„Tichys Einblick“ lobt mich für einen Satz, den ich nie gesagt habe
„Tichys Einblick“ schiebt unserem Kolumnisten ein Zitat zu, für das es keinen Beleg gibt. Auch auf Nachfrage findet der Autor (wenig überraschend) keine Quelle. Dabei hatte dieser in seinem Text selbst über angebliche „Irrwege des Journalismus“ geklagt.
Neulich hatte ich einen überraschenden Auftritt in der Zeitschrift „Tichys Einblick“. In einem langen Artikel lamentierte der Autor Laszlo Trankovits, dass der Journalismus auch nicht mehr ist, was er mal war. Die meisten Medien seien politisch einseitig und pädagogisch eifrig. Mitschuld am grassierenden „Haltungsjournalismus“ seien Medienwissenschaftler und Journalismus-Lehrer.
Trankovits kritisierte auch zweiÜbermedien-Artikel, die ein „fatales Journalismusverständnis“ sichtbar machten, bei dem die Vermischung von Nachricht und Meinung gelobt werde. Aber Trankovits fand auch Positives auf unseren Seiten. Er schrieb:
Allerdings muss man den „Übermedien“-Bloggern zugutehalten, dass sie oft auch mutig gegen herrschende Sichtweisen argumentieren: „Deutsche Journalistenschulen bilden zunehmend Aktivisten aus, nicht Journalisten“, schrieb der Gründer des Medienblogs, Stefan Niggemeier. Er bemängelte sogar das „systematische“ Verschwinden der Grenzen zwischen Nachricht und Meinung.
Es ist immer schön, gelobt zu werden, zur Not sogar von „Tichys Einblick“, aber hier ist die Ehre unverdient: Ich hab das nicht geschrieben.
Kein Beleg
Bei der Suche nach dem Zitat fand ich nichts, was mich insofern auch nicht überrascht, als sein Inhalt gar nicht meine Meinung ist. Ich weiß zu wenig über die aktuelle Ausbildung an deutschen Journalistenschulen, um mir so ein Urteil überhaupt zu erlauben, und das, was ich weiß, spricht eher gegen eine solche pauschale Bewertung.
Ich schrieb also dem Autor eine Mail und bat um eine Quelle für das Zitat. Trankovits antwortete mir, dass er in seiner „(sehr umfangreichen) Materialsammlung zu diesem Thema“ folgende Notiz gefunden habe:
Der Medienjournalist Stefan Niggemeier bemerkte in einem Beitrag für „Übermedien“ (März 2023): „Deutsche Journalistenschulen bilden zunehmend Aktivisten aus, nicht Journalisten. Die Grenzen zwischen Berichterstattung und politischer Meinungsbildung verwischen systematisch.“
Er fragte: „Ist das nicht korrekt?“
Ich antwortete, dass ich nicht wüsste, wo ich das gesagt oder geschrieben haben solle, insbesondere, weil es gar nicht meiner Meinung entspräche, und bat um eine Berichtigung.
Er schrieb, dass ihm das Ganze ein Rätsel sei. „Sie stimmen mir vermutlich zu, dass ich hier wahrlich nichts Ehrenrühriges über Sie habe behaupten wollen – und ich habe mir das ganz sicher nicht ausgedacht.“
„Es wird häufiger geschwindelt, als man glaubt“
Vielleicht ist dies eine gute Gelegenheit, auf die Ironie hinzuweisen, dass in dem „Tichys Einblick“-Artikel kurz über der Stelle, um die es hier geht, ein Zitat hervorgehoben ist. Es lautet:
Es wird häufiger geschwindelt, als man glaubt. Journalisten sind keine Lügner – ein großer Teil der Journalisten sind Gläubige.
Jedenfalls sagte Trankovits, er wolle noch einmal versuchen, der Sache auf den Grund zu gehen, und sich, sollte er nicht fündig werden, für eine Korrektur einsetzen.
Und so erschien am vergangenen Samstag die neue Ausgabe von „Tichys Einblick“ und darin, auf der Leserbriefseite, inmitten typischer Zuschriften wie „Man kann nur jedem jungen Menschen raten, Deutschland zu verlassen“, folgende „Berichtigung“:
In unserem Beitrag „Der Irrweg in den Haltungsjournalismus“ (9/25) zitieren wir: „Deutsche Journalistenschulen bilden zunehmend Aktivisten aus, nicht Journalisten“, schrieb der Gründer des Medienblogs, Stefan Niggemeier. Er bemängelte sogar das „systematische“ Verschwinden der Grenzen zwischen Nachricht und Meinung …“ Stefan Niggemeier hat uns mitgeteilt, dass dieses Zitat nicht von ihm stamme.
Ist das nicht geradezu kunstvoll kryptisch konstruiert? „Tichys Einblick“ räumt streng genommen nicht einmal ein, dass das Zitat, für das sie keinerlei Beleg haben, falsch ist. Sie zitieren nur mein Dementi distanziert in indirekter Rede.
Am Ende ist es vielleicht einfach eine Frage des Glaubens.
Der Autor
Stefan Niggemeier ist Gründer von Übermedien. Er ist Diplom-Journalist, hat das Bildblog gegründet und als Redakteur die Medienseite der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ aufgebaut. Er hat unter anderem für den „Spiegel“ und Friedrich Küppersbuschs „Tagesschaum“ gearbeitet. Seit 2017 redet er mit Sarah Kuttner im Podcast „Das kleine Fernsehballett“ über Fernsehen. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet.
Ui, ganz schön schwache Berichtigung: „Die einen sagen so, die anderen sagen so.“
Es stimmt, hier hätte man die Größe zeigen müssen, einen Fehler einzugestehen. Ich würde dem Autor, der ja erfahren ist, einmal zugestehen, dass er das nicht absichtlich falsch zitiert hat, aber zumindest fahrlässig, da er eine Quellenprüfung hätte durchführen müssen.
Dass „Journaktivismus“ eine Pressekrankheit unserer Zeit ist, merkt man allerdings wohl nur dann nicht, wenn man selbst im Korridor dieser Meinung unterwegs ist.
Die „Mediatheke“, die von Holger Kreymeyer produziert wird, hat allzu viele Beispiele dafür herausgestellt, dass die Kernthemen der Linken in den Medien besonders befeuert werden.
Zuletzt hatte ich das auf der Gamescon wahrgenommen, wo der ÖRR ein Computerspiel vorstellte… man muss als Umweltaktivist die Erde retten und der böse Unternehmer will einem weißmachen, dass die Energiewende ja gar nicht nötig ist… Also bitte, triefend-ideologischer geht es ja kaum.
Aber auch sonst ist die Schlagseite schwer zu leugnen. Ich habe mir früher dadurch beholfen, dass ich abwechselnd FAZ und Süddeutsche lese und hin und wieder auch die extremeren wie taz und JF, wobei das nicht selten mit Schmerzen verbunden war.
@Xennial:
Sie kommen ja egal bei welchem Thema auf Ihren geliebten „Journaktivismus“. Ihre Aussage, die „Kernthemen der Linken werden in den Medien besonders befeuert“ ist grandios lächerlich. Ich sag Ihnen gern, was aus meiner Sicht (linker Sozialdemokrat) Kernthemen der Linken sind:
– Arbeitsbedingungen (zum Beispiel im sogenannten Prekariat)
– hohe Lohnabschlüsse
– gerechtes Gesundheitssystem
– betriebliche Mitbestimmung
– Ausgleich zwischen Kapital und Arbeit (z. B. Erbschafts-, Vermögenssteuer)
– höherer Urlaubsanspruch, faire Überstundenregelungen
– Anspruch auf (kostenfreie) Kinderbetreuung
– Übernahme von Pflegekosten
– etc.
Und jetzt frage ich Sie im Ernst: Hat DAS die mediale politische Debatte in den letzten 20 Jahren dominiert??
Ja, es ist wieder Zeit für den alten Witz:
Fußball, Fußball, Fußball. Kannst du nicht einmal über etwas anderes reden als Fußball? Über Sex zum Beispiel?
Sex? Denkst du, dass Beckenbauer auch etwas mit seiner Sekretärin hatte?
@Chateudur: Der Mann sieht sich auf einer Mission und so sind Missionare nun einmal. Lästig.
@Frank Gemein
Sie sind überhaupt nicht anders. Auch lästig und heißen sogar gemein. Aber andere Meinungen können ja nicht richtig und gut sein, was? Ein Paradebeispiel für die linke Intoleranz und ungerechtfertigte moralische Überheblichkeit.
@Chateaudur
Sie haben sehr recht, dass die Einstellungen, die Sie beschreiben klassisch das ist, was man unter „streng links“ (aber noch nicht linksextrem) einordnet. Die Meinung teile ich überhaupt nicht, aber sie ist legitim. In vielen Dingen ist es ja sogar Geschmacksfrage, wie viele Dienstleistungen und Absicherungen vom Staat getragen werden sollen. Politik ist aber nun einmal verbindlich für alle.
Zu diesen Themen – alles unter dem Schlagwort einer behaupteten „Gerechtigkeit“ – gesellte sich aber die amerikanische Identitätspolitik mit den Sprachvorschriften und einer Verminung bestimmte Wörter. Gemeinhin „Wokeness“ genannt.
Und als dritter großer Themenblock kommt „Klimaschutz“ hinzu.
Ich gebe Ihnen aber recht: die sozialen Themen sind in den Hintergrund getreten. Die beiden „neuen“ linken Themenblöcke dominieren die Medien. Das aber auf Krampf und Brechen.
Man kann jeder neueren Serie ansehen, dass sie über’s Knie auf Diversity gebügelt wurde. Und auch wie der Master-Soziologe hinter dem Drehbuchautor steht und unbedingt noch „was mit Klima oder sowas“ als Message in jeder Folge verpacken will.
Wenn man selbst politisch in dieser Ecke steht, findet man das nicht weiter schlimm bzw. ganz toll. Aber da seid Ihr halt nicht alleine und in einer Demokratie haben sich wenigstens die ÖRR-Medien neutral zu verhalten.
Es gibt für die sozialen Themen ja durchaus noch andere Lösungsmöglichkeiten als Staatswirtschaft oder das Leben auf Schienen wie sich das die meisten Gewerkschafter vorstellen. Die müssen debattiert werden. Dafür müssen die Medien sie be-schreiben.
Darum geht es in dem falsch zitierten Satz. Weder stehe ich mit dieser Meinung alleine da noch ist es „rächds“, sie zu vertreten. Früher haben Linke einfach pauschal alles „neoliberal“ genannt, was sie nicht toll fanden.
@Xennial: Ich finde Ihre Art zu diskutieren extrem ermüdend. Und das hat nichts damit zu tun, ob Sie rechts oder links sind, sondern dass Sie hier kommentieren wie ein Troll. (Und, nein, ich will darüber jetzt keine Meta-Diskussion hier führen.)
Stefan Niggemeier
Ein Troll provoziert vorsätzlich. Seien Sie genauso unbegründet versichert, dass dem nicht so ist wie Sie es mir vorwerfen.
Irgendwelche inhaltliche Kritik?
@ Xennial
Sie kommen hier nur vom Hölzken aufs Stöcksken, von der Journalistenausbildung über die angebliche Wokeness bis hin zu „Früher war alles besser“. Die dem konservativen bis rechten Spektrum zuzurechnenden überregionalen Publikationen sind die gleichen wie seit 50 Jahren (Bild, Welt, FAZ, Handelsblatt, Wirtschaftswoche, Capital, Focus) … und inzwischen gibt es sogar noch etliche mehr, die es vor 20 Jahren, also zu Pre-Internet-Zeiten noch gar nicht gab: Junge Freiheit, Nius, Compact, Tichy’s …. ein paar sind mir wahrscheinlich nicht einmal geläufig. Sie haben mehr Auswahl als je zuvor und beklagen sich trotzdem.
@DWB
Wo beklage ich mich denn über mangelnde Auswahl? Nicht nur meine Wahrnehmung ist, dass es – auf beiden Seiten! – hauptsächlich Meinungsjournalismus gibt. Das ist etwas völlig anderes. Tichy ist da ein Beispiel.
Den Linksdrall im ÖRR, der zur Neutralität verpflichtet ist, kann man gut belegen. Nicht nur am Output, sondern auch an den Zahlen. Die Ausbildung der Journalisten erfolgt großteils ja auch an Universitäten, da dürfte der Drall noch stärker sein.
Eine Erhebung der Fachzeitschrift „Journalist“ befragte 2020 die Volontäre der ARD. Ergebnis:
Grüne 57,4%
Linke 23,4%
SPD 11,7%
(Quelle Statista)
Die TU Dortmund führte eine Langzeitstudie (veröffentlicht 2024) bei Journalisten mehrerer Altersgruppen und Medien durch. Ergebnis:
Grüne 41%
SPD 16%
CDU 8%
Linke 6%
FDP 3%
(Quelle: „Langzeitstudie Demokratie und Journalismus“, TU Dortmund)
Herr Niggemeier und die Linken um ihn herum mögen das ermüdend finden, weil sie es wahrscheinlich sogar begrüßen, aber ich finde es problematisch. Das fände ich auch, wenn die Vorzeichen umgedreht wären.
@Stefan Niggemeier
Diese Liste beweist eigentlich nur: getroffene Hunde bellen!
Es ist komisch, dass Ihr Geächze nicht kommt, wenn Ihre Fans von Klassenkampf, Enteignung usw. schwadronieren.
Also so wird man nicht gerade animiert, „Übonent:hicks:in“ zu werden.
Wann ist es eigentlich links geworden, für die Bewahrung der Schöpfung zu kämpfen?
Dass Klimaschutz nötig und geboten ist, ist wissenschaftlicher Konsens (IPCC), völkerrechtlich verbindlich festgelegt im Pariser Klimaabkommen, ein Menschenrecht (IGH-Gutachten) und auch die Bevölkerungsmehrheit steht abstrakt dahinter und wünscht sich mehr Klimaschutz von „ihrer“ Partei, egal wie sie gewählt haben.
Dieser abstrakte Konsens ist nicht links, sondern normal und richtig. Es ist gut, dass die öffentlich-rechtlichen das mittragen.
Ich sehe Probleme in die andere Richtung, weil es normalisiert wird, dass Politiker*innen keinen Bezug zur Realität brauchen, um ihre Pressearbeit unkritisch in Interviews und Talkshows abzuladen.
Wie üblich haben Rechte Angst vor Fakten, weil die Realität einen linken Bias hat.
Wie Sie richtig schreiben. Abstrakt gesprochen finden sigar die meisten AfD-Wähler Umweltschutz gut. Aber die vorgeschlagenen Maßnahmen von links sind größtenteils Humbug und es werden linke Methoden versucht.
Gleiches gilt für Gleichberechtigung, die auch so gut wie jeder befürwortet. Die Linken wollen sie aber mit Gleichstellung erreichen oder mit Gendern.
„weil die Realität einen linken Bias hat.“
Selten so gelacht. Bis jetzt ist jeder einzelne Sozialismusversuvh an der Realität gescheitert.
Bin für eine Begrenzung der Kommentare pro Person. Und wer auch immer sich damit gemeint fühlt: sicher zurecht.
Xennial
Wie jetzt schon gut gezeigt: Sie beziehen sich nicht auf Linke Themen sondern Themen die sie „blöd“ finden und schreiben diese dann zu.
Das ist übrigens genau dieses aktivistisch unjournalistische Verhalten, das sie angeblich zuvor nicht wollten. Die Arbeit vom persönlichen Ziel zur Quelle, die man gerne verantwortlich macht – statt von der Quelle zum Ziel.
Es scheint dann schlussendlich doch eher so, das sie aktivistisch Argumentation bevorzugen, nur halt von ihrer Wunschposition aus.
Ein bisschen komisch argumentativ aber auch bisschen lustig. :-D
Im habe eine Hypothese, wo das falsche Zitat herkommen könnte.
Im März 2023 erschien auf Übermedien ein Artikel von Annika Schneider über das Verhältnis von Journalistenkindern und Journalisteneltern. Der Artikel streift am Rande auch das Thema Journalistenschulen.
Im Juli 2023 erschien auf dem rechtskatholischen Onlinemagazin „Corrigenda“ ein Artikel, der kritisiert, dass Journalisten immer häufiger als Aktivisten auftreten würden. Autor der Artikels: ein gewissen Laszlo Trankovits.
Kann es sein, dass der heutige Tichy-Autor Trankovits für diese These, die er natürlich teilt, da sie von ihm selbst stammt, einen Beleg brauchte, und ChatGPT (was bei Axel Springer ja inzwischen Artikelentwürfe erzeugt soll) den Übermedienartikel a) falsch verstanden und b) falsch Stefan Niggemeier zugewiesen hat?
Super!!!
Das ist ein typischer „Niggemeyer“. So habe ich seine Beiträge kennen und vor allem schätzen gelernt, seit mehr als 20 Jahren. Stets auf den unique point der Ursache zurückgeführt.
Schade ist, dass sich nur die Interessierten darum bemühen, den Wirklichkeiten auf den kritischen Grund gehen, was, wie man sieht, echte Arbeit ist, die dann in einer nachfolgenden Debatte stets zwischen den üblichen polotischen Schablonen wieder zur Unkenntlichkeit zerrieben wird.
Die letzten Beispiele der neudeutschen Germania, dem Gretchen aus Bad Kreuznach, Julia Klöckner mit ihrem Vergeleich zwischen „Nius“ und „taz“ – und einem FAZ Kommentator, der die „taz“ als „grünes Hausblatt“ titulierte, was suggerriert, als sei die „taz“ ein von den Grünen finanziertes Blatt.
@ 2, 5, 7, 9, 11, 13, 14
Diese ständige Recht(s)haberei nervt. Es besteht in Deutschland kein Mangel an schlechtem, weil ideologisch aufgeladenem Journalismus, der alles Vernünftige, aber Unwillkommene und jede unbequeme Wahrheit als irgendwie links oder grün darstellt, um sich nicht damit befassen zu müssen.
@#10 Stefan Niggemeier
Vielen lieben Dank für diese Liste!
@#11
Behauptungen aufstellen und dann belegenden Widerspruch mit „getroffene Hunde bellen“ quitieren ist ganz schwach.
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Ui, ganz schön schwache Berichtigung: „Die einen sagen so, die anderen sagen so.“
Es stimmt, hier hätte man die Größe zeigen müssen, einen Fehler einzugestehen. Ich würde dem Autor, der ja erfahren ist, einmal zugestehen, dass er das nicht absichtlich falsch zitiert hat, aber zumindest fahrlässig, da er eine Quellenprüfung hätte durchführen müssen.
Dass „Journaktivismus“ eine Pressekrankheit unserer Zeit ist, merkt man allerdings wohl nur dann nicht, wenn man selbst im Korridor dieser Meinung unterwegs ist.
Die „Mediatheke“, die von Holger Kreymeyer produziert wird, hat allzu viele Beispiele dafür herausgestellt, dass die Kernthemen der Linken in den Medien besonders befeuert werden.
Zuletzt hatte ich das auf der Gamescon wahrgenommen, wo der ÖRR ein Computerspiel vorstellte… man muss als Umweltaktivist die Erde retten und der böse Unternehmer will einem weißmachen, dass die Energiewende ja gar nicht nötig ist… Also bitte, triefend-ideologischer geht es ja kaum.
Aber auch sonst ist die Schlagseite schwer zu leugnen. Ich habe mir früher dadurch beholfen, dass ich abwechselnd FAZ und Süddeutsche lese und hin und wieder auch die extremeren wie taz und JF, wobei das nicht selten mit Schmerzen verbunden war.
@Xennial:
Sie kommen ja egal bei welchem Thema auf Ihren geliebten „Journaktivismus“. Ihre Aussage, die „Kernthemen der Linken werden in den Medien besonders befeuert“ ist grandios lächerlich. Ich sag Ihnen gern, was aus meiner Sicht (linker Sozialdemokrat) Kernthemen der Linken sind:
– Arbeitsbedingungen (zum Beispiel im sogenannten Prekariat)
– hohe Lohnabschlüsse
– gerechtes Gesundheitssystem
– betriebliche Mitbestimmung
– Ausgleich zwischen Kapital und Arbeit (z. B. Erbschafts-, Vermögenssteuer)
– höherer Urlaubsanspruch, faire Überstundenregelungen
– Anspruch auf (kostenfreie) Kinderbetreuung
– Übernahme von Pflegekosten
– etc.
Und jetzt frage ich Sie im Ernst: Hat DAS die mediale politische Debatte in den letzten 20 Jahren dominiert??
Ja, es ist wieder Zeit für den alten Witz:
Fußball, Fußball, Fußball. Kannst du nicht einmal über etwas anderes reden als Fußball? Über Sex zum Beispiel?
Sex? Denkst du, dass Beckenbauer auch etwas mit seiner Sekretärin hatte?
@Chateudur: Der Mann sieht sich auf einer Mission und so sind Missionare nun einmal. Lästig.
@Frank Gemein
Sie sind überhaupt nicht anders. Auch lästig und heißen sogar gemein. Aber andere Meinungen können ja nicht richtig und gut sein, was? Ein Paradebeispiel für die linke Intoleranz und ungerechtfertigte moralische Überheblichkeit.
@Chateaudur
Sie haben sehr recht, dass die Einstellungen, die Sie beschreiben klassisch das ist, was man unter „streng links“ (aber noch nicht linksextrem) einordnet. Die Meinung teile ich überhaupt nicht, aber sie ist legitim. In vielen Dingen ist es ja sogar Geschmacksfrage, wie viele Dienstleistungen und Absicherungen vom Staat getragen werden sollen. Politik ist aber nun einmal verbindlich für alle.
Zu diesen Themen – alles unter dem Schlagwort einer behaupteten „Gerechtigkeit“ – gesellte sich aber die amerikanische Identitätspolitik mit den Sprachvorschriften und einer Verminung bestimmte Wörter. Gemeinhin „Wokeness“ genannt.
Und als dritter großer Themenblock kommt „Klimaschutz“ hinzu.
Ich gebe Ihnen aber recht: die sozialen Themen sind in den Hintergrund getreten. Die beiden „neuen“ linken Themenblöcke dominieren die Medien. Das aber auf Krampf und Brechen.
Man kann jeder neueren Serie ansehen, dass sie über’s Knie auf Diversity gebügelt wurde. Und auch wie der Master-Soziologe hinter dem Drehbuchautor steht und unbedingt noch „was mit Klima oder sowas“ als Message in jeder Folge verpacken will.
Wenn man selbst politisch in dieser Ecke steht, findet man das nicht weiter schlimm bzw. ganz toll. Aber da seid Ihr halt nicht alleine und in einer Demokratie haben sich wenigstens die ÖRR-Medien neutral zu verhalten.
Es gibt für die sozialen Themen ja durchaus noch andere Lösungsmöglichkeiten als Staatswirtschaft oder das Leben auf Schienen wie sich das die meisten Gewerkschafter vorstellen. Die müssen debattiert werden. Dafür müssen die Medien sie be-schreiben.
Darum geht es in dem falsch zitierten Satz. Weder stehe ich mit dieser Meinung alleine da noch ist es „rächds“, sie zu vertreten. Früher haben Linke einfach pauschal alles „neoliberal“ genannt, was sie nicht toll fanden.
@Xennial: Ich finde Ihre Art zu diskutieren extrem ermüdend. Und das hat nichts damit zu tun, ob Sie rechts oder links sind, sondern dass Sie hier kommentieren wie ein Troll. (Und, nein, ich will darüber jetzt keine Meta-Diskussion hier führen.)
Stefan Niggemeier
Ein Troll provoziert vorsätzlich. Seien Sie genauso unbegründet versichert, dass dem nicht so ist wie Sie es mir vorwerfen.
Irgendwelche inhaltliche Kritik?
@ Xennial
Sie kommen hier nur vom Hölzken aufs Stöcksken, von der Journalistenausbildung über die angebliche Wokeness bis hin zu „Früher war alles besser“. Die dem konservativen bis rechten Spektrum zuzurechnenden überregionalen Publikationen sind die gleichen wie seit 50 Jahren (Bild, Welt, FAZ, Handelsblatt, Wirtschaftswoche, Capital, Focus) … und inzwischen gibt es sogar noch etliche mehr, die es vor 20 Jahren, also zu Pre-Internet-Zeiten noch gar nicht gab: Junge Freiheit, Nius, Compact, Tichy’s …. ein paar sind mir wahrscheinlich nicht einmal geläufig. Sie haben mehr Auswahl als je zuvor und beklagen sich trotzdem.
@DWB
Wo beklage ich mich denn über mangelnde Auswahl? Nicht nur meine Wahrnehmung ist, dass es – auf beiden Seiten! – hauptsächlich Meinungsjournalismus gibt. Das ist etwas völlig anderes. Tichy ist da ein Beispiel.
Den Linksdrall im ÖRR, der zur Neutralität verpflichtet ist, kann man gut belegen. Nicht nur am Output, sondern auch an den Zahlen. Die Ausbildung der Journalisten erfolgt großteils ja auch an Universitäten, da dürfte der Drall noch stärker sein.
Eine Erhebung der Fachzeitschrift „Journalist“ befragte 2020 die Volontäre der ARD. Ergebnis:
Grüne 57,4%
Linke 23,4%
SPD 11,7%
(Quelle Statista)
Die TU Dortmund führte eine Langzeitstudie (veröffentlicht 2024) bei Journalisten mehrerer Altersgruppen und Medien durch. Ergebnis:
Grüne 41%
SPD 16%
CDU 8%
Linke 6%
FDP 3%
(Quelle: „Langzeitstudie Demokratie und Journalismus“, TU Dortmund)
Herr Niggemeier und die Linken um ihn herum mögen das ermüdend finden, weil sie es wahrscheinlich sogar begrüßen, aber ich finde es problematisch. Das fände ich auch, wenn die Vorzeichen umgedreht wären.
Ächz.
Wie links ist der ARD-Nachwuchs? Viel Lärm um ein „Datenprojekt“
Journalisten sind linker und grüner als die Bevölkerung. Ist das ein Problem?
Warum der Journalismus für Konservative ein unattraktives Berufsfeld (geworden) ist
Journalisten sind eher links. Aber sorgen sie für linken Journalismus?
Haben die öffentlich-rechtlichen Sender einen „Links-Drall“?
@Stefan Niggemeier
Diese Liste beweist eigentlich nur: getroffene Hunde bellen!
Es ist komisch, dass Ihr Geächze nicht kommt, wenn Ihre Fans von Klassenkampf, Enteignung usw. schwadronieren.
Also so wird man nicht gerade animiert, „Übonent:hicks:in“ zu werden.
Wann ist es eigentlich links geworden, für die Bewahrung der Schöpfung zu kämpfen?
Dass Klimaschutz nötig und geboten ist, ist wissenschaftlicher Konsens (IPCC), völkerrechtlich verbindlich festgelegt im Pariser Klimaabkommen, ein Menschenrecht (IGH-Gutachten) und auch die Bevölkerungsmehrheit steht abstrakt dahinter und wünscht sich mehr Klimaschutz von „ihrer“ Partei, egal wie sie gewählt haben.
Dieser abstrakte Konsens ist nicht links, sondern normal und richtig. Es ist gut, dass die öffentlich-rechtlichen das mittragen.
Ich sehe Probleme in die andere Richtung, weil es normalisiert wird, dass Politiker*innen keinen Bezug zur Realität brauchen, um ihre Pressearbeit unkritisch in Interviews und Talkshows abzuladen.
Wie üblich haben Rechte Angst vor Fakten, weil die Realität einen linken Bias hat.
Wie Sie richtig schreiben. Abstrakt gesprochen finden sigar die meisten AfD-Wähler Umweltschutz gut. Aber die vorgeschlagenen Maßnahmen von links sind größtenteils Humbug und es werden linke Methoden versucht.
Gleiches gilt für Gleichberechtigung, die auch so gut wie jeder befürwortet. Die Linken wollen sie aber mit Gleichstellung erreichen oder mit Gendern.
„weil die Realität einen linken Bias hat.“
Selten so gelacht. Bis jetzt ist jeder einzelne Sozialismusversuvh an der Realität gescheitert.
Bin für eine Begrenzung der Kommentare pro Person. Und wer auch immer sich damit gemeint fühlt: sicher zurecht.
Xennial
Wie jetzt schon gut gezeigt: Sie beziehen sich nicht auf Linke Themen sondern Themen die sie „blöd“ finden und schreiben diese dann zu.
Das ist übrigens genau dieses aktivistisch unjournalistische Verhalten, das sie angeblich zuvor nicht wollten. Die Arbeit vom persönlichen Ziel zur Quelle, die man gerne verantwortlich macht – statt von der Quelle zum Ziel.
Es scheint dann schlussendlich doch eher so, das sie aktivistisch Argumentation bevorzugen, nur halt von ihrer Wunschposition aus.
Ein bisschen komisch argumentativ aber auch bisschen lustig. :-D
Im habe eine Hypothese, wo das falsche Zitat herkommen könnte.
Im März 2023 erschien auf Übermedien ein Artikel von Annika Schneider über das Verhältnis von Journalistenkindern und Journalisteneltern. Der Artikel streift am Rande auch das Thema Journalistenschulen.
Im Juli 2023 erschien auf dem rechtskatholischen Onlinemagazin „Corrigenda“ ein Artikel, der kritisiert, dass Journalisten immer häufiger als Aktivisten auftreten würden. Autor der Artikels: ein gewissen Laszlo Trankovits.
Kann es sein, dass der heutige Tichy-Autor Trankovits für diese These, die er natürlich teilt, da sie von ihm selbst stammt, einen Beleg brauchte, und ChatGPT (was bei Axel Springer ja inzwischen Artikelentwürfe erzeugt soll) den Übermedienartikel a) falsch verstanden und b) falsch Stefan Niggemeier zugewiesen hat?
Super!!!
Das ist ein typischer „Niggemeyer“. So habe ich seine Beiträge kennen und vor allem schätzen gelernt, seit mehr als 20 Jahren. Stets auf den unique point der Ursache zurückgeführt.
Schade ist, dass sich nur die Interessierten darum bemühen, den Wirklichkeiten auf den kritischen Grund gehen, was, wie man sieht, echte Arbeit ist, die dann in einer nachfolgenden Debatte stets zwischen den üblichen polotischen Schablonen wieder zur Unkenntlichkeit zerrieben wird.
Die letzten Beispiele der neudeutschen Germania, dem Gretchen aus Bad Kreuznach, Julia Klöckner mit ihrem Vergeleich zwischen „Nius“ und „taz“ – und einem FAZ Kommentator, der die „taz“ als „grünes Hausblatt“ titulierte, was suggerriert, als sei die „taz“ ein von den Grünen finanziertes Blatt.
@ 2, 5, 7, 9, 11, 13, 14
Diese ständige Recht(s)haberei nervt. Es besteht in Deutschland kein Mangel an schlechtem, weil ideologisch aufgeladenem Journalismus, der alles Vernünftige, aber Unwillkommene und jede unbequeme Wahrheit als irgendwie links oder grün darstellt, um sich nicht damit befassen zu müssen.
@#10 Stefan Niggemeier
Vielen lieben Dank für diese Liste!
@#11
Behauptungen aufstellen und dann belegenden Widerspruch mit „getroffene Hunde bellen“ quitieren ist ganz schwach.