Für mich gibt es Podcasts in drei Kategorien: Da sind die, die ich meine hören zu müssen, weil sie alle hören oder weil die Inhalte mich beruflich interessieren sollten. Dann sind da die, die ich wirklich gerne höre. Und dann gibt es noch jene, die ich neu entdecke und bei denen ich dann nachträglich alle alten Folgen hören will.
Lange habe ich gegrübelt, welchen Podcast ich an dieser Stelle als Erstes vorstellen soll. Intellektuell, um mein Niveau zu zeigen? Politisch, um Haltung zu demonstrieren? Wissenschaftlich, um alle klüger zu machen? Ich kam zu dem Schluss: Nein. Ich stelle einen Podcast vor, der bei mir in die Kategorie drei fällt: Eine Folge gehört, alle alten Folgen nachgehört. Gelacht, geweint, gegrübelt. Es geht um „Mit den Waffeln einer Frau“ von Barbara Schöneberger.
Die Kolumne
Podcasts haben es verdient, so ernsthaft wie andere Medien besprochen, gelobt und kritisiert zu werden. Alle zwei Wochen machen das Larissa Vassilian und Sandro Schroeder hier abwechselnd: in der Podcast-Kritik.
Larissa Vassilian war 2005 unter dem Pseudonym Annik Rubens eine der ersten deutschen Podcasterinnen. Zehn Jahre lang war sie „Schlaflos in München“, seit 2007 widmet sie sich zudem mit „Slow German“ deutschlernenden Hörer:innen aus der ganzen Welt. Sie hat zwei Bücher zum Thema Podcasting geschrieben, zuletzt ein 420-Seiten-Werk im Rheinwerk Verlag. Ihre Brötchen verdient sie unter anderem beim Bayerischen Rundfunk, wo sie eine der „Podcast-Entdecker“ des gleichnamigen Newsletters ist.
Die Schöneberger mag man, oder man mag sie nicht. Für die einen ist sie laut, nervig, überdreht. Für die anderen ist sie ehrlich, selbstbewusst und klug. Mit eigenem Frauenmagazin und eigenem (Internet-)Radiosender hat sie sich ein kleines eigenes Medienimperium geschaffen, und ein eigener Podcast gehört natürlich auch dazu. Es ist ein Format, das es tausendfach gibt: Gastgeber trifft Gast. Gast ist prominent. Als Witz gibt’s dazu frisch gebackene Waffeln. Warum also ist dieser Podcast so gut?
Ich hätte erwartet, dass die Gespräche an der Oberfläche bleiben. Dass es um gerade erschienene Bücher geht und um die eigene Rolle im Kinofilm, um die neue Single oder die unbedingt anzusehende Fernsehserie. Und natürlich will beinahe jeder Gast und jede Gästin etwas „verkaufen“.
Aber das ist nur ein kleiner Teil des Gesprächs. Die Schöneberger schafft es, diese Menschen als Ganzes abzubilden. Die Gespräche werden hautnah, sie legen bloß, sie liefern Aha-Momente. Gezeigt werden nicht die Personen, die ich ohnehin schon hundertmal gesehen habe; gezeigt wird eine andere Facette von ihnen. Es wird persönlich – wenn auch nicht wirklich privat. Denn die Grenzen werden gewahrt. Wer nicht über Lebenspartner und Kinder sprechen möchte, der tut das auch nicht. Und das ist absolut ok. Barbara Schöneberger selbst gibt auch wenig über ihr Privatleben preis, dennoch erfährt man eine Menge über sie selbst als Person.
Ehrliche Neugier und Fremdschäm-Momente
Die Gespräche funktionieren nur, weil Barbara Schöneberger nicht nur Fragen abliest, sondern ehrlich neugierig ist. Und weil sie selbst viel von sich preisgibt in diesen Gesprächen. Sie macht kein Hehl aus unerträglichen Miedern, in die sie sich quetscht, um vor der Kamera toll auszusehen. Sie nimmt ihre eigene Spießigkeit aufs Korn und ihre Werbung für Elektroautos, die „garantiert kein einziges Auto verkauft“ habe.
Natürlich gibt es reichlich Fremdschäm-Momente und Augenblicke, in denen ich wünschte, mir gerade die Ohren zugehalten zu haben. Über Ina Müllers Menopause wollte ich eigentlich gar nichts wissen. Über Frauke Ludowigs Pumps auch nicht. Es fühlt sich eben so an, als säße man am Nebentisch im Café, während da zwei Freundinnen plaudern. Und keine Angst: Es gibt auch Tiefgang und nicht nur „Frauenthemen“. Aber gerade wenn Frauen zu Gast sind, wird gerne am Lack gekratzt, und das finde ich gut. Die Ladies versuchen sich nicht toller zu machen, als sie sind, sondern verraten, warum sie im Fernsehen so grandios wirken – während sie daheim im Jogger rumlungern.
Während des Interviews ungeschminkt und in Jeans und Turnschuhen quatscht Barbara Schöneberger beispielsweise mit Judith Rakers minutenlang über Hühnerhaltung im eigenen Garten. Mit Anke Engelke über Nachhaltigkeit und SUVs, weil Anke da eben das perfekte Vorbild ist – und Barbara sich zwar bemüht, aber dann doch eher versagt, wie Ankes Blick in ihren Kühlschrank zeigt.
Blicke hinter die Fassade
Seit Anfang 2019 werden die Gäste wöchentlich eingeladen, und gefühlt waren sie auch alle schon da, von Lena Meyer-Landrut bis Jürgen Vogel, von Michael Bully Herbig bis Sasha. Zugegeben, ich habe nicht alle Gespräche gehört, weil manche Gäste mich einfach gar nicht interessieren. Aber manche Folgen haben dazu geführt, dass ich meine Meinung über einen Menschen geändert habe. Immer zum positiven. Weil ich das Gefühl hatte, einen Gast, den ich bislang nur in einer bestimmten Rolle oder Funktion (der des Schauspielers, der Sängerin etc.) kannte, nun als ganzen Menschen erfahren zu haben. Mit Ecken und Kanten, mit Spleens und Unsicherheiten. Oder auch weil mehr hinter der Fassade steckt, als ich gedacht hätte.
Ein Beispiel dafür ist Joko Winterscheidt. Für mich war er ein Klamauker, einer, der die Leute zum Lachen bringt und ellenlange Shows im Privatfernsehen macht. Recht viel mehr wusste ich nicht von ihm. Nach dem Gespräch bei Barbara Schöneberger finde ich ihn extrem sympathisch. Ganz offen sprach er über sein Leben in München statt Berlin, über den Mut, Projekte auch mal abzublasen, wenn sie sich nicht gut anfühlen, und über seine verschiedenen Firmen, von Socken bis fairer Schokolade. Ein kreativer, denkender Mensch mit Mitgefühl – also viel mehr als diese eine Facette, die ich bis jetzt von ihm kannte.
Gibt es etwas, das ich nicht mag am Podcast? Vielleicht ist es das Anfangs-Gequatsche, quasi ein Teaser auf das, was noch kommt. Sowas mag ich generell nicht – aber ich weiß, dass andere es gut finden. Also kann es so bleiben. Auf die Kritikliste kommen auch Barbaras Anzüglichkeiten – purer übersteigerter und damit nicht ernst gemeinter Sexismus, der immer ein bißchen Gratwanderung ist. Bei Schöneberger finde ich’s lustig. Wäre sie ein Mann, wäre es zu überdenken, was an sich schon wieder zu überdenken ist.
Aber bevor ich mich im Kreis drehe mit diesem Gedanken, sage ich einfach: anhören! Vor allem die alten Folgen, die „vor Corona“ entstanden sind und daher eine Leichtigkeit haben, die gerade extrem gut tut. Einfach mal lachen und abschalten. Dafür ist der Podcast perfekt.
Als erste Empfehlung der Promi-Podcast einer Frau die es sich zur Aufgabe gemacht hat, gegen politische und Korrektheit zu arbeiten und dafür auch mal Frauen halbnackt in Bananenkostümen tanzen lässt (und das wohl eben nicht aus Versehen, weil ihr keine andere Referenz zu Babylon Berlin eingefallen ist) und Nachrichtensprecherinnen mit 50er- Jahre Klischees kommen muss:
Sexismus beim Fernsehpreis? „Ich bin nicht ins Showbusiness gegangen, um politisch korrekt zu sein“, sagt Schöneberger. „Ich habe das Gefühl, man muss da ein bisschen dagegenarbeiten. Wenn selbst die Openings von Eventshows unter politischen Gesichtspunkten durchanalysiert werden, dann können wir gleich einpacken. Mein Gott! Wir sind im Fernsehen, da soll gefälligst eine geil aussehende Alte auf die Bühne kommen!“
Die einzige weibliche Preisträgerin – ausgenommen die Kategorie Beste Schauspielerin – war Marietta Slomka. Die Moderatorin des „heute journal“ setzte sich in der Kategorie „Beste Moderation/ Einzelleistung Information“ gegen die ebenfalls nominierten Carmen Miosga und Dunja Hayali durch.
Ein Lichtblick, könnte man meinen. Doch bevor Slomka überhaupt ihren Preis überreicht bekommt, legt Barbara Schöneberger mit ihrer Anmoderation nach und trällert:
„Das bisschen Info macht sich von allein, sagt der Claus. Das bisschen Info kann so schlimm nicht sein, sagt der Claus. Das, was Marietta macht, ist echt ja ein Jaus, total einfach, sagt der Claus.“
Damit war Slomkas Kollege Claus Kleber, dessen Bild währenddessen an die Bühnenwand projiziert wurde.
Und nicht zuletzt: Bisher waren die Podcastempfehlungen gut darin, einem kleine Perlen zu zeigen, die man sonst wohl nicht entdeckt hätte. Aber glaub mir – wer die Schöneberger mag, findet ihren Podcast auch ohne Dich.
Nix für ungut, mal sehen was noch kommt…
Ich finde die Wahl des Podcasts als Debüt clever. Erstmal auf extrem niedrigem Niveau anfangen, das lässt jede Menge Raum für Steigerungsmöglichkeiten, es kann nur besser werden!
Also mein Ding ist das nicht, überhaupt nicht.
Habe eben mal reingehört und mir Ralf Schmitz ausgewählt, weil ich ihn einmal Live auf einem Firmenevent erlebt habe und damals gespannt war, wie sich so jemand auf einer privaten Veranstaltung als Entertainer gibt.
Der Titel des Podcasts mag ja als Kalauer verfangen, er impliziert aber auch schon das, was einen dann erwartet: Promigequassel und die Meinung zu „Dies und Das“, mal mehr, mal weniger substantiell, tendenziell eher letzteres. Da muss ich nicht zuhören. Da quassle ich lieber selbst mit jemandem und mampfe eine Waffel dabei.
„legt Barbara Schöneberger mit ihrer Anmoderation nach und trällert…“ Okeee, der Rest war vllt. suboptimal, aber hier zieht sie offenbar nicht über Slomka her, sondern über Kleber. Und über „das bisschen Haushalt“-Sprüche.
Ansonsten schöner Einstand von Frau Vassilian!
Zu Beitrag #1 von Mary Lou: Die Anmoderation Schönenbergers für Marietta Slomka ist – wie schon @Mycroft sagt – keine Herabsetzung von Slomka, sondern Spott über Kleber. Schönenberger zitiert dabei einen Uralt-Schlager der Schauspielerin Johanna von Koczian aus dem Jahr 1974, in dem sich diese eben gegen die Ansicht wendet, Haushaltsarbeit mache sich von alleine („Das bisschen Haushalt macht sich von alleine – sagt mein Mann“). Übertragen auf Slomka: Dasmacht sich eben alles nicht von alleine, sondern braucht Können.
Also ich gehöre zu denen, die Schöneberger nicht mögen. Das vorneweg. Und inhaltlich bewerte ich ihren Podcast ebenso wie ich unangebracht-launige Interviews von Politikerinnen und Politikern bewerte, die diese als Privatmenschen zeigen sollen: Sie sind einfach nur Werbung für den Interviewten – und ein bisschen für den/die Interviewer/in, weil er/sie sich mit dem Promi schmückt.
Dass man diese Eigenwerbung Schönebergers dann noch mit so tollen Anspielungen auf eben diese Marke mit Formulierungen wie „die Schöneberger“ auch noch übernimmt, finde ich nicht witzig, sondern daneben.
Wer also glaubt, noch mehr von den Promis hören zu müssen, an denen man ohnehin nicht vorbeikommt, ohne Fernseher, Radios, soziale Medien und Zeitschriftenläden zu meiden, der möge sich das antun. Alle anderen finden unendlich viele Alternativen.
„Die Schöneberger mag man, oder man mag sie nicht.“ Das kann ich nur unterstreichen. Ich mag sie nicht. Finde sie unerträglich! Selbst unser Sohn (5 Jahre) hält sie nicht aus. Neulich bei der Jubiläumssendung mit der Maus war sie in einem der Rateteams. Wir dachten, wir tun ihm einen gefallen, wenn wir das schauen. Nach einer halben Stunde rief er empört: „Mach das aus, mach das aus!“
OK, es lag wohl auch am Format und nicht nur an Frau Schöneberger allein. Aber sie war schon wirklich sehr unerträglich.
@ mycroft @ schiesser
Diesen Aspekt habe ich verstanden, er ist für den Sachverhalt allerdings vollkommen unerheblich, zumal da die Unterstellung ja keinerlei reale Entsprechung hat. Denn: Herr Kleber ist meines Wissens nie auch nur annährend mit einer solch herabsetzenden Aussage aufgefallen, im Gegenteil, es geht um einen Job den er jahrelang selbst gemacht hat und entsprechend in seinen Anforderungen wohl ernst nimmt. Es ist allein das antifeministische Hirn der Schöneberger, dass „vier Frauen nominiert“ hört und sofort „Haushalt“ assoziiert (vermutlich wären ihr als nächstes „Stöckelschuhe“ und „Zickenkrieg“ eingefallen).
Noch ein Beweis gefällig, dass bei Barbara Schöneberger Herabsetzung von Frauen kein Einzelfall ist? Voilá:
„Bei der großen Aufregung bin ich fast ein bisschen beleidigt, dass es bei mir nie einer versucht hat.“
(Schöneberger in der Welt als Kommentar zu #metoo)
Als erste Empfehlung der Promi-Podcast einer Frau die es sich zur Aufgabe gemacht hat, gegen politische und Korrektheit zu arbeiten und dafür auch mal Frauen halbnackt in Bananenkostümen tanzen lässt (und das wohl eben nicht aus Versehen, weil ihr keine andere Referenz zu Babylon Berlin eingefallen ist) und Nachrichtensprecherinnen mit 50er- Jahre Klischees kommen muss:
Sexismus beim Fernsehpreis? „Ich bin nicht ins Showbusiness gegangen, um politisch korrekt zu sein“, sagt Schöneberger. „Ich habe das Gefühl, man muss da ein bisschen dagegenarbeiten. Wenn selbst die Openings von Eventshows unter politischen Gesichtspunkten durchanalysiert werden, dann können wir gleich einpacken. Mein Gott! Wir sind im Fernsehen, da soll gefälligst eine geil aussehende Alte auf die Bühne kommen!“
https://www.spiegel.de/spiegel/barbara-schoeneberger-wie-der-barbara-effekt-funktioniert-a-1206341.html
Die einzige weibliche Preisträgerin – ausgenommen die Kategorie Beste Schauspielerin – war Marietta Slomka. Die Moderatorin des „heute journal“ setzte sich in der Kategorie „Beste Moderation/ Einzelleistung Information“ gegen die ebenfalls nominierten Carmen Miosga und Dunja Hayali durch.
Ein Lichtblick, könnte man meinen. Doch bevor Slomka überhaupt ihren Preis überreicht bekommt, legt Barbara Schöneberger mit ihrer Anmoderation nach und trällert:
„Das bisschen Info macht sich von allein, sagt der Claus. Das bisschen Info kann so schlimm nicht sein, sagt der Claus. Das, was Marietta macht, ist echt ja ein Jaus, total einfach, sagt der Claus.“
Damit war Slomkas Kollege Claus Kleber, dessen Bild währenddessen an die Bühnenwand projiziert wurde.
Die einzige Frau, die in den geschlechtsneutralen Kategorien einen Preis gewinnt, muss sich zur Krönung also auch noch anhören, wie leicht es sei, einen Text abzulesen.
https://www.spiegel.de/kultur/tv/deutscher-fernsehpreis-2018-anja-reschke-prangert-sexismus-an-a-00000000-0003-0001-0000-000002065526
Und nicht zuletzt: Bisher waren die Podcastempfehlungen gut darin, einem kleine Perlen zu zeigen, die man sonst wohl nicht entdeckt hätte. Aber glaub mir – wer die Schöneberger mag, findet ihren Podcast auch ohne Dich.
Nix für ungut, mal sehen was noch kommt…
Ich finde die Wahl des Podcasts als Debüt clever. Erstmal auf extrem niedrigem Niveau anfangen, das lässt jede Menge Raum für Steigerungsmöglichkeiten, es kann nur besser werden!
Also mein Ding ist das nicht, überhaupt nicht.
Habe eben mal reingehört und mir Ralf Schmitz ausgewählt, weil ich ihn einmal Live auf einem Firmenevent erlebt habe und damals gespannt war, wie sich so jemand auf einer privaten Veranstaltung als Entertainer gibt.
Der Titel des Podcasts mag ja als Kalauer verfangen, er impliziert aber auch schon das, was einen dann erwartet: Promigequassel und die Meinung zu „Dies und Das“, mal mehr, mal weniger substantiell, tendenziell eher letzteres. Da muss ich nicht zuhören. Da quassle ich lieber selbst mit jemandem und mampfe eine Waffel dabei.
„legt Barbara Schöneberger mit ihrer Anmoderation nach und trällert…“ Okeee, der Rest war vllt. suboptimal, aber hier zieht sie offenbar nicht über Slomka her, sondern über Kleber. Und über „das bisschen Haushalt“-Sprüche.
Ansonsten schöner Einstand von Frau Vassilian!
Zu Beitrag #1 von Mary Lou: Die Anmoderation Schönenbergers für Marietta Slomka ist – wie schon @Mycroft sagt – keine Herabsetzung von Slomka, sondern Spott über Kleber. Schönenberger zitiert dabei einen Uralt-Schlager der Schauspielerin Johanna von Koczian aus dem Jahr 1974, in dem sich diese eben gegen die Ansicht wendet, Haushaltsarbeit mache sich von alleine („Das bisschen Haushalt macht sich von alleine – sagt mein Mann“). Übertragen auf Slomka: Dasmacht sich eben alles nicht von alleine, sondern braucht Können.
Also ich gehöre zu denen, die Schöneberger nicht mögen. Das vorneweg. Und inhaltlich bewerte ich ihren Podcast ebenso wie ich unangebracht-launige Interviews von Politikerinnen und Politikern bewerte, die diese als Privatmenschen zeigen sollen: Sie sind einfach nur Werbung für den Interviewten – und ein bisschen für den/die Interviewer/in, weil er/sie sich mit dem Promi schmückt.
Dass man diese Eigenwerbung Schönebergers dann noch mit so tollen Anspielungen auf eben diese Marke mit Formulierungen wie „die Schöneberger“ auch noch übernimmt, finde ich nicht witzig, sondern daneben.
Wer also glaubt, noch mehr von den Promis hören zu müssen, an denen man ohnehin nicht vorbeikommt, ohne Fernseher, Radios, soziale Medien und Zeitschriftenläden zu meiden, der möge sich das antun. Alle anderen finden unendlich viele Alternativen.
„Die Schöneberger mag man, oder man mag sie nicht.“ Das kann ich nur unterstreichen. Ich mag sie nicht. Finde sie unerträglich! Selbst unser Sohn (5 Jahre) hält sie nicht aus. Neulich bei der Jubiläumssendung mit der Maus war sie in einem der Rateteams. Wir dachten, wir tun ihm einen gefallen, wenn wir das schauen. Nach einer halben Stunde rief er empört: „Mach das aus, mach das aus!“
OK, es lag wohl auch am Format und nicht nur an Frau Schöneberger allein. Aber sie war schon wirklich sehr unerträglich.
@ mycroft @ schiesser
Diesen Aspekt habe ich verstanden, er ist für den Sachverhalt allerdings vollkommen unerheblich, zumal da die Unterstellung ja keinerlei reale Entsprechung hat. Denn: Herr Kleber ist meines Wissens nie auch nur annährend mit einer solch herabsetzenden Aussage aufgefallen, im Gegenteil, es geht um einen Job den er jahrelang selbst gemacht hat und entsprechend in seinen Anforderungen wohl ernst nimmt. Es ist allein das antifeministische Hirn der Schöneberger, dass „vier Frauen nominiert“ hört und sofort „Haushalt“ assoziiert (vermutlich wären ihr als nächstes „Stöckelschuhe“ und „Zickenkrieg“ eingefallen).
Noch ein Beweis gefällig, dass bei Barbara Schöneberger Herabsetzung von Frauen kein Einzelfall ist? Voilá:
„Bei der großen Aufregung bin ich fast ein bisschen beleidigt, dass es bei mir nie einer versucht hat.“
(Schöneberger in der Welt als Kommentar zu #metoo)
https://www.watson.de/deutschland/kommentar/956162673-liebe-barbara-schoeneberger-du-hast-die-metoo-debatte-nicht-verstanden