Die „Süddeutsche Zeitung“ hat die „Bild“-Zeitung heftig dafür kritisiert, dass sie Chat-Nachrichten eines Kindes veröffentlicht hat, nachdem seine Geschwister getötet wurden. Der „Bild“-Chefredakteur prangert das wiederum an: Die SZ habe dasselbe gemacht und nachträglich „verschleiert“.
Springer-Chef Mathias Döpfner fordert von anderen Verleger*innen, Verantwortung zu übernehmen. Wenn die Branche wirklich so angewidert ist von der Solingen-Berichterstattung der „Bild“, sollten die Verleger*innen ihn beim Wort nehmen – und Döpfner als Präsidenten des Zeitungsverlegerverbands absetzen.
Eine „neue Qualität“ der Kritik an „Bild“ beklagt der Axel-Springer-Chef nach deren Kampagne gegen den Virologen Christian Drosten. In einem Gespräch mit dem „Bild“-Chefredakteur versucht er herauszufinden, warum die Arbeit des Blattes so wenig gewürdigt wird. Es ist ein erstaunliches Dokument der Realitätsverdrehung.
Dass „Bild“ eine Kampagne fährt, ist nichts neues. Doch Dynamik und Machtverhältnisse haben sich verändert. Die Wellen, die die Zeitung auslöst, treffen sie zunehmend selbst.
Der Versuch, mit „Hier spricht das Volk“ Publikum und Diskutierende zu ein bisschen Panik anzustacheln, ist gescheitert. Und das beweist vor allem eines: Die Wirkmacht der „Bild“ schwindet.
Mehr Emotionen, weniger Journalismus: Was nach der Ankündigung von Chefredakteur Julian Reichelt vom geplanten neuen Fernsehkanal der „Bild“-Zeitung zu erwarten ist.
Aus einer Studie der Uni Mainz über die „Ausgewogenheit“ der Flüchtlingsbericherstattung mehrerer Medien pickte sich die „Bild“-Zeitung nur die für sie positiven Ergebnisse heraus. Der Presserat sieht einen Verstoß gegen die journalistische Sorgfaltspflicht.
Der „Bild“-Chefredakteur lehnt einen Negativpreis für die Berichterstattung seines Blattes ab, weil er in Form einer Kartoffel daherkommt. Das ist guter Anlass, über das knifflige Phänomen des angeblichen „umgekehrten Rassismus“ nachzudenken – und über den logischen Fehlschluss, mit dem Reichelt erklärt, warum er gar kein schlechter Journalist sein kann.
Die „Bild“-Zeitung und der Verfassungsschutzchef agieren als publizistische Vandalen: Sie beschwören eine Verunsicherung herauf, um sie dann heroisch skandalisieren zu können.
Ihre „empathische Haltung in der Flüchtlingskrise“ hat „Bild“ nach eigenen Angaben viel Geld und Reichweite gekostet. Inzwischen stehen Flüchtlinge unter Generalverdacht und kommen fast nur noch als Betrüger, Verbrecher und Terroristen im Blatt vor. – Eine ausführliche Analyse über den „Bild“-Kurs, den Chefredakteur Julian Reichelt fährt.
Seit Tagen wird über Rassismus diskutiert, aber „Bild“ hat hartnäckig Zweifel. Diskriminierung? In Deutschland? Wer kommt denn auf sowas? Stattdessen erinnern das Blatt und seine stolzen Kolumnisten Betroffene daran, wie gut sie es hier doch haben.
Der „Bild“-Chefredakteur sagt, die gefälschten Mails seien nachrichtenrelevant geworden, als die SPD ankündigte, juristisch gegen sie vorzugehen. Das ist, wenn man sich die genauen Abläufe ansieht, nicht haltbar.