Ein langes Portrait gibt vor zu schildern, wie es dem ehemaligen Bundesminister im Ruhestand geht. Doch obwohl vereinbart war, keine “Homestory” zu schreiben, geht es vor allem um Privates und Intimes. Fair geht der „Spiegel” nicht mit Altmaier um: Er stellt ihn bloß.
Was Elon Musk in den vergangenen Wochen mit Twitter gemacht hat, war eigentlich schon irre genug. Doch nun hat er gezeigt, was er tatsächlich von „free speech“ hält. Offenbar: nichts. Frederik von Castell findet: Jetzt ist Schluss. Und Journalist:innen sollten sich klar positionieren.
In der rbb-Sendung „Chez Krömer“ waren zuletzt nur „Arschlöcher“ zu Gast, wenn man Kurt Krömer Glauben schenken darf. Nun wird das Format eingestellt. Krömers Umgang mit Gästen wie Faisal Kawusi und Julian Reichelt beweist: Das ist gut so.
Der BR-Journalist Achim Wendler verbreitet in den „Tagesthemen“ eine falsche Rechnung zum Bürgergeld. Obwohl er schon Tage vorher darauf hingewiesen wurde, wie wenig daran stimmt. Problematisch ist auch, wie die Redaktion mit dem Fehler umgeht.
Bei „Bild“-TV können sie es nicht fassen: Vier Regierungsmitglieder von SPD und Grünen sollen die beliebtesten Politiker sein? Da muss mit der Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen was kaputt sein.
Prominente Presenter und hingebungsvolle Promotion: ARD und ZDF wollen beweisen, dass sie bei einer Fußball-WM nicht nur Sport zeigen, sondern auch kritisch hinschauen können. Welche Dokus lohnen sich?
Nein, es geht nicht darum, Dieter Nuhr und andere Teilnehmer einer Anti-Woke-Veranstaltung zu „Nazis“ zu erklären. Aber es ist richtig und notwendig, klassische antisemitische Codes, die dort fielen, als solche zu benennen.
In einer Diskussion über die Proteste der Gruppe „Letzte Generation“ ist der Moderator sein eigener Talkshowgast. Er provoziert mit Halbwissen und irreführenden Aussagen. Das ist unverantwortlich. Vor allem weil die, die noch am Ausmaß des Klimawandels zweifeln, sich bestätigt fühlen könnten.
Der Fernsehpreis zeichnet in diesem Jahr „Spiegel“-Reporter Christoph Reuter und OstWest-TV aus – und erstmals keine öffentlich-rechtlichen Fernsehgesichter. Der Ärger darüber, dass die Sender lange im Krieg in der Ukraine kaum vor Ort waren, ist groß.
Der „Spiegel“ launcht eine neue Werbekampagne, die zum Nachdenken und Hinterfragen anregen soll. Doch sie bedient sich eines problematischen Prinzips: Aufmerksamkeit durch Desinformation. Der Versuch, Rassismus und Sexismus entgegenzuwirken, misslingt.
Der neue Twitter-Chef arbeitet offenbar daran, dass es die blauen Haken, die die Echtheit von Accounts bestätigen, nur noch gegen Geld gibt. Das ist eine erstaunlich schlechte Idee, durch die das Netzwerk (noch) weniger als Informationsquelle taugt.
Ich, ich, ich! „Selfie-Journalismus“ ist praktisch: Redaktionen sparen sich damit die aufwendige Suche nach Protagonisten. Die „Ich“-Texte sind allerdings oft wenig divers und kaum relevant – und gefährden zuweilen die journalistische Unabhängigkeit.