Wochenschau (61)

„Teutonico“ und die Sehnsucht nach einem Symbol nach­richtlicher Anerkennung

Was muss man denn als Rechtsterrorist in diesem Land noch so tun, um als Meldung prominenter platziert zu werden? Klar, ich weiß, Til Schweiger und seine Bromance mit Merz, irre spannend, da kommen zwölf Rechtsextremisten, die mit selbstgebauten Handgranaten Christchurch reenacten wollten, natürlich nicht ran.

Nach diesem bittersarkastischen Einstieg muss ich Sie warnen: Das wird eine unentschlossene Kolumne ohne konkrete Handlungsempfehlung, denn sie ist Chronik meiner Ratlosigkeit.

Am Sonntagabend lese ich von zwölf Rechtsterroristen, die zehn Anschläge auf Moscheen in zehn Bundesländern planten, um möglichst viele der dort Betenden zu erschießen. Außerdem planten sie Anschläge auf Politiker, Asylsuchende und Muslime. Ihr Vorbild: der Anschlag in Christchurch, bei dem 51 Menschen ums Leben kamen. Durch einen V-Mann konnte die Umsetzung vereitelt werden; die Verdächtigen sitzen derzeit in U-Haft.

Während beim Lesen die Informationen einsickern, erinnere ich mich, dass da am Samstag doch was in den „Tagesthemen“ war. Achso, ja, das waren die von den Razzien am Freitag, autovervollständigt das Hirn, die Synapsen stellen die Verbindung her, die Tragweite des ganzen Geschehens erschließt sich mir langsam. Aber das heißt ja … dass die Meldung schon seit Freitag bekannt ist. Ich bin alarmiert, schaue nach weiteren nachrichtlichen Aufbereitungen und finde auf tagesschau.de und „Spiegel“ mehr Texte von Freitag und Samstag, sowohl ausgearbeitete Agenturmeldungen als auch eigene Stücke.

Auf taz.de und faz.net ist die Sache zum Zeitpunkt meines Abrufs der Aufmacher.

Auf der Startseite von „Süddeutscher Zeitung“ und „Welt“ finde ich nichts und gebe „Teutonico“ in die Suchfenster ein. Ohne Ergebnis. Die Agenturmeldungen hatten den Namen offenbar noch nicht im Text.

Bei der „Bild“, die normalerweise etwas dankbarer für Vorkommnisse mit Schusswaffengebrauch und Extremismus ist, muss man auf der Startseite bis ganz nach unten scrollen, vorbei an den Bibern, die einen Sportplatz überschwemmten, an dem Inzest-Skandal bei „Big Brother“, an Schlagersängerin Michelle, die ihrer Tochter den Freund ausspannte, um bei der Meldung über die zwölf Rechtsterroristen zu landen.

Am späteren Abend ist die Meldung gar nicht mehr auf der Startseite.

Es fühlt sich zu wenig an

Eine seltsame Dissonanz macht sich in mir breit, gepaart mit Verwunderung und undefinierbarer Frustration: Es wurde zwar nachrichtlich abgedeckt, was zu dem Zeitpunkt abgedeckt werden konnte, aber ein irrationaler Teil in mir wirft dem Medium vor, mich nicht lauter informiert zu haben. Nicht dafür gesorgt zu haben, dass das ausnahmslos alle mitbekommen haben. Kein Eilmeldungen. Keine Diskussionen. Keine Gespräche mit Imamen, Muslimen, Sicherheitsexperten. Ich hasse „Es fühlt sich an“-Sätze. Aber es ist so: Es fühlt sich zu wenig an. Es fühlt sich zu leise an.

Und ich bin nicht alleine mit diesem Gefühl, Journalistin Ferda Ataman schreibt:

Im Interview mit dem Deutschlandfunk führt sie das weiter aus.

Während Anne Will mit Giovanni di Lorenzo diskutiert und er etwas sagt, was am nächsten Tag noch mal das Konzept Texttafeln hart auf die Probe stellen wird, schreibe ich meinem guten Freund und Medienkompass S.: „Ich frage mich, ob diese Meldung für die inhaltliche Größe der Nachricht genügend Aufmerksamkeit bekommt oder ob es keine Topmeldung ist, weil es ja verhindert wurde?“

„Ich hab es heute nachmittag im Radio gehört, da war es ziemlich prominent und mit mehreren Exklusivmeldungen vom SWR, glaube ich, und auch in der ‚Welt am Sonntag‘. Die ‚Bild‘ hat es morgen auf Seie 1“, antwortet er und schickt mir den Screenshot der entsprechenden Titel-Seite.

„Der Terror-Nazi mit dem Seppl-Hut“ steht in der Tat auf der ersten Seite, aber die Hauptmeldung ist der Corona-Virus. Der Seppl-Hut als Verniedlichung wirkt komplett infantil. Der Mann plante ein Massaker. Aber: „Bild“ wird am Montag mit der „taz“ die einzige Zeitung sein, die „Teutonico“ als Aufmacher hat.

Diese journalistische Abdeckung überzeugt mich nicht. Die Platzierung wird dem Nachrichtenwert der Meldung, eines deutschlandweit angelegten rechtsterroristischen Anschlags nicht gerecht. Sind das nicht Breaking News? Gibt es nicht Meldungen, bei denen Medien dafür Sorge tragen müssen, dass sie eben nicht nur ihrer Pflicht als Berichterstatter nachkommen, sondern auch dafür verantwortlich sind, dass jeder die News auch mitbekommt? Ist es nicht auch eine ihrer Pflichten, „Dringlichkeit“ zu schaffen?

Oder aber ist es mein Fehler als Rezipient, dass ich für mein Empfinden noch zu wenig über den Sacherhalt weiß? Können Erzeugnisse was dafür, wenn ich sie nicht rezipiere? Immerhin hätte ich seit Freitag informierter gewesen sein können, immerhin hätte ich den ARD-Kommentar ja schon gehört, die „Spiegel“-Texte schon gelesen haben können.

Bringschuld oder Holschuld?

Gerhart Baum sagt gerade kluge Sachen bei Anne Will, und ich frage meinen guten Freund und Medienkompass S. schriftlich: „Ist man da als Rezipient Schuld oder hätten Medien mehr Dringlichkeit anlegen müssen?“

„Gute Frage. Ich meine, wie sollst du als Rezipient suchen, wenn du gar nicht weißt, dass es etwas zu suchen gibt. Andererseits hat die Diskussion auch sowas merkwürdig Symbolhaftes. Hat das wirklich diese Dringlichkeit? Oder kann man auch noch ein bis zwei Tage warten, bis man mehr weiß und die Sache dann groß machen?

Also, die Frage ist ja auch: Was genau wäre der erhoffte Effekt, ein Thema schnell so groß zu präsentieren? Damit Leute angemessen alarmiert sind? Sind sie das sonst nicht? Aber funktioniert das noch so, über Titelseiten und Aufmachermeldungen?“

Ich versuche zu verstehen, warum ich diese Dissonanz empfinde, warum ich mich um eine Aufklärung der Gefahrensituation in Deutschland gebracht fühle. Er hat recht, was würde die Alarmiertheit bei uns jetzt bringen, zumal es derzeit keine weiteren Informationen gibt? Zumal ich Alarmiertheit oft kritisiere und für kontraproduktiv halte.

Vielleicht ist aber „symbolhaft“ das richtige Stichwort.

Es hätte eine intensivere, nachrichtliche Aufbereitung gebraucht, um medial zu vermitteln, dass man ein geplantes zweites Christchurch mindestens so schlimm findet wie unversehrte Corona-Virus-Entlassene gut.

Unabhängig davon, dass ich die Meldung trotz der Vereitelung für Breaking News erachte, wäre es eine symbolische Geste nachrichtlicher Anerkennung. Die journalistische Produktion einer Nachricht ist einerseits das Abarbeiten an einer Wirklichkeit, die gerade in Echtzeit entsteht, andererseits auch immer täglicher Ausdruck der Hierarchie der Bedeutungen, die man über diese Wirklichkeit erstellt.

Der Nachdruck, mit dem man über rechtsterroristische Vorfälle berichtet und damit ihre publizistische Relevanz herauskehrt, ist auch ein symbolischer Akt der Würdigung der Angst von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund um ihre Existenz und ihre Demokratie.

Eine Kränkung

Ich möchte nicht missverstanden werden: Ich behaupte nicht, dass Medien diese Angst nicht ernst nehmen oder willentlich weniger abdecken. Es fällt nur auf und kränkt im direkten Vergleich, wenn erfolgreich anderes als relevanter auf die Medienagenda gesetzt wird.

Dadurch, dass hier so viel weniger aufgeregt und intensiv gesendet wurde als zum Beispiel über Connewitz, entsteht nun der Eindruck, dass Rechtsterror nachrichtenwertlich weniger interessant ist als vermeintlicher Linksterror – auch wenn faktisch über den Rechtsterror, ich weiß, durchaus berichtet wurde. Ich bin mir auch der Widersprüchlichkeit meiner Forderung durchaus bewusst: Gerade die Agitiertheit in der Berichterstattung zu Connewitz ermöglichte erst eine Skandalisierung eines Sachverhalts, der so gar nicht stattgefunden hatte – Fehlinformationen über die Gewalt gegen einen Polizisten hätte eben durch besonnene Berichterstattung, die sich Zeit gelassen hätte, verhindert werden können.

Es ist leider nicht das erste Mal, dass der genannte Eindruck entsteht: Im November 2018 wunderte ich mich schon über das Schweigen der Blätter in Bezug auf die Aufdeckung der „taz“-Autoren Christina Schmidt, Martin Kaul und Daniel Schulz rund um das Terrornetzwerk „Hannibal“. Auch da war ein seltsame nachrichtliche Gleichmut zu verzeichnen – obwohl die Geschichte bis heute nachhallt.

Oder die anfängliche berichterstatterische Zaghaftigkeit in Bezug auf den Mord an Walter Lübcke. Die Probleme der Aufklärungslage sind analog: Wie sinnvoll wäre früheres Berichten gewesen, wenn noch nicht alle Informationen vorliegen? Das ist ein absolut berechtigter Einwand. Johannes Schneider hat diesen in seinem lesenswerten Text „Der Mord und die Medien“ beschrieben.

Als Kritikerin spreche ich mich gegen mediale Aufgeregtheit und Spekulationsjournalismus aus, aber als Rezipientin will ich, wenn Aufgedrehtheit schon aufmerksamkeitsökonomischer Teil der deutschen Medienlandschaft ist, dass diese mindestens genauso herrscht, wenn es um rechten Terror geht, wie sie herrscht, wenn es um einen Sturm, Schweineschnitzel oder Viren im Ausland geht. Würde ein „Brennpunkt“ mehr Informationen bringen? Nein, aber wenn jeder Schneefall eine eigene Sondersendung bekommt, ist man deutlich irritiert, wenn nach Halle so ein Massaker-Kommando unaufbereitet bleibt.

Die Rechtsextremisten wollten mit ihren Taten einen Bürgerkrieg in Deutschland anzetteln. Das betrifft uns gerade alle mehr als die nächste Diskussion über deutsche Leitkultur.

30 Kommentare

  1. Besser hätte ich meinen eigenen Gemütszustand und meine Gefühle nicht beschreiben können. Auch meine Gedanken wandelten in ähnlichen Strukturen und mir fehlen Informationen auf Gefühlsebene.
    Ein Text aus dem Leben gegriffen. Danke dafür! Mir hat er geholfen.

  2. Als ich die ersten Absätze gelesen hatte, hatte ich auch sofort das Gefühl etwas verpasst zu haben: Die Hintergründe zu den Razzien und die Intentionen der mutmaßlichen Rechtsterroristen waren mir so auch gar nicht geläufig. Insofern danke für die Kolumne – in mir läuft nun auch gerade ein ähnlicher Prozess ab, wobei ich schon stark dazu tendiere, dass dieses Ereignis nicht die mediale Aufmerksamkeit erhalten hat, die es verdient hätte (ähnlich wie im Fall Cum-Ex oder Cum-Cum).

  3. Aber wehe, beim nächsten G20 Protest werden Böller gezündet!
    Da wird der Reichelt ganz schnell fuchsteufelswild!

  4. Ich muss sagen, dass ich im Radio über die Razzien informiert wurde, über Connewitz aber nicht, so dass diesbezüglich zumindest die Proportionen stimmen.
    „…die zehn Anschläge auf Moscheen in zehn Bundesländern planten, um möglichst viele der dort Betenden zu erschießen. Außerdem planten sie Anschläge auf … Muslime.“
    Oh, diese besorgten Bürger hassen also Moscheebesucher(m/w/d) UND Muslime(m/w/d). Das ist das Niveau, was ich von solchen Menschen erwarte.
    Ich erwarte nicht, dass geplante Anschläge genauso „gehypt“ werden wie reale Anschläge, aber ein neuer NSU sollte schon mehr Aufmerksamkeit erhalten.

  5. „Aber wehe, beim nächsten G20 Protest werden Böller gezündet!
    Da wird der Reichelt ganz schnell fuchsteufelswild!“

    Beim Euro-China-Gipfel in Leipzig. Stell die Uhr danach, das Thema „Härtere Gangart gegen Linksterrorismus“ wird dann ganz groß kommen.

  6. Einerseits ist da das (bei mir gefühlte) Ungleichgewicht zwischen der Lautstärke mit der über „linken“ und „rechten“ Terror berichtet wurde.

    Andererseits kann eine geringere Lautstärke beim Berichten über „Terror“, durchaus gegen die Absichten der vermeintlichen Terroristen wirken. Sie erhalten weniger Aufmerksamkeit und können weniger „Unsicherheit und Schrecken verbreiten oder Sympathie und Unterstützungsbereitschaft erzeugen“ (laut Wikipedia das Ziel von Terror).

  7. Ich habe das Gefühl, dass die tagesaktuelle Presse in mehrfacher Hinsicht getrieben ist: Sowohl von dem aufmerksamkeitökonomischen Funktionsprinzip, das verlangt, jede Sau, die durchs Dorf getrieben wird, sofort medial auszuschlachten, als auch von der Masse des wütenden Mobs, dem (natürlich nur im Falle von dem was sie für Ausländer halten und dem, was sie für Linke halten) das oben genannte Ausschlachten nicht schnell/laut/transparent genug gehen kann. Sobald zweiter Faktor nicht da ist, konzentriert man sich auf die Klickzahlen, die man mit Angst und Tratsch machen kann.

    BTW:
    Was ist eigentlich aus der Meldung vor ein paar Wochen geworden, dass ein deutscher ehemaliger EU Diplomat, der „für eine der führenden Lobbyorganisationen“ arbeitet und der Spionage für China beschuldigt wurde, geschehen? Die jüngsten Artikel dazu sind einen Monat alt. Um welche „Lobbyorganisation“ es sich dabei handelt, ist auch nicht publik. Vielleicht weil kein AfD-Affe schreit, dass hier Informationen unterdrückt werden und die Bild nicht das unverpixelte Foto abdruckt?

  8. Alles was du schreibst!
    Andererseits, wenn ich ehrlich bin: Als im winter 2000 irgendwelche Islamisten festgenommen wurden, die in Strassbourg einen Anschlag planten, habe ich das auch nicht groß registriert.
    Wären dann in den Folgewochen zwei Studenten an der TU Harburg festgenommen worden, die planten mit Flugzeugen ins World Trade Center zu fliegen, wäre das wahrscheinlich auch nicht groß ernst genommen worden.
    Vielleicht funktioniert Aufmerksamkeitsökonomie so, dass ein Schrecken erst ausreichend real sein oder wirken muss, bevor er wirkt.
    Und evtl. denken oder hoffen wir auch, dass diese Menschen ihre Pläne nicht verwirklichen werden, weil solche Pläne schlicht unfassbar sind?

  9. @6
    Interessanter Gedanke. Aber ich fürchte, dass genau dies – ein aktives Verschweigen – dann eher bei erfolgreichen Verbrechen geschehen müsste. Dort wäre aber genau das Gegenteil der Fall und man könnte haargenau bis ins Detail nachlesen, wie die Mörder vorgegangen sind.
    Ein aktives Berichten über eine Vereitelung könnte im Prinzip doch sogar den gegenteiligen Effekt haben, dass Nachahmer abgeschreckt werden? Es stehen ja eben nicht die verhinderten Täter im Mittelpunkt, sondern die erfolgreichen Ermittler.
    (Vielleicht schafft das dann sogar Zulauf zu der Polizei…)

  10. „Vielleicht funktioniert Aufmerksamkeitsökonomie so, dass ein Schrecken erst ausreichend real sein oder wirken muss, bevor er wirkt.“

    NSU, Lübcke, Chemnitz, Halle, etc. für mich ist der Schrecken sehr real.

  11. Die Befremdlichkeit teile ich. Über das Wochenende war es nicht sichtbar für mich – auch nicht prominent auf der FAZ-Seite, an der ich einmal am Tag vorbeispaziere. Montagsvormittags sah ich irgendwo die BILD rumliegen und nahm den Filzhutfritzen wahr und den Text insofern, dass ich bei mir dachte: aha, wieder was passiert, du wirst es im Laufe des Tages mitbekommen. Dann vergass ich es …bewegte mich aber tagsüber auch im Internet und am Abend war es auch keine Notiz in den Tagesthemen wert…- erst der Artikel hier brachte mir das Ereignis wieder in Fokus. Der Link zur TAZ ist informativ – der der FAZ weniger, die handelt es ab, als ist das heiterer eifriger Polizistenalltag. Punkt.
    Aber vielleicht waren sie ja alle in Thüringen, um ihre Nase an die Beratungstüren zu kleben, damit bloss ganz, ganz schnell ihrer Journalistenpflicht nachkommen können, wie der Heckmeck ausgeht.
    Interessant wäre zu wissen, ob die Welt (der Sender) die Nachricht als Fliesstext in ihre Tagessendungen brachte – dort, wo die Eilmeldungen durchlaufen, wenn Prinz Harry sich den Fuss verstaucht.

  12. Korrektur zu 12: ich tue dem Artikel in der FAZ unrecht: so seicht ist er nicht, wie ich mich über ihn ausgelassen habe. Sorry!

  13. Die rechten Empörungsnetzwerke, die wegen jedem linken Backstein, der in einen Mercedes fliegt, den Untergang Deutschlands heraufbeschwören, greifen bei diesem Thema nicht. Folglich bleibt die Woge aus. Mehr als »Sepplhut« und »Da haben wir ja nochmal Glück gehabt, zurück zum Alltag« ist nicht drin. Ich finde das auch scheiße.

  14. Es ist btw. auch bezeichnend, wie „ruhig“ es unter diesem Artikel hier bleibt. Sprich: All die völkisch-konservativ eingefärbten Nasen, die diese Medienkritik Seite nur dazu benutzen, um Wasser auf ihre „Lügenpresse“-Mühlen zu schütten, sind, sobald der Artikel nicht ihr Weltbild zementiert, irgendwie seltsam still. ;-)

  15. Mediale Aufregung braucht Bilder. Teutonico & Co. hatten – Gott sei Dank – keine Gelegenheit Bilder zu liefern. Ich fürchte, so einfach ist das.

  16. Och, die Zeitung mit den vier Buchstaben könnte doch auch mal bei denen allen zu Hause vorbeischauen, Nachbars Lumpi (Kampfhund!) ablichten, der Bäckereifachverkäuferin drei Häuser weiter ein „Exklusiv-Interview“ aufnötigen … geht doch in anderen Zusammenhängen auch alles.

  17. Den Namen des Christchurch Attentäters sollte man nicht nennen, so die Forderung der linguistisch abgebogenen Moralwachteln seinerzeit, da man dem Bösen so auf magische Weise Macht verleihen würde, weil Sprache doch Realität schaffnen würde; jetzt aber wird die Nennung des Pseudonyms vermisst, weil…?

  18. RKTFD würde hier schreiend mit seiner Kindertrommel um den besorgten Weihnachtsbaum rennen, wenn man eine Gruppe von Moslems ausgehoben hätte, die Attentate in 10 Kirchen verüben wollten. Aber so kann man ja mal abwinken und so tun als wär Rechtsterrorismus normal. Geh kacken.

  19. @17: Symbolbilder reichen doch, das lernen wir doch regelmäßig hier auf übermedien. Bei dem verlinkten Welt Artikel z. B. „Ein Blaulicht leuchtet an einer Polizeistreife.“ Reicht doch. /s

    @22: Ja? Ich googelte gerade mal nach „Teutonico“, aber da ist dieser Artikel hier schon so ziemlich das Aktuellste zum Thema.

  20. @ Anderer Max:

    Ein Einzeltäter kann es natürlich nicht gewesen sein, und wenn doch, dann wird irgendwas vertuscht – oder wie?

  21. Jetzt ist’s rum, Teutonico ist in der Presse gestorben, da kommt nichts mehr darüber, dass sich eine Fussballmanschaft Rechter überregional zusammengefunden hat um Massaker zu verüben.
    „Hanau“ ist passiert: 1 erschoss 9.
    Höcke war bei Pegida…

  22. 1 erschoss 11.
    2 Morde ganz in Führertradition.

    Aber ja, Teutonico ist jetzt erst mal durch.
    Bei der nächsten rechten Terrorgruppe können dann alle wieder die Erstaunten spielen.

  23. Ach, das waren noch Zeiten, als man 3 Wochen nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo in der französischen Presse noch einen Artikel über deren Weinhändler fand. Aber immerhin, die Verhaftung der 12 war sogar meiner Regionalzeitung hier im Südwesten ein paar Zeilen wert.

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