Anja Rützel ist die Frau, die aus dem RTL-Dschungelcamp ein Ereignis auch für Leute macht, die die Sendung nicht gucken. (Leute wie Holger Klein.) Für den „Spiegel“ sucht sie im Sumpf des Trash-TV nach Perlen für ihre Kolumnen.
Wie kommt man zu so einem Job? Ist er ein Traum oder Knochenarbeit oder beides? Würde sie den ganzen Kram noch gucken, wenn sie nicht müsste? Und warum gucken immer noch so viele andere?
Im Übermedien-Podcast spricht Anja Rützel darüber, wie sie sich eine Art „Trash-TV-Glotz-Persona“ erschaffen hat und viel mehr Distanzlosigkeit erlaubt, als sonst journalistisch notwendig wäre. An den Texten, die sie über Nacht schreiben muss, merke sie, wie sie älter wird, sagt sie: „Diese zwei Wochen Dschungel, das macht mich fertig einfach.“
Sie erklärt Holger Klein, wie die „konsequent durchdeklinierte Endverklappung“ der Reality-Show-Teilnehmer in den verschiedenen Shows funktioniert: „Idealerweise lernst du dich kennen beim ‚Bachelor‘, bist dann im ‚Sommerhaus der Stars‘, da fängt es dann schon ein bisschen an zu Rumpeln in der Beziehung, dann gehst du nach ‚Temptation Island‘, dort wirst du betrogen oder betrügst, dann trennt ihr euch, und dann gehst du zu ‚Prominent getrennt‘, wo getrennte Showbiz-Paare sich wieder zusammenraufen müssen.“
Neben der „blanken Gaff-Lust“ erfülle das Dschungelcamp noch andere Bedürfnisse: „Für mich ersetzt es die nachbarschaftlichen Kontakte, die mir zu anstrengend werden. Ich selbst bin wahnsinnig neugierig und interessiere mich für Menschen – möchte sie aber nicht so gerne treffen.“
Außerdem verrät Anja Rützel, wer ihrer Einschätzung nach die diesjährige Staffel „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ gewinnen wird – und wer sie gewinnen sollte.
Die ganze Folge „Holger ruft an … wegen Dschungelcamp“ hören Sie hier:
(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)
Tatsächlich habe ich immer darauf gewartet, dass der Herr Hönig mal zu Herrn Wedel, Löcher in den hungrigen Bauch gefragt wird.
Dieser Podcast hat nun die Erklärung geliefert….zu viele verschiedene Welten, und keiner weiß, wie groß der andere in seiner Welt war.
Vielen Dank dafür.
Nicht so dankbar bin ich, weil mir dies wieder vor Augen geführt hat, was für ein alter Sack ich bin.
:-)
Sehr sympathisch, diese Frau Rützel. Ich lese sie sehr gerne, wenn auch der Spiegel sie neuerdings immer hinter der Bezahlschranke versteckt, über die ich (noch?) nicht bereit bin zu hüpfen. Dass ich ziemlich viel Geld für ziemlich wenig zusätzlichen mich interessierenden Content ausgeben soll, stört mich weniger, als dass die User Experience genauso schlecht ist, wie bei allen großen Medienmarken:
—Die Homepage lädt ewig, ist häufig kein valides HTML und bricht ab oder den Browser in die Knie und entlädt den Akku des Mobiltelefon schneller, als ich diese Zeilen getippt habe.
—Sie besteht aus unzähligen Trackern und Skripten, die mich im Lesefluss stören, mir quasi beim Lesen den Spiegel aus der Hand reisen und auf das Inhaltsverzeichnis zurückblättern oder eine Werbung dazwischen schieben.
—Ich kann auch nicht immer erkennen, wann ein Beitrag geschrieben wurde, ob ich ihn schon gelesen habe, ob er ergänzt wurde, wann das war und um was.
—Ich kann auch nicht einstellen, was mich mehr und was mich weniger interessiert.
—Dass ich keine Synchronisation zwischen verschiedenen Browsern und/oder Endgeräten habe ist dann nur konsequent.
Aber das ist ein ganz anderes Thema.
Tatsächlich habe ich immer darauf gewartet, dass der Herr Hönig mal zu Herrn Wedel, Löcher in den hungrigen Bauch gefragt wird.
Dieser Podcast hat nun die Erklärung geliefert….zu viele verschiedene Welten, und keiner weiß, wie groß der andere in seiner Welt war.
Vielen Dank dafür.
Nicht so dankbar bin ich, weil mir dies wieder vor Augen geführt hat, was für ein alter Sack ich bin.
:-)
Sehr sympathisch, diese Frau Rützel. Ich lese sie sehr gerne, wenn auch der Spiegel sie neuerdings immer hinter der Bezahlschranke versteckt, über die ich (noch?) nicht bereit bin zu hüpfen. Dass ich ziemlich viel Geld für ziemlich wenig zusätzlichen mich interessierenden Content ausgeben soll, stört mich weniger, als dass die User Experience genauso schlecht ist, wie bei allen großen Medienmarken:
—Die Homepage lädt ewig, ist häufig kein valides HTML und bricht ab oder den Browser in die Knie und entlädt den Akku des Mobiltelefon schneller, als ich diese Zeilen getippt habe.
—Sie besteht aus unzähligen Trackern und Skripten, die mich im Lesefluss stören, mir quasi beim Lesen den Spiegel aus der Hand reisen und auf das Inhaltsverzeichnis zurückblättern oder eine Werbung dazwischen schieben.
—Ich kann auch nicht immer erkennen, wann ein Beitrag geschrieben wurde, ob ich ihn schon gelesen habe, ob er ergänzt wurde, wann das war und um was.
—Ich kann auch nicht einstellen, was mich mehr und was mich weniger interessiert.
—Dass ich keine Synchronisation zwischen verschiedenen Browsern und/oder Endgeräten habe ist dann nur konsequent.
Aber das ist ein ganz anderes Thema.