Holger ruft an (55)

Immer nur dann interessant, wenn es brennt?

Übermedien-Podcast: Foto: Imago

Zu Beginn des neuen Jahres wird Kasachstan von den schwersten Straßenunruhen seit der Unabhängigkeit vor 30 Jahren erschüttert. Die Proteste in der Wirtschaftsmetropole Almaty richten sich zunächst gegen hohe Treibstoffpreise. Dann weiten sie sich aus. Polizeistationen werden angegriffen, die Residenz von Präsident Tokajew brennt. Der kündigt „maximale Härte“ gegen die Demonstrant*innen an. Es wird scharf geschossen. Russland sendet Soldaten zur Unterstützung.

In dem Tumult haben Nachrichtenredaktionen ein Problem: Sie kommen nur schwer an verlässliche Informationen. Das Internet in Kasachstan wird blockiert, unabhängige Medien sind unterdrückt und es gibt kaum Auslandskorrespondent*innen vor Ort, die die Lage einschätzen könnten. Händeringend suchen Newsrooms – auch deutsche – nach Berichterstatter*innen im Land.

Das ist diese Woche Thema im Podcast. Holger Klein spricht mit Christian-Zsolt Varga, Redakteur bei n-ost. Das internationale Journalistennetzwerk setzt sich für stärkeren Auslandsjournalismus ein und hat aktuell das „Kazakhstan Helpdesk“ initiert, um Journalist*innen dabei zu helfen an unabhängige Informationen zu kommen. Varga erklärt, warum Länder wie Kasachstan so genannte „Blindspots“ sind, was sich bei der Auslandsberichterstattung ändern muss und welche Rolle dabei die grenzüberschreitende Vernetzung der Redaktionen spielt.

(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)


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