihrer Berichterstattung zur sogenannten „Ausländerkriminalität“. Dabei passieren die gleichen Fehler immer wieder. Mit unserem ultimativen How-to-PKS-Guide navigieren Sie sicher durch das Schlagzeilenchaos.
Die „Frankfurter Rundschau“ will den Begriff „Clan-Kriminalität“ nur noch in Ausnahmefällen verwenden. Angestoßen wurde die Entscheidung von der Volontärin Yağmur Ekim Çay. Holger Klein spricht mit ihr darüber, warum und wie sie das gemacht hat.
Die polizeiliche Kriminalstatistik und der alljährliche mediale Zirkus um ihre Veröffentlichung sind in vielerlei Hinsicht defizitär. Eine Analyse der größten Ärgerlichkeiten.
Der bekannte Historiker behauptet weiter, dass die Zahl der Opfer von Mord und Totschlag in Berlin viel höher sei als in anderen europäischen Metropolen. Nachdem sich ein Vergleich als falsch herausgestellt hat, verbreitet er einen anderen – der ebenfalls nicht stimmt.
Eine DIW-Studie löste erst bei den Zeitungen des Berliner Verlages und dann in AfD-nahen Kreisen einen kleinen Blutrausch aus: Ist die Mordrate in der deutschen Hauptstadt fast viermal so hoch wie etwa in London?
Eine Auswertung des BKA soll zeigen, dass die Flüchtlinge nicht krimineller sind als Deutsche. So sagt es eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums. Viele Medien verbreiten diese Aussage ohne Widerspruch – obwohl sie durch die Zahlen nicht gedeckt ist.