Jan Böhmermanns „ZDF Magazin Royale“ hat er gerade bei deren „Freizeit Magazin Royale“ unterstützt, seit Jahren füllt er den Topf voll Gold bei Übermedien: Mats Schönauer.
Mit Holger Klein redet er über seine Beobachtungen – und erzählt auch, warum er sich diese dauernde Auseinandersetzung mit der Klatschpresse eigentlich antut.
„Weil da viele schlimme Sachen passieren, und das niemanden wirklich interessiert hat, und wir uns gedacht haben, das muss an die Öffentlichkeit, was da passiert.“
Das große Argument, warum sich kaum jemand mit diesem riesigen Feld beschäftige, sei immer, dass das ja eh niemand glaube, sagt Schönauer. „Aber das stimmt nicht.“ Schönauer erzählt, wie er mal bei einer Leserbriefschreiberin aus „die aktuelle“ angerufen habe. Der abgedruckte Brief las sich, als hätte die Redaktion den selbst geschrieben. Aber so war es nicht. Die Frau hatte den tatsächlich verfasst. „Dann hab ich ein bisschen mit ihr geplaudert und als ich ihr erzählte, dass in diesen Heften die Wahrheit ja durchaus mal verbogen wird, war sie total überrascht. Es gibt ganz viele Leute, die das tatsächlich glauben.“
Schönauer spricht über die riesigen Auflagen. Über den Zusammenschluss der Verlage zur „True Media“, der gegen Fake News kämpfen will, „aber dabei offenbar die eigenen Fake News in ihren Unterhaltungsblättern einfach ausblendet“. Er spricht über Michael Schumacher, Günther Jauch – und die „Queen der Regenbogenpresse“: Helene Fischer.
„Es gibt keinen Prominenten in Deutschland, über den mehr in der Regenbogenpresse berichtet wird, als über Helene Fischer – ohne dass sie ein einziges Mal mit denen gesprochen hat.“
(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)
Mats Schönauer ist freier Journalist und Autor. Er ist ehemaliger Chef des BILDblogs und gründete vor acht Jahren mit Moritz Tschermak das Regenbogenpresse-Watchblog Topfvollgold, das seit 2016 zu Übermedien gehört. Für seine Arbeit über die Klatschpresse wurde er mit dem Alternativen Medienpreis ausgezeichnet.
Ich habe heute euren Podcast über die Klatschpresse gehört. War interessant, mir hat aber eins gefehlt: Ihr habt ausschließlich aus der Produzentensicht berichtet, aber überhaupt nicht über die KonsumentInnen. Im Supermarkt laufe ich regelmäßig an meterlangen Regalen voll mit diesen Heften vorbei, sehe aber nie jemanden, der eins mitnimmt. Wer treibt diesen Umsatz? Welche und wessen Bedürfnisse befriedigen diese Produkte?
Na, kommt doch im Podcast ans Licht: Übermedien hält die Branche mit Massenkäufen am Leben :-p
Ich schließe mich Daniel an, mehr über die Konsumenten hätte mich auch interessiert.
Ansonsten fettes Lob an Holgi, die Übermedien Interviews/Podcasts sind ausgezeichnet und jede Sekunde des Hörens wert.