Emotion killt Information

Vergangene Woche veröffentlichte Kristina Schröder, ehemalige CDU-Bundesfamilienministerin, heute als Lobbyistin und Politikberaterin tätig, ihre monatliche Kolumne bei der „Welt“. Diesmal ging es um Menschen mit Behinderung. Und es stand darin, wenn man nach der Social-Media-Resonanz geht, Entsetzliches.
Neben allgemeinen Unterstellungen von Sozialdarwinismus, Eugenik, Ableismus, Menschenverachtung und Verfassungsfeindlichkeit hagelte es Beschimpfungen als Faschistin und reihenweise mehr oder minder plakative NS-Vergleiche. Die Tendenz war: Mit so etwas fängt es an – bei Diktatur und Massenvernichtung „lebensunwerten Lebens“ hört es auf.

Ein lobenswertes Plädoyer für Vernunft und das richtige Maß. Leider ist es im Sinne der Aufmerksamkeitsökonomie attraktiver, vor Massenvernichtung zu warnen, als für eine Reform der Kommunalfinanzen zu werben. Und so haben wir dann mal wieder eine echte Bullshit-Debatte – während Die Welt und Frau Schröder sich in ihren Kreisen als mutige Verteidiger der Wahrheit feiern lassen können… Clusterfuck.
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