Haben wir wegen der ständigen Berichte zu viel Angst vor Verbrechen?
Mord und Totschlag überall: Medien liefern ein extrem verzerrtes Bild von Kriminalität in Deutschland. Stark überrepräsentiert sind zum Beispiel Gewaltverbrechen, bei denen Menschen sterben: Kommt das Opfer bei einem potenziell tödlichen Angriff ums Leben, ist die Chance, dass darüber im Fernsehen oder der überregionalen Presse berichtet wird, viermal höher als wenn es überlebt. Das hat der Journalismusprofessor Thomas Hestermann herausgefunden. Sein Fazit: „Wenn es gut geht, interessiert es die Medien nicht mehr.“
Jedes Jahr wertet der Wissenschaftler die deutsche Kriminalitätsberichterstattung aus. Die Menschen in Deutschland hätten heute weniger Angst vor Straftaten als noch in den 90er-Jahren, sagt er. Aber ihr Bild von Kriminalität sei schief, weil zum Beispiel Tatverdächtige aus dem Ausland in der Berichterstattung überrepräsentiert seien. Bei Messerdelikten beispielsweise werde über Vorfälle mit deutschen Tätern in überregionalen Medien kaum berichtet.
Im Gespräch mit Holger Klein erzählt Hestermann, wie sich die Kriminalitätsberichterstattung in den vergangenen Jahren verändert hat. In der neuen Folge von „Holger ruft an…“ erklärt der ehemalige Fernsehjournalist auch, warum zu Kinderpornografie vergleichsweise selten recherchiert wird und der „Ehrenmord“ inzwischen aus den Medien komplett verschwunden ist:
(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)
Links:
- Polizeiliche Kriminalstatistik: Haltet den Ausländer! (Übermedien)
- Mehr Gewalttaten, mehr Einbrüche (Tagesschau)
- Im Faktencheck: Ist Deutschland durch die Zuwanderung unsicherer geworden? (RND)
- Studie zum Sicherheitsempfinden: Viele haben dieses mulmige Gefühl (Tagesschau)
- Ängste der Deutschen (R+V-Studie)
- Wie Medien über Messerangriffe berichten (Expertise von Thomas Hestermann)
- Wie sich Pädokriminelle auf Instagram an Kinderfotos bedienen (Süddeutsche Zeitung)
- Nicht die „EM-Gewalt“ ist außer Kontrolle, sondern Julian Reichelt (Übermedien)
Ich bin ein großer Fan des Podcasts und mag Holgers Interviewstil sehr.
Ich wollte hier aber dennoch kurz meinem Bedauern Ausdruck verleihen, dass der knackige Ein- und Ausstieg, Ersterer schon fast mit Kultstatus, einer öden Werbeeinschaltung weichen mussten. Speziell da ich eh schon Übonnent bin wäre es toll, mir das ersparen zu können. Vielleicht kann man stattdessen in der Mitte der Folge eine kurze Unterbrechung machen? Oder evtl. eine private Version des Podcasts ohne die Eigenwerbung?
Zu diesem Thema gab es letztens eine Podcast-Folge von Ezra Klein, in dem er über „Disorder“ (etwa: Unordnung) spricht, „The hidden Politics of Disorder“. Die Idee ist, dass Kriminalität und Wahrnehmung dieser auseinanderdriften, weil Unordnung im öffentlichen Raum zunimmt, und dies als Kriminalität interpretiert wird.
Der Podcast bezieht sich auf die USA, aber IMO könnte das hier auch so sein.
Lesenswert dazu auch: https://thecausalfallacy.com/p/its-time-to-talk-about-americas-disorder
Zu #1: Oh ja, bitte wieder ohne den komischen Anfang. Der ist wirklich irritierend.
Hestermann hat es kommen sehen. Heute titelt der SPIEGEL „steigende Gewaltkriminalität“.
Dabei ist das nur ein Gefühl. Das sind nur die Medien. In Wirklichkeit sinkt die Kriminalität.
97% der Frauen sind Gewaltopfer. Nach dem Sinken. Wie viele waren es vorher?
Die Femizide steigen. Dabei sind aber auch Delikte, die von Deutschen nicht begangen werden können. Z.B. Kanadische Incels.
Ehrenmord.de listet nur Ehrenmorde von ausländisch gelesenen Tätern. Aber wenn ein AfD-Clan beschließt, die Tochter/Schwester/Ehefrau wegen angeblich „unmoralischem“ Lebenswandel zu töten, das wird nicht berichtet. Und sowas nennt sich dann „unabhängiger Journalismus“. Von wegen!
Studien zeigen, dass Opfer von Tötungsverbrechen eine ausländisch gelesene Mörderin doppelt so oft anzeigen wie eine Deutsche.
Ausländische Tatverdächtige sind in gar nicht tatverdächtiger als Deutsche. Sie sind nur medialer.
Messerangriffe. Da „zeigt die Berichterstattung, dass das Männer aus anderen Kulturkreisen sind. Tatsächlich zeigen aber die Statistiken, … ungefähr die Hälfte der Tatverdächtigen sind Deutsche, die Hälfte sind Ausländer“ (Hestermann).
Perfide: Die meisten Deutschen Tatverdächtigen haben ausländisch gelesene Vornamen.
Kinderpornografie ist eine Domäne der Deutschen. War klar.
Was viele nicht wissen – Bei der Volksverhetzung siehts genauso aus. Deutsche verhetzen das Volk 400 mal so oft wie Ausländer. Pro Kopf!
Und erst die Touristinnen und Touristen. Ich sage Ihnen, die Touristinnen und Touristen.
Die Polizei. Die kontrolliert ausländisch gelesene Vergewaltigerinnen und Vergewaltiger öfterser als Deutschinnen und Deutsche. So viel zur Statistik.
Wusstn Se schon, dass Kinder- und die Ausländerkriminalität durch tausende (angebliche) Straftaten von Babys und Kleinkindern unter sechs aufgepimpt wird?
Aber jetzt wissn Ses!
Was Hoffnung macht:
Die regionalen Medien berichten über die Verbrechen der Regionalmigranten. Korrekt.
Die Überregionalen verschweigen nichts! Die halten sich an die Regeln und berichten nur bei gobalmigrantischen Tätern.
Außerdem haben wir keine brauchbaren Zahlen zum Kriminalitätsgeschehen.
Sagt Tobias Singelnstein, Professor für Kriminologie und Strafrecht der Frankfurter Goethe-Universität.
Woher er das weiß? Ich glaube, das „zeigen aber die Statistiken“.
In welchem Monat kommt das Oktoberfest?
Bei pädosexuellen Verbrechen sind vor allem Deutsche die Täter. In Frankreich, England und Schweden kommt dergleichen ja nicht vor.
Ich glaube am ekligsten finde ich diese abseitige Marotte der Rechtsausleger, üble Themen mit einer stinkenden Abart von Humor kommentieren zu müssen.
Wir hatten das unlängst mindestens schon bei den Themen Hamas, Gaza und Femizid.
Schenkelklopfer mal wieder.
Inhaltlich müsste man ja auch sonst liefern. Das liegt ihnen ja nicht so.
@6: Noch nicht verstanden? Der Sarkasmus soll nur kaschieren, dass da inhaltlich nichts ist. Das funktioniert halt in gewissen Zielgruppen, hier vermute ich eher nicht. Das Ansprechen darauf bzw. das Widerlegen wird auch nur als Aufforderung gesehen, den gleichen unbelegten Quatsch noch mal zu wiederholen. (vgl. „Andreas Müller“ damals.)
Haben wir doch die letzten Jahre von Trump gelernt: Die Wiederholung macht’s. Es ist egal, was wahr ist, wenn die Lüge nur oft genug wiederholt wird. Das mündet dann im Sanewashing – Man ignoriert die ganzen Lügen, weil sie nur noch nerven. Während man sie auf der anderen Seite einfach glaubt.
Nichts wirklich neues, aber sehr schön zusammengefasst und aufbereitet von Marina Weisband die Themen Aufmerksamkeitsökonomie, mediale Revolution und ihre Folgen und angekratzt auch die laufenden Kulturkriege, die dadurch befeuert werden.
https://www.youtube.com/watch?v=nicQ_LrjuSw&t=2214s