Wie unabhängig sind Journalisten, die auch für Unternehmen arbeiten?

Um objektiv berichten zu können, müssen Journalist:innen unabhängig sein. Trotzdem übernehmen vor allem freie Medienschaffende auch Aufträge für Unternehmen, vor allem im Bereich Public Relations (PR) und in der Unternehmenskommunikation. Sie formulieren zum Beispiel Pressemitteilungen, moderieren Branchen-Events oder befüllen Social-Media-Kanäle. Für die Freischreiber, einen Berufsverband für freie Journalist:innen, ist es kein Ausschlusskriterium, wenn die Mitglieder gleichzeitig mit Journalismus und mit PR Geld verdienen. Warum lehnt der Verband diese Doppeltätigkeit nicht ab? Welche Interessenkonflikte können entstehen, wenn Journalist:innen Aufträge von Firmen oder Verbänden annehmen? Und was bedeutet das für ihre journalistische Arbeit? Das haben wir Vorstandsmitglied Eva Bodenmüller gefragt.
Salwa Houmsi ist ZDF-Moderatorin, unter anderem der Debattensendung „13 Fragen“, und hat para…
Danke für das spannende Interview.
Ich persönlich würde es begrüssen, wenn Journalist:innen gar keine PR machen. Jetzt ist die Realität natürlich eine andere. Daher wäre mein Wunsch, dass die Transparenzhinweise erstens zu Beginn des Textes stehen und nicht unter dem Text. Und zweitens: dass es immer einen Transparenzhinweis gibt, wenn eine Person sowohl journalistisch als auch in Sachen PR tätig ist. Ganz gleich wie weit die Themen aus Sicht der schreibenden Person auseinander liegen. Das möchte ich nämlich als Leser gerne selbst bewerten.
interview spannend? oh ja. aber je tiefer johanna bernklau in die materie einsteigt, desto eiertänzerischer kommen die antworten von eva bodenmüller rüber. problematisch wird es für mich, wenn moderatorinnen oder moderatoren des ö-r rundfunks sich einspannen lassen von firmen, die die prominenz eben dieser leute ausnutzen. kann mir nicht vorstellen, dass die moderatorenhonorare hungerlohnmäßig sind. über die zeilenhonorare von lokalzeitungen kann man wirklich nur in tränen ausbrechen. die größte tageszeitung bielefelds z.b. hat grundsätzlich nur die hälfte des unterschriebenen tarifvertrags gezahlt bei überregionalen berichten. ist aber kein wunder: die zeitung wurde und wird von der spd gemolken. wie es jetzt ist, also seit dem verbund mit rnd deutschland weiß ich allerdings nicht. aber da werden die überregionalen geschichten eh vom rnd gemanagt. die einst stolze größte tageszeitung bielefelds hat sich auf regionalniveau verzwergt.