„Landlust“, das ist diese Bienen-und-Blumen-Zeitschrift aus Münster, bei der Verlagsmanager feuchte Augen bekommen. Ihre Auflage ist enorm. Seit Jahren. Unser Kolumnist hat sie deshalb nun nochmal gelesen – und wieder mit dem Kopf geschüttelt.
Wenn man „Barbara“ liest, die Zeitschrift von und mit Barbara Schöneberger, hat man ihre Stimme im Kopf. Das ist überraschend toll, und der Rest auch.
Im Magazin „Architectural Digest“ sind Dinge nicht einfach Dinge, sondern: Objekte, die etwas aussagen! Selbst eine schnöde Salatgabel. Immerhin: Die abgebildeten Objekte sind allesamt wunderschön. Wären sie bloß nicht so tot.
Blau, Weiß, Blau, Weiß, Blau, Weiß – die Farbpalette eines Magazins, das „Segeln“ heißt, ist doch eher überschaubar. Da ist man um jeden roten Klecks froh. Und auch sonst ist das Heft eher nüchtern gehalten, auch sprachlich.
Die Zeitschrift „Der Feinschmecker“ ist so alt wie Jamie Oliver, gibt sich aber größte Mühe, ihre Unjamiehaftigkeit zu demonstrieren. Sie scheint so sehr aus der Zeit gefallen zu sein wie das Wort „Feinschmecker“ – nichts für Leute, die schon beim Lesen genießen.
Eigentlich verbieten sich Nazivergleiche, aber wenn einer tatsächlich eins zu eins im Geist der Nazis argumentiert, dann muss man ihn als solchen benennen. – Fast verspätete Anmerkungen zu Michael Klonovsky, den neuen Spin-Doctor von Frauke Petry.
Die „Deutschen Wirtschafts Nachrichten“ lassen unaufregende Nachrichten sensationell wirken und haben sich so ihre ganz eigene Nische geschaffen: seriös genug, um vermarktbar zu sein; verschwörerisch genug, um von Alternativ-Debattlern geteilt zu werden.
Roland Tichy betreibt ein Online-Magazin, das eine „Stimme der Nachdenklichen“ sein will, aber auch laut und wütend gegen alle Veränderungen anschreit. Was ist das für eine Seite, die vom „Spiegel“ zum Klub der „Salonhetzer“ gezählt wird?