Polizist schießt bei Bundesliga-Spiel


Ein Schuss, kein Tor, die Bayern

Der Transporter des Fanprojektes Mönchengladbach mit einem markierten Einschussloch
Transporter des Fanprojektes Mönchengladbach mit einem Einschussloch Foto: Fanhilfe Mönchengladbach

Falls Sie es noch nicht gehört haben: Am Eröffnungsspieltag der Fußball-Bundesliga letztes Wochenende hat die Polizei scharf geschossen. Auslöser waren jedoch keine lebensgefährlichen Hooligan-Schlachten, sondern … man weiß es nicht. Und eben da liegt das Problem.

Der „Spiegel“ berichtet:

„Während des Bundesligaspiels zwischen dem FC Augsburg und Borussia Mönchengladbach kam es zu einem Schuss eines Polizeibeamten auf ein Auto eines Fanclubs der Gladbacher. Das Auto war während der Schussabgabe leer. Das Polizeipräsidium Schwaben Nord bestätigte am Samstagabend den Vorfall in einer Pressemitteilung. Die Polizei schreibt dabei von einer ‚ersten Erkenntnissen zufolge unbeabsichtigten Schussabgabe‘. Nach Angaben der Polizei erlitten dabei drei Beamte ein Knalltrauma, einer eine Schürfwunde.“

Die „Bild“ weiß:

„Nach Abpfiff des turbulenten Bundesligaspiels Augsburg gegen Gladbach (4:4) löste sich ein Schuss aus einer Dienstwaffe eines Polizisten – nach ersten Ermittlungen wohl unabsichtlich. Der Polizist soll in einem Dienstwagen gesessen haben. Der Schuss traf einen Transporter von Gladbach-Fans, der zum Glück leer war. Der Schuss krachte nach Abpfiff gegen 17.30 Uhr innerhalb eines abgegrenzten Bereichs auf dem Stadiongelände. Drei Beamte erlitten durch den Schuss ein Knalltrauma, ein weiterer eine Schürfwunde.“

Bei der „Sportschau“ heißt es:

„Am Rande des Fußballspiels zwischen dem FC Augsburg und Borussia Mönchengladbach (4:4) in der Bundesliga hat ein Polizeibeamter mit einer Dienstwaffe einen Schuss abgegeben. Dieser war ‚ersten Erkenntnissen zufolge‘ unbeabsichtigt, wie das Polizeipräsidium Schwaben Nord mitteilte. Unbeteiligte seien bei dem Vorfall nicht verletzt worden. Der Schuss traf einen Transporter eines Fanclubs, die Fanhilfe Mönchengladbach schrieb auf X, vormals Twitter, der Transporter sei leer gewesen. Der Schuss habe sich um etwa 17.30 Uhr in einem abgegrenzten Bereich auf dem Stadiongelände gelöst, teilte die Polizei weiter mit. Drei Beamte hätten dabei ein Knalltrauma erlitten, ein Polizist eine Schürfwunde.“

Ich will nicht weiter langweilen, Sie merken schon, wie der Hase läuft: Egal, Bayerischer Rundfunk, „t-online“, Sky, „Focus“, Sport 1 oder „Welt“: Alle haben dieselbe Pressemitteilung der Bayerischen Polizei vorliegen, alle zitieren daraus (oder übernehmen die Meldung der Deutschen Presseagentur dpa, die daraus zitiert) und verbreiten somit die Message, die die Polizei verbreiten will. Und diese lautet: Die Schussabgabe war unabsichtlich, die Ermittlungen laufen, es wurden vier Beamte verletzt.

Eine unendliche Geschichte

Es ist eine Sisyphos-Arbeit, wieder und wieder zu erklären, warum diese Art der journalistischen Darstellung und des Umgangs mit polizeilichen Pressemitteilungen unzureichend ist: Ja, Polizeimeldungen gelten als „privilegierte Quellen“, die prinzipiell ungeprüft übernommen werden können. In vielen Fällen ist diese journalistische Praxis auch unproblematisch, denn es bringt tatsächlich nichts, Behörden immer und überall zu misstrauen und jedem Verkehrsunfall oder Einbruch anlasslos selbst hinterher zu recherchieren.

Dennoch schadet es natürlich nie, zum Beispiel polizeilichen Wertungen wie „Verbrechen“, über die letztlich ein Gericht entscheidet, mit Skepsis zu begegnen. Kürzlich zeigte sich am Beispiel der „Letzten Generation“, dass das Bayerische Landeskriminalamt das Ergebnis des Verfahrens einfach mal vorwegnahm und behauptete, die Gruppe stelle eine kriminelle Vereinigung gemäß § 129 Strafgesetzbuch dar. Richtig ist: Die Generalstaatsanwaltschaft München ermittelt wegen diesem juristisch in keiner Weise geklärten Anfangsverdacht.

Unabdingbar sind Zweifel und Prüfung polizeilicher Meldungen aber immer dann, wenn die Polizei selbst zum Akteur geworden ist, sei es bei Auseinandersetzungen oder durch im Internet kursierende Videos oder bei anderweitigen Vorwürfen gegen die Beamte und Beamtinnen. Denn in diesen Fällen hat die Polizei wie jede Organisation schlichtweg ein Eigeninteresse, ihr Narrativ darzustellen und zu verbreiten. Das mag streng genommen zwar mit dem Neutralitätsgebot für Behörden kollidieren, geschieht aber bei politischen Demonstrationen oder eben bei Fußballspielen dennoch ein ums andere Mal.

Es ist aber nicht die Aufgabe unabhängiger Medien, sich als Verstärker der ohnehin überaus mächtigen Organisation Polizei zu gerieren – auch wenn einige Kolleg:innen und Titel augenscheinlich mit voller Absicht nichts lieber tun. Doch in den meisten Fällen ist es eben keine Absicht, sondern Bräsigkeit, Zeitdruck und mangelnder Wille. Denn natürlich ist Eigenrecherche für Medienhäuser zeitaufwendig und teurer – und im schlimmsten Fall noch nicht mal lohnend, weil die Realität weniger spektakulär und klickträchtig ist, als es anhand der Polizeimeldung zunächst den Anschein hat.

Warum kam es zum Schusswaffengebrauch?

Beim Augsburger Fall jedoch ist es umgekehrt: Dieser ist in Wirklichkeit ein potenziell größerer Skandal, den die meisten Medien links liegen lassen. Das fängt schon beim Zitieren der Polizeimeldung an. Denn ursprünglich publik gemacht hatte den Vorfall keinesfalls die Polizei, sondern die „Fanhilfe Mönchengladbach“, die den Vorfall am Sonnabend bereits eine Stunde nachdem dieser passiert war, auf „X“ (zuvor: Twitter) öffentlich machte:

Mutmaßlich nur aufgrund der entstandenen Aufmerksamkeit (der Post wurde mittlerweile mehr als eine Million Mal angezeigt) und medialer Nachfragen sah sich die Polizei um 22:39 Uhr genötigt, selbst eine Meldung zu dem Vorfall zu verfassen. Davon zeugen nicht zuletzt mediale Überschriften wie „Polizei bestätigt Schussabgabe“. Einfach mal die Fanhilfe zu befragen, die explizit ansprechbar und telefonisch erreichbar war, fiel den meisten Medien dagegen offenbar nicht ein.

Man beachte hier das Muster: Während man einer Quelle wie der Fanhilfe nicht automatisch glaubt, sondern bei der Polizei nachfragt, wie es denn gewesen sei, wird umgekehrt nicht nur die polizeiliche Version wiedergegeben, die Fanhilfe als Primärquelle wird in vielen Fällen noch nicht mal mehr erwähnt. Ein Paradebeispiel für polizeiliche Message Control. Und diese lautet: Die Schussabgabe war unabsichtlich, die Ermittlungen laufen, es wurden vier Beamte verletzt.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Dass sich die Geschichte völlig anders und substanzieller erzählen lässt, zeigte dann am Mittwoch das Magazin für Fußballkultur „11 Freunde“. Dort befasst sich Emma Seifert als erstes jenseits von Polizeimeldungen ausführlicher mit dem Thema. Sie hat mit der Fanhilfe gesprochen und lässt diese ausführlich zu Wort kommen: „Da hätten durchaus Menschen drin­sitzen können. Das Projektil hätte Richtung Gästeblock fliegen können, der voll besetzt war“, sagt einer ihrer Vertreter. Das Geschoss, dass den Transporter des Gladbacher Fanprojekts durchschlug, wurde ungefähr auf Kopfhöhe abgegeben. Es hätte deutlich mehr Schaden anrichten können, wenn das Fahrzeug nicht zufällig im Weg gestanden hätte.

Seifert setzt das Geschehen ins Verhältnis zum eigentlichen Grund für die Anwesenheit der Polizei, nämlich der allgemeinen Sicherheit: „Auch wenn der Schuss in Augsburg versehentlich passierte, wirft der Fall die grundsätzliche Frage nach der Notwendigkeit von Schusswaffen bei Fußballspielen auf.“ Denn es kommt immer wieder dazu, dass Polizisten bei Fan-Auseinandersetzungen auch Waffen ziehen und Warnschüsse abgeben. Der Sprecher der Fanhilfe sieht „eigentlich nie“ die Notwendigkeit für Schusswaffen; Sicherheitsbehörden werden im Hinblick auf mögliche Terroranschläge sicher anderer Meinung sein.

Das Sicherheitsgefühl vieler Fans erhöht die Polizei jedenfalls nicht unbedingt, denn sie ist selbst häufig an Gewalthandlungen beteiligt, auch jenseits unbeabsichtigter Schüsse. Auch darauf macht Seifert aufmerksam:

„Dabei sind Beamte laut des Forschungsprojekts ‚Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamt*innen‘ oftmals selbst Auslöser von Gewalt. Die Studie macht deutlich, dass Fußballfans die am zweitstärksten betroffene Gruppe an Menschen sind, die unter Polizeigewalt leiden. Beinahe ein Viertel der Befragten gab an, im Rahmen eines Fußballspiels mit rechtswidriger Polizeigewalt in Berührung gekommen zu sein.“

Diese werden aber in aller Regel nicht erfasst; die Bewertung „rechtswidrig“ ist keine gerichtliche, sondern die (durchaus juristisch versierte) der Forscher:innen. Ganz im Gegensatz dazu – auch darauf weist Seifert hin – gelten die vier Polizisten statistisch als bei einem Fußballeinsatz verletzt und werden nach der Saison Teil der Gesamtzahl sein, mit der zum Beispiel Polizeigewerkschaften dann wieder einmal die Gewalt gegen Beamte und Beamtinnen beklagen. Die Schussabgabe war unabsichtlich, die Ermittlungen laufen, es wurden vier Beamte verletzt.

Schüsse „lösen“ sich nicht einfach

Eine weitere Frage, die jenseits von „11 Freunde“ bislang niemand gestellt hat, obwohl sie auf der Hand liegt, ist, wie sich der Schuss auf Kopfhöhe überhaupt lösen konnte. Denn schließlich tun die Hersteller polizeilicher Dienstwaffen einiges dafür, dass genau das nicht passiert. Die genaue Waffe, um die es sich handelt, hat die Polizei bislang nicht veröffentlicht, mutmaßlich handelt es sich aber um die in Bayern bei Unterstützungskommandos (USK) der Bereitschaftspolizei standardmäßig verwendeten Pistole SFP9 von Heckler & Koch.

Diese ist zwar feuerbereit und muss nicht umständlich „entsichert“ werden, was im Notfall eventuell zu lange dauern könnte, sie ist aber selbstredend umfassend gegen unbeabsichtigte Schüsse gesichert, unter anderem mit Abzugssicherung, Schlagbolzensicherung, Demontagesicherung, Schützensicherung, Ladeanzeige und Spannanzeige für den Schlagbolzen. Mit anderen Worten: Aus dieser Waffe löst sich nicht einfach beim Runterfallen irgendwie ein Schuss, sondern es wurde alles dafür getan, dass der Schütze die geladene Waffe in der Faust und den Finger am Abzug haben muss. Dafür spricht auch die Richtung und Höhe des Geschosses. Es gibt also viel Erklärungsbedarf für die bayerische Polizei.

Die Ermittlungen laufen – Informationen nicht

Leider aber muss die Polizei immer nur so viel erklären, wie sie auch gefragt wird. Womit wir wieder beim medialen Problem wären. Da das bayerische LKA die Ermittlungen übernommen hat, gibt die zuständige Polizeidirektion Schwaben-Nord mittlerweile keine Auskünfte mehr. Eine Sprecherin des LKA sagte Übermedien auf Anfrage, dass auch von dort keine weiteren Auskünfte zu erwarten seien, da es sich um ein laufendes Verfahren handle. Nach Abschluss der Ermittlungen werde man den Vorgang an die Staatsanwaltschaft Augsburg abgeben, dort werde es dann gegebenenfalls möglich sein, eine Presseanfrage zu stellen. Ob das in Tagen, Wochen oder Monaten der Fall sein werde, könne sie leider nicht sagen.

Ganz im Gegensatz dazu behaupten die für X (ehemals Twitter) zuständigen Beamten der bayerischen Polizei bis heute, es werde von Seiten des LKA eine weitere Pressemeldung geben: „Die Pressemeldung haben Sie ja gelesen? Eine weitere wird dann von Seiten des BLKA veröffentlicht“, heißt es dort in genervtem Tonfall.

Nach Informationen von Übermedien ist diese Behauptung, wie gesagt, schlicht falsch. Auf weiteres Insistieren von Nutzer:innen reagierte die Polizei dann mit einer interessanten Volte: „Sie könnten sich auch gerne bei uns bewerben. Wie sieht es aus, genießen wir einfach das schöne Wetter und akzeptieren beide gegenseitig unsere unterschiedlichen Meinungen?“

Leider handelt es sich bei dem Wunsch nach Aufklärung und Transparenz aber nicht um eine Meinungsverschiedenheit. Machen wir uns nichts vor: Mit dem Verweis auf „laufende Ermittlungen“ kann man die Auskunft zu jedem Vorgang verweigern und bis zum Sanktnimmerleinstag verschleppen. Natürlich sind Polizei und Staatsanwaltschaft bei anderen laufenden Ermittlungen sehr viel auskunftsfreudiger, zum Beispiel wenn es um die Öffentlichkeitsfahndung nach G20-Gewalttätern, erfolgreiche Drogenrazzien oder andere spektakuläre Fahndungserfolge geht. Bei unangenehmeren Sachverhalten braucht es dagegen öffentliches Interesse und hartnäckiges mediales Nachfragen. Da Letzteres im konkreten Fall aber weitgehend fehlt, bleibt es bei: Die Schussabgabe war unabsichtlich, die Ermittlungen laufen, es wurden vier Beamte verletzt.

11 Kommentare

  1. Aus der Bedienungsanleitung:
    „2. Verschluss (Ia-1) vollständig nach hinten ziehen und nach vorne schnellen lassen. Die Waffe ist fertiggeladen und feuerbereit.“

    Nun bin ich mit dieser spezielle Waffe nicht in Berührung gekommen im Wehrdienst, aber durchaus viel in Kontakt mit scharfer Munition in verschiedensten Schusswaffen auf der Schießbahn und auf Wache. Die Überschrift „Schüsse „lösen“ sich nicht einfach“ ist völlig zurecht fett gedruckt und dass z.B. das Foto des Fan-Busses so wenig Verbeitung fand, ist ebenfalls ein großes Versäumnis. Wie groß ist die Chance, dass eine Kugel zufällig ungezielt so auf Kopfhöhe im Gladbach-Logo in gerader Linie einschlägt? Aus meiner Sicht gegen Null. (Spätpubertäres, leichtsinniges Verhalten der beteiligten Polizisten ist da deutlich plausibler.)
    Der Vorgang sollte ein Skandal sein und seine sedierende mediale Behandlung – so habe ich es persönlich selbst empfunden am Wochenende vor diesem Artikel und hätte es bereits schon wieder vergessen – sehr ärgerlich.

  2. Der Analyse der Polizei-PR und ihrer Rezeption kann ich nur zu stimmen (auch ganz grundsätzlich). Besonders seltsam finde ich die Geschichte mit den drei Knalltraumata: Ein Knalltrauma wegen eines im Freien abgegebenen Schusses? Dann müsste nach Silvester immer die ganze Bevölkerung knall-traumatisiert sein. Da ist es lauter.

    Und wie man von einem Schuss, der in einen Bus ging, Schürfwunden davontragen kann, verstehe ich auch nicht. Klingt schon alles nach: „Unsere Jungs haben furchtbar gelitten, kritische Nachfragen wären respektlos gegenüber den Opfern. Also kauft die Geschichte!“

    Was ich allerdings nicht verstehe: Die Fanhilfe schreibt: „Der Schuss löste sich versehentlich“, die Polizei von einem „unbeabsichtigten Schuss“. Da sehe ich keinen Widerspruch zwischen den Versionen. Stehe ich auf dem Schlauch?

    @Peter Sievert (#1):

    „Wie groß ist die Chance, dass eine Kugel zufällig ungezielt so auf Kopfhöhe im Gladbach-Logo in gerader Linie einschlägt? Aus meiner Sicht gegen Null.“

    Das wäre die Variante „Übermütiger Jungbulle schießt auf Logo des Feind-Vereins“. Halte ich für gar nicht so unwahrscheinlich. Vielleicht wollte er nicht _wirklich_ schießen, sondern sich nur beim drauf Zielen ablichten lassen (für den USK-Telegramkanal oder so), und die Sache ging schief.

    Dagegen spräche das Argument, dass sich Schüsse nicht versehentlich lösen – aber dass es Absicht war, hat auch die Fanhilfe nicht behauptet, oder?

  3. @Kritischer Kritiker
    Die Fanhilfe weiß ja auch nicht mehr, oder? Sie waren ja keine Zeugen, so wie ich das verstanden habe. Ich würde als Betroffener rein von der Psychologie auch lieber glauben, dass es völlig unabsichtlich war.

    Betreff der Lautstärke: Falls der Schuss tatsächlich aus dem (offenen) Fenster innerhalb(!) des Polizeiwagens losging, wäre das schon wesentlich heftiger als Silvester. Schusswaffen produzieren einen gehörigen Knall, der einen Böller wie Spielzeug wirken lässt, man hat dementsprechend auf der Schießbahn immer Ohrenschützer aufm (oder im) Ohr, weil sonst die hohe Gefahr einer Trommelfellverletzung besteht.

    (Die Schürfwunde ist vielleicht durch den Rückstoß entstanden, womöglich den Arm am Fensterrahmen gestoßen.)

  4. „Bei unangenehmeren Sachverhalten braucht es dagegen öffentliches Interesse und hartnäckiges mediales Nachfragen. “
    Also, bitte dranbleiben und nachfragen!

  5. @Krititscher Kritiker
    @Peter Sievert
    Im Tweet der Fanhilfe ist auch ein Foto der Polizeibusses, da sieht man ein Loch in der Scheibe. Kam also von innerhalb des geschlossenen Busses, kein Wunder dass es da Knalltraumata gab. Das kann eigentlich nicht anders gewesen sein als „höhö Jungs schaut mal, scheiß Gladbach. Ups.“

  6. @Peter Sievert (#3):

    „Falls der Schuss tatsächlich aus dem (offenen) Fenster innerhalb(!) des Polizeiwagens losging, wäre das schon wesentlich heftiger als Silvester.“

    Okay, das mit dem Auto hatte ich überlesen. Das ist natürlich ein anderer Lärm als auf einem offenen Parkplatz…

  7. „Es ist aber nicht die Aufgabe unabhängiger Medien, sich als Verstärker der ohnehin überaus mächtigen Organisation Polizei zu gerieren“ Das ist in der Berichterstattung über die Polizei ein verdammt tief sitzendes Problem, das leider viel zu selten angesprochen wird. Danke, dass das wenigstens auf uebermedien.de ab und an passiert.

    (Auch wenn ich leider wenig Hoffnung habe, dass das was ändert…)

  8. Ich fand an den Meldungen auch extrem störend, dass die Frage nach dem Wie nicht zumindest mal angesprochen wurde. Die Schusswaffe eines Polizisten gehört in den Holster, wenn sie nicht gerade gebraucht wird, was hier offenbar nicht der Fall war. Da ist es doch naheliegend, sich zu fragen, wie – um Himmels Willen – sich da im unmittelbaren Umfeld tausender Menschen einfach so ein Schuss „lösen“ kann. Kann er nämlich eigentlich nicht.

  9. Die kritiklose Übernahme der polizeilichen Verlautbarungen war ja schon zu den Zeiten ein Ärgernis, als die Redaktionen noch deutlich üppiger besetzt waren. Es handelt sich da wohl eher um Obrigkeitshörigkeit als um Zeitmangel. Andernfalls hätte es sicher nicht passieren können, dass Menschen mit journalistischer Ausbildung die Polizei selbst bei Fällen von Polizeigewalt als privilegierte Quelle akzeptieren.
    Danke fürs Dranbleiben an diesem Thema!

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