„Es braucht immer jemanden, der dich beschützt und gute Argumente hat, zu sagen: Lass mal den Wagner machen“

„Vom Mund zum Ohr, auf dem Strahle der elektrischen Kraft!“ – unter diesem mehr als 100 Jahre alten Hörfunk-Motto beginnt Jörg Wagner jeden Samstag um 18 Uhr sein „Medienmagazin“ auf Radio Eins vom rbb. Wagner ist in jeder Hinsicht eine Institution. Seit über 30 Jahren berichtet er für den rbb und seinen Vorgänger ORB kritisch über Medien. Nun hört er auf.
Ein Abschieds-Interview über Freiheiten und Kontrolle, prekäres Arbeiten, die Lehren aus der DDR- und Wende-Zeit und die Reform-Unfähigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Übermedien: In den Podcast-Folgen deines Medienmagazins tauchten vor ein paar Wochen plötzlich Nummern im Titel auf. Ich habe einen Moment gebraucht, um zu kapieren, was das ist: Du zählst einen Countdown bis zur letzten Sendung runter.
Jörg Wagner: Ja, ich habe da etwas versteckt, ein Easter Egg. Weil es bisher* keine offizielle Mitteilung gibt, dass ich aufhöre, obwohl das seit April feststeht. Die Beendigungskultur im rbb ist unterirdisch. Deshalb habe ich mir diesen Spaß erlaubt.
(*Wir haben das Interview am 10. Dezember geführt. Am 16. Dezember veröffentlichte der rbb eine Pressemitteilung.)
Wie fühlt es sich für dich an, nach so langer Zeit aufzuhören?
Anders als ich gedacht hatte. Ich wollte als letzte Sendung eigentlich eine schöne Hör-Collage machen. Und ich habe ich mir immer schon letzte Musiken bereitgelegt, seit 30 Jahren, die man da…

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