Holger ruft an (22)

„Charité intensiv“: Warum brauchen wir diese Corona-Bilder?

Bild aus der Doku "Charité intensiv: Station 43"
Foto: RBB/Docdays/Carl Gierstorfer

„Die eigentlichen Corona-Opfer kommen in den Medien viel zu kurz“, hatte Peter Spork im November konstatiert – und kritisiert.

Der Filmemacher Carl Gierstorfer hat nun die Bilder und Geschichten der stark und am stärksten von Covid-19 Betroffenen geliefert: mit seiner vierteiligen Dokureihe „Charité intensiv: Station 43“. „Ich hab viel mehr Zeit damit verbracht, Beziehungen aufzubauen – mit Patienten, Angehörigen, Ärzten und Pflegern zu sprechen – als zu drehen“, sagt Gierstorfer über das monatelange Filmen.

Herausgekommen sind „Bilder, die schwer zu vergessen sind“, schrieb Kai Kupferschmidt diese Woche.

„Die waren nicht auf Malle im Urlaub“

Es geht um Ärztinnen und Pfleger und Patienten auf einer Intensivstation und dabei natürlich sehr viel um Corona. Um die Ecmo, „die Hoffnungsmaschine“, wie Gierstorfer sagt, dieses Gerät, das die Funktion von Herz und Lunge übernimmt. „Die Ecmo rettet dir das Leben, aber die Ecmo macht dich auch fertig.“

Es geht ums Leben und ganz häufig ums Sterben. Und um die Bitten von Angehörigen, auch über den Tod hinaus zu drehen: bei der Beerdigung.

Was macht es mit einem, monatelang während einer Pandemie auf der Intensivstation zu drehen? Holger Klein spricht darüber mit Carl Gierstorfer in unserem Podcast „Holger ruft an“.

Wie dreht man eigentlich – ohne im Weg zu stehen? Hat es Gierstorfers Einstellung zum Tod verändert? Und was macht die Pandemie eigentlich mit den Menschen, die auf Station 43 arbeiten? Gierstorfer sagt:

„Dem medizinischen Personal steckt die zweite Welle noch in den Knochen – und die waren nicht auf Malle im Urlaub. Die haben bis jetzt durchgearbeitet. Wir reden über drei, vier Monate, die die dem Ganzen permanent ausgesetzt waren.“

(Sie können den Podcast auch über die Plattform oder App Ihrer Wahl hören. Hier ist der Feed.)

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3 Kommentare

  1. Ich kann mich dem Dank nur anschließen. Sowohl für den Podcast als auch für die Charite Intensiv Doku als solche. Danke!

  2. Tolles Gespräch, gute Fragen. Habe bisher zwei Folgen der Doku gesehen. Herzergreifend, erschütternd. Pflichtprogramm für alle Politiker und Journalisten. Überhaupt für jeden. Zeitdokument dieser Pandemie.

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