Kampf gegen erfundenes Sprach-Verbot

Wie man aus einer Mutter einen Elefanten macht

Erst Winnetou, dann Toast-Hawaii. Und jetzt auch noch Mutter! Alles wollen sie uns verbieten! Also zumindest wenn man „Bild“ glaubt. Die titelte am Dienstag nämlich groß und trotzig: „Wir lassen uns Mutter nicht verbieten“.

Titelseite "Bild": WIR LASSEN UNS Mutter NICHT VERBIETEN

Hä? Will da jemand die Mamas von Schlagersänger Matthias Reim oder „Dr. Kleist“-Darsteller Francis Fulton-Smith canceln? Nein.

Gemeint ist das Wort „Mutter“. Dafür hatten die, so nannte sie „Bild“, „Sprach-Spießer von der Tagesschau“ am Freitag (31. März) in einem Online-Artikel zum geplanten Gesetz für die „Familienstartzeit“ ein Synonym verwendet. Das klang so:

„Bundesfamilienministerin Lisa Paus will mit dem sogenannten Familienstartzeitgesetz eine gerechtere Verteilung der Kinderbetreuung und Hausarbeit stärken. Der Partner oder die Partnerin der entbindenden Person soll künftig zwei Wochen nach der Geburt freigestellt werden.“

So weit, so – zugegeben – ungewöhnlich formuliert. Das darf man gut finden, weil sensibel gegenüber trans und nicht-binären Personen, die in der Lage sind, Kinder zu bekommen, aber sich nicht als Frau identifizieren. Oder für den Fall, wenn ein lesbisches Paar ein Kind bekommt und es zwei Mütter gibt. Das darf man aber auch kritisieren. Nicht nur, weil man das für umständlich formuliert hält und weil man einfach lieber „Mutter“ sagt, sondern schon aus inhaltlichen Gründen. Denn die „entbindende“ Person ist in der Regel ja eine Hebamme oder eine Ärztin. Wenn da etwas Genderneutrales stehen sollte, müsste es die „gebärende Person“ sein. (So stand es auch an anderen Stellen im „Tagesschau“-Text.)

Doch auch ohne diesen Fehler hätten Leute und Medien aus dieser einzelnen Wortwahl-Mücke zweier „Tagesschau“-Mitarbeiterinnen sicher einen Elefanten gemacht. Sie hätten es als weitere Vorlage für den ganzen großen Sturm gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk genutzt, den angeblichen „Genderwahnsinn“, der uns vorschreibt, wie wir zu sprechen haben, und natürlich gegen die angebliche „Trans-Lobby“, die richtige Frauen unsichtbar machen will.

Erfundenes Tabu

Die ARD wolle „Mütter ausradieren“, schrieb die NZZ. Die „Tagesschau“ wolle das Wort „Mutter“ streichen, meldete unter anderem der „Nordkurier“. „Manch ein Bundesbürger“ könne nicht mehr genau nachvollziehen, „warum bestimmte Begriffe plötzlich tabu sind“, raunte der „Münchner Merkur“.

Schlagzeilen zum angeblichen "Mutter"-Verbot
Screenshots: NZZ, „t-online“, „Nordkurier“, „Bild“, „Reitschuster.de“

Das alles suggeriert, als habe es eine ARD-weite oder zumindest „tagesschau“-interne Vorgabe oder auch nur Absprache gegeben, künftig nicht mehr „Mutter“ zu sagen. Aber so war das nicht. Es handelte sich um einen einzigen Artikel – und der wurde einen Tag nach Erscheinen geändert. Nun steht da: „Der Partner oder die Partnerin der Mutter soll künftig zwei Wochen nach der Geburt freigestellt werden.“

Und unter dem Text eine „Anmerkung der Redaktion“:

„In dem Text wurden die Formulierungen ‚entbindende Person‘ und ‚gebärende Personen‘ durch ‚Mutter‘ ersetzt, da sie zu Missverständnissen geführt haben. Zudem wurde die Formulierung ‚Arbeitgebende‘ durch ‚Arbeitgeber‘ ersetzt.“

Aber da war das Kind (haha!) längst in den Brunnen gefallen. „Bild“ meldete: „Tagesschau streicht das Wort ‚Mutter‘“. Aus Bayern kommentierte Ministerpräsident Markus Söder:


„Zwangsgebühren“ für den „Woke-Wahn“. Wüsste man nicht, dass das ein CSU-Ministerpräsident (der beim öffentlich-rechtlichen Bayerischen Rundfunk mal eine Ausbildung zum Redakteur gemacht hat und als Heimatminister sogar in einer BR-Vorabendserie hofiert wurde) schreibt, würde man sein Vokabular eher einer anderen Partei zuordnen.

Eine große Bühne bekam auch die CDU-Politikerin und ehemalige Familienministerin Kristina Schröder, die auch bei anderen Gelegenheiten gerne gegen „Wokeness“ wettert. In einem Gastbeitrag für „Bild“ behauptete sie, dass die „Tagesschau“ Mütter nicht mehr Mütter nennen wolle und sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk damit „den radikalen Sprachdogmen einer winzigen Gruppe radikaler Transaktivisten“ beuge. Und das auch noch bezahlt von „unser aller Gebühren“.

Das schrieb sie drei Tage (!) nachdem die „Tagesschau“ ihre Formulierung korrigiert hatte. Trotzdem unterstellte Schröder, dass die Redakteure ihre Macht nutzten, „um ihre vermeintliche moralische Überlegenheit zu demonstrieren und uns umzuerziehen“.

Sie scherte alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks über einen Kamm. Dabei war zum Beispiel in den Beiträgen des ZDF zum Thema, oder beim Bayerischen Rundfunk, ganz normal von Müttern und Frauen die Rede. Auch wenn die ARD-Redakteurinnen ihre ursprüngliche Formulierung gewählt hatten, weil sie niemanden diskriminieren wollten, wie die „Tagesschau“ der „Bild“ auf Anfrage mitteilte, distanzierten sich andere ARD-Verantwortliche davon: Christian Nitsche, Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks, reagierte auf den durchaus als Drohung zu verstehenden „Zwangsgeühren“-Tweet seines Ministerpräsidenten so:

Beim ÖRR reden nicht alle gleich

Man könnte argumentieren, dass es im Sinne des Pluralismus gut ist, wenn es bei der ARD Menschen gibt, die von „gebärenden Personen“ schreiben, und andere, die das ablehnen. Ebenso wie es bei den Öffentlich-Rechtlichen Mitarbeiter:innen gibt, die gendern, und solche, die weiterhin das generische Maskulinum verwenden. Dass sich Redakteur:innen und Moderator:innen selbst entscheiden können, welche Form sie wählen. Dass sie Kritik ernst nehmen und darauf reagieren, zeigte vor einigen Monaten ein Video von Jan Schipmann, Moderator des „Funk“-Formats „Die da oben“. Darin begründete er, warum er aufhört zu gendern. Diskussionen übers Gendern nähmen mittlerweile so viel Raum ein, dass es zu Lasten anderer, seiner Meinung nach drängender Themen gehe, so Schipmann.

Die Vielfalt, die Nuancen, die Unterschiede, die Korrektur – all das blenden „Bild“ und Co. in ihrer selbst gewählten Rolle als Kulturkämpfer aus. Sie müssen es ausblenden, um sich so aufregen zu können.

Beim Nachrichtensender „Welt“ versuchte Moderatorin Lena Mosel ein wirklich unaufgeregtes Gespräch zu führen und fragte, ob dieser „Aufschrei“ nicht auch einen Schritt zu weit gehe. Kristina Schröder aber sprach von „sektiererischen Sprachdogmen“ und davon, dass Frauen „ihrer geschlechtlichen Identität beraubt würden“. Sie sei zwar nicht gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, es sei aber schon so, „dass viele Menschen das Gefühl haben, dass sie sich mit ihren Positionen, ihren Haltungen in öffentlich-rechtlichen Sendern nicht mehr wiederfinden, dass es Versuche gibt, sie als Bürger zu erziehen.“ Das sei bei den Themen Corona, Migration, Klimawandel auch so, behauptet Schröder. „Nicht 100 zu 0 der Beiträge, aber mit Sicherheit 70 zu 30 oder 80 zu 20.“ (Was Schröder genau mit den Zahlen meint und woher sie sie nimmt, blieb unklar.) Dass dann auch Gebühren in Frage gestellt werden, sei eine logische Konsequenz, so Schröder.

Die Meinung von „Mutter Beimer“ darf nicht fehlen

Zum präventiven Protest gegen ein auch von „Welt“-Chefredakteur Ulf Poschardt imaginiertes Verbot hat „Bild“ am Dienstag einfach mal noch alle deutschen Promis um Stellungnahme gebeten, die sie auftreiben konnte. Manche schienen gar nicht mitbekommen zu haben, worum es eigentlich geht.

Schlagersängerin Michelle meinte zum Beispiel: „Es ist traurig, dass so etwas in der ,Tagesschau’ thematisiert wird. Ich bin stolz darauf eine Mutter zu sein, ebenso wie ich stolz darauf bin, eine Frau zu sein.“

Marie-Luise Marjan wurde zitiert mit dem Satz: „Ich bin stolz darauf, Mutter Beimer genannt zu werden – auch, wenn es nur eine TV-Rolle ist.“ Ja, alle lieben Mutter Beimer und daran wird sich auch nichts ändern.

„Eislauf-Legende“ Marika Kilius stellte fest: „Mutter zu sein ist etwas Schönes. Ich verstehe nicht, was an dem Begriff falsch sein soll. Wir haben doch wirklich genug andere Probleme.“ Mit dem letzten Satz trifft sie womöglich auf breiten Konsens.

„Bild“ bläst ein winziges Thema riesengroß auf. Nur weil zwei ARD-Redakteurinnen eine Formulierung wählten, die niemanden ausschließen sollte. Wofür sie heftig kritisiert wurden, und was die „Tagesschau“ geändert hat.

„Zeit“-Autor Johannes Schneider schrieb in einem Kommentar zum Thema:

„Solange eine Mehrheit für die Minderheiten definieren will, wie diese sich selbst zu sehen und was diese auszuhalten hätten, kann man sprachlich gar nicht genug markieren, dass es diese Minderheiten gibt. Auch um diese Diskussionen anzuregen: Was bedeutet es, Menschen abseits eines Vater-Mutter-Kind-Schemas sprachlich einen Platz in zentralen gesellschaftlichen Räumen zu verweigern, wozu der Kreißsaal ja gehört? Es bedeutet, zumal nach einer solchen Diskussion, sie ganz bewusst an den Rand zu stellen. Das kann man natürlich machen, es ist dann bloß homophob.“

Es ist richtig, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk eine Sprache sprechen sollte, die jeder und jede versteht, von der sich niemand überfordert oder der sich niemand akademisch unterlegen fühlt. Das bedeutet aber nicht, dass man, weil die Mehrheit der Gesellschaft sprachlich auf einem bestimmten Stand ist, nicht auch progressiv vorangehen darf, wenn man sich als Autor:in einen Kopf darüber macht, wie man Sprache gerechter machen kann. Die Behauptung von Kritikerinnen wie Kristina Schröder oder auch NZZ-Redakteurin Beatrice Achterberg, Frauen würden auf diese Weise „unsichtbar“ gemacht, „ausradiert“, ist nicht schlüssig. Oft sind es dieselben Kommentatorinnen, die genauso laut gegen das Gendern wettern – also gegen eine Sprache, die Frauen und andere Personen erst sichtbar macht.

41 Kommentare

  1. Es blribt aber die Tatsache, dass tagesschau.de einen Beitrag veröffentlichte, den man durchaus als Aprilscherz hätte verstehen können.

  2. Danke für die Einordnung! Schon als der „Aufreger“ seinen Anfang nahm, wusste ich, ihr würdet euch dessen annehmen und das Thema sachlich abkochen. So wie es sich eigentlich in alle Medien gehört hätte, die es sich viel zu einfach gemacht haben, indem sie auf das Bild-Trittbrett aufgesprungen sind.

  3. „Denn die „entbindende“ Person ist in der Regel ja eine Hebamme oder eine Ärztin.“ Eine „Person“ kann ja auch eine männliche oder diverse Person sein – warum sollten die nicht im Kreißsaal arbeiten?
    Aber ja, dass die üblichen verdächtigen Verteidiger der deutschen Sprache diesen Begriff nicht deswegen kritisierten, finde ich am schlimmsten.
    Eigentlich ist es zwei Wochen nach der Geburt der Partner oder die Partnerin der „geboren habenden Person“.
    Und noch eigentlicher fände ich es besser, wenn die jeweiligen anderen Elternteile _für_ zwei Wochen nach der Geburt freigestellt werden, sonst beginnt die Freistellung erst 14 Tage nach der Geburt und dauert einen Werktag…

  4. Ganz unabhängig vom Inhalt (über den ich wirklich nicht diskutieren möchte, weil er in diesem Fall egal ist): Die Sache zeigt wunderbar das Kernproblem an den politischen Sprach-Korrekturen. Anschauliche, oft emotional besetzte oder einfach starke Begriffe werden ersetzt – an ihre Stelle treten umständliche Umschreibungen, die irgendwie nach Amtsstube oder Juristen-Seminar miefen. „Entbindende Person“ statt „Mutter“ (allgemeiner: Partizip-Konstruktion + Person) Wer redet so? Wer denkt so? Wer, zur Hölle, _fühlt_ so?

    Habe kürzlich einen Text redigiert, in dem es ursprünglich hieß, von einem Problem seien vor allem „Menschen mit geringem Einkommen, Menschen fortgeschrittenen Lebensalters und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen“ betroffen.

    Es ging also um „Arme, Alte und Kranke“ – was sprachlich so viel stärker wäre, soviel mehr zum Mitfühlen anregte. Doch der Gebrauch dieser Worte soll fürchterlich diskriminierend sein. Warum, hat mir noch niemand schlüssig erklären können. Aber moralisch stelle ich mich ins Abseits, wenn ich sie für besser geeignet halte.

  5. Tja, „Kritischer Kritiker“, ich kenne relativ viele Menschen, die so denken, reden und fühlen.

    Menschen, die schwanger werden und gebären können, aber keine Frauen sind. Jedenfalls nicht in ihren eigenen Augen oder auch im rechtlichen Sinn. Die sich nie als Mutter bezeichnen würden, aber Eltern sein können. Nichtbinäre Personen, trans Männer, etc.

    Es ist nicht nur präziser, sondern auch höflicher, diese Personen einzubeziehen und mitzudenken.

    Denn bei den „emotional besetzten oder einfach starken Begriffe“ fallen sie immer wieder unter den Tisch.

    Wenn eine schwangere Person, die nicht „Frau“ bzw „Mutter“ ist, dann im Krankenhaus auftaucht oder in einer Praxis, herrscht wegen genau dieser sprachlichen Ignoranz große Verwirrung und den Betroffenen wird mal wieder vermittelt, dass sie exotisch und eigentlich ungewollt sind.

    Also: Reden, denken und fühlen wir bitte präzise und inklusiv, auch wenn es manchmal noch ungewohnt klingt und überholte Vereinfachungen emotional triggert.

  6. Ich könnte Kotzen ob der Bigotterie der Schlagzeile. Wo hat denn jemand der Bild, oder gar „uns“ verboten, Mutter zu sagen? Tatsächlich verbietet die Bild allen, „gebärende Person“ oder „entbindende Person“ sagen zu dürfen.

    Was nimmt gendersensible Sprache den Unsensiblen weg, außer ihrer fanatischen Deutungshoheitsbesessenheit auf jedermanns Welt? Jeder darf Mutter sagen, und meistens ist die Gebärende auch die Mutter. Nur manchmal halt nicht.

    Oder offensichtlich falsche und erfundene Wortungetüme wie „Feuerwehrmännerinnen“ oder „Feuerlöschende“. Man könnte ja auch „Feuerwehrfrauen und -männer“ sagen, oder noch einfacher und richtigerweise „Feuerwehrleute“.

    Ich hatte lange Vorbehalte gegenüber der Partizip-1-Substantiviereung, mit dem Scheinargument, dass „Studierende“ ja nicht ununterbrochen studieren, sondern auf schlafen, essen, trinken, Sport treiben und Party machen.

    Insbesondere im attributiven Gebrauch hat das Partizip I aktivische Bedeutung, z. B. in ein lesendes Kind. Es sagt in einem solchen Gebrauch etwas über das Verhalten, die Tätigkeit des zugeordneten Substantivs aus und bezeichnet ein Kind, das liest. Jedoch gibt es Ausnahmen und das Partizip I in attributiver Stellung bedeutet nicht immer eine aktivische Handlung des genannten Subjekts – so bei die sitzende Arbeitsweise und die liegende Haltung, in denen das Partizip I nur attributiv gebraucht werden kann. Das Partizip gibt in diesen Fällen an, welches Verhalten mit dem im Substantiv Genannten verbunden ist, und zwar »die Arbeitsweise im Sitzen«, »die Haltung des Liegens«, aber nicht von diesem ausgeübt wird, also nicht: »die Arbeitsweise, die sitzt« bzw. »die Haltung, die liegt«.

    Aus: Gesellschaft für deutsche Sprache – Müssen Studierende pausenlos studieren? Über substantivierte Partizipien

    Beim Vorstandsvorsitzenden oder Auszubildenden stellt auch niemand diese Frage.

    Ich habe das in dieser nach unten offenen Kommentarspalte schon das ein oder andere Mal erwähnt, mir gefiel immer sehr gut, wie subtil Petra Gerster gegendert hat. „Ärztinnen und Pfleger“, „Streikende“, „Feuerwehrleute“ (sic!), „Polizisten und Polizistinnen“ sowie „Verwaltungsmitarbeiter*innen“. Und das war ein einzelner Beitrag. Hach.

  7. Dass „Lesende Kinder“ sowohl „Kinder, die zum gegebenen Zeitpunkt lesen“ auch „Kinder, die Lesen können“ heißen kann, ist eine der vielen Ungenauigkeiten der deutschen Sprache; dergleichen durch weitere Sonderkonstruktionen ausgleichen zu wollen, ist aber albern.
    „Nacht“ ist das Gegenteil von „Tag“, aber Tag ist auch der Oberbegriff von Tag und Nacht – Tag+Nacht = 24 h = 1 d – „täglich“ ist daher nicht das Gegenteil von „nächtlich“.
    Die „eigenen vier Wände“ sind dasselbe wie „das eigene Dach“.
    „Leberkäse“ ist nicht das, was man vermuten sollte.

    Das ist eigentlich der Grund, warum so viele Bemühungen um mehr Präzision – die ja sicher erstrebenswert ist – so aufgesetzt wirken.

    Außerdem wird gegendert, wo es irreführend ist:
    Heute kam im Radio eine Meldung, dass die Taliban Frauen verbieten, für UN-Organisationen zu arbeiten, und die hätten ihre „Mitarbeitenden“ aufgefordert, sicherheitshalbe zu hause zu bleiben.
    Wenn die _im Radio_ Gendern, meinen die also auch männliche Mitarbeiter; wenn ja, warum sollen die männlichen Mitarbeiter zu hause bleiben? Wenn nicht, warum sagen die nicht „Mitarbeiterinnen“?

  8. Auf Youtube hörte ich letztens dieses treffliche Beispiel:

    „Befragen Sie einfach mal in Berlin auf dem Kudamm die Menschen, welche Schauspieler sie kennen. Am nächsten Tag gehen Sie erneut dorthin und fragen diesmal, welche Schauspieler und Schauspielerinnen die Menschen kennen. Dann zählen Sie nach, wie viele Frauen am ersten Tag genannt wurden und wie viele am zweiten. Nun wissen Sie, wer beim generischen Maskulinum automatisch mitgemeint ist.“

    @KritischerKritiker:
    „Es ging also um „Arme, Alte und Kranke“ – was sprachlich so viel stärker wäre, soviel mehr zum Mitfühlen anregte. Doch der Gebrauch dieser Worte soll fürchterlich diskriminierend sein. Warum, hat mir noch niemand schlüssig erklären können. Aber moralisch stelle ich mich ins Abseits, wenn ich sie für besser geeignet halte.“

    Ach ja, Sie haben ja eine Menge Beispiele dafür, wie, Ihrer Meinung nach zu Unrecht, gegendert wird. Was aber eigentlich immer fehlt, sind Beispiele für die Konsequenzen, wenn Sie dagegen das nicht tun sollten.
    Da behaupten Sie, es sei so.
    So wie die Bild behauptet, man müsse den Begriff Mutter verteidigen.
    Es gibt Bereiche, wo sich Menschen gerne die Mühe machen möchten, einem sich änderndem Bewußtsein ( oder zumindest das, was sie so empfinden )Rechnung zu tragen.
    Das möchten Sie aber anscheinend eben diesen Menschen verbieten.
    Ich höre diese Menschen eigentlich nie Sie beschimpfen, weil Sie diese Auffassung nicht teilen und Sprache anders benutzen.
    Ganz anders dagegen Sie.
    Wenn Neues entwickelt wird ist u.a. auch immer ein trial and error beteiligt. Manchen Dinge, die entwickelt werden, sind Irrwege und blöd. Dann verschwinden die auch wieder.
    Sollten diese Menschen Sie zwingen, zukünftig nicht mehr Mutter, Alte oder Kranke zu sagen, bin ich sofort auf Ihrer Seite.
    Derzeit kann ich dieses Lamento aber ehrlich kaum ertragen.

  9. @Jaddy (#5):

    „Menschen, die schwanger werden und gebären können, aber keine Frauen sind. Jedenfalls nicht in ihren eigenen Augen oder auch im rechtlichen Sinn. Die sich nie als Mutter bezeichnen würden, aber Eltern sein können.“

    Begriffe ändern ihren Bedeutungsumfang. „Bürger“ waren vor 200 Jahren die Angehörigen einer bestimmten Gesellschaftsschicht, Proletariat und Adel waren ausgeschlossen. Heute meint „Bürger“ in der Regel alle Bewohner einer Stadt oder alle Besitzer einer bestimmten Staatsangehörigkeit.

    Warum sollte sich so ein Wandel bei „Mutter“ oder „Vater“ nicht vollziehen – und der Begriff „Mutter“ dann eben alle gebährenden oder gebährt habenden Personen umfassen? Er hat sich ja – z.B. in lesbischen Beziehungen – auch bereits auf beide Elternteile ausgeweitet, auch wenn nur eine oder keine der beiden das Kind zur Welt brachte. Oder es entwickelt sich ein ganz neues Wort, das aber nicht so sperrig und bürokratisch klingt wie „entbindende Person“, sondern Raum für Gefühle lässt.

    Aber, wie gesagt, ich teile die Aufregung der Bild in dieser Sache nicht. Mein Ansatz war eigentlich allgemeiner:

    „Reden, denken und fühlen wir bitte präzise und inklusiv, auch wenn es manchmal noch ungewohnt klingt und überholte Vereinfachungen emotional triggert.“

    Da liegt leider der Hase im Pfeffer: Sprache ist nicht präzise, Gefühle sind es erst recht nicht. Und die Versuche, beidem die Ambivalenz auszutreiben, führen dann zu Konstruktionen wie „vergorenes, alkoholisches Rebsaftgetränk“ – was präziser sein mag als „Chianti“, aber kein Bild, keinen Geruch, keinen Geschmack und keine Erinnerungen an Italien hervorruft. Es sind tote Worte.

    Ich bezweifle, dass sich mit kalten Präzisionsbegriffen die Welt humaner gestalten lässt. Dass sie humaner werden muss, da sind wir uns allerdings einig. Inklusion inkludiert.

  10. Der Bild und auch Herrn Söder, Frau Schröder oder den Irrlichtern von der Welt geht es in Wirklichkeit doch gar nicht darum, wie wir Menschen nennen, die Kinder bekommen. Es ist eine Taktik, uns allen einen schnappatmigen Diskurs über Nonsens aufzuzwingen, je absurder, je besser. Denn auf diese Art kommt man nie mehr dazu, ernsthafte, ernst gemeinte Gespräche über die Dinge zu führen, die tatsächlich drängend sind. Diese Menschen sind bad-faith Akteure, die bereit sind, alles kaputt zu machen, weil sie in ihrer Gier wie Junkies nur an den nächsten Schuss (sprich die nächste Wahl, die nächste Dividende, usw.) denken und nicht an den von nächster Woche oder gar von nächsten Monat. Und wenn man wirklich jeden Gehirnfurz tagelang vertiefen muss, dann entgeht einem die Studie australischer Wissenschaftler, die sagt, dass der antarktische Ozean kurz vor dem Kippen ist und die Meeresströmung zum Erliegen kommen könnte, wenn nicht sofort der CO2-Ausstoß drastisch reduziert wird. Aber wir wissen, dass das nicht klappen wird, weil wir gefangen sind in dümmlichen Diskussionen mit FDP und CSU-Heinis, über e-fuels, gendergaga und wir-lassen-uns-unser-steak-nicht-verbieten, befeuert von der bösartigen Springer-Presse. Es wird Zeit, diese Leute endlich in die Meinungs-Quarantäne zu schicken und bei diesem Spiel nicht mehr mitzumachen.

  11. @Kritischer Kritiker
    Für sie mögen diese Worte und prache, tot und gefühllos sein. Ich kann auch nachvollziehen, dass sie sie viele Begriffe mit Gefühlen verbinden. Das machen wir alle so.
    Aber sie scheinen es nicht verstehen zu wollen, dass es Menschen gibt die sich durch diese Begriffe nicht mitangesprochen fühlen. Die können dann natürlich auch keine positiven Gefühle damit verbinden. Im Prinzip möchten sie diesen Menschen verbieten Ihre eigenen Begriffe zu finden die sie mit Gefühlen füllen können. Sie verweigern diesen Menschen das, was sie als so wichtig für sich selbst erachten.

    Und es wurden bzgl des Genderns noch nie Sprachverbote erteilt und daher gibt es auch keinen Grund sich aufzuregen

  12. Punkt 1: Gerade an Begriffen wie „Mutter“ und „Vater“ hängt viel mehr kultureller Ballast als die biologische Funktion. Erwartungshaltungen an Verhalten, Perspektive auf die Elternschaft, Funktionen gegenüber dem Kind, Rollen, Rituale in Familie – und auch das Aussehen der Elternperson.

    Als Beispiele nur mal Mutterinstinkt, Rabenmutter, mütterlich, bemutternd, Stiefmutter, Leihmutter und vermutlich auch Vorstellungen von stillenden Müttern, Mutter Gottes, usw. Jede Menge Assoziationen. Geht analog mit „Vater“.

    Eine trans und_oder nichtbinäre Person wird im Zusammenhang mit Elternschaft andauernd damit konfrontiert. Zum Beispiel in Form von Bemerkungen und Annahmen.

    Diese Zuschreibungen, Erwartungen und Assoziationen belasten enorm, wenn sie ungewollt als „Mutter“ oder „Vater“ bezeichnet wird.

    Deshalb lehnen viele nicht-cis Personen Bezeichnungen aufgrund ihres biologischen Anteils an der Elternschaftfür sich ab.

    Nicht jede gebärende Person möchte mit dem ganzen Komplex „Mutter“ assiziiert werden, nicht jede zeugende mit dem Komplex „Vater“.

    Das wird sich solange nicht ändern, wie die Zuordnungen oben nicht nur normal, sondern eher normativ sind.

    Punkt 2: Das Chianti-Beispiel ist falsch herum. „Chianti“ ist präziser als „Rotwein“, sofern der Kontext „vergorenes, alkoholisches Rebsaftgetränk“ im Gegensatz zur geografischen Region klar ist. Nicht nur, weil die Herkunft hinzu kommt.

    Das Wort aktiviert in der Regel Assoziationen, so wie oben bei „Mutter“, zu Italien, vielleicht Urlaub, möglicherweise Klischees über Chianti-Trinkende oder gar Hannibal Lector.

    Solche Assoziationen sind auf sendender und empfangener Seite unvermeidlich und nur sehr allgemein vorhersehbar. Ebenso wie bei „Mutter“ und „Vater“.

    Im Vergleich dazu wären deshalb neue Wörter notwendig, um die verschiedenen Varianten von Elternschaft auszudrücken, so wie Trollinger, Chianti und Glühwein assoziations-modifizierende Varianten von „Rotwein“ beschreiben.

    Wenn aber alle „vergorenen, alkoholischen Rebsaftgetränke“ gemeint sein sollen, unabhängig von Herkunftsregion, Traubensorten, Mosterei, Reinzuchthefen, Ausbau, Abfüllung, usw., ist „Wein“ in den meisten Fällen die inklusivste und für den Zweck präziseste Bezeichnung.

  13. „Befragen Sie einfach mal in Berlin auf dem Kudamm die Menschen, welche Schauspieler sie kennen. Am nächsten Tag gehen Sie erneut dorthin und fragen diesmal, welche Schauspieler und Schauspielerinnen die Menschen kennen. …“
    Und jetzt ersetzen Sie „Schauspielerinnen und Schauspieler“ mit „Schauspielende“ oder „Schauspieler*innen“ und zählen Sie, wie viele auf diese Frage überhaupt antworten. Es gibt das Argument, dass nicht-binäre Menschen bei der Beidnennung nicht mitgemeint wäre, weshalb man diese zugunsten von Partizipien, Gender*-Formen oder ähnlichem nicht verwenden sollte.

    Wenn bei lesbischen Paaren die eine Hälfte ein Kind bekommt und die andere nicht, wären die etablierten Begriffe „leibliche Mutter“ und „Stiefmutter“. Und ja, die sind beide emotional konnotiert, aber das sind eben Vorurteile, die es zu überwinden gilt.

    Der Begriff „Mutter“ ist übrigens auch bei Lebensformen ohne Zweigeschlechtlichkeit definiert, von der reinen Konnotation Mutter=weibliches Individuum abgesehen besteht kein Zusammenhang.

  14. „Und jetzt ersetzen Sie „Schauspielerinnen und Schauspieler“ mit „Schauspielende“ oder „Schauspieler*innen“ und zählen Sie, wie viele auf diese Frage überhaupt antworten.“
    Quatsch.

  15. „Quatsch.“
    Ok, die Antwort könnten Sie auch kriegen. :D

    Zum eigentlichen Thema – was wäre falsch an der Formulierung:
    „…gem. des sog. Familienstartzeitgesetzes sollen beide Elternteile für zwei Wochen ab der Geburt des Kindes freigestellt werden.“?

  16. @Mycroft
    Quatsch weil es keine Erwiderung auf meine Aussage ist. Sie zitieren mich, wie ich versuche zu widerlegen, dass das generische Maskulinum „die Frauen mit meint“.
    Es geht dabei nur um einen Test, nicht darum, die endgültige Lösung für irgendetwas zu finden. Dass die Wortwahl noch nicht optimal ist kann nicht heissen, dass wir den Versuch lassen, einfach schon mal weniger ausgrenzend zu reden.
    Besser keine Geschwindigkeitsbegrenzungen, denn die jetzigen verhindern ja nicht alle Verkehrsunfälle wegen überhöhter Geschwindigkeit?
    Bei uns werden Menschen, die kein Fleisch essen und kein Kfz besitzen, sondern Fahrrad fahren, wenn diese dann in den Urlaub fliegen, automatisch wesentlich heftiger kritisiert, als Menschen, die auf gar nichts achten. Fleisch verzehren, SUV fahren und 3 mal im Jahr in den Urlaub fliegen wird ignoriert oder bestenfalls als abstrakte Lebensweise unter „sollte vielleicht mal reduziert werden“ geführt. Veganer:innen und Radfahrer:innen dürfen sich dagegen laufend erklären.
    Empirie wie Unfallstatistiken sind komplett egal, es ist der Radfahrer, der ja immer bei Rot fährt und so rüpelhaft ist, auch wenn zu 3/4 Autofahrer:innen die Unfälle mit Radler:innen verschulden.
    Für Soja wird ja Regenwald abgeholzt und warum isst du denn Fleischersatz, wenn du kein Fleisch essen willst?
    Und Schwupp, wurde der Diskurs gekidnappt.
    Funktioniert im großen noch besser: Nicht die Vorstände oder Lobbyist:innen der Karbon-Industrie müssen sich permanent rechtfertigen, nein, Luisa Neubauer, wenn sie neue Klamotten trägt oder Mitglieder der letzten Generation, wenn sie nach Thailand fliegen.

    Also nein, die Umschreibung „Schauspieler und Schauspielerinnen“ soll nicht die einzige- oder optimale Lösung aufzeigen. Ihr Impuls, werter Mycroft, aber sofort wieder zu Mitteln der Diskursverschiebung zu greifen, ist so reflexhaft wie albern. Und quasi die Allzweckwaffe aus Ihrem Rhetorikkasten.
    Quatsch eben.

    Und wieder wurde soviel Zeit darauf verschwendet.

  17. „Sie zitieren mich, wie ich versuche zu widerlegen, dass das generische Maskulinum „die Frauen mit meint“.“ Das generische Maskulinum meint Frauen nur in generischen Gruppen mit oder bei abstrakten Personen. Im Beispiel war die Frage zwar generisch gestellt, aber es wurden konkrete Personen erfragt. Kann man also nicht verallgemeinern.
    „Ihr Impuls, werter Mycroft, aber sofort wieder zu Mitteln der Diskursverschiebung zu greifen, ist so reflexhaft wie albern.“ Sie haben doch mit dem generischen Maskulinum angefangen, obwohl es hier um den Begriff „Mutter“ ging.

    Aber gut, kommen wir auf den hiesigen Diskurs zurück:
    was wäre falsch an der Formulierung:
    „…gem. des sog. Familienstartzeitgesetzes sollen beide Elternteile für zwei Wochen ab der Geburt des Kindes freigestellt werden.“?

  18. @Mycroft #8: Ich weiß natürlich nicht, warum sie im Radio „Mitarbeitenden“ gesagt haben. Vielleicht, weil ihnen die Partizip-1-Substantivierung besser gefallen hat. Oder die Redaktion das jetzt grundsätzlich immer verwendet, weil sie es inklusiver finden. Vielleicht, weil auch den (männlichen) Mitarbeitern von den UN-Organisationen empfohlen wurde, zu Hause zu bleiben. Möglicherweise aber auch nur, um Sie zu ärgern.

    @Kritischer Kritiker #10: Chapeau, „vergorenes, alkoholisches Rebsaftgetränk“ anstatt Wein ist tatsächlich noch dämlicher als Feuerwehrmännerinnen. Merken Sie selber, oder? Und nochmal: Sie dürfen „Chianti“ und „Mutter“ sagen, wenn Ihnen der Sinn danach steht.

    @Anne #11: Sie haben recht, und man muss auch nicht über jedes Stöckchen springen, das man hingehalten bekommen. Aber man kann auch den dümmsten Unsinn nicht so stehen lassen.

    Ich habe mich mit meiner Bruder in die schütteren Resthaare bekommen, weil er sich wieder einmal über die „aktuelle Kamera“ und die „links-grün-versiffte“ Gundula Gause und ihren ihn umerziehenden „Genderwahn“ echauffierte. In der Pause des Pokalspiels der Bayern, dass er auf Sky sah, wo es dann gar kein heute journal gab, über dass er sich aufregen konnte. Jedenfalls beklagte er, dass dieses Gegendere ja auch so wahnsinnig viel kosten würde. Auf meine Fragen, wie viel genau er denn mehr zahlen müsse, damit im ZDF gegendert wird, oder auch gerne geschätzt, aber in Euro, und warum er nicht für einen Nazi gehalten werden will, wenn er Nazi-Sprache verwendet, habe ich keine Antwort erhalten.

    Und so ist das hier auch immer manchmal™ .

  19. @Mycroft:
    Nein, es ging HIER nicht um den Begriff Mutter, sondern im Einzelnen darum, dass eine Horde Gossenjournalist:innen als nächste Kampagne im selbsternannten Kulturkrieg sich nicht entblödeten, ein angebliches Verbot des Wortes „Mutter“ herbei zu phantasieren, weil ein paar Redakteur:innen es wagten zu versuchen, sprachliche Sensibilität zu zeigen.

    Es geht im größeren Kontext darum, dass diese Horde mittlerweile Nachrichten nur noch nach Verwurstbarkeit in Frames wie Anti-Gender, Anti-Woke, Anti-Cancel-Culture abklopft und dann das Resultat so aufbereitet, dass möglichst viele Zufußdenker darauf reinfallen.

    Die Linksgrünversifften wollen uns das Wort „Mutter“ verbieten.

    Aber klar, es geht um begriffliche Feinheiten.
    Wenn ich „Gebärende“ statt „Entbindende“ schreibe, wird das Wort Mutter nicht mehr aus dem Sprachgedächtnis der Menschheit gelöscht, ich verstehe.

    Es ist mir dermaßen zu blöd mit Ihnen. Sie spielen den Kampagnenscheiss des Springerpöbels mit.
    Schönes Leben noch.

  20. @SvenR:
    „Ich weiß natürlich nicht, warum sie im Radio „Mitarbeitenden“ gesagt haben.“ Sehen Sie, das ist das Problem. Wenn es mindestens zwei Möglichkeiten gibt im Kontext, wie das Wort verstanden werden kann, obwohl es für beide Möglichkeiten einen eindeutigen Begriff gäbe, ist das eben schlechte Kommunikation.

    @Frank Gemein:
    „Nein, es ging HIER nicht um den Begriff Mutter…“ Doch, das steht so in der Überschrift.
    „… weil ein paar Redakteur:innen es wagten zu versuchen, sprachliche Sensibilität zu zeigen.“ Wenn diese Sensibilität dazu führt, dass ein sachlich _völlig falscher_ Begriff wie „entbindende Person“ verwendet wird, ist sie sinnlos.

    „Es geht im größeren Kontext darum, dass diese Horde mittlerweile Nachrichten nur noch nach Verwurstbarkeit…“ Da will ich Ihnen auch gar nicht widersprechen, aber dann gibt es in diesem „Kulturkrieg“ gleich zwei Seiten, mit denen ich mich nicht identifizieren kann. Wie ich schon weiter oben schrieb, der Hauptkritikpunkt sollte ein anderer sein als der von BILD und Co..
    Man darf übrigens wirklich die Person, die eine andere Person geboren hat, Mutter nennen. Hat letztens erst das europäische Gericht für Menschenrechte bestätigt. Schon von daher ist BILDs „Besorgnis“ unbegündet.

  21. Ach, Sie lesen nur Überschriften.
    „Da will ich Ihnen auch gar nicht widersprechen, aber dann gibt es in diesem „Kulturkrieg“ gleich zwei Seiten, mit denen ich mich nicht identifizieren kann.“
    Fällt aber nicht auf, da Sie ausschliesslich eine bedienen.
    Nein, diese zweite Seite gibt es so nicht und schon die Behauptung, es gäbe sie, füttert das Framing der einen Seite.
    Die Redakteurinnen mit dem unglücklichen wording sind keine Seite in diesem Sinne.
    Es ging nicht darum, ein Wort zu verbieten, weniger Sprachsensible zu attackieren, oder auch nur zu korrigieren. Die Angegriffenen sind niemals „Seite“ gilt auch hier, weil sie nicht freiwillig in dieser Konfrontation sind.
    Sie perpetuieren das Framing vom „Kulturkrieg“ und damit sind Sie Partei.
    So einfach ist das.

  22. „Ach, Sie lesen nur Überschriften.“
    Besser, als Überschriften zu ignorieren.

    „Fällt aber nicht auf, da Sie ausschliesslich eine bedienen.“
    Ich habe die Springerpresse nicht „bedient“.

    „Die Redakteurinnen mit dem unglücklichen wording sind keine Seite in diesem Sinne.“ Kann ja sein, aber _ich_ habe die Redakteurinnen auch nicht „angegriffen“.

    „Die Angegriffenen sind niemals „Seite“ gilt auch hier, weil sie nicht freiwillig in dieser Konfrontation sind.“ Ukraine?

    „Sie perpetuieren das Framing vom „Kulturkrieg“ und damit sind Sie Partei.“ Den Begriff „Kulturkrieg“ habe ich zitiert, deshalb steht der auch in Anführungsstrichen, da man damit anzeigt, dass man auf einen Begriff oder eine Formulierung Bezug nimmt, ohne sich zu eigen zu machen.
    Aber, um Missverständnissen vorzugreifen, wessen Partei ergreife ich, wenn ich einen Begriff ohne Vorbehalt verwende? Die, die ihn verwendet oder die, die ihn verwendet?

  23. Immer wieder interessant, wie – selbst in dieser Kommentarspalte – aus eher nichtigen Anlässen große Grundsatzdiskussionen über das Für und Wider des Genderns überhaupt erwachsen. Wenn ich das aber richtig sehe, geht es im konkreten Fall ursprünglich nur um den Versuch, einen Gesetzesentwurf zu kommentieren. Und da das Recht zum Glück für alle gilt, ist es doch sinnvoll, wenn Begrifflichkeiten so abstrakt und inklusiv wie nur möglich gewählt werden?
    Läuft auf den üblichen Irrtum hinaus: Bloß weil andere eingeschlossen werden, muss ich mich ja nicht plötzlich ausgeschlossen fühlen.

  24. „„Ach, Sie lesen nur Überschriften.“
    Besser, als Überschriften zu ignorieren.“
    ˙¿¿¿ Hat wer getan ???
    „Wie man aus einer Mutter einen Elefanten macht“ heißt die Überschrift.

    Meine Behauptung: Der Artikel handelt davon, wie ( mal wieder ) eine Kampagne vom Zaun gebrochen wurde, peinlich emotional aufgeladen und natürlich komplett ohne berechtigten Anlass.

    Ihre Kommentare, @Mycroft, kreisen fast ausschliesslich darum, wie ungeeignet doch diese oder jene Ersetzung des Begriffes Ihnen scheint. Sie sind also insgesamt als Begründung für diesen Kampagnenmüll zu lesen, an keiner Stelle aber sich kritisch mit dem tatsächlichen Inhalt des Artikels auseinandersetzend, so Sie nicht dazu genötigt wurden.

    Natürlich steht Ihnen das frei. Wie es mir frei steht, das zu verurteilen.
    Es muss ja wirklich ganz unerträglich sein, was uns diese „woken“ Menschen da antun.
    Wir dürfen nicht mehr „Mutter“, „Alte“, „Kranke“ oder „Rotwein“ sagen.
    Ansonsten droht uns … ups, die Antwort fehlt ja immer noch.
    Was passiert noch einmal, wenn dagegen verstoßen wird?

  25. Ich möchte gern daran erinnern, dass es eigentlich darum geht, respektvoller und inklusiver gegenüber Menschen zu sein, die durch herkömmliche Sprachgewohnheiten ausgeschlossen und nach dem Motto „aus der Sprache, aus dem Sinn“ nicht mitgedacht werden.

    Heisst: es geht um Sozialkompetenz, Solidarität, Freundlichkeit und Mitmenschlichkeit.

    Ausgedrückt dadurch, andere sprachlich bewusst willkommen zu heissen.

    Und ja, an den Diskussionen über Wörter un Formulierungen lässt sich meiner Beobachtung nach die Positionierung gegenüber bisher marginalisierten Menschen ablesen.

    Zum Beispiel wo Linguistik, Grammatik oder Tradition als Ausrede dient.

  26. „˙¿¿¿ Hat wer getan ???“
    Sie, als sie behaupteten, „HIER“ ginge es nicht um das Wort „Mutter“.

    „Der Artikel handelt davon, wie ( mal wieder ) eine Kampagne vom Zaun gebrochen wurde…“
    Ja, aber diese handelt zur Abwechslung mal nicht vom generischen Maskulinum, SUVs, Vegetariern oder Fahrradfahrer.

    „Ihre Kommentare, @Mycroft, kreisen fast ausschliesslich darum, wie ungeeignet doch diese oder jene Ersetzung des Begriffes Ihnen scheint…“ Nein, ich habe auch „Elternteil“ als Gegenvorschlag gebracht, der mir zumindest in diesem konkreten Zusammenhang zutreffender _und_ sensibler vorkommt. Manche Mütter wollen nicht „gebärende Personen“ genannt werden, manche gebärende Personen nicht „Mütter“, auf beide sollte man Rücksicht nehmen, wenn Sie einen besseren Vorschlag haben, bitte her damit.

    „… so Sie nicht dazu genötigt wurden.“
    Ist „Nötigung“ wirklich das, was Sie meinen?

    „Natürlich steht Ihnen das frei. Wie es mir frei steht, das zu verurteilen.“ Natürlich dürfen Sie Leute „verurteilen“, die anderer Meinung sind. Freies Land und so. Zu was genau verurteilen Sie mich denn?

    „Wir dürfen nicht mehr „Mutter“, „Alte“, „Kranke“ oder „Rotwein“ sagen.“ Habe _ich_ nie behauptet.

  27. @Mycroft:
    „„˙¿¿¿ Hat wer getan ???“
    Sie, als sie behaupteten, „HIER“ ginge es nicht um das Wort „Mutter“.

    Sich dumm zu stellen, gelingt Ihnen mal wieder überraschend gut. Vielleicht sollte ich aufhören, Ihnen Vorsatz zu unterstellen.

    Es geht, nach Mycroft, also um das Wort „Mutter“ und die Kampagne wurde verursacht durch die fahrlässige Benutzung des Wortes „Entbindende“, die bei den armen Journalisten die Angst entstehen liess, man dürfe in Zukunft das arme unschuldige Wort „Mutter“ nicht mehr verwenden, weil dieser woke Mob wieder überreagiert hat.

    Sophistische Spiegelfechterei für Blöde, der Penetranteste gewinnt.

  28. „Sich dumm zu stellen, gelingt Ihnen mal wieder überraschend gut. Vielleicht sollte ich aufhören, Ihnen Vorsatz zu unterstellen.“ Wie, Sie unterstellen mir die ganze Zeit Vorsatz? Das hätte ich ja nicht gedacht. Wer hat noch mal gesagt, was man anderen unterstellt, das täte man selbst?

    „Es geht, nach Mycroft, also um das Wort „Mutter“ und die Kampagne wurde verursacht durch die fahrlässige Benutzung des Wortes „Entbindende“,“ Genau genommen war es „entbindende Person“, was an der Stelle einfach falsch ist. Dass BILD und Co. das nicht darum kritisieren, sondern wegen irgendeiner „Agenda“, spricht – wie ich schon sagte – schon sehr gegen sie. Vermutlich unterstellen die den Redakteurinnen eine Agenda, weil sie selber eine haben.
    Ob der falsche Begriff im juristischen Sinne „fahrlässig“ war, weiß ich natürlich auch nicht – es war für die üblichen Verdächtigen aber eine soganannte „Steilvorlage“. Soll ich das jetzt also gut finden?

    „…man dürfe in Zukunft das arme unschuldige Wort „Mutter“ nicht mehr verwenden, weil dieser woke Mob wieder überreagiert hat.“ Hat die Springerpresse gesagt, nicht ich. Aber ja, es geht hier in diesem Artikel um das Wort Mutter und dessen geeignete oder ungeeignete Synonyme, nicht – wie Frank Gemein suggeriert – ums generisches Maskulinum, SUVs und Flugreisen, Veganerhasser und vegane Fleischersatzprodukte, Fahrradfahrer oder Regenwald. Das wäre ja Diskursverschiebung.

    Achja: was wäre falsch an der Formulierung:
    „…gem. des sog. Familienstartzeitgesetzes sollen beide Elternteile für zwei Wochen ab der Geburt des Kindes freigestellt werden.“?

  29. @Mycroft:
    „wie Frank Gemein suggeriert – ums generisches Maskulinum“

    Ihnen ist tatsächlich nichts zu blöd.
    Aber gerne auch für die Schlichten unter uns:
    An keiner Stelle behauptete ich, es ginge um das generische Maskulinum. Nach einem Kommentar von KK, in dem es um die schönen alten Begriffe vs. die hässlichen woken Sprachungetüme ging, bemühte ich ein Vergleich um daran aufzuzeigen, dass diese alten Begrifflichkeiten eben nicht immer die besseren sind.

    Es geht, was ich nun mindestens zum 3 Mal explizit schreibe, darum, dass mal wieder eine Kampagne gegen vorgeblich woke Sprachzensur vom Zaun gebrochen wurde ( von den üblichen Verdächtigen und Mitläufern ), mit der komplett verblödeten Behauptung, es würde den Menschen verboten das Wort „Mutter“ zu benutzen.

    Und wenn Sie sich noch so sträuben und winden, Mycroft. Ihre versuchte Täter-Opfer Umkehr werde ich weiter thematisieren.

  30. „An keiner Stelle behauptete ich, es ginge um das generische Maskulinum.“ Niemand hat Sie genötigt, darüber zu schreiben.
    „Nach einem Kommentar von KK, in dem es um die schönen alten Begriffe vs. die hässlichen woken Sprachungetüme ging, bemühte ich ein Vergleich um daran aufzuzeigen, dass diese alten Begrifflichkeiten eben nicht immer die besseren sind.“ Auch KK hatte nichts zum generischen Maskulinum gesagt, aber selbst wenn – wenn Sie über das Thema schreiben dürfen, ohne dass das als „Diskursverschiebung“ gilt, darf ich das auch.
    Nebenbei wurden Flugreisen, Fahrradfahrer und Veganer auch von niemanden als von Ihnen hier thematisiert.

    „Es geht, was ich nun mindestens zum 3 Mal explizit schreibe, darum, dass mal wieder eine Kampagne gegen vorgeblich woke Sprachzensur vom Zaun gebrochen wurde“ Das habe ich nicht bestritten, und was unstrittig ist, muss nicht diskutiert werden. Stattdessen hatte ich eben nach neuen Begrifflichkeiten gesucht, um die alten zu ersetzen, aber das passt Ihnen nicht, weil.

    „Ihre versuchte Täter-Opfer Umkehr werde ich weiter thematisieren.“ Nein, die Tagesschau ist nicht Täterin und BILD nicht Opfer. Hat auch niemand behauptet.

  31. Ich steige mal hier aus, Sie wiederholen eh immer nur denselben Sermon, weil Sie das anscheinend mit Eloquenz verwechseln.
    Sie können ja noch ein paar Runden drehen.
    L’art pour l’art oder quatsch as quatsch can.

  32. „Sie wiederholen eh immer nur denselben Sermon, weil Sie das anscheinend mit Eloquenz verwechseln.“ Frank Gemein, meine Damen und Herren, beklagt den wiederholen Sermon anderer Leute, nachdem er seine eigene Eloquenz mehrfach wiederholte.

  33. Die Kommentarspalten hier werden immer anstrengender. Früher hab‘ ich die mal gerne gelesen.

  34. @Frank Gemein, Mycroft & Co.: Ich bin für eine Begrenzung der Anzahl der Kommentare einzelner Personen pro Artikel. Wie wäre es mit höchstens 3 Kommentaren pro Person?

  35. @Mycroft

    Bevor Sie das noch weitere drei Mal fragen müssen:
    „…gem. des sog. Familienstartzeitgesetzes sollen beide Elternteile für zwei Wochen ab der Geburt des Kindes freigestellt werden.“
    ist deshalb nicht viel besser, weil potentiell irreführend und in einigen Fällen falsch.
    Irreführend: Haben wir ein Standard Mutter-Vater-Ehe Verhältnis klappt der Satz super. Haben wir ein Konstrukt wo Erzeuger und Partner des gebärenden Elternteils verschiedene Personen sind, ist unklar wer von beiden frei bekommen kann.
    Falsch: Alleinerziehende dürfen eine weitere Person benennen, die muss aber mitnichten der Erzeuger sein, oder sich als Elternteil des Neugeborenen verstehen.

    Ich fände den Satz, wie Sie ihn vorschlagen ok, genauso wie ich auch beide Varianten der Tagesschau ok fand. Und das obwohl die erste ‚falsch‘ und die zweite ‚irreführend‘ ist.

    Man sollte sich in allen Momenten um eine möglichst verständliche, präzise und höfliche Sprache bemühen. Aber Sprache ist von Natur aus missverständlich und unpräzise noch dazu steht beides nicht selten im Widerspruch. Höflichkeit ist darüber hinaus noch sehr individuell – und nicht gerade selten empfinden Leute Verständlichkeit und / oder Genauigkeit als sehr unhöflich. Das Bemühen um diese Qualitäten wird also immer graduell scheitern. (‚Ich geh jetzt pissen‘, lässt sich mit sanften Einbußen in Verständlichkeit durch ‚Ich gehe jetzt urinieren.‘ abmildern – besonders höflich ist keine dieser Varianten.)

    Das Hebammen nach jeder Geburt bei der sie entbinden zwei Wochen frei bekommen, war einfach nicht plausibel genug um tatsächlich Missverständnisse auslösen zu können. An anderen Stellen ist das anders, auch in Ihrem Mitarbeiterinnen Beispiel – in dem man aus meiner Sicht zwar vermuten kann, dass die Bedrohungslage auch nonbinäre Personen betrifft, die als weiblich gelesen werden, die bisher ggf. trotzdem in Taliban Gebieten arbeiten konnten – auch wenn es dabei sicherer war die nonbinäre Identität vor den Taliban geheim zu halten. Aber am Ende haben Sie recht: welche Teile der Mitarbeiterschaft nun genau und in welchem Rahmen, gebeten wurden zu Hause zu bleiben (und meinte man damit zu Hause in den jeweiligen Heimatländern, oder zu Hause in ihrer Unterkunft in den Taliban-Gebieten? Es wird zwar gern mal so getan, aber missverständliche Sprache gibts auch ganz ohne Gender) . Aber das war vielleicht auch nicht der Fokus, den man für eine zwei-Satz Radiomeldung zu diesem Thema hatte.

    Der Stellenwert der sprachlichen Qualitäten hängt also auch noch vom Kontext ab! Und an dieser Stelle ist das Ganze ein solches Mienenfeld, dass letztlich klar wird: Wenn man etwas missverstehen will, wird man das immer können, aber wer sich darum bemüht verhindert das Kommunikation statt finden kann.

  36. Hätte mal Piratensender Powerplay eher hören sollen.

    Friedemann Karigs These zum Thema, worüber in der letzten Folge nicht geredet werden sollte:

    „Kulturkampf findet statt zwischen erfundenen und realen Bedrohungen.“

    Diese „erfundenen Bedrohungen“ werden eingesetzt, bewußt oder unbewußt, nach der Strategie Stephen Bannons
    „flood the zone with shit“.

  37. @Sourunume
    „Bevor Sie das noch weitere drei Mal fragen müssen:“
    Dankeschön!

    „Haben wir ein Konstrukt wo Erzeuger und Partner des gebärenden Elternteils verschiedene Personen sind, ist unklar wer von beiden frei bekommen kann.“ Ja, aber für juristische Fragen ist „Eltern“ juristisch definiert, und ich hätte vermutet, dass sich dieses Gesetz auf die juristische Definition beziehen würde. Aber gut, wenn das so nicht ist, dann ist es zu kompliziert für eine kurze Zusammenfassung.
    „Alleinerziehende dürfen eine weitere Person benennen, die muss aber mitnichten der Erzeuger sein, oder sich als Elternteil des Neugeborenen verstehen.“ Ok, wenn das so ist, dann verschiebt sich die Unklarheit von der Berichterstattung auf den Gesetzestext selbst, denn das hätte ich aus dem zitierten Text so oder so nicht verstanden. *kopfkratz

    „An anderen Stellen ist das anders, auch in Ihrem Mitarbeiterinnen Beispiel – in dem man aus meiner Sicht zwar vermuten kann, dass die Bedrohungslage auch nonbinäre Personen betrifft, die als weiblich gelesen werden, die bisher ggf. trotzdem in Taliban Gebieten arbeiten konnten…“ Mit „Taliban Gebieten“ meinen Sie doch „Afghanistan“, oder? Aber auch, wenn es auch nonbinäre Angestellte gibt, hätte man das ja auch so sagen können. „alle nicht-männliche Mitarbeiter“ oder „alle Mitarbeitenden, die nicht als Männer wahrgenommen werden.“ Oder es bleiben tatsächlich alle zu hause.
    „…und meinte man damit zu Hause in den jeweiligen Heimatländern, oder zu Hause in ihrer Unterkunft in den Taliban-Gebieten? “ Das Verbot gilt wohl de facto höchstens für (nicht-männliche) Menschen mit afghanischer Staatsangehörigkeit, die in Afghanistan leben und also dort für UN-Organisationen arbeiten.

  38. Ahhh, beim Spiegel steht, dass _alle_ Angestellten angewiesen wurden, zu hause zu bleiben. „Betroffen sind demnach rund 3000 Mitarbeiter; sowohl Frauen als auch Männer.“
    Geht doch.

  39. Liebe Kommentator:innen, danke für das Interesse an unserem Text. Wir bitten darum, die Diskussion an dieser Stelle zu beenden – zumal die Kommentare doch abdriften. Vielen Dank! :-)

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