Boris Palmer im Abseits

Die gute Nachricht: Kaum jemand will das N-Wort noch verteidigen (oder aussprechen)

Wegen N-Wort und Judenstern ... / Rassismus-Eklat um Palmer: Ja, ich benutze das Wort N...
Ausriss: Bild.de

Über Boris Palmers jüngsten Skandal und den darauffolgenden Rückzug aus der eigenen Partei in die „Auszeit“ ist viel geschrieben worden. Interessanter ist aber beinahe, was nicht geschrieben wurde.

Palmer hatte auf einer Konferenz in Frankfurt/Main das N-Wort mehrfach ausgesprochen, um zu erklären, warum er sich das Aussprechen nicht verbieten lasse. Als Begründung führte er Astrid Lindgren an, um später in einem Facebook-Post noch mal zu erklären: „Ich benutze es nur, wenn darüber diskutiert wird, ob man schon ein Rassist ist, wenn man es verwendet. Darüber entscheidet für mich der Kontext.“ Wenn es so wäre, dürfte Palmer, gemessen an seiner eigenen Aussage, das Wort nicht aussprechen.

Denn es ist schlicht kein Kontext denkbar, in dem das ausgesprochene N-Wort keine rassistische Sprachhandlung wäre (und es in kritischer Absicht immer wieder sagen zu müssen, ist ein Widerspruch in sich). Das Grimm’sche Wörterbuch datiert den Eingang des N-Worts in die deutsche Sprache aufs 18. Jahrhundert – die Zeit, in der das weiße Europa den Menschen als Subjekt entdeckte. Und folglich einen Begriff brauchte, um nicht-weiße Menschen vom betörenden Emanzipationsprojekt der Aufklärung auszuschließen. Dafür wurde jahrhundertelang ein gehöriger Aufwand getrieben, der die Versklavung, Ermordung und Ausbeutung von anderen Menschen wissenschaftlich rechtfertigen sollte.

Dass dieses Ziel trotz des gehörigen Aufwands nie erreicht wurde, weil Rassismus ein gesellschaftspolitisches Konzept ist, aber kein biologisches, könnte eigentlich zu denken geben – wenn die Geschichte des Rassismus präsenter wäre im weißen Deutschland. Die einfach zu habende Vorstellung, dass der Gebrauch des N-Worts „früher“ harmlos und nicht rassistisch gewesen sei, erscheint vor diesem Hintergrund als unreflektiertes Wunschdenken: Ganz früher führte das N-Wort in Versklavung und Tod.

Koloniale Amnesie

Dass Palmer bei der Konferenz mit Astrid Lindgren (1907-2002) auf ein späteres Früher verwies, macht es nicht besser. Denn das Kinderbuch spielt in einem kolonialen Setting, das auf Rassismus beruht; das historische Vorbild für Pippis Langstrumpfs Vater war ein „Seefahrer“, der von der Kolonialökonomie lebte.

Die Idee eines unschuldigen oder harmlosen Gebrauchs des Begriffs verdankt sich allein der kolonialen Amnesie und anderen Formen von weißer Ignoranz; ein nicht unwesentlicher Teil von Diskriminierung besteht in der Marginalisierung von Geschichte der Subalternen. Wer sagt, dass das N-Wort „früher“ nicht rassistisch gebraucht worden sei, meint eigentlich, dass dieser Rassismus leichter ignoriert werden konnte, das Bewusstsein für seine Geschichte nicht tradiert worden ist.

Als der amerikanische Fernsehsender HBO Max vor drei Jahren ankündigte, „Vom Winde verweht“ zeitweise aus dem Programm zu nehmen, kam diese Entscheidung in den Schützengräben der rechten Kulturkämpfe vermeintlich „plötzlich“ an; dass sich eine nachgeborene Generation „jetzt“ erdreiste, über die unschuldige Geschichte eines Films aus heutigem Stand zu urteilen.

Dabei wurde unterschlagen, dass es die – in dem Fall relativ gut dokumentierte – Kritik an den Rassismen von Buch und Film gibt, seit es Buch und Film gibt. Schon „Vom Winde verweht“-Produzent David O. Selznick sah sich Ende der 1930er Jahre mit der Frage konfrontiert, auf die HBO Max 2020 die nämliche Entscheidung traf – wie umgehen mit der Kritik, sich auseinandersetzen oder ignorieren?

Die vierte Kränkung

Die Auseinandersetzung mit der eigenen rassistischen Geschichte und Kultur fällt weißen Deutschen schwer, gerade weil es bei Rassismus um psychosoziale Effekte geht, die nicht reflektiert werden und deshalb die eigene Identität zutiefst berühren. Anta Helena Recke hat 2019 in einer klugen wie knappen Theaterarbeit das Problem auf den Titel gebracht, indem sie ihren „Kränkungen der Menschheit“ den drei von Sigmund Freud festgestellten (Kopernikus, Darwin, Freud – die Erde ist nicht der Mittelpunkt des Universums, der Mensch stammt vom Affen ab und ist, bewusstseinsmäßig, nicht Herr im eigenen Haus) eine vierte hinzufügte – dass der weiße Mensch nicht Inbegriff des Menschen ist. Wenn bei Palmer von Trotz und Starrsinn geredet wird, um das Aussprechen des N-Worts zu erklären, dann sind das nur andere Namen für eben diese Kränkung.

Das ist ein grob skizzierter Teil des ignorierten Hintergrunds, vor dem Palmers Ausweichbewegungen sich selbst dementieren und die im weißen deutschen Rassismusdiskurs eher selten aufgeschrieben werden. Was aber im aktuellen Fall andererseits ebenfalls weitgehend fehlt, sind die Verteidigungsversuche und Debattentexte, die Palmers N-Wort-Aussprechen zum Anlass nehmen, über rechte Kulturkampfstandards wie „Meinungsfreiheit“, „Politische Korrektheit“ oder „Cancel Culture“ zu räsonieren.

Deutlich wird das durch den Blick zurück. Als 2015 der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sich in einer Talkshow von der moderierenden Krawallschachtel Frank Plasberg absichtsvoll dazu verführen ließ, das N-Wort auszusprechen, hatten in der darauf folgenden Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“ nicht weniger als sechs Beiträge das Gefühl, darauf reagieren zu müssen – und zwar, bis auf einen, alle in der selben, die Kritik abtuenden Weise.

Allein die schiere Zahl der Texte (bei welchem anderen Thema wäre ein solcher Mitteilungsdruck noch denkbar?) lässt von heute aus erkennen, wie tief die Kränkung saß. Und es erscheint als bittere, weil treffende Ironie, dass gleich auf der ersten Seite das Thema in der Kolumne „Prominent ignoriert“ behandelt wurde – weil „prominent ignoriert“ eben gut beschreibt, wie sich ein Großteil des weißen Deutschlands zur – zweifelsohne schwierigen – Auseinandersetzung mit dem eigenen Rassismus verhält.

Kaum noch Verteidigungstexte

Es ist immer noch ironisch und Ausdruck der Kränkung, wenn dem Moderator der Frankfurter Konferenz, die unter dem Label Wissenschaft vor allem rassistische Ressentiments und Stereotype in Bezug auf Muslime verhandelte, nach Palmers Aussprechen des N-Worts einfällt, dass ihm das zuviel ist. Man kann diesen Umstand aber auch etwas Positives abgewinnen: Dass nämlich 2023 selbst der Moderator dieser Konferenz genannten Selbstvergewisserung einer homogenen Bubble an seine Grenze kommt, wenn derart blöde auf dem Aussprechen des N-Wort insistiert wird.

Und positiv ist vor allem, dass in der Berichterstattung über den Fall nicht nur die Verteidigungstexte und Debattenversuche keine große Rolle mehr spielen, sondern dass die überwiegende Zahl der Medien, die darüber berichten, wie selbstverständlich vom „N-Wort“ schreiben – sogar die „Bild“-Zeitung. Das mag auch mit der spezifischen Konstellation zu tun haben, dass Palmers rassistische Sprachhandlung erst in Kombination mit der von FR-Chefredakteur Thomas Kaspar gefilmten Judenstern-Erklärung die Wirkung entfalten konnte, die zu Palmers Parteiaustritt führt.

Denn es ist einerseits keineswegs so, wie Palmer argumentierte, dass die Verwendung des N-Worts zur Diffamierung anderer Menschen justitiabel sei. In Berlin fand kürzlich ein Prozess statt, der das Aussprechen des N-Worts als Beleidigung ausklammerte von der Bewertung eines rassistischen Zwischenfalls.

Gesellschaftlicher Fortschritt

Aber andererseits zeigt sich eben an der Berichterstattung, wie geräuschlos gesellschaftlicher Fortschritt sich ereignet, wenn er passiert. Das beste Beispiel gibt ausgerechnet ein notorischer Rechthaber wie Bundesgerichtshofsrichter a.D. Thomas Fischer ab, dessen Geschäftsmodell darin besteht, sich mit pseudoclever gedrechselten, reaktionären Kolumnen als der lässige Klugscheißer zu inszenieren, der er qua Unterkomplexität seiner Argumentation nicht ist. Selbst Fischer vermied es in seinen weitschweifigen Erklärungen, das N-Wort auszusprechen; er derailte sich lieber zu selbst ausgeblasenen anderen Anfangsbuchstaben-Wörtern, um seinen intellektuell leeren Punkt zu machen.

Offensichtlich war es selbst Fischer als klassischem Contrarian zu blöd, weil ihm bewusst war, wie verzweifelt Texte geraten, die das mit dem Ausschreiben durchziehen. Einen der wenigen Versuche hat, wenig überraschend, die seit Jahren nach rechts irrlichternde Journalistin Susanne Gaschke in der NZZ unternommen. Wobei sogar Gaschke weiß, dass das ausgeschriebene N-Wort als „Nichtzitat“ rassistisch ist. Weshalb sie, und da spürt man die Kränkung sehr intensiv, das N-Wort obsessiv wieder und wieder ausschreibt in Anführungszeichen; alles andere wäre ja rassistisch.

Aus einer fernen Warte steckt darin etwas Trauriges: Man kann in diesem Text live erleben, wie die „reine Psyche“ (Sascha Anderson) von Susanne Gaschke mit sich ringt – wie Gänsefüßchen als letzter Schutzwall gegen das Eingeständnis der Kränkung das N-Wort-Ausschreiben ermöglichen, weil Susanne Gaschke sonst vermutlich ihre eigene Identität um die Ohren flöge. Dass das auch etwas Komisches hat, weil Gaschke mit diesem Abwehrkampf gegen die eigenen Ängste ziemlich allein dasteht auf medialer Flur – das ist eine Pointe der jüngsten Palmer-Skandals. Und es ist keine schlechte.

62 Kommentare

  1. „Denn es ist schlicht kein Kontext denkbar, in dem das ausgesprochene N-Wort keine rassistische Sprachhandlung wäre.“ Ist das so? Es sind auch Kontexte „denkbar“, in denen Hakenkreuze erlaubt sind. Sind Hakenkreuze also weniger schlimm als N-Wörter?

  2. @1: Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Der rassistische Kontext bleibt beim N-Wort immer, ja. Von „erlaubt“ war im Text sowieso nicht die Rede. Aber den fischermäßigen Contrarian braucht‘s in den Kommentaren offenbar auch…

  3. Der „rassistische Kontext“ bleibt, ja. Genau so, wie ein Film mit Nazis einen nationalsozialistischen Kontext hat.
    Aber die Aussage war, dass das stets eine „rassistische Sprachhandlung“ sei. Dann wäre das Zeigen eines Hakenkreuzes stets eine „Nazi-Symbolhandlung“.
    Und in dem Zusammenhang stelle ich fest, dass man das überwiegend _nicht_ so sieht – in bestimmten Zusammenhängen ist das Zeigen von Nazi-Symbolik erlaubt, in den meisten anderen nicht. Der Grund dafür besteht meiner Auffassung nach darin, dass zwar unterstellt wird, dass Nazisymbolik typischerweise Zustimmung zum Nationalsozialismus bedeutet, dass es aber Fälle gibt, wo dieses Zeigen nicht als Zustimmung gedacht ist oder verstanden werden kann (oder nur mit extrem viel bösem Willen).
    Sehen Sie das grundsätzlich anders?

  4. #1 Mycroft
    Verstehe die Frage auch nicht – was hat der Teil vor „Ist das so?“ mit dem Teil nach „Ist das so?“ zu tun – nix

  5. Ok, dann verstehe ich den Satz vllt. nicht – was ist eine „rassistische Sprachhandlung“? Das Aussprechen (oder ggfs. auch Schreiben) eines rassistischen Wortes?
    Wenn nicht, was dann?
    Wenn ja, sind Situationen/Kontexte „denkbar“, in denen so eine Handlung gerechtfertigt wäre?
    Der Artikel, wie ich ihn verstehe, sagt: Nein, Palmer hat nicht nur keinen legitimen Grund, das zu sagen, sondern ein solcher Grund existiert nicht.
    Ich finde aber, doch: in allen Situationen/Kontexten, in denen bspw. Hakenkreuze _erlaubt_ sind (Filme über die Nazizeit bspw.), wäre ein N-Wort auch _legitim_. Wenn „wir als Gesellschaft“ das eine zulassen, gibt es keinen Grund, das andere nicht zuzulassen, außer, man betrachtet N-Wörter als schlimmer als Hakenkreuze.
    Und okay, wenn das so ist, dann sollte das verboten werden, denn es kann nicht sein, dass das harmlosere verboten wird mit Ausnahmen, das schlimmere aber erlaubt bleibt, aber ohne Ausnahme verpönt ist. (Dass Palmer keinen Film über die Nazizeit dreht, ist mit klar, das Beispiel ist ein Beispiel…)

  6. „Denn es ist schlicht kein Kontext denkbar, in dem das ausgesprochene N-Wort keine rassistische Sprachhandlung wäre.“
    Ich muss gestehen, ich tue mich mit der Absolutheit dieses Satzes auch schwer.
    Nehmen wir die Schule in Offenbach, an der eine Schülerin sich weigerte, Martin Luther King’s „I have a dream“-Rede vorzulesen, weil darin das N-Wort vorkommt. Ist es wirklich eine „rassistische Sprachhandlung“, eine der historisch wichtigsten Reden zur Gleichberechtigung Schwarzer Menschen zu zitieren, um sie zu besprechen?
    (Dass der Umgang der Schule mit dem Widerspruch der Schülerin unter aller Kajüte war, ist ein anderes Thema und möchte ich damit nicht in Abrede stellen).

  7. Es hat schon etwas anrührendes, auch noch die allerletzten Rückzugsgefechte der verzweifelten „Contrarian“ zu lesen.

    Bemüht wäre für diesen Vergleich auch eine zu schwache Beschreibung.
    Bei dem, was gerade so an DeSantis/Bannon-abgekupferten Wahlkampf von CSU und Co rüberkommt, will der Aufreger aber nicht so recht zünden.

  8. #5
    Der Vergleich bringt nichts, weil verschiedene semiotische Register: Hakenkreuz ist ein Symbol, das aus anderem Kontext stammt und das die Nazis als Logo aufladen mit Bedeutung für sich selbst. N-Wort ist Fremdbezeichnung für eine Gruppe, die diffamiert, entmenschlicht werden soll. 2 verschiedene Operationen.
    Weshalb ich so ausschließlich schreibe – Palmer verweist auf Lindgren und damit auf eine Zeit, als Kritik am Begriff weniger gut vernehmbar, leichter ignoriert werden konnte. Heißt nicht, dass das Wort damals „harmlos“ war (weil vllt auch bei den Betroffenen sträker internalisiert). Im Wort steckt die rassistische Idee der Unterscheidung von Menschen in Rassen – deshalb ist der Kontext wichtig, in dem es verwendet wird. Das Verwenden in einer Fußnote eines interessanten wissenschaftlichen Werks von 1970 ist dann wann anderes als Palmer, der in einer Minute vor Publikum und Kamera das Wort sagt, um zu sagen, dass der Kontext wichtig sei (der Kontext ist hier seine Sturheit, sein Contrarianism – auch albern). Das gilt auch für Filme, auch wenn die historisch sind – da muss man sich auch überlegen, wie man damit umgeht, wo ungut reproduziert wird, wann Zitat mehr über eigene Faszination als die Geschichte sagt. Letzteres führt dann wieder zu deutschen Filmen und Hakenkreuzen – davon steckt nämlich auch ganz viel drin in diesen Filmen, die so tun, als würden sie sich für Geschichte interessieren, in Wirklichkeit geht ihnen einer ab, wenn die Hacken zusammengeschlagen und „Jawoll, mein Führer“ gebrüllt werden kann. Also auch ungutes Beispiel

  9. #6
    Kenne die Geschichte nicht, aber MLK wird ja von den Palmers dieser Welt öfter bemüht – dabei isses albern, MLK vorzuschieben, um so oft wie möglich N-Wort sagen zu können. Geht bei der ganzen Sache um Wissen/Bewusstsein, Sensibilität und Kontext/Publikum. Will man die Rede noch mal ganz auf deutsch aufsagen, ließe sich statt des N-Worts bestimmt ein heutiger Begriff finden – und am Anfang einfach disclaimern, warum man den gewählt hat statt des N-Worts. Verstehen alle und die „Wissenschaftlichkeit“ des Events erleidet keine Niederlage

  10. #9
    Es ist auch frappierend, wie oft die „Wissenschaftlichkeit“ bemüht wird, wenn es darum geht weiße oder männliche uva. Privilegien zu perpetuieren.
    Oder die kulturelle Authentizität, als läsen wir uns selber-, oder unseren Kindern-, ausschliesslich Faksimiles der Originalausgaben aller Autoren vor, und erst seit den Emanzipationsbestrebungen derer, „die als unterlegen konstruiert wurden [Emilia Roig]“, erdreisten sich die „woken“, die Texte modernisiert neu aufzulegen.

  11. @Matthias Dell:
    Wenn’s interessiert: Hadija Haruna-Oelker hat den Fall für die FR ziemlich ausführlich aufgearbeitet (Link s.u.).
    Bitte nicht falsch verstehen: Es ging/geht mir nicht darum, „Wissenschaftlichkeit“ als Carte Blanche missbrauchen zu wollen – ich bin völlig Ihrer Meinung, dass es um „Wissen/Bewusstsein, Sensibilität und Kontext/Publikum“ geht. Und wie gesagt: das Unwohlsein der Schülerin hätte für die Lehrerin und die Schule Anlass sein können und müssen, entsprechend sensibel damit umzugehen.
    Aber eben weil es auch um den Kontext geht, kann ich darin, der Klasse die MLK-Rede in einer Übersetzung vorzulegen, in der das N-Wort ausgeschrieben ist, für sich genommen keine rassistische Handlung sehen.

    https://www.fr.de/politik/rassismusstreit-an-schule-in-offenbach-eine-chance-zum-dazulernen-91446637.html

  12. „Denn es ist schlicht kein Kontext denkbar, in dem das ausgesprochene N-Wort keine rassistische Sprachhandlung wäre“

    ich empfehle ein tolles buch:

    https://www.amazon.de/Neger-Schornsteinfeger-Meine-Kindheit-Deutschland/dp/3426618540
    aber, ich gebe zu: es ist nicht ausgesprochen, also direkt einem menschen gegenüber…

    egal…mir ist folgender punkt wichtig, nochmals den finger in die wunde zu legen. es wurde ja auch im artikel angedeutet:
    ohne die erwähnung des judensterns durch palmer wäre es nicht zum austritt und zum mea culpa gekommen. thema ist da: der (deutsche) antisemitismus.
    gleichzeitig gibt es das dröhnende schweigen zum thema rassismus, zu rassistischen strukturen, zur verankerung des rassismus in unserer gesellschaft (black lives matter – eine sache der usa, aber doch nicht bei uns…).
    m.e. gibt es dafür gründe, also für diese diskrepanz in der bundesdeutschen wahrnehmung. nicht das ich da jetzt aufgefeilte theorien hätte. aber paar gedanken…

    1. antisemitismus sehen wir deutsche ungerne als ein problem des rassismus. simpel gesagt: juden wollen wir eben nicht als rasse sehen (was ich sehr verständlich finde!). die nazis taten dies aber. und, okay, nicht nur wir deutsche haben da unsere probleme, ich meine es war whoppy goldberg, die den rassismus hinter dem antisemitismus abstritt.
    rassismus und antisemitismus sind nicht das gleiche – aber in unserer deutschen geschichte gehören sie zusammen.
    2. wenn wir deutsche uns doch so ausgiebig mit der nazi vergangenheit, der shoah und dem antisemitismus beschäftigt haben („vergangenheitsbewältigung“ ), antisemitismus überwunden haben – haben wir dann nicht auch den rassismus in uns überwunden? natürlich nicht – aber menschen reden sich das ein…

    insofern: die debatte um rassismus und n-wort konfrontiert uns (unliebsam) damit, wie weit (bzw. wie wenig weit) wir es gebracht haben mit der überwindung von vorurteilen. der kampf gegen gender,woke, sprachpolizeit ist der kampf um das angeblich recht,seine vorurteile behalten und zu benennen dürfen,selbst wenn diese andere menschen diskriminieren, verletzen, abwerten.

    als disclaimer: ich auch. zuweilen…

  13. @Matthias Dell
    „Der Vergleich bringt nichts, weil verschiedene semiotische Register:“ Das ist Haarspalterei – das eine steht für eine menschenverachtende Ideologie, das andere für eine Ideologie, die Menschen verachtet. Oder umgekehrt. Aber ja, das spräche dafür, beides zu verbieten.
    „Das gilt auch für Filme, auch wenn die historisch sind … in Wirklichkeit geht ihnen einer ab, wenn die Hacken zusammengeschlagen und „Jawoll, mein Führer“…“
    Sie argumentieren hier mit der Intention? Falls ja, denke ich nicht, dass Spielberg diese Intention hatte, aber Trennung von Kunst und Künstler und so. Ich rede von Indiana Jones I+III, nicht direkt „historisch“. Die Filme sind jedenfalls nicht verboten, trotz der Verwendung von Nazisymbolen – sollten sie das sein?

    @ Carsten Brombach
    Wenn die Intention zählt, könnte man MLK unterstellen, keine rassistische Sprachakte begehen zu wollen. Dasselbe gilt mutmaßlich auch für die Lehrerin, aber da kann man natürlich nur spekulieren. Dass MLK den Begriff verwendet, beweist natürlich auch nicht, dass der „unbelastet“ war, sondern nur, dass man auch belastete Begriffe verwenden können muss, wenn man legitime Intentionen damit verfolgt. Oder Schwarze dürfen das, analog zu Spielbergs Filmen mit Hakenkreuzen.

  14. Es kann ja niemand ernsthaft fragen, warum MLK die Bezeichnung verwendete, die er in seinen Reden verwendete.
    Für die Unernsten:
    Erst mit der Black Power Bewegung wurde der Begriff „Black“, später „African American“, zur akzeptierten, nicht rassistisch konotierten, Bezeichnung.
    Das N-Wort ist ein Symbol der konstruierten Unterlegenheit.
    Was ich seltsamerweise vermisse:
    Ich habe noch von keinem einzigen Wissenschaftler gehört, der sich beschwert hätte, dass er seine Arbeit nun nicht mehr leisten könne, weil er das N-Wort nicht benutzen dürfe.

    Was ich dagegen andauernd lese:
    Menschen, die auch noch die absurdesten kognitiven Verrenkungen ausdiskutieren wollen, warum es möglich sein müsse, das N-Wort im wissenschaftlichen Kontext zu nennen.

    Man muss sich schon sehr dumm stellen, wenn man vorgeben möchte, sich nicht denken zu können, warum das so ist.

    P.S.:
    Ja, natürlich sind die Juden keine Menschenrasse.
    Es gibt ja auch GAR KEINE Menschenrassen.
    Leider verhindert das aber nicht, dass es Rassisten und Rassismen gibt.
    Es gibt ja auch Christen und Ufologen.

  15. „Ich habe noch von keinem einzigen Wissenschaftler gehört, der sich beschwert hätte, dass er seine Arbeit nun nicht mehr leisten könne, weil er das N-Wort nicht benutzen dürfe.“ Ich habe auch noch von keinem Wissenschaftler gehört, der seine Arbeit nicht machen konnte, weil er keine Hakenkreuze verwenden darf. Was daran liegen dürfte, dass Wissenschaftler in wissenschaftlichen Zusammenhängen das dürfen.
    Analog müssten sie auch N-Wörter verwenden können, ohne dass man ihnen direkt Rassismus unterstellt, für Journalisten und Lehrer sollte dasselbe gelten, selbe Begründung, etc.
    Das Argument hier ist mMn, dass Palmer keinen _legitimen_ Grund hatte, nicht, dass es keine legitimen Gründe gäbe, wie behauptet wird. (Oder evt., dass Palmer tatsächlich Rassist ist.)

  16. Wie weit dieser „Der weiße Mensch ist überlegen“ Gedanke in der sog. westlichen Welt verbreitet ist, konnte man auch gut an den Reaktionen zu Beginn des Ukraine Krieges sehen. Dieses offene zur Schau stellen von unermüdlicher Hilsbereitschaft und Mitgefühl und Verurteilung des Agressors. Welches Land dessen Bevölkerung etas dunklere Hautfarbe hat, durfte je so etwas erleben. Und dazu noch manche offen rassistische Kommentare in offiziellen Medien. Ich kann mich leidre nicht mehr genau daran erinnern sonst würde ich sie zitieren.
    Es ist einfach traurig das es gefühlt keine wirkliche Besserung bei diesem Thema gibt.

  17. „Ja, natürlich sind die Juden keine Menschenrasse.
    Es gibt ja auch GAR KEINE Menschenrassen.“

    100% einverstanden. deswegen gehört da das GG ja auch geändert.

    was ich vergessen hat zu schreiben: super artikel.

    vor allem auch der über koppetsch.

    die anschlussfähigkeit der bürgerlichen geschieht halt darüber, deren vorurteile und rassismen an zu sprechen – und diese verteidigen das dann, weil sie nicht zugeben können, dies auch in sich zu haben.

    gibt da ein gedicht von erich fried,da heißt es ungefähr: wer in die augen eines nazis schaut und sein spiegelbild nicht gesehen hat, der hat nicht richtig hingeschaut.

  18. Danke für diesen Artikel! Die Formulierung „ Wer sagt, dass das N-Wort „früher“ nicht rassistisch gebraucht worden sei, meint eigentlich, dass dieser Rassismus leichter ignoriert werden konnte.“ kommt in meinen Zitateschatz – so wahr!

    Ich möchte zwei irritierende Beobachtungen hinzufügen aus dem US-amerikanischen Kontext, auf den ja bei diesem Thema ohnehin immer rekuriert wird:

    1. In meinem Fitneßstudio läuft immer mal wieder amerikanischer Hiphop, wo penetrant von „N*“ die Sprache ist. Ich verstehe nicht ganz, warum das in diesem Kontext okay zu sein scheint. Ist das so eine Art Selbstermächtigung? Ich finde es jedenfalls unangenehm.

    2. Mein USA-Schüleraustausch im Jahr 2000: Hier sprachen sich schwarze Schüler ständig mit „N*“ an. Ich, der ich 16 und naiv war, übernahm das irgendwann, bis mich jemand – durchaus freundlich – darauf hinwies, daß das für mich als Weißen nicht okay sei. Gut, hab ich akzeptiert. Komisch kam es mir trotzdem vor.

    In den USA scheint das also irgendwie komplizierter zu sein.

    (Dies ist ausdrücklich keine Verteidigung des N-Worts im deutschen Kontext – nur damit das klar gesagt ist!)

  19. #18
    Ich erinnere mich daran, wie wir in der Oberstufe im Englischunterricht einmal sog. „Pidgin“-English am Beispiel „Westindiens“ behandelten. Pidgin, als Vorstufe des „Kreol“. Es blieb ihnen nicht einmal die Sprache, auch untereinander nicht, denn meist konnten auch die Versklavten sich untereinander nicht anders unterhalten, als in der Sprache der Sklavenhalter.
    Die Rastafari auf Jamaica rede(te)n von sich immer als „I and I“, Ich und Ich.
    Der Sklavenname und der Name des freien Mannes, die zwei Ichs.
    Es wurde den Menschen wirklich alles genommen, auch das Recht, sich selber Namen zu geben. Sie bekamen die Namen von den Besitzern.
    Das alles muss bedacht werden, wenn man versuchen möchte zu verstehen, was es bedeutet die Autonomie über die eigene Bezeichnung zu erstreiten.

    Emilia Roig schrieb in „why we matter“ sinngemäß:
    „Meine Privilegien sind alle Ungerechtigkeiten, die ich nicht erleiden muss, andere aber schon“.
    So kann dasselbe Wort, wenn es von einem Privilegierten in Richtung eines Marginalisierten ausgesprochen wird, Unterdrückung verstärken, wenn es aber die Marginalisierten untereinander verwenden, „empower“nd wirken.
    Nicht, dass ich das wirklich alles verstehe, aber so mache ich mir einen Reim darauf.

  20. ‚#12
    Richtiger Hinweis – ist im Text auch markiert, dass es ohne die Judenstern-Äußerung (bzw „erst in Kombination“ mit ihr) zu dieser Affäre kommen konnte

  21. #13
    Bestehendes Zeichen zu eigenem Label wählen v Fremdbezeichnung zur Abwertung von anderen erfinden – das ist mehr als Haarspalterei, wenn es um den Umgang mit Zeichen geht. Und nein, ich spreche nicht von Intention.
    Aber diese Missverständnisse haben letztlich alle mit dem, sorry, einfach nicht hilfreichen Vergleich tun – statt sich mit der spezifischen Geschichte des N-Worts zu befassen, reden wir jetzt über Hakenkreuze. Nichts gegen Vergleiche, aber macht hier einfach keinen Sinn, verunklart nur, statt was zu klären. Bitte einfach lassen

  22. #18
    Das war ein (historischer) Versuch der Aneignung und Umdeutung, um selbstironisch das Wort, das stigmatisiert, zu entstigmatisieren oder zumindest anders mit dem Stigma umzugehen. Gibts als Verfahren/Idee strukturell ähnlich auch in anderen Kontexten, wo es um Ohnmacht v Abwertung geht. Da gibt es aber auch schon länger eine Kritik dran, weil auch diese Verwendung reproduziert

  23. @Frank Gemein und @Matthias Dell

    Danke für die kenntnisreichen und einleuchtenden Antworten! Wieder was gelernt. :-)

  24. „das ist mehr als Haarspalterei, wenn es um den Umgang mit Zeichen geht.“
    Es ist nicht identisch, ok. Aber in Hinblick auf ein N-Wort-Verbot ist das nunmal DER Präzedenzfall.

    „…ich spreche nicht von Intention.“
    Nein? Hier schon:
    „Das war ein (historischer) Versuch der Aneignung und Umdeutung“, also begründen Sie den Gebrauch damals mit der Intention dahinter.

    Wie gesagt, die strittige Behauptung war, dass es kein _denkbares_ Szenario gäbe, in dem das Wort keine rassistische Sprachhandlung wäre. Wer rassistisch handelt, ist Rassist. Wer Rassist ist, ist ein schlechter Mensch. Das führt zu der Konsequenz, dass ein Mensch, der MLK zitiert, _automatisch_ ein schlechter Mensch ist. (Und wenn man das mit dem Reproduzieren ernst nimmt, sogar MLK selbst.)

  25. Um diesen Satz geht es:
    „Denn es ist schlicht kein Kontext denkbar, in dem das ausgesprochene N-Wort keine rassistische Sprachhandlung wäre (und es in kritischer Absicht immer wieder sagen zu müssen, ist ein Widerspruch in sich).“

    Eine „rassistische Sprachhandlung“ kann sowohl von Betroffenen, als auch von Wissenschaftlern, ausgeführt werden.
    Und natürlich ist jeder Fall demgemäß zu bewerten. Es bleibt dabei aber eine „rassistische Sprachhandlung“.
    Es wäre naiv zu glauben, Opfer von Rassismus wären immun gegen rassistisches Denken und Handeln.
    Wir reden von Jahrhunderte andauernde Machtstrukturen, die quasi von Geburt an internalisiert wurden. Von den Privilegierten ebenso wie von den Opfern.
    Natürlich ist es nicht dasselbe, wenn MLK so eine Sprachhandlung damals ausführte, oder wenn Palmer das heute tut.
    Wenn die Wissenschaft es für notwendig erachtet, das N-Wort heute zu zitieren, so muss sie das auch einordnen und begründen. Und der Grund muss valide sein. Die fortwährende Wiederholung konterkariert jeden möglichen Grund.
    Es bleibt aber eine rassistische Sprachhandlung.

    Insofern gibt es diesen, mal wieder an den Haaren herbeigezogenen, Widerspruch im Text gar nicht.
    Und das Motiv, so sehr zu insistieren, kann ich mir beim besten Willen nicht positiv herleiten.

    Ich brauche jetzt wirklich langsam das T-Shirt mit der Aufschrift „Ambiguitätstoleranz“.

  26. „Und natürlich ist jeder Fall demgemäß zu bewerten. Es bleibt dabei aber eine „rassistische Sprachhandlung“.“ Man kann also IMn rassistische (Sprach)handlungen begehen, ohne Rassist zu sein? Oder allgemeiner, diese Handlung ist in manchen (meinetwegen rein hypothetischen) Fällen ethisch erlaubt?

    „Es wäre naiv zu glauben, Opfer von Rassismus wären immun gegen rassistisches Denken und Handeln.“ Das glaube ich tatsächlich nicht, aber darauf wollte ich gar nicht hinaus, sondern darauf, dass man MLK zitieren kann, ohne rassistisch zu sein oder zu werden, oder beim jeweiligen Publikum Rassismus zu reproduzieren.

    „Natürlich ist es nicht dasselbe, wenn MLK so eine Sprachhandlung damals ausführte, oder wenn Palmer das heute tut.“ Natürlich nicht. Das wäre aber die Konsequenz, wenn man keinen „denkbare“ Kontex gelten lässt, der einen Unterschied macht: MLK und Palmer begehen dieselbe Sprachhandlung, fertig.

    „Und das Motiv, so sehr zu insistieren, kann ich mir beim besten Willen nicht positiv herleiten.“ Ihr bester Wille ist eben nicht gut genug. Ich bin halt ein Gegner von Absolut-Aussagen und toleriere Ambiguität. ;-)

  27. Ich finde, man kann rassistische/diskriminierende Worte zitieren, wenn man einen solchen Vorfall wie den Palmers schildert. Sagt sich natürlich leichter als Mensch, der Rassismus nicht ausgesetzt ist. Dennoch ist ein solches Zitat keine Reproduktion von Rassismus sondern die eines rassistischen Begriffs, der als solches Zitat keinen Rassismus darstellt.

    Das ist nun nur meine Vermutung, aber Rassismus/Rassisten verschwinden nicht, wenn Worte verschwinden. Und die latenten Vorurteilen, denen viele unterliegen, kriegt man eher durch Bildung, Erziehung und Sensibilisierung in den Griff.

  28. Dass es auch immer um „was darf man und was darf man nicht“ gehen muss.
    Ich habe das Gefühl bei vielen fehlt die nötige Empathie. Als nicht Betroffener hat man absolut keine Ahnung was dieses Wort bei Betroffenen auslösen kann.
    Ein Wort das für eine der grausamsten menschlichen Handlung steht, für eine Dehumanisierung von hunderten Millionen Menschen wenn nicht Milliarden.
    Es ist einfach unnötig dieses Wort weiter zu benutzen egal in welchem Kontext.

  29. #29
    „Dass es auch immer um „was darf man und was darf man nicht“ gehen muss.“

    Ich möchte lösen!
    Es geht ja auch gar nicht darum. Das ist ja nur ein Trick, ein Strohmann, der aus dem Hut gezogen wird, um irgendwie zu dem Ergebnis zu kommen, dass man das N-Wort dann ja doch sagen können muss.

    Es ging in dem Artikel an keiner Stelle darum, ob man es „darf“, ob MLK es „durfte“, oder Palmer. Aber ohne dieses Verbot funktioniert das Narrativ halt nicht. Das Problem muss dermaßen banalisiert werden, um das banale Gejammer der Privilegierten ( „wieso darf ich nicht mehr, wie in meiner güldenen Kindheit, N-Wort-Kuss sagen?“ ) nicht auf der Stelle implodieren zu lassen.

    Man wird jederzeit Faksimile Ausgaben fast jeglicher Literatur bekommen können. Jeder interessierte kann auch heute noch „Das abenteuerliche Herz“ von Jünger in der Originalausgabe lesen, obwohl der das Buch selber diverse Mal „zensiert“ hat.

    Wir haben, als Deutsche, Ausnahmen, die wohl begründet sind, aufgrund unserer Geschichte. Das sind wenige.

    Es geht nicht um Verbote. Es geht um Befindlichkeiten und deren Wertung. Es geht um den Eindruck, dass die Befindlichkeit einiger Weisser Menschen, wenn diese darum gebeten werden, beleidigende Begriffe nicht mehr zu benutzen, die Befindlichkeit der Menschen, die durch diese Begriffe verletzt werden, ausstechen soll.

    Und die Begründung dafür kann, nachdem alles Ablenkende beiseite geräumt wurde, unschwer als Hierarchie, als Machtstruktur enttarnt werden.
    Wer dafür dann ein anderes Wort als „Rassismus“ hat, der möge sprechen. Ich hätte keines.

  30. Zu #30
    Danke für die ausführliche Antwort!

    Ich bin einfach immer nur wieder erstaunt, was manche Menschen für (geistige) Verrenkungen hinbekommen nur um sich nicht ändern zu müsen.

    Zu Matthias Dell
    Und nochmals Danke für den tollen Artikel!

  31. Ich fände es schön wenn ich aus Diskussionen was lernen würde. Wenn aber die Frage an sich schon bewirkt dass man von der Gesinnung als Contrarion bezeichnet wird, erübrigt sich eine Diskussion. Dann sind wir woanders, bei Grabenkämpfen, Beleidigungen und wahrscheinlich aggressiven Männern mit gescheiterter und ausgleichender Beziehung, Bluthochdruck und zuviel Zeit im Internet.

    Ich finde die Diskussion wichtig. Ich finde sie gut. Ich gehe davon aus dass Palmer – soweit ich ihn kenne – gewisse rassistische Sichten hat und keine Ahnung von Diplomatie. Gut, da näher draufzuschauen.

    Ich finde es schade dass Mycroft in dieser Mini Kommentar Sektion des Internets sofort in der ersten Antwort schon eine schlechte Gesinnung untergeschoben wird. Das hat mein Interesse und mein Vertrauen in die Diskussion sofort zerstört.

  32. „Dann sind wir woanders, bei Grabenkämpfen, Beleidigungen und wahrscheinlich aggressiven Männern mit gescheiterter und ausgleichender Beziehung, Bluthochdruck und zuviel Zeit im Internet.“

    Da erkennt man natürlich sofort den gepflegten Kommunikationsstil, der vor allem auch auf haltlose Spekulationen verzichtet.

  33. Welcher Teil von: „Es geht nicht um…“ bereitet Ihnen denn die meisten Probleme?

    Lassen Sie es einfach. Dieser billige Strohmann und wieder der Versuch, das Thema über Penetranz zu steuern.

    Das ist intellektuell dermaßen unergiebig, dass ich darauf nicht mehr eingehe.

  34. „Welcher Teil von: „Es geht nicht um…“ bereitet Ihnen denn die meisten Probleme?“ Die passive Formulierung. Geht es nur Ihnen nicht um ein Verbot, oder sprechen Sie für alle der vielen harten N-Wortkritiker?

    Wenn ich das mal zusammenfassen darf, Aussagen zum N-Wort – nicht nur von Ihnen – waren:
    – das N-Wort ist rassistisch
    – auch, wer das N-Wort verwendet, handelt bzw. ist damit rassistisch
    – auch, wer einen Rassisten damit nur zitiert
    – auch, wer einen Antirassisten damit zitiert
    – es gibt keinen Kontext, der eine Ausnahme darstellt
    – auch, wer darüber nachdenkt, ob es doch „denkbare“ Ausnahmen geben könnte, ist rassistisch
    und jetzt anscheinend:
    – wir N-Wort-Kritiker wollen nicht, dass Rassismus sanktioniert wird, und sind _gegen_ ein Verbot? Gebe ich das insoweit richtig wieder? Oder gilt diese Konsequenz nur für Sie? Falls noch andere N-Wort-Kritiker mitlesen, Ihre Antwort auf die Frage würde mich auch interessieren.

    (Wenn es _nur_ um „Befindlichkeiten“ ginge, wäre die Lösung, Triggerwarnungen anzubringen, wie das bei anderen Wörten oder Themen ja auch gemacht wird, wenn auch leider nicht immer konsequent.)

  35. @33

    Das ist ja der Punkt und der Sinn des Abschnitts: „Haltlose Spekulationen“. Ob Blutdruck, ob Contrarion. Die Methode ist die Gleiche. Einmal als billige Polemik gegen alle und niemanden. Einmal als Argument und zur Lagerbildung. Für eine der typischen 50/50 Diskussionen im Internet.

  36. #37
    Erkennt man vor allem daran, dass jeder konkrete Bezug zum Thema vermieden wird … so in etwa wie bei Ihren Kommentaren?

    #36
    „Wenn ich das mal zusammenfassen darf …“

    Nein.

  37. „Das Grimm’sche Wörterbuch datiert den Eingang des N-Worts in die deutsche Sprache aufs 18. Jahrhundert – die Zeit, in der das weiße Europa den Menschen als Subjekt entdeckte. Und folglich einen Begriff brauchte, um nicht-weiße Menschen vom betörenden Emanzipationsprojekt der Aufklärung auszuschließen.“
    Vielleicht lag der Eingang auch schlicht daran, ein Wort für ein neu aufgetretenes Phänomen (die vermehrte Erwähnung Schwarzer v. a. im Kontext Nord-/Südamerika) zu finden. Das ältere „M-Wort“ (Mohr) ersetzte es dann weitgehend (obwohl das der Exklusion doch genauso hätte dienen können und heute auch als rassistisch gilt).

  38. „#36
    „Wenn ich das mal zusammenfassen darf …“

    Nein.“
    Sie vermeiden also jeden konkreten Bezug aufs Thema.

  39. Zu #36
    ich bin gegen ein Verbot. Wann waren Verbote je sinnvoll.
    Wenn das Wort in Filmen, Dokumentationen oder so vorkommt, kann man ja eine Trigger Warnung anbringen und es in entsprechenden Kontext bringen.
    Aber wenn das Wort bei irgendwelchen Auftritten mit Publikum verwendet wird, haben Betroffene keine Wahl ob die es hören möchten oder nicht.

    Und es gibt doch, außer im geschichtlichen Kontext eben die genannten Dokus oder Lehrfilme, keine Notwendigkeit dieses Wort auszusprechen.

  40. #40
    Ich verweigere es, herbei phantasierte Bezüge, die der Text nicht hergibt, zu diskutieren. Das Warum habe ich erklärt.
    Ansonsten haben Sie nichts mitzuteilen und das langweilt.

  41. „Ich verweigere es, herbei phantasierte Bezüge, die der Text nicht hergibt, zu diskutieren.“
    Das sind Bezüge, die man nicht großartig herbeiphantasieren muss. Nachdem es sonst nur um den Rassismus ging, soll es plötzlich um „Befindlichkeiten“ gehen. Es ist nicht meine Schuld, wenn das mehr nach „die Torpfosten verschieben “ aussieht als alles andere.
    „Das Warum habe ich erklärt.“
    Die Erklärung halte ich für eine Ausrede.
    „Ansonsten haben Sie nichts mitzuteilen und das langweilt.“
    Ich wüsste nicht, dass ich zu Ihrer Unterhaltung da bin.

  42. Und wer hat, so wie Sie nervtötend ohne Unterlass zu Verboten, von Ihnen erwartet, dass Sie sich zu Befindlichkeiten äußern?

    Lassen Sie es. Macht eh keinen Sinn.

  43. „Und wer hat, so wie Sie nervtötend ohne Unterlass zu Verboten, von Ihnen erwartet, dass Sie sich zu Befindlichkeiten äußern?“
    Ich kann mich zu beiden äußern, wer hindert mich?
    Wenn man das N-Wort derartig hart kritisiert, wie das nicht nur Ihrerseits getan wird, ist ein Verbot die logische Konsequenz. Und ehrlich gesagt, meinetwegen, aber dann wird eben genau diese Diskussion geführt werden, ob und welche Ausnahmen gelten sollen, weil Rechtsstaat und Demokratie nunmal so funktionieren.

    Wenn es nur um Befindlichkeiten geht, dann ist der Umgang damit, wie bereits angerissen, die Triggerwarnung. So, wie man Kinder und Menschen mit PTBS von bestimmten anderen Themen und Wörtern fernhält, werden auch diese Wörter nicht an beliebigen Orten verwendet. Die Schülerin kann mit Verweis auf ihre Vorbelastung darum bitten, dass bestimmte Texte nicht ihn ihrem Kurs behandelt werden, die Lehrerin muss sich nicht als Rassistin beschimpfen lassen, weil sie einen berühmten Antirassisten behandelt. Aber damit wären denkbare Kontexte, um solche Wörter doch zu verwenden, ja im Umkehrschluss definiert, was ja ausdrücklich bestritten wurde. Also geht es um Befindlichkeiten oder um Verbote?

    „Lassen Sie es. Macht eh keinen Sinn.“ Was heißt schon „Sinn“?

  44. Ein wohltuender Kommentar.
    Und wenn Frank Gemein mitdiskutiert ist, lerne ich immer wieder dazu.

  45. #45
    Eben ganz genau so ist es nicht. Ein Verbot soll einzig und allein von Ihnen herbei schwabuliert werden, weil Sie damit die Kritik diskreditieren wollen.
    Verbieten aber der Artikelschreiber und die Kommentatoren das Wort gar nicht, ist Ihr Ziel nicht erreicht.
    Man kann ein Wort stark kritisieren, man kann erwarten, dass es nur für ganz bestimmte ( wissenschaftliche, historische, kulturelle ) Kontexte- und dann möglichst kommentiert verwendet wird, ohne es komplett zu verbieten.
    NS / Holocaust Begriffe sind da eine verständliche Ausnahme in diesem Land. Vergleiche verbieten sich.

    Ihre Blödelei ist ohne Verbot gegenstandslos, deshalb wollen Sie es anderen unterschieben. Ein typischer Mycroft Strohmann.

    Lassen Sie mich gefälligst mit dieser Aushilfsrhetorik zukünftig in Ruhe.

  46. „Wie gesagt, die strittige Behauptung war, dass es kein _denkbares_ Szenario gäbe, in dem das Wort keine rassistische Sprachhandlung wäre. Wer rassistisch handelt, ist Rassist. Wer Rassist ist, ist ein schlechter Mensch. Das führt zu der Konsequenz, dass ein Mensch, der MLK zitiert, _automatisch_ ein schlechter Mensch ist. (Und wenn man das mit dem Reproduzieren ernst nimmt, sogar MLK selbst.)“

    Die Methode Mycroft:

    Ich stelle mal die Gegenfrage:
    Wenn Aktenzeichen XY eine Vergewaltigung nachstellt, wird die Vergewaltigung dadurch nicht mehr zu einer zutiefst verwerflichen Straftat? Braucht es nicht die Kontextualisierung und die unzweifelhafte Sicherheit eines anerkannten Motivs, um diese Darstellung tolerabel zu machen?

    Wer eine Vergewaltigung nachstellt, ist kein Vergewaltiger, so wenig wie ein MLK Rezitator durch Rezitation ein Rassist ist.
    Was für eine idiotische Behauptung. Ebenso idiotisch wie die Annahme, die Sprachhandlung würde dadurch, insbesondere für die, die es meint, rein gewaschen. Es ist immer eine Zumutung für Betroffene. Und denen schulden wir es, verdammt gute Gründe für diese Zumutung zu haben.

    Sie suchen verzweifelt nach dieser einen Möglichkeit, das N-Wort in selig machender Unschuld zu benutzen.
    Das Motiv ist kaum verbrämt.

  47. „Ein Verbot soll einzig und allein von Ihnen herbei schwabuliert werden, weil Sie damit die Kritik diskreditieren wollen.“ Falls das mein Motiv wäre, würde ich das anders machen. Kritik an Atomkraft wird nicht dadurch diskreditiert, dass man Atomkraft abschaffen will. Kritik an der Todesstrafe wird nicht dadurch diskreditiert, dass man die Todesstrafe abschaffen wird. Kritik an Alkohol, Tabak, Diesel, … Natürlich wird auch N-Wort-Kritik durch eine N-Wort-Verbotsforderung nicht diskreditiert. Wenn Sie persönlich der Ansicht sind, dass N-Wörter nicht so schädlich seien, dass ein Verbot gerechtfertigt wäre, ok. Was spricht denn gegen ein Verbot?

    „Ich stelle mal die Gegenfrage:
    Wenn Aktenzeichen XY eine Vergewaltigung nachstellt, wird die Vergewaltigung dadurch nicht mehr zu einer zutiefst verwerflichen Straftat?“ Zunächst einmal: Aktenzeichen XY ist beim eigentlichen Tathergang ziemlich zurückhaltend, aber es gibt Menschen, die True-Crime-Formate grundsätzlich kritisieren, weil die Verbrechen verharmlosen, normalisieren und/oder Sympathie mit dem Täter erzeugen (können). Ich bin zwar der Ansicht, dass Aktenzeichen XY das macht, _weil_ das ein zutiefst verwerfliches Verbrechen ist und man den Täter ermitteln und bestrafen will, aber nur so als Theorie.

    „Braucht es nicht die Kontextualisierung und die unzweifelhafte Sicherheit eines anerkannten Motivs, um diese Darstellung tolerabel zu machen?“ Diese Sicherheit gibt es nicht. Es gibt wie gesagt Menschen, die das Motiv nicht anerkennen. Außerdem gibt es Menschen mit PTBS, die das Motiv zwar anerkennen, für die solche Szenen aber trotzdem nicht tolerabel sind, weil das ihr Trigger ist. Und zwar nicht als Redensart, sondern das sind die Menschen, für die es Triggerwarnungen gibt.

    „Wer eine Vergewaltigung nachstellt, ist kein Vergewaltiger, so wenig wie ein MLK Rezitator durch Rezitation ein Rassist ist.
    Was für eine idiotische Behauptung.“ Wer eine Vergewaltigung nachstellt, ist jetzt doch ein Vergewaltiger?

    „Es ist immer eine Zumutung für Betroffene. Und denen schulden wir es, verdammt gute Gründe für diese Zumutung zu haben.“ Bei Aktenzeichen XY ist der Grund Verbrechensbekämpfung, bei der Lehrerin Antirassismus. Dass die bei einem sensiblen Thema (wie Rassismus, Sexualität, Tod und Sterben, Gewalt etc.) nicht vorher fragt, ob damit alle klarkämen, macht sie vllt zu einer schlechten Pädagogin, aber nicht zwangsläufig zu einem schlechten Menschen.

    „Das Motiv ist kaum verbrämt.“ Ja, lassen Sie sich nichts einreden – wer immer Ihnen widerspricht, ist böse.

  48. Es geht hier nicht um Verbote, so sehr Sie das wünschen und Sie sollten aufhören mit Ihrer Selbstüberschätzung.
    Ihre Methode ist lächerlich unterkomplex.

    Unser Miteinander wird, jenseits von Verboten, noch durch viele andere Mechanismen reguliert. Common Sense, Rücksicht,
    Verständnis, Abwägung, um nur einige zu nennen. Sie haben nur auf das „Verbot“ eine Antwort, also wollen Sie andere in das Thema drängen. Ähnliches versuchen Sie andauernd, weshalb ich mittlerweile kaum noch versuche auf Ihre Beiträge zu antworten. Es ist ohne jeden geistigen Nährwert, was Sie da abliefern.

  49. „Es geht hier nicht um Verbote, so sehr Sie das wünschen und Sie sollten aufhören mit Ihrer Selbstüberschätzung.“
    Es geht _Ihnen_ scheinbar nicht um ein Verbot, aber Sie sind ja nicht der einzige N-Wort-Kritiker oder -Gegner. Unter den vielen Menschen, die es ablehnen, wird es solche geben, denen es um ein N-Wortverbot geht. Was ja legitim ist.

    „Unser Miteinander wird, jenseits von Verboten, noch durch viele andere Mechanismen reguliert.“ Die teilweise völlig willkürlich sind, aber ja…

    „Common Sense, Rücksicht, Verständnis, Abwägung, um nur einige zu nennen.“ Offenbar funktioniert das ja nur bedingt. Aber gut, Sie sind also gegen ein N-Wort-Verbot und wollen das Wort mit Rücksicht und Verständnis bekämpfen. Dazu muss ich Ihnen leider sagen, dass Sie dafür nicht die nötigen sozialen Skills haben.

    „Sie haben nur auf das „Verbot“ eine Antwort, also wollen Sie andere in das Thema drängen.“ Niemand ist gezwungen, für ein Verbot zu sein. Oder jedenfalls nicht von mir.

    „Ähnliches versuchen Sie andauernd, weshalb ich mittlerweile kaum noch versuche auf Ihre Beiträge zu antworten.“ Ja, das merkt man.

    „Es ist ohne jeden geistigen Nährwert, was Sie da abliefern.“ Kennen Sie die 8. Regel des Satanismus?

  50. Ich fänd‘ ein N-Wort-Verbot inzwischen ganz gut, dann würde man sich hoffentlich wenigstens diese sophistischen Einlassungen a la „aber wenn dann jemand im Mondschein MLK zitierend sagt, er sei Antirassist, weswegen er dieses Wort nicht sagen würde, aber es rutscht ihm raus, würden Sie ihn dann auch so fies angehen? Sehen Sie, wie inkonsequent, also geht‘s alles gar nicht!“ sparen.

  51. #25
    Mir isses eigentlich zu kindisch und trollig, was Sie sich hier zurechtbehaupten:
    „Aber in Hinblick auf ein N-Wort-Verbot ist das nunmal DER Präzedenzfall.“
    Wo steht das? Totaler Unsinn, hilft null weiter. N-Wort ist ein Präzedenzfall, wenn Sie so wollen, oder zumindest eine sehr spezifische Geschichte, und das einfachste ist, wenn man kein schlechter Mensch sein will, einfach keiner zu sein. Sie können MLK zitieren, aber die Frage, die man sich stellen sollte, wann/wozu. Was Palmer in dem Video von der Konferenz macht, ist was anderes. Und darum geht es

  52. #53:
    „@Mycroft, Frank Gemein: Vielleicht lässt sich ein anderer Ort finden, um das auszufechten?“
    Wer auch immer bewahre!

    Ich bemühe mich aber wieder den Herrn zu ignorieren.
    Entschuldigung.

  53. „Wo steht das? Totaler Unsinn, hilft null weiter. N-Wort ist ein Präzedenzfall, wenn Sie so wollen…“ Ich sprach von einem _Verbot_, und dafür gibt es in D. keinen anderen auch nur ansatzweise vergleichbaren Fall, ergo ist es hierzu ein Präzendenzfall, und ich fühle mich nicht verpflichtet, meine Argumente so zu beschränken, wie meine Mitdiskutanten das gerne hätten.
    Aber da hier niemand außer Mr Re das N-Wort verbieten will, ist das Thema ja durch.
    „…oder zumindest eine sehr spezifische Geschichte…“, schon, aber zumindest in D. wurde Sklaverei nicht _damit_ „begründet“. Das merkt man daran, dass man die Leibeigenschaft von Deutschen 1833 abschaffte, und Sklavenhandel 1837.
    Ansonsten ja, Palmer hat MLK nicht zitiert. Palmer will provozieren – was ja geklappt hat – um sich zu profilieren – was nicht geklappt hat. Tut mir auch nicht leid.

  54. #59
    Wo schreibe ich was von einem Verbot? Es geht allein um ein Bewusstsein für die Geschichte, aus dem heraus sich eben nicht das behaupten lässt, was Palmer mit Astrid Lindgren sagen will. Es wird alles nicht weniger schief, wenn Sie mir nebenbei Sachen unterjubeln, die ich nicht behauptet habe

  55. #60
    Ich habe nirgends geschrieben, dass Sie von einem Verbot gesprochen hätten. Ich bin bloß der Ansicht, dass Ihre Argumente, wenn man konsequent ist, ein Verbot rechtfertigen. Nicht unbedingt wegen des richtigen oder falschen historischen Bewusstseins, sondern um die Notwendigkeit zu erzeugen, zu reflektieren, „wann/wozu man MLK zitiert.“

  56. #61
    Sorry, aber lesen Sie eigentlich, was Sie da schreiben – Sie unterstellen mir auch dann noch ein Verbot, wenn Sie zugestehen, dass ich das gar nicht geschrieben habe. Wie soll man da etwas diskutieren, wenn bei Ihnen „Nachdenken/Sich etwas bewusst machen“ das gleiche ist wie ein „Verbot“? Wozu gibt es verschiedene Wörter in der Sprache, wenn die bei Ihnen alle das gleiche bedeuten?

  57. 1. Eine Verbotsforderung Ihrerseits würde Ihr Anliegen aus meiner Sicht nicht deligitimieren, aber selbst, wenn:

    2. Dass Sie persönlich gegen ein Verbot sind, beweist nicht, dass niemand gegen ein Verbot ist, aber dessenungeachtet:

    3. Ja, Wörter haben tatsächlich Bedeutung. Sie schreiben oben, dass Sie, wenn ich MLK zitieren würde – einen der bekanntesten Antirassisten der Geschichte – mir _nicht_ automatisch unterstellen würden, ich täte das aus antirassistischen Gründen, sondern es bliebe „die Frage, die man sich stellen sollte, wann/wozu“.
    Wenn jemand die antirassistischen Argumente eines Antirassisten wiedergibt, soll sich sie oder er also trotzdem Rassismus unterstellen lassen, aber wenn Sie Argumente bringen, die man für die Forderung eines N-Wort-Verbotes 1:1 übernehmen könnte, verwahren Sie sich gegen die deutlich harmlosere Unterstellung, Sie wären etwa für ein Verbot? Ok, das überzeugt mich, Sie haben gewonnen.

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