„Twitter Blue“

Deutsche Medienhäuser wollen nicht für Twitter-Haken zahlen

Verifizierungs-Logo von twitter mit Euro-Zeichen anstelle eines Hakens
Montage: Übermedien

Wer bei Twitter den Haken behalten will, der einen Account bislang als „echt“ ausgewiesen hat, muss dafür künftig bezahlen. Die Preise für Organisationen sind dabei um ein Vielfaches höher als die für Einzelpersonen: in Deutschland über 1000 Euro monatlich. Für Medien stellt sich die Frage: Lohnt sich das? Was bedeutet es, nicht mehr als verifiziert markiert zu sein? Wir haben bei deutschen Medienunternehmen nachgefragt.


Elon Musk hat das Verifizierungsverfahren bei Twitter umgestellt. Seit kurzem können nicht mehr nur namhafte und von Twitter überprüfte Accounts in dem Sozialen Netzwerk einen „blauen Haken“ hinter dem Namen bekommen. Nun herrscht dort Chaos: Wer wirklich ein als authentisch ausgewiesener Nutzer ist und wer den „blauen Haken“ nur hat, weil er dafür bezahlt, ist für User in den allermeisten Fällen nicht mehr ersichtlich1)Bei User:innen wie mir, die den Haken bereits im klassischen Verifizierungsprozess erhalten haben, erfährt man auf Twitter dasselbe wie bei „Twitter Blue“-Abonnentinnen: „Dieser Account ist verifiziert, weil er Twitter Blue abonniert hat oder weil er nach dem alten Verfahren verifiziert wurde.“ Allerdings gibt es, zumindest noch, offenbar eine Möglichkeit, den Unterschied zwischen bezahlten und durch klassische Verifizierung erworbene Häkchen auszulesen: mit Browser-Erweiterungen wie „Eight Dollars“..

Die Sache hat einen weiteren Haken: Musk will von allen Geld sehen – auch von Accounts, die schon vorher verifiziert waren.

Interaktionsfeld für das "Twitter Blue"-Abonnement, das verifizierten Nutzerinnen anbietet, den Haken behalten zu können, wenn sie dafür zahlen.
Twitter macht verifizierten Nutzer:innen ein Angebot, das man ablehnen kann: Bezahle uns – oder das Häkchen verschwindet!Screenshot: Twitter

 
Und zwar nicht nur eine Hand voll Dollar von einzelnen Personen: Organisationen und Unternehmen sollen für ihr Verifikations-Zeichen gar ein Abonnement für über 1130,50 Euro im Monat abschließen, verknüpfte Accounts sollen pro Stück weitere 59,50 Euro monatlich kosten.2) Ausnahmen will Twitter dpa zufolge nur für die größten Werbekunden und die 10.000 Organisationen mit den meisten Followern machen.. All diese Accounts sollen dann mit einem goldenen Zeichen versehen werden. Wer nicht zahlt, soll das Statussymbol und einige Funktionen einbüßen und muss außerdem geringere Reichweiten befürchten.

Damit wirbt Twitter für "Blue":
"Ranking-Boost in Antworten und Suche
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Längere Videos posten und Videos mit 1080 P hochladen
Alle bestehenden Blue-Funktionen wie Tweet-Bearbeitung, Lesezeichenordner und vorzeitiger Zugriff auf neue Funktionen
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Boost für Schotter: Früher nannte man so etwas „Werbung“. Screenshot: Twitter

 
Vor allem aber ist der eigene Account künftig nicht mehr zweifelsfrei als authentisch zu erkennen. Für Medienunternehmen ist das ein Problem. In den USA haben dem CNN-Journalisten Oliver Darcy zufolge einige Häuser bereits kommuniziert, nicht zahlen zu wollen: „New York Times“, „Buzzfeed“ oder „Washington Post“ etwa. Die „Los Angeles Times“ begründet das damit, dass die „Verifizierung keine Autorität oder Glaubwürdigkeit mehr herstellt“. Und „Buzzfeed“ begründet die Entscheidung mit „mehreren Gründen“, aber einer überwiege alle:

„Ein blaues Häkchen bedeutet nicht mehr, dass das Handle ‚verifiziert‘ ist.“

Aber wie sieht es mit den Medien hierzulande aus? Wir haben „Zeit“, „Spiegel“, die Axel Springer SE, die Funke Mediengruppe, Hubert Burda Media, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ), die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ), die ARD, das ZDF, die Deutsche Welle, ProSiebenSat.1 Media, RTL, „Jung&naiv“, „Correctiv“, „Vice“, netzpolitik.org und die Deutsche Presse-Agentur (dpa) gefragt.

Wer will zahlen, wer nicht – und warum?

Keines der Medienunternehmen, die unsere Fragen beantwortet haben, plant derzeit, insgesamt oder für einzelne Personen im Unternehmen „Twitter Blue“ zu abonnieren.

Manche Reaktionen sind knapp. Für die Sender ProSieben, Sat.1, ProSieben Maxx und Sat.1 Gold lautet die Antwort auf die Frage, ob man plane, für redaktionelle Twitter-Accounts das „Twitter Blue“-Abonnement abzuschließen oder dies bereits getan habe:

„Nein und nein.“

Auch „Correctiv“ antwortet schlicht:

„Nein, das planen wir nicht. Wir sehen keine Vorteile für uns und unser Ziel, alle Menschen zu erreichen.“

Und die ARD, die auf unsere Anfrage an mehrere Landesrundfunkanstalten übergreifend antwortet?

„Wir planen aktuell nicht, dort kostenpflichtige Abonnements abzuschließen und haben das bisher auch nicht getan.“

Ähnlich sieht es bei der dpa aus:

„Nein, weder haben wir das bisher getan noch planen wir das derzeit. Hauptgrund ist, dass wir darin aktuell keinen Mehrwert für unsere redaktionelle Arbeit sehen.“

Auch für dpa-Mitarbeiter:innen sei die „Twitter Blue“-Finanzierung aus dem genannten Grund nicht geplant.

In einigen anderen Antworten schwingt ein Misstrauen darüber mit, ob es denn überhaupt bei dem angekündigten Plan Twitters bleibt – und welche Auswirkungen dieser am Ende haben wird. Das ZDF etwa „plant aktuell nicht“, für Verifizierungs-Abzeichen bei Twitter zu bezahlen. Und schiebt hinterher: „Die Entwicklung von Twitter erscheint uns nach wie vor sehr unübersichtlich.“

Die FAZ antwortet:

„Wir beobachten die Veränderungen bei Twitter genau, warten aber noch ab, wie sich die Situation entwickeln wird. Einen Handlungsbedarf sehen wir aktuell noch nicht. Wir planen nicht, für eine Verifizierung unserer Twitter-Accounts oder die unserer Redakteure zu bezahlen.“

Beim „Spiegel“ sei eine derartige Kostenübernahme ebenfalls „derzeit nicht geplant“. Auch habe man entschieden, „zu diesem Zeitpunkt“ nicht „für dieses ‚Abo-Siegel‘ zu zahlen“:

„Der Haken steht nicht länger für Authentizität und Glaubwürdigkeit und hat damit seine publizistische Relevanz verloren.“

RTL schreibt:

„Wir beobachten die Geschehnisse rund um das neue Verifizierungsmodell von Twitter aufmerksam. Durch unsere starken Marken, die Größe unserer Twitter-Kanäle sowie die tägliche Präsenz unserer Hashtags in den Trends sehen wir die Abhängigkeit von den angekündigten Änderungen als gering an. Wir haben uns deswegen entschieden, vorerst nicht für Twitter Blue zu zahlen.“

Von der Axel Springer SE – wir hatten jeweils bei „Bild“ und „Welt“ angefragt – heißt es:

„Jede Medienmarke von Axel Springer entscheidet eigenständig, ob die Verifizierung auf Social Media Plattformen einen Mehrwert für sie oder ihre Nutzer bietet. Das könnte beispielsweise der Fall sein, wenn durch eine Verifizierung relevante Zielgruppen eine Medienmarke als vertrauenswürdige Quelle wahrnehmen würden. Die Entscheidung kann je nach Land und Medienmarke unterschiedlich ausfallen.“

Das Unternehmen teilt aber auch mit:

„Gegenwärtig haben alle Medienmarken von Axel Springer signalisiert, dass sie in einer bezahlten Verifizierung auf Twitter keinen Mehrwert für sich oder ihre Nutzer sehen, weder was die goldenen Haken für Unternehmen, noch die blauen Haken für individuelle Accounts betrifft. Das gleiche gilt für das Unternehmen Axel Springer. Ob die Journalistinnen und Journalisten bei Axel Springer für blaue Haken auf ihren individuellen Accounts bezahlen wollen, bleibt ihnen selbstverständlich selbst überlassen. Die Kosten werden vom Unternehmen nicht erstattet. „

Deutlich formuliert es die Redaktion von netzpolitik.org:

„Nein, wir haben das nicht getan und werden das auch ganz sicher nicht tun. Wir sehen keinen Sinn darin, einen blauen Haken zu erwerben, weil die Verifizierung mit den Plänen von Musk wertlos wird. Wer in Zukunft auf Twitter einen Account mit Haken sieht, bekommt keine Aussage mehr über Glaubwürdigkeit oder verifizierte Identitäten. Es sagt nur noch aus, dass jemand dafür Geld bezahlt hat. Was die Reichweite angeht: Wir haben bisher nicht für Reichweite auf Twitter bezahlt und werden es auch in Zukunft nicht tun.“

Auch für Mitarbeiter:innen werde man „Twitter Blue“ aus denselben Gründen „ganz sicher nicht“ bezahlen.

„Abgesehen davon würden unsere Mitarbeitenden vermutlich lieber in eine Eistonne steigen, als sich dort mit einem bezahlten Twitter-Blue-Haken sehen zu lassen.“

Welche Auswirkungen erwarten die Medien?

Die Entscheidung gegen ein Abonnement ist durchaus mit Risiken verbunden: Womöglich verzichtet man auf Reichweiten-Schübe und wird als Nachrichtenquelle nicht mehr wahr- oder ernstgenommen, wenn man ohne Haken dasteht. Wir haben deshalb gefragt: „Welche Auswirkungen auf den oder die Twitter-Accounts Ihres Medienunternehmens erwarten Sie, wenn die klassische Verifizierung nicht mehr gilt?“

Vom „Spiegel“ heißt es selbstbewusst:

„Die Auswirkungen auf die Reichweiten und die Sichtbarkeit unserer Tweets werden sich zeigen. Mit über drei Millionen Follower:innen allein auf dem Haupt-Account sehen wir der Änderung aber gelassen entgegen.“

Auch netzpolitik.org mit etwas mehr als 50.000 Followern bei Twitter gibt sich gelassen:

„Wir haben in den vergangenen Monaten gelernt, möglichst wenige Erwartungen zu haben, was Twitter angeht. Wir beobachten zwar, ob und wie sich das auf unsere Reichweite auswirken wird, aber erwarten keine erheblichen Veränderungen.“

„Correctiv“ schreibt, man erwarte „keine relevanten Auswirkungen“, und dpa führt aus:

„Für uns als B2B-Unternehmen und Dienstleister der gesamten Medien- und Kommunikationsbranche hat die eigene Twitterpräsenz keine herausragende unternehmerische Bedeutung. Es blieben uns viele andere Wege, die Werte einer Nachrichtenagentur publik und unsere Arbeit transparent zu machen, auf besondere Dienste, Veranstaltungen, Produkte und Projekte der dpa hinzuweisen, mit bestehenden Kunden in Kontakt zu bleiben oder mit potenziellen Neukunden in Kontakt zu treten. Und ob mit oder ohne Haken: Wir bleiben mit unseren Accounts auf Twitter ansprechbar auch für Fragen, Hinweise und Kritik von Menschen außerhalb unserer Kundenwelt.“

Wie bewerten die Medienunternehmen die Umstellung hin zu einem Bezahlmodell?

Auf diese Frage antworten die wenigsten Unternehmen. netzpolitik.org bietet zwei Varianten an. Eine kurze Antwort (in Anspielung auf den Umgang Twitters mit Presseanfragen):

💩

Und eine Langfassung:

„Blaue Haken bei Twitter standen mal dafür, dass hinter einem Account mit hoher Wahrscheinlichkeit die Person oder Institution steht, für die sich der Account ausgibt. Das hat geholfen, sich in der unübersichtlichen digitalen Öffentlichkeit zurechtzufinden. Dass Twitter dieses Mittel auf Profitgründen entwertet, macht die Plattform nochmal unattraktiver, als sie es in den letzten Monaten ohnehin schon wurde.“

Auch dpa sieht die Umstellung kritisch:

„Zumindest die Twitter-Blue-Variante des Bezahlmodells ist nicht mit einem validen Verifizierungsprozess verknüpft. Die weißen Haken auf blauem Grund büßen ihre Bedeutung als verlässliches Verifizierungskennzeichen ein. Das macht die Recherche schwieriger und aufwendiger und Twitter insgesamt anfälliger für Fakes und andere Manipulationen.“

Für „Correctiv“ macht „das Bezahlmodell die Plattform leider nicht attraktiver“.

Das ZDF hingegen scheut eine Bewertung: „[…] dafür muss klarer werden, wie sich die Lage bei Twitter entwickelt.“

Noch ohne Entscheidung

Einige Medienhäuser haben sich noch nicht entschieden, wie sie mit „Twitter Blue“ umgehen wollen. Im Hintergrund verweisen manche Sprecher:innen dabei darauf, dass man nicht wisse, ob Twitter Konzept und Preise wie schon Ende vergangenen Jahres gleich wieder umschmeißt. Die „Zeit“ bittet um Verständnis, dass man „zu dem Thema derzeit kein Statement abgeben“ möchte. Gar keine Antworten erhalten wir von „Vice“. Und von „Jung & naiv“, das zumindest ausweislich des Add-Ons „Eight Dollars“ derzeit für „Twitter Blue“ zahlt.

Screenshot: Twitter

Nachtrag 06.04.2023, 19:00: Nachträglich hat auch „Jung & naiv“ unsere Fragen beantwortet. Man zahle für „Twitter Blue“, auch für Mitarbeiter:innen-Accounts. „Die Vorteile mit Verified überwiegen bei uns, insbesondere weil wir Videoclips mit einer Länge von mehr als 2:20 min teilen können“. Man erwarte „eingeschränkte Sichtbarkeit der Tweets“, wenn die klassische Verifizierung nicht mehr gilt. Die Umstellung des Verifizierungs-Prozesses bewertet „Jung & naiv“ als „bitter und der Monetarisierungslogik von Elon Musk geschuldet. Dass man bei verifizierten Accounts sonst von ‚echten‘ Menschen und Organisationen ausgehen konnten, ist jetzt passé“.

Noch nicht festlegen wollen sich vier der angefragten Medienhäuser: die Deutsche Welle, Burda, Funke und die „Süddeutsche Zeitung“. Die SZ antwortet, man wolle beobachten „wie die Verifizierungsrichtlinien bei Twitter zukünftig gehandhabt werden“, „um dann über das weitere Vorgehen zu entscheiden“. Derzeit habe der SZ-Hauptaccount einen goldenen Haken.

Von blau zu gold

Auch das ZDF verweist auf ein solches „goldenes Häkchen“, wie es in der Antwort des Senders heißt. Dieser stand bisher für von „Twitter verifizierte Organisationen“. Kostenlos wird es diesen Haken künftig wohl nur noch für die größten Accounts weltweit geben.

Für die goldenen Abzeichen (und ebenfalls für graue Abzeichen von Regierungen und Behörden) sollen Twitter zufolge klare Verifizierungs-Mechanismen gelten. Würde das nicht tatsächlich helfen, als Medienunternehmen klar identifizierbar zu sein?

Das kann durchaus sein. Nur zeigt die jüngere Vergangenheit, dass Twitter der tatsächlichen Verifizierung keine so große Bedeutung beimisst wie früher. Bis zur Übernahme von Musk und dem Ausrollen von „Twitter Blue“ musste man für das Abzeichen noch (auch im Vergleich zu anderen Sozialen Netzwerken) relativ genau überprüft werden. Als Journalist musste man etwa auf der Seite seines Arbeitgebers namentlich und mit dem Twitter-Account verlinkt abgebildet sein. Und ein Foto eines amtlichen Ausweises hochladen. Mit den seit Ende vergangenen Jahres kaufbaren „blauen Haken“ fiel ein solcher Verifizierungsprozess weg, es mehrten sich satirische und andere, mitunter missbräuchliche Fake-Accounts mit Haken. Ob Twitter bei den goldenen Abzeichen wieder genauer hinsieht?

Das grundsätzliche Problem ist aber, dass es keine einheitliche Logik mehr gibt, mit der User:innen Verifikations-Symbolen einen Wert beimessen können: Hat ein Account keinen Haken, weil er nicht seriös ist – oder weil der Betreiber nicht für den Haken bezahlen will? Die Umstellung könnte einen größeren Wandel in der Wahrnehmung von Medien-Accounts mit sich bringen.

Es ist jedenfalls zu vermuten, dass auch die „Gold“-Abzeichen, ob bezahlt oder nicht, derzeit noch keinen vollständigen Verifizierungsprozess bedeuten, wie aus der Antwort der ARD hervorgeht:

„Einigen Accounts der ARD hat Twitter eigenständig, ohne jegliche Information, ohne nachvollziehbare Kriterien und ohne Zahlung einen goldenen Haken (‚Verified Organization‘) gegeben.“

Fußnoten

Fußnoten
1 Bei User:innen wie mir, die den Haken bereits im klassischen Verifizierungsprozess erhalten haben, erfährt man auf Twitter dasselbe wie bei „Twitter Blue“-Abonnentinnen: „Dieser Account ist verifiziert, weil er Twitter Blue abonniert hat oder weil er nach dem alten Verfahren verifiziert wurde.“ Allerdings gibt es, zumindest noch, offenbar eine Möglichkeit, den Unterschied zwischen bezahlten und durch klassische Verifizierung erworbene Häkchen auszulesen: mit Browser-Erweiterungen wie „Eight Dollars“.
2 Ausnahmen will Twitter dpa zufolge nur für die größten Werbekunden und die 10.000 Organisationen mit den meisten Followern machen.

6 Kommentare

  1. Es nervt: Mein Arbeitgeber hat einen Twitter-Kanal mit rund 15.000 Followern (vor Musks Übernahme waren es noch 1.000 mehr). Eigentlich würden wir uns gerne von Twitter zurückziehen, aber das können wir unserer Reichweite nicht antun – dem parallel aufgebauten Mastodon-Kanal folgen gerade mal 600 Leute; und das ist kein Ersatz, auch wenn es dort relativ zügig nach oben geht.

    Mit der neuen Häkchen-Politik wird die Situation noch komplizierter: Die 1.000 Euro im Monat können wir uns als Non-Profit-Organsation nicht leisten (selbst wenn wir wollten) – ohne Häkchen dürfte die Reichweite aber demnächst kollabieren. Und wenn sie dann dauerhaft im Keller bleibt, lohnt sich Twitter für uns vielleicht irgendwann doch nicht mehr.

    Möglich, dass es vielen mittelgroßen Kanälen ähnlich ergeht und Musk sich mit dieser Aktion ins eigene Fleisch schneidet. Gönnen würde ich es ihm.

  2. Ein blauer Haken steht also für die Glaubwürdigkeit, z.B., von Bild oder Spiegel ?
    Soso,,,,,

  3. Um das mal für mich verständlich zusammen zu fassen:
    Ein kostenloses und etabliertes Werkzeug zur besseren Verifizierung von Twitter-Accounts ( sicher nicht absolut narrensicher, aber zumindest so akzeptiert, dass auch große Werbekunden sich darauf verlassen konnten ), wurde, im Zuge einer proklamierten „Befreiung Twitters“ zu einem Bezahl Accessoire, welches bessere Reichweiten und auch andere Bevorzugungen der Twitter Algorithmen käuflich macht, aber dafür/mit auch das Verifizierungsfeature pulverisiert.
    Und die Medien stehen jetzt vor einer „Friss oder stirb“ Situation, wobei bislang die meisten nur eine gewissen new media Ignoranz davor bewahrt, schon klein bei zu geben.
    Schöne neue Welt.

  4. Salut,

    mögt Ihr angesichts der nachgetragenen Antwort von Jung & Naiv den Satz

    „Keines der Medienunternehmen, die unsere Fragen beantwortet
    haben, plant derzeit, insgesamt oder für einzelne Personen im
    Unternehmen „Twitter Blue“ zu abonnieren.“

    ändern?

    Beste Grüße

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