Der Gesprächspartner
Stefan Niggemeier ist Gründer von Übermedien und „BILDblog“. Seit vielen Jahren Autor, Blogger und freier Medienkritiker, früher unter anderem bei der FAS und beim „Spiegel“.
Prinz Harry hat ein Buch geschrieben. „Und ich war verblüfft, wie sehr mich das interessiert“, sagt Stefan Niggemeier im Übermedien-Podcast. Denn Harrys Geschichte ist nicht zuletzt eine Geschichte der Medien und vor allem eine massive Kritik am britischen Boulevard, aber auch anderen, „seriösen“ Medien. Seine Mutter Diana wurde bis in den Tod von Paparazzi verfolgt. Bis heute veröffentlichen vor allem Blätter wie „The Sun“ Intimes und Erlogenes über ihn und seine Frau Meghan. Meistens ist das schnell und einfach erzählt: Harry ist der Bösewicht und Meghan die Hexe, die ihn dazu gemacht hat.
Nun hat das Paar zum PR-Gegenschlag ausgeholt. Erst mit einer Netflix-Doku, und dann eben mit Harrys Buch „Spare“ (dt. „Reserve“), das schon vor der Veröffentlichung Schlagzeilen machte. Vor allem seine Aussagen über den Krieg in Afghanistan werden skandalisiert – auch in deutschen Medien. Harry habe die Menschen, die er im Einsatz getötet hat, als „Schachfiguren“ bezeichnet. Was, wenn man sich das Buch durchliest, so nicht stimmt, stellt Stefan Niggemeier fest. Hier werde aus einer Reflexion eine Skandalgeschichte gemacht. „Man muss sich nicht auf seine Seite schlagen, aber ich finde es schwierig, wie sehr er da verteufelt wird“, sagt der Übermedien-Gründer.
Warum steigen so viele Medien auf diese Narrative ein? Wie schafft es das britische Königshaus immer wieder die Deutungshoheit zu erlangen, ohne sich offiziell zu äußern? Warum sollte man das Buch lesen? Und was hat das alles mit der Debatte um die Silvester-Nacht in Berlin zu tun? Darüber sprechen Holger Klein und Stefan Niggemeier diese Woche im Podcast.
Die neue Folge „Holger ruft an…“ gibt es hier:
(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)
Stefan Niggemeier ist Gründer von Übermedien und „BILDblog“. Seit vielen Jahren Autor, Blogger und freier Medienkritiker, früher unter anderem bei der FAS und beim „Spiegel“.
Ein bisschen hat man es ja schon ahnen können, wenn man 1 und 1 zusammenzählt und (wie ich) mit einem halben Auge die Netflix Doku, die sich meine Partnerin reingezogen hat, beobachtete. Sie hat mich extra bei einer Folge, in der es um die Royal Rota, deren Rolle im Allgemeinen und deren Verwicklungen in allen möglichen Schmutz ging: https://en.wikipedia.org/wiki/Royal_Rota
Selbst bei diesem kleinen Ausschnitt klappte einem die Kinnlade auf die Füße.
Der Niggemeyer ist doch von Random House gekauft. So wie er das bespricht, sehe ich mich genötigt, das Buch auch zu ordern. Abo-Kündigung ist raus.