Notizblog (2)

„Welt“-Leser wollen sich Rechtsextremismus nicht erklären lassen

Die Wurzeln der Parole "Deutschland den Deutschen"
Ausriss: „Welt“

Hätten Sie’s gewusst? Der Ruf „Deutschland den Deutschen – Ausländer raus“ ist eine rechtsextreme Parole, die auf Neonazi-Aufmärschen zu hören ist. Doch, wirklich! Die „Welt“ hat einen Artikel veröffentlicht, der das ausführlich erklärt.

Er hat bei „Welt“-Abonnenten viel Empörung ausgelöst. Allerdings nicht über die Parole und ihre Verteidigung durch Bernd Baumann, den parlamentarischen Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion. Sondern darüber, dass man ja wohl anscheinend gar nichts mehr sagen dürfe, als Deutscher in Deutschland.

Und darüber, dass die „Welt“ immer nur böse über die AfD schreibe und nie zum Beispiel mal über die Grünen, was ein bemerkenswert bizarrer Vorwurf ist.

Singende AfD-Leute

Die Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ wird seit einiger Zeit von Rechtsextremisten gern auf das Lied „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino gesungen. Nach Recherchen des Bayerischen Rundfunks taten das auch AfD-Mitglieder und AfD-Landtagsabgeordnete, als sie nach dem Parteitag der bayerischen AfD Mitte Januar in einer Disko feierten. Am vergangenen Sonntag konfrontierte ARD-Journalist Matthias Deiss im „Bericht aus Berlin“ Bernd Baumann mit der Szene. Doch der vermied es wortreich, sich von der Parole und denen, die sie grölten, zu distanzieren.

Wie beunruhigend ist es, wenn ein als vergleichsweise gemäßigt beschriebener Vertreter einer Partei, die in den Umfragen bei über 20 Prozent steht, solche rechtsextremen Sprüche relativiert? Und wie beunruhigend ist es, wenn man das Rechtsextreme dieser Sprüche seinem Publikum erst erklären muss?

Frederik Schindler, Politikredakteur der „Welt“, hat sich viel Mühe gegeben. Er erzählt in seinem gestern auf Welt.de veröffentlichten Artikel nicht nur, wie mordende Neonazi-Mobs Anfang der 1990er Jahre diese Parole grölten und wie die rechtsextreme NPD sie plakatierte. Er verfolgt die Ursprünge dieser Parole bis ins späte 19. und frühe 20. Jahrhundert zurück, als sich der Satz „Deutschland den Deutschen“ vor allem aggressiv gegen Juden wandte. Auch Adolf Hitler verwendete die Losung.

Dass sich Bernd Baumann „von dieser eindeutig rechtsextremen Parole nicht distanziert, ist bemerkenswert“, schreibt er, und zeige, dass die nationalistischen Netzwerke rund um den Thüringer AfD-Chef Björn Höcke „innerhalb der Partei immer mächtiger werden.“

„Wir betreiben Journalismus“

Größere Teile der „Welt“-Leserschaft scheinen mit Schindlers Artikel ein Problem zu haben. So heftig ist die Kritik an der AfD-Kritik im Kommentarbereich, dass die „Welt“ an dessen Spitze sogar eine Verteidigung des Artikels durch einen anderen Redakteur fixiert hat:

Liebe Leser,

WELT betrachtet alle Parteien kritisch, das Archiv gibt dafür mehr als genug Beispiele. Wir betreiben Journalismus und keine PR und agieren auch nicht „im Auftrag“ einer Partei. Wenn jemand einzig und allein kritiklose AfD-PR lesen möchte, die alles was die Partei tut und sagt in den Himmel lobt, dann empfehle ich den Besuch von www.afd.de. (…)

(Ein bisschen lustig finde ich, dass der letzte Satz klingt, als wolle man Leute, die zumindest gelegentlich auch kritiklose AfD-PR lesen wollen, halt nur nicht immer einzig und allein, nicht unnötig verscheuchen.)

Nur zahlende Abonnenten können hier kommentieren und liken, was die Schlagseite der Kommentare umso bemerkenswerter macht. Ein großer Teil der fast 800 Kommentare relativiert die Parole ganz im Sinne von Baumann, deutet sie um, verharmlost sie, und fragt, was denn das Problem sei.

Einer der Kommentare mit der meisten Zustimmung lautet:

Ich habe mit friedlich und integriert mit uns zusammen lebenden Menschen ausländischer Herkunft nicht die geringsten Probleme. Ich betrachte sie als Bereicherung, denn ohne sie, würde der Laden zusammen brechen. Aber ich habe etwas gegen die Hunderttausende völlig integrationsunwilliger Menschen, die nicht den geringsten Beitrag leisten und noch dazu Parallelgesellschaften bilden. Die haben hier nichts verloren! Die müssen raus, im Interesse von uns allen. Und das sehen zumindest meine ausländischen Bekannten ebenso.“

Weitere häufiger favorisierte Kommentare lauten:

Was darf ich als Deutscher in Deutschland eigentlich zum Thema Migration noch sagen, ohne daß ein shitstorm über mir zusammen bricht?

In keinem anderen Land auf der Welt müßte sich jemand dafür rechtfertigen, dass er die Interessen der „Einheimischen“ über die der Hinzukommenden stellt….

Der Name Deutschland sagt doch alles.. Deutsch-Land ! Gäste sind Willkommen, jedoch keine die sich auf Kosten unserer Bürger hier ein schönes Leben machen wollen !

Ich möchte, dass Deutschland überwiegend deutsch bleibt und nicht überwiegend muslimisch.

..wenn man durch Deutschlands Kommunen läuft, wähnt man sich überall auf der Welt, nur ganz bestimmt nicht mehr in Deutschland!

Frederik Schindler und einige „Welt“-Kollegen versuchen, den Behauptungen, Unterstellungen, Relativierungen und Missverständnissen ihrer Leser etwas entgegenzusetzen. Zum Beispiel dem, der fragt, ob „das hier ein Gastbeitrag der Amadeus-Antonio-Stiftung“ (sic!) sei und sich bedankt „für die Info, dass die Parole nichts mit dem NS zu tun hat, sondern aus dem Kaiserreich stammt.“ (Schindler erwidert, dass die Parole „in der Zeit des Kaiserreichs und der Weimarer Republik von völkischen und antisemitischen Organisationen popularisiert, die ideologische Wegbereiter des Nationalsozialismus waren. Auch im NS wurde sie dann prominent verwendet, auch von Hitler, wie im Artikel dargestellt.“)

Oder der Leserin, die schreibt, „wenn schon 34 Jahre alte Aufmacher hervorgekramt werden kann es aktuell ja nicht so schlimm sein“. Sie meint offenbar den 1990 in Eberswalde brutal getöteten Amadeu Antonio, mit dem der Artikel beginnt.

Olle Kamellen der „gleichgeschalteten Presse“

Eindrucksvoll ist, dass einige „Welt“-Abonnenten ihrer Zeitung vorwerfen, einseitig negativ über die AfD und nur über die AfD zu berichten. Selbst den Vorwurf, Teil einer „gleichgeschalteten Presse“ zu sein, muss sich die Redaktion anhören:

Na dann, holen wir eben die ollen Kamellen raus, auch wenn es damals noch gar keine AFD gab, egal, Hauptsache der Anti-AFD-Artikel ist schnell zusammengeschustert!!!

Die Medien fahren alle denkbaren Geschütze gegen AfD, Trump, Orban & Co. auf. Warum berichtet man über andere Parteien nicht genauso? Wo bleibt die Empörung gegen den Kinderschänder Cohn Bendit von den Grünen? Wo bleibt die Empörung gegen Joschka Fischer, der einen Polizisten krankenhausreif geschlagen hat? (…) Die Medien zeigen täglich ihr hässliches Gesicht.

Warum machen sie bei der Hexenjagd mit, die alleine auf Emotionen und Feindbilder beruht ?

Konstruieren sie ruhig weiter Geschichten, diffamieren sie die Vertreter der AfD wo immer sie können, gehen sie noch 1000 mal auf die Straßen mit den Leuten der antifa. Was dabei herauskommt? Sie binden die Menschen immer stärker an die AfD, weil jeder täglich sieht das uns die aktuelle Politik an den Abgrund und darüber hinaus führt.

Oder ist das nur ein weiterer infamer Versuch der Anti-AfD-Propaganda?

Schnaarch, gibt es eigentlich einen Staatsauftrag für x anti AFD Artikel pro Tag?

Ich vermisse solche Artikel in der Welt über das links/grüne/autonome Umfeld und den üblichen Phrasen der dort auftretenden Extremisten.. Es ist wirklich Schade, das auch in der Welt eine ausgewogene Berichterstattung immer seltener wird…

Wie viele Anti-AfD Artikel bekomme ich jetzt täglich? Es nervt !!!…und wird niemanden in seiner Entscheidung beeinflussen.

Wutleser-Fischer

Dass ausgerechnet die „Welt“ sich vorwerfen lassen muss, „gleichgeschaltet“ zu sein und zum Beispiel die Grünen nicht zu kritisieren, muss ihren Chefredakteur Ulf Poschardt besonders schmerzen. Er versucht seit längerem, sein Blatt als einsamen Widerstandskämpfer gegen eine komplett grün-links dominierte Medienlandschaft und Elite darzustellen. Die „Welt“ wettert brachial wie kaum ein anderes größeres Medium gegen die Ampel und alles, was sie als linken Zeitgeist wahrnimmt. Poschardt verzichtet in kaum einem Kommentar auf einen Seitenhieb gegen „die“ anderen Medien. Mit Ausnahme von „Cicero“ und „NZZ“ verunglimpft er sie pauschal als regierungstreue, unkritische Aktivisten, als „(damals rote, heute grüne) Redaktionen“ oder als „Zeitgeistmedien aus Hamburg, München oder Frankfurt“.

Anette Dowideit, die frühere Leiterin des Investigativteams der „Welt“ hat vergangene Woche in unserem Podcast geschildert, wie sehr auch der Investigativjournalismus unter Poschardt ein Mittel sei, gerade das zu recherchieren, das die Leser gerne lesen wollen und sich zum Beispiel besonders gegen die Grünen richte.

Die Leserinnen und Leser, die die „Welt“ so anzieht, feiern zwar die laute Wut gegen alles, was vermeintlich „woke“ oder „Elfenbeinturm“ oder „Lauch“ ist. Aber sie danken es ihr ausweislich der Kommentarspalte nicht: Sobald die AfD kritisiert wird, werfen sie die „Welt“ in einen Topf mit all den anderen Medien, von denen sich Poschardt so sehr abzusetzen versucht. Und die Redaktion muss diesen Leuten dann ausdrücklich erklären, dass sie nicht die PR-Abteilung der AfD ist.

Die Strategie des Wutleser-Fischens scheint nicht nur gefährlich zu sein, sondern auch wenig nachhaltig.

17 Kommentare

  1. Ja, die unmoderierten WELT-Kommentarspalten sind eine Kloake niederträchtigsten, braunen Gequirls. Ich mache jetzt ein Bier auf und randaliere ein bisschen darin herum. Ist ja auch schon halb zehn.

  2. Ob das vielleicht mal einige Herren bei der WELT etwas nachdenklich stimmt, welchem Affen man da täglich Zucker gibt?

    (Falls sich das Sprichwort in diesem Zusammenhang wie eine Beleidigung an die oben zitierten rechtsextremen WELT-Kommentatoren anhört, tut mir das natürlich nicht leid.)

  3. An #1 Michael Frey-Dodillet,

    das ist auch der Grund, weswegen ich mein abo dort noch halte, immer mal wieder den größten Unsinn der brlaunen AfD-Fanboys zu widerlegen.

    Wie im Übrigen auch der Volksverpetzer immer wieder so schön herausstreicht, sind in den geschlossenen AfD-Fangruppen in Facebook oder Telegramm in die sich auch immer wieder Aufklärer aus der Welt der demokratischen Mitte einschleusen die Kommentare noch weitaus hasstriefender, noch tausend Mal toxischer.

    Dort, in diesen Gruppen werden unter anderem Mordaufrufe, die allergrößten Beleidigungen und Ähnliches gepostet, was nicht mal die Welt-Kommentarbereiche und deren Moderatoren durchgehen lassen würden.

    Beispiele, die vom Volksverpetzer zusammengestellt wurden:
    https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/afd-hetze-lauterbach/
    https://www.volksverpetzer.de/social-media/erschiessung-afd/
    https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/hetze-der-afd/
    https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/afd-alltag-hirnlose-nachgeburt-alte-drecksmade-wixxer-abknallen/

  4. Offenbar ist es DOCH ein Problem, wenn Medien linker sind als das Publikum. Oder hier halt das Publikum „etwas“ weiter rechts ist als das Medium. ;-)
    Fragt sich nur, für wen von beiden?

  5. Danke @Stefan Niggemeier für die schöne Analyse – und dafür, dass das Thema hier mal in den Fokus rückt! Eine Medienkritik zum Thema „Leserkommentare“ vermisse ich schon lange. Die Medien selbst können sie nicht leisten, weil man dadurch ja eben die Kommentar-Trolle aufheizen würde, die Thema einer solchen Kritik wären.
    Bei der Welt, aber auch bei den Öffentlich-Rechtlichen rauft man sich vermutlich schon länger die Haare deswegen. Der Spiegel versucht’s gerade mit einem neuen Format. Auch bei der Zeit entgleist der Tonfall aber häufig, man versucht’s mit Löscherei und handelt sich so den Zensur-Vorwurf ein.
    Aber die Welt ist tatsächlich der krasseste Sumpf der braunen Empörten. Als ich noch ein Abo hatte, konnte ich nicht anders, als dort immer mal wieder reinzulesen. Wie beim Autounfall, bei dem man nicht wegschauen kann. Habe immer gehofft, dass ich nicht der einzige stumme Mitleser mit halbwegs geordnetem Weltbild bin.
    Ja, die Leserkommentare: Was als gut gemeintes Partizipationsmodell begonnen hat, ist offs. zur Beschwörung schräger Geister geworden, die man jetzt nicht los wird. Und die am längeren Hebel sitzen. Totschlagstatement: „Habe eben mein Abo gekündigt“ …

  6. @Mycroft:
    Vor allem ist es ein Problem, die Kommentatoren in den Foren dieser (Medien)Welt mit „dem Publikum“ eines Mediums zu verwechseln.

    Social Media Aktivitäten ( ja, ich zähle auch die Kommentarseiten der Medien dazu) bilden keine Mehrheitsverhältnisse ab.

    Ich habe übrigens kürzlich die These gehört, dass sich die westliche Demokratie nur wegen des Buchdrucks entwickeln konnte.
    Es stellt sich die Frage, was sich so alles noch aus der Digitalisierung entwickeln mag.
    Ich habe oft das Gefühl, dass nur die falschen Personen diese Entwicklung ernst nehmen.

  7. Die Kommentatoren bei der Welt stellen sicher nur eine Minderheit aller Welt-Leser dar, so wie die allermeisten Zeitungsleser früher keine Leserbriefschreiber waren.
    Aber wenn diese Art der Ablehnung kein Problem für die Welt ist, ist das ja gut.

  8. @Mycroft:
    Das hat aber auch wieder keiner gesagt. So wie der Buchdruck Demokratie befördert hat, könnten die neuen Medien Demokratie auch wieder demontieren.
    Weil plötzlich die lautesten Politik machen, nicht mehr die Mehrheit. Der gesamte Rechtsruck funktioniert so; die post-Merkel Union funktioniert so. Es gibt lauter Häppchen für die lautesten Schreier, den am weitesten aufgerissenen Schnabel im Nest. Der Schwanz wedelt mit dem Hund.
    Weil der Rechtsruck mit den Mitteln eines modernen Kulturkampfes und ohne Skrupel nach Vorbild Bannons planmäßig umgesetzt wird.

  9. Also, was ist jetzt der Fehler?
    Die Kommentatoren, denen die Welt zu „links“ ist, ernst zu nehmen, oder sie nicht ernst zu nehmen?

  10. @Mycroft:
    Der Fehler ist es, komplexe Fragen mit Ja-Nein Antworten beantworten zu wollen.
    Man kann bspw. medialen Output sehr ernst nehmen, ihn aber dennoch angemessen einordnen und nicht überbewerten.

  11. Was ich mich ja wirklich frage, gerade auch in Bezug darauf, dass man ja darauf hoffen muss, einen Teil der AfD-Wähler irgendwie einmal wieder für das Team Vernunft zurückgewinnen zu können: der erste hier zitierte Kommentar aus dem „Welt“-Forum klingt ja erstmal relativ gemäßigt. Mir ist schon klar dass die unausgeschriebenen Gedanken dahinter vermutlich etwas radikaler sind, aber nehmen wir den/die Kommentator/in doch erstmal beim Wort. Was wäre, wenn man ihn/sie damit konfrontiert, dass er/sie dann ja auch eindeutig gegen diese unsägliche Parole sein müsste und höchstens das etwas weniger gut grölbare „Deutschland den Deutschen und friedlich und integriert mit uns zusammen lebenden Menschen ausländischer Herkunft, integrationsunwillige Menschen, die nicht den geringsten Beitrag leisten und noch dazu Parallelgesellschaften bilden, raus!“ unterstützen kann? Entweder muss diese Person doch einsehen, dass die kurze Parole, um die es im „Welt“-Artikel geht, ja tatsächlich auch ihrer Meinung nach so nicht gesagt werden darf, oder zugeben, dass der eigene Kommentar Bullshit ist. Ich weiß, ich bin hier vielleicht nicht ganz an der richtigen Stelle für die Frage, aber da ich kein „Welt“-Abo abschließen werde und hier ein paar Leute mitkommentieren, die dort mitdiskutieren könnten, lasse ich die Frage trotzdem mal hier…

  12. @Mycroft:
    Die Antwort und Quintessenz steht in Niggis letztem Satz: Es ist ne laute Minderheit, die toxisch alle Kommentarspalten zuspammt. Es ihnen recht zu machen und alles nur „noch rechter“ zu machen ist nicht die Lösung.

  13. Klingt ganz so als würde Poschardt die Geister, die er rief, nicht mehr los.

    Wenig überraschend und dennoch jedes Mal wieder traurig. Dass daraus dennoch nichts gelernt wird, sieht man ja auch bei der aktuellen Entwicklung der CDSU.

  14. „Es ihnen recht zu machen und alles nur „noch rechter“ zu machen ist nicht die Lösung.“
    Na, das habe ich wiederum nicht behauptet.
    Persönlich brauche ich auch keine Lösung für ein Problem, was aus meiner Sicht das Problem der Welt ist. „Schlimmstenfalls“ laufen ihr die ganz rechten Leser weg, weil sie ihnen zu links ist, und die nicht so rechten Leser, weil die Kommentarspalten sie vergraulen. Welch Unglück für mich Welt-Abstinenzler.

  15. Früher hätte man einen Leserbrief verfassen und zur Post bringen müssen, was ziemlich aufwendig war. Heute wird die Gesinnung ratzfatz in die Tasten gehauen, wie dümmlich auch immer der Inhalt ist. Und von den bedenklichen Kommentaren gibt es meist mehr (weil die Schreiber keinen anderen Lebensinhalt haben?) als von den abwägenden. Ich werde von Menschen in meinem Umfeld oft gefragt, warum ich mir Foren (und Entgegnungen) überhaupt antue.

  16. Es braucht halt auch jemanden der in die Tasten haut und glaubt dass man mit einem Welt Kommentar die Welt retten kann. Ich habe mal erlebt wie ein Forum mit nur zwei Handvoll Gegenmeinungen fast kaputt gegangen ist. Es braucht nicht viele, das hat Facebook ja mal selbst rausgefunden

    Es bleibt den Redaktionen nichts anderes übrig als ihre Kommentatoren zu kennen und einzuordnen. Analyse der angemeldeten, IP Adressbereich für Fake Accounts oder VPN Erkennung.. Anzahl der Kommentare. Kein Like System aber halt eine Transparenz die zeigt ob da 10.000 Leser sind oder 100 Trolle.

    Es wundert mich immer noch dass so getan wird als wären Internet Jünger die Zeit haben morgens um 8 politische Kommentare zu schreiben eine exklusive Elite.

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