Das Thema Glyphosat ist komplex, lässt sich aber wenigstens schön bebildern. Die Archive sind voll von eindrucksvollen Motiven, in denen Traktoren mit weit ausladendem Gestänge über die Felder ziehen. Das Problem ist nur: Die meisten zeigen keinen Einsatz von Glyphosat.
Die Berichterstattung über das Unkrautbekämpfungsmittel ist verengt auf den polarisierenden Streit um das Krebsrisiko. Das ist ein Erfolg von Interessensgruppen aus der Bio-Branche, die es geschafft haben, Ängste zu schüren. Differenzierter Journalismus hat es da schwer.
Die Europäische Kommission berät gerade, ob und in welcher Form Presseverlage ein Leistungsschutzrecht bekommen sollen. Die Verwertungsgesellschaft VG Media hat dafür eine Broschüre veröffentlicht, die angeblich zur Versachlichung der Debatte beitragen soll. Nun ja.
Vox schenkt seinem Sendergesicht Xavier Naidoo eine Schmierendokumentation, die den Eklat um dessen geplante ESC-Teilnahme in perfider Weise verklärt. Sie verschweigt alle Grundlagen für die Kritik an Naidoo und lässt sie so unbegreiflich und irre wirken.
Ein weiterer Medienskandal erschüttert Deutschland. Am vergangenen Wochenende hat Joko Winterscheidt, eine Hälfte des bekannten Moderatoren-Duos Cornelius & Klaas, zugegeben, dass er uns alle jahrelang getäuscht hat.
Blau, Weiß, Blau, Weiß, Blau, Weiß – die Farbpalette eines Magazins, das „Segeln“ heißt, ist doch eher überschaubar. Da ist man um jeden roten Klecks froh. Und auch sonst ist das Heft eher nüchtern gehalten, auch sprachlich.
Bei ihren Vorstandswahlen zählt die Union, wie jetzt am Wochenende in Bremen, Enthaltungen nicht mit. Wenn die Journalisten nicht selbst nachrechnen, stellen sie die Zustimmungswerte systematisch zu hoch dar.
Die „Braunschweiger Zeitung“ hat es ins Zentralabitur geschafft! Mit einem freundlichen Interview über die Vorzüge von Zeitungen. Und die Abiturienten? Sollten den Text als „Blog-Eintrag“ zusammenfassen, auf Englisch. Eigene kritische Gedanken zum Thema „Young people and the media“ wurden nicht verlangt.
Am Dienstag fliegt die Fußball-Nationalmannschaft ins Trainingslager – und etliche Sport-Journalisten reisen mit. Was sie in der Schweiz erwartet, ist ein harter Recherche-Marathon: von der Sushi-Degustation über einen Yacht-Ausflug bis zur selbst gebundenen Salami.
Wenn sich die Kollegen „Maybrit Illner“ schon angesehen haben, kann sich die „Huffington Post“ ja den lästigen Zeitaufwand sparen. Die Methode ist allerdings nicht ohne Risiko.
Die Welt ist schlecht. Aber E-Bikes sind super. Alle wollen sie haben, und für alles sind sie wie gemacht. In drei „Specials“ hat die Illustrierte „Focus“ den Rädern mit Stromantrieb ein elektrisiertes Denkmal gesetzt.
Viele meinen, das TV-Duell im österreichischen Fernsehen sei als „Experiment“ gescheitert. Aber wieso eigentlich? Weil die beiden Kandidaten es nicht geschafft haben, ordentlich miteinander zu diskutieren? Ist doch egal. Das ist deren Problem und nicht eins des spannenden Formats.