„Der Hype um die RAF ist immer auch medial vermittelt gewesen“, sagt die Historikerin und Terrorismusforscherin Petra Terhoeven in dieser neuen Folge unseres Übermedien-Podcasts „Holger ruft an …“. Und tatsächlich bestimmt die 1998 offiziell aufgelöste Terrorgruppe derzeit wieder einmal die Schlagzeilen. Anlass ist die Verhaftung von Daniela Klette. Sie wird zur sogenannten dritten Generation der RAF gezählt und war zusammen mit Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub seit mehr als 30 Jahren untergetaucht. Die Gruppe wird von den Behörden für zahlreiche bewaffnete und brutale Überfälle auf Supermärkte und Geldtransporter verantwortlich gemacht. Am 26. Februar war Klette nun in ihrer Berliner Wohnung festgenommen worden.
Seitdem vergeht fast kein Tag ohne Push-Meldung und vermeintliche Neuigkeiten. Der Tagesspiegel ließ es sich etwa nicht nehmen, in einem Text Klettes Mobiliar vorzustellen. „Bettgestell aus Kiefer, Tische, Schränke“: Die Wohnung sei insgesamt „unspektakulär“ eingerichtet gewesen, zitiert die Zeitung dazu einen „Kenner“. Zudem „nicht übermäßig geputzt, aber okay“. Forscherin Terhoeven mahnt hingegen zu mehr medialer Zurückhaltung, vor allem wenn der Erkenntnisgewinn wie derzeit noch sehr gering sei. „Medien springen zu leicht über die Stöckchen der Behörden“, sagt Terhoeven.
Besonders wichtig in der Berichterstattung über die RAF sei zudem, die Täter nicht zu heroisieren, sowie die Taten nicht zu banalisieren und die Opferperspektive ausreichend zu berücksichtigen. Wie Terhoeven vor diesem Hintergrund Schlagworte wie „Rentner-RAF“ beurteilt und wie sie die aktuell wieder sehr gefragte Expertise von Journalist und Buchautor Stefan Aust („Der Baader-Meinhof-Komplex“) einordnet, erläutert sie im Gespräch mit Holger Klein.
Die ganze Folge „Holger ruft an …“ mit Petra Terhoeven hören Sie hier:
(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)
Die Gesprächspartnerin
Petra Terhoeven ist Professorin für europäische Kultur- und Zeitgeschichte an der Uni Göttingen. Längere Forschungsaufenthalte führten sie nach Oxford und Rom. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Geschichte von Faschismus und Terrorismus im 20. Jahrhundert, insbesondere der Linksterrorismus und seine politischen und gesellschaftlichen Folgen in der Bundesrepublik und Italien. Derzeit forscht sie zum Umgang der europäischen Gesellschaften mit den Betroffenen terroristischer Gewalt seit den 1970er Jahren. Zum 1. Oktober 2024 übernimmt sie die Leitung des Deutschen Historischen Instituts in Rom.
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Hmm. Frau Terhoeven sagt zu Beginn, dass ihr die Opfer der RAF zu wenig Aufmerksamkeit erfahren haben, aber stimmt das wirklich so grundsätzlich? Es ist für mich unbestritten, dass Medien oft die Täterseite zu stark in den Vordergrund stellen, andererseits erscheinen mir gerade zumindest einige der RAF-Opfer sehr große mediale Aufmerksamkeit erfahren zu haben und bis heute noch im kollektiven Bewusstsein präsent zu sein.
Was für eine bescheuerte Überschrift. Sagt mal, geht es noch? Wann haben die Medien die RAF jemals verkutet?
Diese Überschrift markiert echt einen Tiefpunkt.
Ich hätte von einem medienkritischen Blog eine Abhandlung erwartet, warum die großen Medien kein Wort dazu verlieren, dass die Staatsgewalt seit Wochen wahllos Bürger festnimmt, nur weil sie sich zufällig in der Nähe der Orte befinden, wo Klette und/oder Garweg waren. Ein SEK rammt die Tür eine über 80jährigen Frau und spielt da wilde Sau. Kein kritisches Wort dazu außerhalb von taz und ND.. Bei euch auch nicht. Stattdessen lese ich so eine , sorry, bescheuerte Überschrift.
Die Polizei hat das Haus in der Klette gewohnt hat, komplett geräumt. Alle mussten raus, über Tage. Auf welcher Grundlage, was haben sie getan, außer dort zu wohnen, legal. Wo führt das hin? Bekommen wir jetzt alle nachts Besuch, weil unser Nachbar, irgendwo im Haus, ein Problem hat? Wie kann das sein? Wie kann es sein, dass ich davon bei euch nichts lese. Ich bin extrem sauer. Diese blöde Überschrift lässt mich an meiner Mitgliedschaft hier zweifeln.
@#2 Martin Busche: „Die Polizei hat das Haus in der Klette gewohnt hat, komplett geräumt. Alle mussten raus, über Tage.“ Da scheinen sie exklusives Wissen zu haben. Ich kenne nur Meldungen, dass am nächsten Morgen das Haus wieder bezogen werden durfte. Und bei Sprengstofffunden wäre ich als selbst betroffener doch auch sehr für eine Evakuierung. Auch wenn das natürlich lästig wäre. Auch ansonsten kann ich ihre Aufregung nicht verstehen. Überschrift, Text und Podcast kann ich sehr gut nachvollziehen.
Hmm. Frau Terhoeven sagt zu Beginn, dass ihr die Opfer der RAF zu wenig Aufmerksamkeit erfahren haben, aber stimmt das wirklich so grundsätzlich? Es ist für mich unbestritten, dass Medien oft die Täterseite zu stark in den Vordergrund stellen, andererseits erscheinen mir gerade zumindest einige der RAF-Opfer sehr große mediale Aufmerksamkeit erfahren zu haben und bis heute noch im kollektiven Bewusstsein präsent zu sein.
Was für eine bescheuerte Überschrift. Sagt mal, geht es noch? Wann haben die Medien die RAF jemals verkutet?
Diese Überschrift markiert echt einen Tiefpunkt.
Ich hätte von einem medienkritischen Blog eine Abhandlung erwartet, warum die großen Medien kein Wort dazu verlieren, dass die Staatsgewalt seit Wochen wahllos Bürger festnimmt, nur weil sie sich zufällig in der Nähe der Orte befinden, wo Klette und/oder Garweg waren. Ein SEK rammt die Tür eine über 80jährigen Frau und spielt da wilde Sau. Kein kritisches Wort dazu außerhalb von taz und ND.. Bei euch auch nicht. Stattdessen lese ich so eine , sorry, bescheuerte Überschrift.
Die Polizei hat das Haus in der Klette gewohnt hat, komplett geräumt. Alle mussten raus, über Tage. Auf welcher Grundlage, was haben sie getan, außer dort zu wohnen, legal. Wo führt das hin? Bekommen wir jetzt alle nachts Besuch, weil unser Nachbar, irgendwo im Haus, ein Problem hat? Wie kann das sein? Wie kann es sein, dass ich davon bei euch nichts lese. Ich bin extrem sauer. Diese blöde Überschrift lässt mich an meiner Mitgliedschaft hier zweifeln.
@#2 Martin Busche: „Die Polizei hat das Haus in der Klette gewohnt hat, komplett geräumt. Alle mussten raus, über Tage.“ Da scheinen sie exklusives Wissen zu haben. Ich kenne nur Meldungen, dass am nächsten Morgen das Haus wieder bezogen werden durfte. Und bei Sprengstofffunden wäre ich als selbst betroffener doch auch sehr für eine Evakuierung. Auch wenn das natürlich lästig wäre. Auch ansonsten kann ich ihre Aufregung nicht verstehen. Überschrift, Text und Podcast kann ich sehr gut nachvollziehen.