Die Autorin
Lisa Kräher hat bei der „Mittelbayerischen Zeitung“ volontiert und lebt als freie Journalistin und Filmemacherin in Nürnberg.
Nun ist also Winter, es ist kalt, alle bibbern. Aber wenigstens war der November schön warm! Gar nicht schlimm also, dass uns eine Pandemie am Reisen hinderte, oder? Wovor hätte man in den Süden flüchten sollen? Vor 22,7 Grad in Offenbach oder 24 Grad in Bad Dürkheim? Im Wetterjargon würde man wohl sagen: Der November hat es gut gemeint mit uns.
„Richtig, richtig schön“ fand zum Beispiel der Privatsender Antenne Bayern die warmen Tage; beim BR war von „novemberwarm“ die Rede; und bei RTL setzte ein Moderator angesichts der zu erwartenden 20 Grad die „Gute-Laune-Brille“ auf, räumte aber ein, dass es „viel zu mild“ sei. Oder wie es eine ntv-Moderatorin ausdrückte: „Da fühlt man sich fast schon wieder wie im Frühling.“
Gegen diesen Jubel klang das, was ein Moderator bei Deutschlandfunk Nova zum milden November-Wetter sagte, geradezu kritisch: „Hab schon gedacht: komische Temperaturen für November.“ Kann man so sagen. Denn: Da war doch was! Oder besser: Da ist doch was! Die Erderwärmung. Der Klimawandel. Okay, einzelne Wetterereignisse, haben wir gelernt, sind nicht ausschlaggebend für Klimaveränderung. Milde November hat es immer mal gegeben. Und außerdem: Darf man sich nicht mehr freuen, wenn die Sonne scheint?
Das Wetter ist politischer geworden, der Wetterbericht auch. Aber wie viel Klima und Klimakrise sollte dort eigentlich stattfinden? Und wie gehen die, die das Wetter täglich vorhersagen, damit um, dass teilweise von ihnen verlangt wird, die Klimadebatte in den Wetterbericht stärker einzubinden?
Dass Klimawandel auch für den Wetterbericht relevant ist, will Katja Horneffer keinesfalls bestreiten. „Trotzdem finde ich es wichtig zu trennen. Ein Wetterbericht ist kein Klimabericht“, sagt die promovierte Meteorologin, die das Wetterteam des ZDF leitet, also für das „heute“-Wetter zuständig ist. „Wir sind kompetente Naturwissenschaftler und haben ein mündiges Publikum“, sagt Horneffer. Sie wollten aber nicht „als Klima-Alarmisten rüberkommen“.
Natürlich müsse auch Zeit sein für eine eindrückliche Klima-Grafik oder einen Bericht über aktuelle Ergebnisse aus der Klimaforschung. Das ZDF-Wetterteam vertieft das in loser Folge in sogenannten „Erklär-Räumen“, kurzen Videos, in denen Horneffer und ihre Kolleg*innen Methoden gegen die Wüstenausbreitung in Afrika erläutern oder das Abtauen des Alpen-Permafrosts.
Wetter-Moderator*innen gehen unterschiedlich an das Thema heran, auch bei der Wortwahl. ZDF-Moderator und Meteorologe Özden Terli spricht zum Beispiel von „Erderhitzung“ statt von „Erderwärmung“ und vermeidet, vom „Klimawandel“ zu reden: „Ich finde, das Wort ist zu schwach“, sagte Terli der „Süddeutschen Zeitung“. „Es ist eine Krise, die Klimakrise.“
Özden Terli ist neben ARD-Kollege Karsten Schwanke einer der Journalist*innen, die im September einen offenen Brief von Sara Schurmann unterschrieben haben, diese Klimakrise endlich ernst zu nehmen. Für seine Grafiken und Animationen, die er zum Klimawandel zeigt, und für seine Äußerungen über dieses Thema wird er immer wieder kritisiert und von Klimawandel-Leugnern als „politischer Aktivist“ beschimpft.
Auch Katja Horneffer vom ZDF sprach schon von „Erderhitzung“. „Wir sind völlig frei in der Wortwahl und diskutieren bei Konferenzen häufiger über die Begrifflichkeiten“, sagt sie. Aus höheren November-Temperaturen aber per se ein Klimawandel-Thema zu machen, findet sie nicht korrekt. Es gehe dabei um „Meteorologische Singularität“, wie das im Fachsprech heißt. Um einmalige Ereignisse, die nur in Summe eine Aussage haben: „Dass wir milde November haben, ist ein Anzeichen dafür, dass es insgesamt wärmer wird. Konkrete Aussagen lassen sich aber erst machen, wenn der November vorbei ist.“
Anders bei „Wetter vor acht“, der ARD-Wettersendung vor der „Tagesschau“. Dort begann Meteorologe und Moderator Sven Plöger am 16. November mit einer Übersicht der aktuellen Temperaturen im Vergleich zu den Durchschnittswerten 1981 bis 2010. Er zeigte, wie viel wärmer die Monate in diesem Jahr waren. Der November etwa sei (bis dahin) im Vergleich 3,9 Grad wärmer, erklärte Plöger – und brachte das in Zusammenhang mit der Erderwärmung.
„Wir sind uns alle einig, dass das Thema Klimawandel einen wichtigen Platz im Wetter hat“, sagt Silke Hansen. Sie leitet das „Wetterkompetenzzentrum“ der ARD in Frankfurt, in dem die Sendung „Wetter vor acht“ entsteht, und arbeitet seit fast 30 Jahren als Wetterjournalistin. Sie persönlich sei der Meinung, „dass man es richtig dosieren muss, weil man es sonst nicht mehr richtig wahrnimmt“, sagt Hansen. Das führe sonst zu einer „Abstumpfung“ des Publikums. Also das Gegenteil dessen, was man erreichen wolle.
Weil für manch komplexe Klima-Themen im „Wetter vor acht“ kein Platz ist, verweist Moderator Plöger immer wieder auch auf seinen Podcast. In „Klimablick“ liefert er Beiträge mit „Fakten und Haltung“, ruft unter anderem zur Rettung der Moore auf und erklärt, warum Wetter nicht gleich Klima ist.
Wie viel Klima packt man also in so eine Wetter-Sendung? Sollte das Klima gar, wie das Wetter oder „Börse vor acht“ im Ersten, eine eigene, regelmäßige Sendung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk bekommen?
Das fordert die Initiative „Klima vor 8“, die per Crowdfunding Geld für eine erste Staffel mit sechs Sendungen eingesammelt hat, die im Internet ausgespielt werden sollen. Aktuell werden die ersten Folgen geschrieben, Anfang 2021 sollen sie produziert werden, erzählt Norman Schumann, Mitgründer der Initiative, die rund 20 Mitglieder habe, unter anderem Journalist*innen und Expert*innen aus Disziplinen wie Physik oder Gesundheitswissenschaft.
Schuman selbst ist Mathematiker. „Uns vereint, dass wir uns mehr Klimaberichterstattung im deutschen Fernsehen wünschen“, sagt er. Denn die gebe es oft nur bezogen auf extreme Wetterereignisse. Worum es in den Folgen gehen soll, verrät Schumann nicht. Aber mehr Hintergrund solle es geben, etwa zu den sogenannten Kipp-Punkten, kritischen Schwellen im Erdsystem, die einmal überschritten nicht mehr rückgängig gemacht werden können.
Dass „Klima vor acht“ auch im Ersten laufen wird: eher unwahrscheinlich.
Silke Hansen von der ARD hält eine Klimasendung vor der „Tagesschau“ für nicht notwendig: „In unseren Beiträgen kommt jeden zweiten Tag etwas vor, das auf den Klimawandel hinweist“, sagt sie und meint nicht nur das „Wetter vor acht“, sondern auch Beiträge im „Morgenmagazin“, „Mittagsmagazin“ oder die tägliche Fernsehsendung „Alle Wetter“ im Hessischen Rundfunk.
Auch der für den ARD-Vorabend zuständige Redakteur Christoph Schmidt vom NDR hat bezüglich der Initiative „Klima vor acht“ Bedenken. Klimaschutz sei zwar ein richtiges und hehres Ziel, sagte Schmidt im Deutschlandfunk, aber: „Es ist trotzdem erstmal eine parteiische Interessengruppe, und wenn jede Interessengruppe sagt: ‚Ich mache mal meinen Piloten und mache meinen Beitrag so, wie ich ihn mache‘, und wir räumen dann Sendeplätze dafür frei, damit habe ich als unabhängiger Journalist ein großes Problem.“
Natürlich kann es der Glaubwürdigkeit unabhängiger Medien schaden, wenn Aktivist*innen das Ruder übernehmen. Als etwa der „Stern“ dieses Jahr eine Ausgabe zusammen mit „Fridays for Future“ produzierte, gab es viel Kritik. Aber kann man beim Thema Klimawandel von „parteiischen Interessen“ sprechen? Als gäbe es Pro und Contra wie beim Grundeinkommen, bei der Sterbehilfe oder anderen viel diskutierten Themen?
„Wir haben keine politischen Interessen“, sagt Norman Schumann. „Wir wollen Fernsehen machen im Sinne des konstruktiven Journalismus, der aufklärt und einordnet.“ Die Kurzbeiträge bei „Klima vor acht“ würden Journalist*innen und Wissenschaftler*innen machen. Die Initiative solle die ARD motivieren und inspirieren, selbst ein ähnliches Format zu produzieren. „Wir freuen uns jedoch auch über andere Sender, die ähnliche Sendungen entwickeln.“
Vielleicht wäre „Klima vor acht“ ja auch etwas fürs ZDF. „Wenn sich ein Publikum findet und der Sendeplatz da ist, warum denn nicht?“, sagt Katja Horneffer vom Wetterteam in Mainz. „Es gäbe sicher genügend spannende Themen, die sich in dieser Form an das Publikum herantragen ließen.“
Klimaforscher und „Spiegel“-Kolumnist Stefan Rahmstorf findet die Idee, einen Klimabericht zur besten Sendezeit auszustrahlen, ebenfalls „toll“. Obwohl sich die Wetterberichterstattung in den vergangenen Jahren generell positiv entwickelt habe, findet der Potsdamer Professor.
Wettermoderator*innen würden öfter auch auf klimatische Veränderungen und die Physik hinterm Wetter hinweisen: „Es ist selbstverständlich, zu Informationen auch ein gewisses Maß an Kontext zu geben, um sie zu verstehen“, sagt Rahmstorf. „Ist das jetzt ein besonders warmer November? Warum wird es immer wärmer? Und bei Extremwetter interessiert natürlich, inwiefern sich die Häufigkeit solcher Extreme verändert und was da noch in Zukunft zu erwarten ist.“
Jörg Kachelmann fehlt dieser Kontext in vielen Wetterberichten. Der Meteorologe und frühere ARD-Wettermoderator teilt oft gegen seine Kolleg*innen aus und kritisiert, man versuche „den Leuten von der Kanzel beizubringen, dass eine individuelle Wetterlage ganz sicher Klimawandel sei und dass alles ganz furchtbar ist. Dabei verlässt man oft die Wissenschaftlichkeit.“
Lisa Kräher hat bei der „Mittelbayerischen Zeitung“ volontiert und lebt als freie Journalistin und Filmemacherin in Nürnberg.
Als Beispiel nennt er den „Hitzerekord“ in Sibirien, der diesen Sommer Thema in vielen Medien war. Dabei sei der klimarelevante Aspekt nicht der Temperaturrekord an sich. Es sei in Sibirien nicht ungewöhnlich, dass es im Sommer auch mal mehrere Tage über 35 Grad heiß wird, sagt Kachelmann. Alarmierend seien die überdurchschnittlichen Temperaturen in Sibirien über das ganze Jahr hinweg. Das werde zu wenig thematisiert.
Immer mit zu erwähnen oder zu suggerieren, dass es in Sibirien üblicherweise kalt sei, weil es „nördlich des Polarkreises“ liege, sei grotesk, sagt Kachelmann. Das spiele bei einer großen Landmasse bei Südwind keine Rolle: „Wie soll die Luft wissen, dass sie weit im Norden ist? Zusätzlich ist es deshalb in Sibirien im Sommer oft heiß, weil die Sonne 24 Stunden scheinen kann.“
Auch bei Thema Waldbrände beobachtet Kachelmann ein Framing mit dem Narrativ, dass Hitze – und damit Klimawandel – die Waldbrände entfacht habe. „Das ist falsch! Hitze entfacht keine Waldbrände. Vegetation brennt ab 200 bis 250 Grad. Für Waldbrände bedarf es zweier anderer Voraussetzungen: Trockenheit und etwas beziehungsweise jemanden, der den Wald entzündet.“ Das seien entweder – aber selten – Blitze. „Oder Deppen.“
Kachelmanns Kritik bezieht sich nicht nur auf den klassischen Wetterbericht, sondern pauschal auf Berichte im Kontext des Klimawandels. „Rekord-Hitze treibt Waldbrände in Kalifornien weiter an“, titelte im Sommer etwa RTL.de, das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ schrieb: „49,4 Grad: Hitzerekord in Los Angeles – Flammeninferno breitet sich weiter aus“. Wer in den Texten weiterliest, erfährt zwar, dass Blitze oder ein Feuerwerk Auslöser der Brände waren. Die Überschriften aber lassen einen anderen Eindruck entstehen.
Doch wie redet man nun eigentlich übers Wetter in Zeiten des Klimawandels? Sind Formulierungen wie „vom Regen verschont werden“ oder Wertungen wie „Schmuddel-“ oder „Gute-Laune-Wetter“ weiterhin in Ordnung?
„Die Verantwortung tragen wir auf jeden Fall, dass sonniges Wetter nicht immer positiv besetzt ist“, sagt Katja Horneffer vom ZDF. Das Wetter immer wertfrei vorherzusagen, sei ihnen „ein großes Anliegen“.
Bei der ARD ist das offenbar ähnlich: „Früher war das Wetter ein einfacheres Thema“, sagt Silke Hansen. „Heute muss man immer mitdenken, wenn man über einen schönen Sommertag spricht. Man kann sich nicht mehr so unbeschwert über Sonne freuen, wenn es tagelang nicht geregnet hat. Manchmal rutscht einem das dennoch raus.“
In privaten Radiosendern sind es keine Ausrutscher, findet Kachelmann: „Da gibt es Weinen und Zusammenbruch, wenn es mal regnet oder nur Wolken da sind.“ Selbst in der größten Dürre gebe es noch am 37. Tag Begeisterung. „Dieses permanente Unterscheiden vom werten zu unwertem Wetter ist anstrengend, abseitig und fachfremd. Es ist auch mal gut, wenn es schifft.“
Ich habe die Diskussion bezüglich der Rekordhitze in Sibirien im Sommer nicht verfolgt, kann also nicht auf jede Aussage Bezug nehmen.
Ich war allerdings vor mehreren in Sibirien und kann berichten, dass es im Sommer dort sehr war wird. Typisch kontinentales Klima. Außerdem ist nur der geringste Teil nördlich des Polarkreises. Wir waren damals kurz vor der kasachischen bzw. Chinesischen Grenze, auf etwa den gleichen Breitengraden wie Deutschland.
Jetzt muss ich auch mal zum Miesepeter werden:
Also ich finde nicht nur in den privaten Radiosendern ist es oft unerträglich, wenn die 6. Woche Sonne am Stück abgefeiert wird als tolles Wetter. Hier im Norden ist es bei den ÖR-Sendern NDR2 und NJoy neben AntenneMV (RTL-Gruppe) und Ostseewelle oft genau die gleiche Dumpfheit. Aber passt ja zu der stumpfen Gute-Laune-Mentalität von den populären Radiosendern im Allgemeinen: „der beste Mix“ von früh bis spät und notorisch gut gelaunte Moderatoren.
Hier in MV war jetzt einige Jahre lange Dürre im Frühjahr, da kriegt man echt nen Hals, wenn die im Radio sich dann immer noch völlig hirnlos über die Sonne freuen.
Naja, „tolles Wetter“ ist Wetter, das die Stimmung hebt. Und das tut es nun mal am ehesten bei warmen Temperaturen, wenig Wind und blauem Himmel. Mein Verstand weiß, dass etwas nicht stimmt, wenn im November ständig bei 16 Grad die Sonne scheint – meinem zu Herbstdepressionen neigenden Gemüt ist das egal. Es freut sich trotzdem.
Da die Gute-Laune-Terroristen von Hitradio XY den Verstand ihrer Hörerschaft eher als Problem in Sachen „Durchhörbarkeit“ betrachten, appellieren sie natürlich nur ans Gemüt. Aber würde es helfen, wenn sie ständig betonten, es sei zu warm und zu trocken? Ich glaube, das würde eher zu Abwehrreaktionen führen.
Ich plädiere für einen nüchternen Wetterbericht ohne Freudenjauchzer oder Sorgenseufzer. Temperatur, Wind, Niederschlag, die weiteren Aussichten – fertig. Schluss mit der Wettershow! Die Berichterstattung übers Klima gehört (an prominenter Stelle) in den Nachrichtenteil. Es macht wenig Sinn, den Leuten die Freude über „gutes“ Wetter ausreden zu wollen; das klappt nicht.
@KK
Bin ganz dabei nach der Forderung, das nüchtern rüber zu bringen. Ich meinte das übrigens auch ganz konkret für das Wetter und nicht das Klima, nämlich die Frühjahrsdürren. Ab März so gut wie kein Regen, alles verdorrt, die Luft ist voller Staub und Dreck. Also da macht die Sonne im Juni dann auch keine Freude mehr, zumal beim Blick in den Garten und die angrenzenden Felder. Und wenn dann jemand vom tollen Wetter im Radio spricht, dann werde ich halt so richtig schön getriggert ;-)
@KK
Auch ich stimme Ihnen zu. Die Wettermoderator*innen können ja durchaus darauf hinweisen, dass das Wetter der vergangenen Wochen außergewöhnlich warm/kalt/nass/trocken war, aber schon weil sich ein Zusammenhang des Wetters am nächsten Tag und dem Klimawandel nur vermuten lässt, sollten entsprechende Äußerungen unterbleiben. Ich bin da auch ganz bei dem, was Frau Horneffer vom ZDF dazu sagt. Den Zusammenhang zum Klimawandel sollten alle mündigen Bürger schon selbst erkennen können.
Ich halte auch die Initiative „Klima vor 8“ für wenig zielführend. Das Thema Klimawandel oder -erhitzung ist einfach zu komplex, um es in Videoschnipsel von drei bis fünf Minuten Länge zu packen. Wenn da dann zu sehr vereinfacht und verkürzt wird, wird es doch wieder nur Kimawandelleugner auf den Plan rufen, die das Gegenteil behaupten werden.
Ich denke, dem Thema Klimaerhitzung sollte grundsätzlich viel mehr Raum gerade in den öffentlich-rechtlichen Sendern gegeben werden, schließlich sind sich doch alle einig, dass es DIE große Bedrohung der Menschheit darstellt. Momentan wird ja fast nur noch über Corona berichtet und diskutiert.
Und ansonsten laufen ab viertel nach acht in den ersten beiden Programmen fast nur noch doofe Spielfilme, doofe Schunkelshows und doofe Quizshows. Diese Sendeplätze sollte man doch häufiger mal mit ausführlichen, langen, aufwändigen, differenzierten Berichten über die aktuellen und zukünftigen Folgen der Erwärmung und die Zusammenhänge von Klimaerwärmung und Wetterentwicklungen in Europa und weltweit besetzen. Man könnte „Argumente“ von Klimawandelleugnern erwähnen und widerlegen. Man könnte über mögliche Gegenmaßnahmen diskutieren.
Aber den Wetterbericht sollte man Wetterbericht bleiben lassen.
Der wetterbericht sagt mir, wie das wetter morgen wird. Wie ich das finde und bewerte, sage ich mir selber. Aber die leute auch eine sekunde aus medialen frontalunterricht zu entlassen, gilt als die grösste gefahr von allen. Denn dem journalisten gilt aufklärung als gescheitert. Die dödel da draussen können sich ihres eigenen verstandes nicht bedienen, und sie sollen es auch nicht. Das muss also die selbsternannte elite für sie erledigen. Souverän ist, wer den grundgesetzlich vorgesehenen souverän absetzt, in dem er ihn dauerhaft für zu doof zum denken erklärt. So macht man man, qua reaktanz, die afd und die trumps aller couleurs stark. Grosses kino.