„Bunte“ widerruft Titelgeschichte über Helene Fischer und den Vater ihres Freundes
Woche für Woche erscheinen in deutschen Klatschblättern neue Lügengeschichten über Thomas Seitel, den Lebensgefährten von Helene Fischer – und der Akrobat wird nicht müde, dagegen vorzugehen.
Kürzlich erst musste die „Freizeit Revue“ eine Gegendarstellung Seitels auf dem Titel drucken – nach einem langen, bemerkenswerten Rechtsstreit sogar zweimal. Im aktuellen Fall ging es schneller: Die Zeitschrift „Bunte“, die ebenfalls im Burda-Verlag erscheint, korrigiert in ihrer aktuellen Ausgabe einen Artikel über Seitels Vater, der offensichtlich kompletter Bullshit war.
Vor fünf Wochen hatte das Magazin über einen vermeintlichen Familienstreit berichtet: Angeblich sei Seitels Vater „zutiefst gekränkt“, weil sein Sohn nicht mehr mit ihm rede. Er und Helene Fischer hätten ihm sogar „böse Anwalts-Post“ geschickt, in der er aufgefordert worden sei, in der Öffentlichkeit nicht mehr über das Paar zu sprechen. Was Fischer, Seitel und dessen Vater bestreiten. Von den vermeintlich „bitteren Vorwürfen“, die „Bunte“ groß auf dem Titel gebracht hatte, ist plötzlich gar nichts mehr übrig.
Statt einer Gegendarstellung, wie auf der „Freizeit Revue“, druckte „Bunte“ nun eine Korrektur, zunächst auf dem Titel:
„Zu BUNTE 43: Sie [Helene Fischer] hat dem Vater ihres Freundes keine Anwaltspost geschickt, um ihn zum Schweigen zu bringen.“
Im Innenteil dann der große Rückzug. Vollständig heißt es:
„In BUNTE 43/20 hatten wir auf den Seiten 24/25 in Bezug auf Helene Fischer und Thomas Seitel geschrieben, dass sein Vater Anwaltspost von beiden erhalten hätte, Thomas Seitel nicht mehr mit seinem Vater gesprochen habe und sein Vater deshalb gekränkt sei. Im Anschluss daran haben Helene Fischer, Thomas Seitel und sein Vater dem entschieden widersprochen. Die Angaben der Quelle, auf die BUNTE vertraut hatte, seien unzutreffend. In Wahrheit ist keine Anwaltspost an den Vater versandt worden, Thomas Seitel hält auch regelmäßig Kontakt zu seinem Vater. Dieser erhebt keine Vorwürfe gegen die beiden und ist auch nicht gekränkt. BUNTE bedauert den Vorgang. Die Redaktion stellt hiermit ausdrücklich klar, dass sie an der Berichterstattung nicht festhält.“
Damit geht eine weitere Titelgeschichte der stellvertretenden „Bunte“-Chefredakteurin Tanja May unter. Etliche Beiträge, die May verfasst hat, müssen nachträglich geschwärzt werden, weil die beschriebenen Personen sich erfolgreich dagegen wehren. Wegen einer erfundenen Titelgeschichte über den verunglückten Rennfahrer Michael Schumacher („Er kann wieder gehen“) musste sich May 2017 vor Gericht verantworten. „Bunte“ wurde damals dazu verurteilt, Schumacher 50.000 Euro Entschädigung zu zahlen.
Bemerkenswert an dem aktuellen Fall ist, dass „Bunte“ Seitels Vater direkt zitierte. Angesichts der Erklärung zeigt sich nun: Die Zitate waren erfunden.
Offenbar hat May nicht selbst mit Seitels Vater gesprochen, der in einem kleinen Ort in Hessen wohnt. „Bunte“ stellt es jetzt so dar, dass also nicht die stellvertretende Chefin hier Fehler gemacht hat, sondern die „Quelle“ nicht vertrauenswürdig war. Um wen es sich dabei handelt, ist unklar; das müssen Medien auch nicht preisgeben. Interessant ist aber: Als Co-Autor ist Richard Rosicka angegeben, ein Fotograf, der bei Frankfurt am Main wohnt – unweit von dem Ort, in dem Thomas Seitels Vater beheimatet ist.
Tanja May gibt generell gerne an mit ihrem angeblichen Insiderwissen. Als die Seitel-Geschichte erschien, hieß es noch: „Helene Fischer hat Probleme mit ihrem ‚Schwiegervater‘, weiß Tanja May“. So stand es im „Bunte“-Newsletter anlässlich eines Videos, in dem May von der Sache erzählt hatte. Das Video ist nun gelöscht. Und die Korrektur verliest nun natürlich nicht Tanja May, sondern eine Kollegin.
Lichtblicke…
Karla May.
Ob sich der Name durchsetzt?
Was ich nicht verstehe: Wie kann sie sich solange auf ihrem Posten halten und gleichzeitig ihren Arbeitgeber derart schädigen?
@2 Weil die Zeitungen verkauft sind… ich schätzte es lohnt sich trotz der Strafen….
‚Video wurde vom uploader entfernt‘
Allzulange hat die stellungnahme wohl nicht halten sollen.
Ansonsten ist die sisiphos-arbeit von übermedien, den menschenverachtenden schrott des boulevards getreulich zu dokumentieren, sehr zu würdigen. Auch wenn es nichts ändern wird, so ist doch stets einfach zu sagen, was ist. Bzw, was eben nicht ist. Doch gegen lügen und verleumdungen helfen, wie man oben wieder sieht, gerichte, keine berichte. leser wird es die shitholeblätter keine kosten und so bringen die immensen auflagen des unsinns die auslagen für anwälte und strafen locker wieder rein. Und also knallt der stein der wahrheit, den @niggi und co jede woche mühsam den berg hochwuchten, in der darauffolgenden wieder mühelos an den fuss des steilen berges. Aber bekanntlich muss man sich sisiphos ja als glücklichen menschen vorstellen?