Das Wort „Multikulti“ klingt für unseren Gastautor nach nonchalant-liberaler Weltoffenheit, aber er findet: Es richtet sich im Kern gegen den Zusammenhalt unserer Gesellschaft, und Deutschland wäre auch ohne „Multikulti“ ein weltoffenes Land.
Journalisten bezeichnen Taiwan oft als „abtrünnige Provinz“ Chinas. Der Begriff ist wohl eine Erfindung westlicher Medien, könnte aber von chinesischen Propagandaexperten nicht besser ausgedacht sein. Er ist ein Etikett, das Taiwan nicht verdient hat.
Anfang März sprach Dorothee Bär, die neue Staatsministerin für Digitalisierung, in einem ZDF-Interview über Flugtaxis. Inzwischen mag sie zwar noch Flugtaxis, auch das Wort an sich, aber nicht, wie es verwendet wird.
Wer sind „die Frauen“, von denen man immer wieder hört? Der Begriff beschreibt an der Oberfläche einfach weibliche Menschen, in Wahrheit aber wispert er den Gang der Welt. Er ist ein Begriff für Wissende; er vibriert unter dem Lack.
Das „christlich-jüdische Abendland“ wird immer in Anschlag gebracht, wenn etwas irgendwie Verbindendes unter den Deutschen gebraucht wird. Dabei geht es nur um eine gemeinsame Front gegen das islamische Morgenland.
Das Wort „umstritten“ richtet im Journalismus nur Schaden an: Es tut wichtig. Es lässt Dinge suspekt erscheinen, ohne den Grund zu erkären. Und es verharmlost tatsächlich skandalöse Vorgänge. Weg damit!
Ein altes Wort ist wieder da: „Denunziant“. Es vergiftet aktuelle Diskussionen, weil es falsche Parallelen zu Unrechtsregimen wie dem Dritten Reich und der DDR suggeriert. Und es diffamiert den Versuch, gegen rechte Propaganda zu kämpfen.
Als Verlegenheitsbegriff im Populismusdiskurs ist das Wort von den „abgehängten“ Menschen nicht nur nervig – es ist gefährlich.
Diese Zeichenkombination ist das Turbo-Igittigitt des Todes. Wenn er sie sieht, bekommt unser Autor augenblicklich Nasenbluten.
Wo immer der Gedanke stottert und das gesprochene Wort seinen Sinn lässig abhängt, da schiebt sich das Füllsel „sozusagen“ in den Satz. Friedrich Küppersbusch prangert das an.
Wer dieses Wort zum Schimpfwort gemacht hat, muss ein böser Mensch gewesen sein. 1994 war das ja vielleicht noch lustig – aber heute?
Ein alter Begriff, ein überholtes Konzept: Der Soziologe Eric Anton Heuser erklärt, wieso man das Wort „Kulturkreis“ auf die Hasswort-Liste setzen und nicht mehr in Texten und Talkshows benutzen sollte.