Holger ruft an (180)

Haben wir wegen der ständigen Berichte zu viel Angst vor Verbrechen?

Hand mit Messer
Foto: Canva

Mord und Totschlag überall: Medien liefern ein extrem verzerrtes Bild von Kriminalität in Deutschland. Stark überrepräsentiert sind zum Beispiel Gewaltverbrechen, bei denen Menschen sterben: Kommt das Opfer bei einem potenziell tödlichen Angriff ums Leben, ist die Chance, dass darüber im Fernsehen oder der überregionalen Presse berichtet wird, viermal höher als wenn es überlebt. Das hat der Journalismusprofessor Thomas Hestermann herausgefunden. Sein Fazit: „Wenn es gut geht, interessiert es die Medien nicht mehr.“

Jedes Jahr wertet der Wissenschaftler die deutsche Kriminalitätsberichterstattung aus. Die Menschen in Deutschland hätten heute weniger Angst vor Straftaten als noch in den 90er-Jahren, sagt er. Aber ihr Bild von Kriminalität sei schief, weil zum Beispiel Tatverdächtige aus dem Ausland in der Berichterstattung überrepräsentiert seien. Bei Messerdelikten beispielsweise werde über Vorfälle mit deutschen Tätern in überregionalen Medien kaum berichtet.

Im Gespräch mit Holger Klein erzählt Hestermann, wie sich die Kriminalitätsberichterstattung in den vergangenen Jahren verändert hat. In der neuen Folge von „Holger ruft an…“ erklärt der ehemalige Fernsehjournalist auch, warum zu Kinderpornografie vergleichsweise selten recherchiert wird und der „Ehrenmord“ inzwischen aus den Medien komplett verschwunden ist:

(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)

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